Montag, 13. August 2018

zum Matanuska Gletscher


Wir verließen Palmer auf dem Glenn Highway Richtung Glennallen. Zuerst verläuft der Highway parallel zu den Bergketten Mentasta und Wrangell und durchzieht das fruchtbare Matanuska-Tal.

Palmers Geschichte beginnt eigentlich mit den Siedler, die während der Weltwirtschaftskrise 1935 Teil eines Umsiedlungs-programms für Bauern waren. Landwirtschaftlichen Aktivitäten sind auch heute rechts und links des Highways zu sehen.

Kurz hinter der Stadt hat man einen ersten Ausblick auf das Flussbett des Matanuska Rivers. Leider verbergen tief hängende Regenwolken die dahinter liegenden höheren schneebedeckten Berge.

Ein kurzer Abstecher führte uns zur

Musk Ox Farm
Die Organisation begann bereits 1954 und widmet sich der Entwicklung und Aufzucht von Moschusochsen.
Vor Ort erhält man Informationen über die Eiszeit ebenso wie zur Landwirtschaft - und natürlich alles über die Moschus Tiere und ihre mühsam gewonnene Wolle, Qiviut (die Unterwolle von Moschusochsen), die achtmal so warm sein soll wie Schafwolle.

(Eine Hand gestrickte, Kopf vermessene "Pudel" - nein Oxenmütze kostet ab US $ 200!

Ja, und auf diesem Hof feiert man im Oktober natürlich auch das "Oxtoberfest"!

Es dauerte eine Weile, bis wir in die Gemarkung von Sutton einfuhren. Der Ort selbst hat etwa 350 Einwohner, wurde 1918 als Siedlung für Arbeiter des Kohlebergbaus gegründet und war eigentlich eine Bahnstation für die Alaska Railroad und für die Jonesville Mine, die von 1920 bis 1959 in Betrieb war.

Wir hielten, um den Alpine Historical Park zu besichtigen.

Es handelt sich dabei um ein Freilandmuseum; zu sehen sind historische Ausrüstungsgegenstände der Sutton Coal Washery (1920–22) und der Wishbone Hill Coal Mining Company.

In diesem Inn gingen einmal die Kumpel ein und aus


Hintergrundgeschichte:
Die US Navy finanzierte die Entwicklung der Kohleminen als Energiequelle für Marineschiffe.
washer
1916 wurde die Kohlenwäscherei in Sutton für Kohle aus der nahegelegenen Chickaloon Kohlenmine gebaut. Die Anlage konnte 25 Tonnen Gestein pro Stunde in einer riesigen "Waschtrommel" aufrühren; die Kohle schwamm nach oben (flotierte) und anderes Gestein sanken auf den Boden. Die gesteinsfreie Kohle konnte anschließend getrocknet und zum Versand verladen werden.

Die großen Trocknungsöfen kamen aus Pennsy lvania und Illinois und können heute noch bestaunt werden.













1922 erklärte die Navy die Minen für unnötig;
daraufhin wurde die Waschanlage stillgelegt
und die Anlage demontiert.













Angeschlossen an den Park ist ein Gelände mit mehreren historischen Gebäuden.
 

Auch gibt es hier in einem kleinen Haus eine
 "Coal Miner’s Hall of Fame"

Viele "Old Timers" des Ortes sind hier abgebildet und ein kurzer Lebenslauf erinnert an ihre Aktivitäten.











Nicholi Family Cemetery
Ein kleiner athabaskisch / russisch-orthodoxer Friedhof liegt links neben dem Highway.















Der Highway führt wieder an dem weiten Flussbett des Matanuska Rivers entlang.















Nach gut 35 Kilometern passierten wir den
Pinnacle Mountain RV Park
Ein Sammelsurium von Maschinen (mehr als 40 verschiedene alte Traktoren) runden das etwas heruntergekommene "Alte Idyll" ab.
[Der Besitzer starb vor kurzem, seine Frau führt das Anwesen weiter; die Bilder des Internetauftrittes stammen aus früheren Tagen]!









Im weiteren Verlauf der Reise gibt es immer wieder ein paar Haltebuchten neben dem Highway, manchmal direkt auch zwischen Highway und Flussbett.














Wir erreichten Chickaloon
1916 wurde der Ort als Endstation der
Alaska Railroad von Palmer aus gegründet.

Die ehemalige King Mountain Lodge war eine der alten historischen "Roadhouses" am Glenn Highway und war seit den Anfängen des Highways in Betrieb.
1995 kaufte Judy Nix (Krankenschwester aus Anchorage) das Anwesen; Jahre später wurde Darryl Dean Geschäftsführer; die Lodge war für Kuchen und Erfrischungen bekannt; doch bald (2013) stand sie zum Verkauf; der Neubau des Highways ließ die Besucherzahlen schrumpfen.
Man konnte sie für $ 315.000 bekommen, $ 175.000 $ ohne Alkohol Lizenz ($ 140.000 nur die Alkohol-Lizenz!). Doch in letzter Zeit schreckte ihr Zustand einige Besucher ab.
Die Dielenboden-Bar, das" Chickaloon Performing Arts Center ", wie das Gebäude genannt wurde, stammte original noch aus Kohlebergbau-Tagen."
Quelle: https://www.ad n.com/alaska-news/article/man-accused-trying-kill-his-father-chickaloon-arealodge/ 2014/05/20/





Wir hielten einige Male, um uns in der näheren Umgebung um zu sehen und die Aussicht zu genießen - trotz Wolken.




Am Anfang eines  kleinen Pfade sahen wir dann diese Info, geschrieben auf einem Pappteller:

Da möchte doch einer seinen verlorenen Revolver wieder haben!













74 Kilometer hinter Palmer hat man von einem  Parkplatz einen guten Blick auf den Fluss und die Bergkette.














Gut sechs Kilometer weiter steht einsam am Highway
GlacierView Bible Church
mit einem großen Vorplatz, von dem man einen schönen Blick auf die Bergwelt hat;
zumindest auf der einen Seite, die andere blieb für uns weiter wolkenverhangen.











Und nach weiteren 1,5 Kilometern konnten wir erstmals den Matanuska Glacier sehen, der
aus den Chugach Bergen kommt.


Vor etwa 18.000 Jahren erreichte der Gletscher noch Palmer.

Die durchschnittliche Breite des Gletschers beträgt gut 3 Kilometer; an seinem derzeitigen Ende ist er immerhin noch 6,4 Kilometer breit. Während der letzten 400 Jahre hat sich der Gletscher nicht groß verändert.


Das Gletscherwasser mündet in den Matanuska River.



links:   Matanuska-River
rechts: Matanuska Gletscher
unten:  Gletscher (gezoomt)


































Auf der
Matanuska Glacier State Recreation Site
beendeten wir unseren heutigen Reisetag,
mit Blick auf den Gletscher und den Fluss.















Das sandige Ufer des Matanuska-Rivers  ⇒ 
(mit Wolkenfront, die die dahinter liegenden
Schneeberge leider weiterhin verdecken)

















Späte Abendsonne beleuchtet den Gletscher   ⇒ 

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