Freitag, 11. August 2023

Bad encounter

Das "Corps of Discovery" trifft die Teton-Sioux

L&C
Plakat am Oahe-Dam Visitor Center

Die Lewis & Clark Expedition bewegte sich vom 14. bis zum 30. September 1804 in dem Missouri-Abschnitt, der vom Stamm der Teton-Sioux bewohnt wurde. Hierbei erlebten sie einige gefährliche Situationen.
Am 16. September 1804 erreichte das Corps of Discovery den Missouri-Bereich, in dem sich heute die Orte Chamberlain / Oacoma befinden.

camp
welcome

Lewis & Clark entschieden sich, hier eine kleine Pause einzulegen und gaben ihrem Lagerplatz den Namen „
Camp Pleasant“ (pleasant: angenehm, freundlich). Wieder einmal hatten die Männer stundenlang gegen Sandbänke und Strömungen gekämpft, sodass sie eine Erholung brauchten. Sie hatten bereits so vieles gesehen und erlebt: sie sahen Bisonherden und die amerikanischen Antilopen, die Gabelböcke, in der Prärie. Charles Floyd war gestorben, man hatte George Shannon verloren und wiedergefunden und man hatte sich bei Calumet Bluff und Council Bluffs mit den Yankton Sioux getroffen. Nun wurden nass gewordene Sachen getrocknet und man nahm ausgiebige Mahlzeiten zu sich. Man bedenke, dass die Männer aufgrund ihrer starken körperlichen Beanspruchung durchschnittlich mehrere Pfund Fleisch am Tag aßen.

camp pleasant
Info aus: Welcome-Center-Chamberlain
camp pleasant

Am 18. September passierte die Lewis & Clark Expedition eine mitten im Fluss gelegene Insel, ebenfalls auf der Höhe des heutigen Ortes Chamberlain gelegen. Lewis & Clark beschrieben sie als etwa eine Meile lang und von vielen Zedern bewachsen. In den folgenden Jahren nutzten viele Pelzhändler diese Insel als Rastplatz. Anfangs wurde die Insel Cedar Island genannt und ab 1884 erhielt sie offiziell den Namen American Island.

American Island

Viele Jahre war die Insel zunächst über eine Pontonbrücke und ab 1905 über eine Eisenbahnpfahlbrücke mit der Ostseite des Flusses verbunden. 1925 erbaute man eine steinerne Highway-Brücke, deren Pfeiler man noch heute sehen kann. Die Insel wurde 1953 nach dem Bau des Randall Dam vom Lewis und Clark Stausee bedeckt.

alte brückenpfeiler
alte Brückenpfeiler, links alte Highway-Brücke
über den aufgestauten Missouri-River

Am 21. September 1804 befuhren sie den Big Bend Bereich und wurden nachts vom abdriftenden Sand der Insel überrascht, auf der sie nächtigten.
Am 22. September 1804 passierten sie die bereits aufgegebene "Trading Post I" von Régis Loisel, der 1802/03 hier den Winter verbracht hatte. 

enterin

Am 23. September 1804 stoppte die Lewis & Clark Expedition, nachdem sie wieder große Büffelherden gesehen hatten, für die Nacht an der Nordseite des Flusses. Drei Jungen aus dem Stamm der Teton-Sioux schwammen zu ihnen hinüber. Sie gaben den Jungen Tabak und sagten ihnen, dass sie den ihren Häuptlingen überreichen sollten mit der Mitteilung, dass sich die Kapitäne mit ihnen am nächsten Tag bei der Einmündung des nächsten Flusses treffen wollten. Einige der „boatmen“ brachten die Jungen in einer Piroge auf die andere Seite des Flusses zurück.

Am 24. September 1804 trafen sie den Häuptling „Buffalo Medicine“, rauchten mit ihm eine Pfeife und hatten aber einige Verständnisschwierigkeiten mit ihm. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Übersetzer Pierre Dorion Sr. nicht mehr bei ihnen. In dieser Nacht ankerten sie mit dem Kielboot in der Mitte des Flusses, weil sie die Lage bereits als unübersichtlich einstuften.

meeting
Foto: Welcome-Center Chamberlain

Am 25. September traf man sich mit drei Häuptlingen (Buffalo Medicine, Partisan und Black Buffalo) sowie fast fünfzig Teton-Sioux-Kriegern zu einer Begrüßungszeremonie und überreichte Geschenke. Schnell entwickelte sich ein Konflikt, weil die Native Americans eine der Pirogen haben wollten. Es kam zu einer Zuspitzung mit angedrohtem Waffen-Einsatz. Clark gelang es jedoch, die Situation zu befrieden. Er nahm zwei Häuptlinge und zwei Krieger für die Nacht mit auf das Kielboot, das weiterhin in der Flussmitte ankerte.

native americans
Bild: Verendrye-Museum, Fort Pierre

Am nächsten Morgen, dem 26. September 1804, fuhr man für einige Kilometer flussaufwärts bis zu einer großen Teton-Siedlung am Ufer.

village
Foto: Welcome-Center Chamberlain

Lewis & Clark gingen in die Siedlung, wurden von einigen Kriegern auf Büffelfellen hochgehoben, so zum Tipi des Häuptlings getragen und man feierte anschließend gemeinsam.

man feiert
Black Buffalo´s Campsite
Heute im Camp 3 unterhalb von Oage-Dam gelegen

Der 27. September 1804 brachte jedoch die erste kleine Katastrophe. In einer der Pirogen hatte man zwei Teton-Krieger mitgenommen, weil sie angeblich das Kielboot besichtigen wollten. Diese kappten das Ankerseil des Kielbootes und nur durch Clarks schnellen Befehl an seine Männer, an die Ruder zu gehen, konnte das Boot gerettet werden. Allerdings war der Anker verloren.

Am 28. September 1804 wollte das "Corps of Discovery" nach der erfolglos verlaufenen Suche nach dem Anker weiterreisen, doch die Tetons hinderten das Corps of Discovery daran, indem sie das Kielboot an der Ankerleine festhielten. Häuptling Buffalo Medicine watete in den Fluss und bestieg das Kielboot. Nach der Übergabe einer größeren Menge von Tabak ließen die Tetons das Seil los. Clark drohte damit, Gewehre und seine Bordkanone einzusetzen, wenn die Tetons das Corps of Discovery weiter belästigen würden. Seine Männer stellten an diesem Tag aus einem großen Stein einen neuen Anker her.

bad River

Hier, in der heutigen Stadt Fort Pierre, wo von links der Teton River (Bad River) in den Missouri einmündet, fand die unglücklich verlaufene Zusammenkunft zwischen dem Expeditionscorps und den Native Americans statt.

bad encounter
near this spot
bad encounter

Am 29. September 1804 fuhr das Expeditionsteam mit Häuptling Buffalo Medicine an Bord weiter in der Mitte flussaufwärts, ständig von Teton-Sioux am Ufer begleitet, die auch weiter Forderungen stellten.

big-buffalo
Foto: Infotafel Oahe-Dam

Am 30. September änderte sich das Wetter und es bildeten sich hohe Wellen auf dem Fluss. Buffalo Medicine bekam es mit der Angst zu tun und wollte ans Ufer gebracht werden. Er verabschiedete sich, nachdem er einige Geschenke erhalten hatte, von Lewis & Clark mit dem Versprechen, dass ihnen die Teton-Sioux nun nicht weiter folgen würden. An diesem Tag verließ das Corps of Discovery sowieso das Gebiet dieses Indianerstammes und hatte damit seine erste schlechte Erfahrung mit den Native Americans bewältigt

Den Teton-River benannte das Corps of Discovery nach diesem unglücklichen Zusammentreffen mit den Native Americans "Bad-River"!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.