Das "Corps of Discovery" trifft die Teton-Sioux
Die Lewis & Clark Expedition bewegte sich vom 14. bis zum
30. September 1804 in dem Missouri-Abschnitt, der vom Stamm der Teton-Sioux
bewohnt wurde. Hierbei erlebten sie einige gefährliche Situationen.
Am 16. September 1804 erreichte das Corps of Discovery den Missouri-Bereich, in dem sich heute die Orte Chamberlain / Oacoma befinden.
Am 18. September passierte die Lewis & Clark Expedition
eine mitten im Fluss gelegene Insel, ebenfalls auf der Höhe des heutigen Ortes
Chamberlain gelegen. Lewis & Clark beschrieben sie als etwa eine Meile lang
und von vielen Zedern bewachsen. In den folgenden Jahren nutzten viele
Pelzhändler diese Insel als Rastplatz. Anfangs wurde die Insel Cedar Island genannt
und ab 1884 erhielt sie offiziell den Namen American Island.
Viele Jahre war
die Insel zunächst über eine Pontonbrücke und ab 1905 über eine
Eisenbahnpfahlbrücke mit der Ostseite des Flusses verbunden. 1925 erbaute man
eine steinerne Highway-Brücke, deren Pfeiler man noch heute sehen kann. Die
Insel wurde 1953 nach dem Bau des Randall Dam vom Lewis und Clark Stausee
bedeckt.
Am 21. September 1804 befuhren sie den Big Bend Bereich und wurden nachts vom abdriftenden Sand der Insel überrascht, auf der sie nächtigten.
Am 22. September 1804 passierten sie die bereits aufgegebene "Trading Post I" von Régis Loisel, der 1802/03 hier den Winter verbracht hatte.
Am 23. September 1804 stoppte die Lewis & Clark
Expedition, nachdem sie wieder große Büffelherden gesehen hatten, für die Nacht
an der Nordseite des Flusses. Drei Jungen aus dem Stamm der Teton-Sioux
schwammen zu ihnen hinüber. Sie gaben den Jungen Tabak und sagten ihnen, dass
sie den ihren Häuptlingen überreichen sollten mit der Mitteilung, dass sich die
Kapitäne mit ihnen am nächsten Tag bei der Einmündung des nächsten Flusses
treffen wollten. Einige der „boatmen“ brachten die Jungen in einer Piroge auf
die andere Seite des Flusses zurück.
Am 24. September 1804 trafen sie den Häuptling „Buffalo Medicine“, rauchten mit ihm eine Pfeife und hatten aber einige Verständnisschwierigkeiten mit ihm. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Übersetzer Pierre Dorion Sr. nicht mehr bei ihnen. In dieser Nacht ankerten sie mit dem Kielboot in der Mitte des Flusses, weil sie die Lage bereits als unübersichtlich einstuften.
Am 25. September traf man sich mit drei Häuptlingen (Buffalo Medicine, Partisan und Black Buffalo) sowie fast fünfzig Teton-Sioux-Kriegern zu einer Begrüßungszeremonie und überreichte Geschenke. Schnell entwickelte sich ein Konflikt, weil die Native Americans eine der Pirogen haben wollten. Es kam zu einer Zuspitzung mit angedrohtem Waffen-Einsatz. Clark gelang es jedoch, die Situation zu befrieden. Er nahm zwei Häuptlinge und zwei Krieger für die Nacht mit auf das Kielboot, das weiterhin in der Flussmitte ankerte.
Am nächsten Morgen, dem 26. September 1804, fuhr man für einige
Kilometer flussaufwärts bis zu einer großen Teton-Siedlung am Ufer.
Lewis & Clark gingen in die Siedlung, wurden von einigen Kriegern auf Büffelfellen
hochgehoben, so zum Tipi des Häuptlings getragen und man feierte anschließend
gemeinsam.
Der 27. September 1804 brachte jedoch die erste kleine Katastrophe. In einer der Pirogen hatte man zwei Teton-Krieger mitgenommen, weil sie angeblich das Kielboot besichtigen wollten. Diese kappten das Ankerseil des Kielbootes und nur durch Clarks schnellen Befehl an seine Männer, an die Ruder zu gehen, konnte das Boot gerettet werden. Allerdings war der Anker verloren.
Am 28. September 1804 wollte das "Corps of Discovery" nach der erfolglos verlaufenen Suche nach dem Anker weiterreisen, doch die Tetons hinderten das Corps of
Discovery daran, indem sie das Kielboot an der Ankerleine
festhielten. Häuptling Buffalo Medicine watete in den Fluss und bestieg das
Kielboot. Nach der Übergabe einer größeren Menge von Tabak ließen die Tetons
das Seil los. Clark drohte damit, Gewehre und seine Bordkanone einzusetzen,
wenn die Tetons das Corps of Discovery weiter belästigen würden. Seine Männer
stellten an diesem Tag aus einem großen Stein einen neuen Anker her.
Hier, in der heutigen Stadt Fort Pierre, wo von links der Teton River (Bad River) in den Missouri einmündet, fand die unglücklich verlaufene Zusammenkunft zwischen dem Expeditionscorps und den Native Americans statt.
Am 29. September 1804 fuhr das Expeditionsteam mit Häuptling Buffalo Medicine an Bord weiter in der Mitte flussaufwärts, ständig von Teton-Sioux am Ufer begleitet, die auch weiter Forderungen stellten.
Am 30. September änderte sich das Wetter und es bildeten sich hohe Wellen auf dem Fluss. Buffalo Medicine bekam es mit der Angst zu tun und wollte ans Ufer gebracht werden. Er verabschiedete sich, nachdem er einige Geschenke erhalten hatte, von Lewis & Clark mit dem Versprechen, dass ihnen die Teton-Sioux nun nicht weiter folgen würden. An diesem Tag verließ das Corps of Discovery sowieso das Gebiet dieses Indianerstammes und hatte damit seine erste schlechte Erfahrung mit den Native Americans bewältigt
Den Teton-River benannte das Corps of Discovery nach diesem unglücklichen Zusammentreffen mit den Native Americans "Bad-River"!
Quellen und weiterführende Informationen:
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