Wir verließen Palmer auf dem Glenn Highway Richtung Glennallen. Zuerst verläuft der Highway parallel zu den Bergketten Mentasta
und Wrangell und durchzieht das fruchtbare Matanuska-Tal.
Palmers Geschichte beginnt eigentlich mit den Siedler, die während der
Weltwirtschaftskrise 1935 Teil eines Umsiedlungs-programms für Bauern waren.
Landwirtschaftlichen Aktivitäten sind auch heute rechts und links des Highways
zu sehen.
Kurz hinter der Stadt hat man einen ersten Ausblick auf das Flussbett
des Matanuska Rivers. Leider verbergen tief hängende Regenwolken die dahinter
liegenden höheren schneebedeckten Berge.
Musk Ox Farm
webseite: https://www.muskoxfarm.org/
Die Organisation begann bereits 1954 und widmet sich der Entwicklung
und Aufzucht von Moschusochsen.
Vor Ort erhält man Informationen über die Eiszeit ebenso wie zur
Landwirtschaft - und natürlich alles über die Moschus Tiere und ihre mühsam gewonnene Wolle, Qiviut
(die Unterwolle von Moschusochsen), die achtmal so warm sein soll wie
Schafwolle.
(Eine Hand gestrickte, Kopf vermessene "Pudel" - nein
Oxenmütze kostet ab US $ 200!
Ja, und auf diesem Hof feiert man im Oktober natürlich auch das
"Oxtoberfest"!
Es dauerte eine Weile, bis wir in die Gemarkung von Sutton einfuhren.
Der Ort selbst hat etwa 350 Einwohner, wurde 1918 als Siedlung für Arbeiter des
Kohlebergbaus gegründet und war eigentlich eine Bahnstation für die Alaska
Railroad und für die Jonesville Mine, die von 1920 bis 1959 in Betrieb war.
Wir hielten, um den Alpine
Historical Park zu besichtigen.
Es handelt sich dabei um ein Freilandmuseum; zu sehen sind historische
Ausrüstungsgegenstände der Sutton Coal Washery (1920–22) und der Wishbone Hill
Coal Mining Company.
In diesem Inn gingen einmal die Kumpel ein und aus |
Hintergrundgeschichte:
Die US Navy finanzierte die Entwicklung der Kohleminen als
Energiequelle für Marineschiffe.
washer |
1916 wurde die
Kohlenwäscherei in Sutton für Kohle aus der nahegelegenen Chickaloon Kohlenmine
gebaut. Die Anlage konnte 25 Tonnen Gestein pro Stunde in einer riesigen
"Waschtrommel" aufrühren; die Kohle schwamm nach oben (flotierte) und
anderes Gestein sanken auf den Boden. Die gesteinsfreie Kohle konnte
anschließend getrocknet und zum Versand verladen werden.
Die großen Trocknungsöfen kamen aus Pennsy lvania und Illinois und
können heute noch bestaunt werden.
daraufhin wurde die Waschanlage stillgelegt
und die Anlage
demontiert.
Gut sechs Kilometer weiter steht einsam am Highway
Das Gletscherwasser mündet in den Matanuska River.
links: Matanuska-River
rechts: Matanuska Gletscher
unten: Gletscher (gezoomt)
Angeschlossen an den Park ist ein Gelände mit mehreren historischen
Gebäuden.
Auch gibt es hier in einem kleinen Haus eine
"Coal Miner’s Hall of Fame"
Viele "Old Timers" des Ortes sind hier abgebildet und ein kurzer Lebenslauf erinnert an ihre Aktivitäten.
Nicholi Family Cemetery
Ein kleiner athabaskisch / russisch-orthodoxer Friedhof liegt links
neben dem Highway.
Der Highway führt wieder an dem weiten Flussbett des Matanuska Rivers
entlang.
Nach gut 35 Kilometern passierten wir den
Pinnacle Mountain RV Park
Ein Sammelsurium von Maschinen (mehr als 40 verschiedene alte
Traktoren) runden das etwas
heruntergekommene "Alte Idyll" ab.
[Der Besitzer starb vor kurzem, seine Frau führt das Anwesen weiter; die Bilder des Internetauftrittes stammen aus früheren Tagen]!
webseite: http://www.pinnaclervandcafe.com/
Im weiteren Verlauf der Reise gibt es immer wieder ein paar Haltebuchten
neben dem Highway, manchmal direkt auch zwischen Highway und Flussbett.
Wir erreichten Chickaloon
1916 wurde der Ort als Endstation der
Alaska Railroad von Palmer aus gegründet.
Die ehemalige King Mountain
Lodge war eine der alten historischen "Roadhouses" am Glenn
Highway und war seit den Anfängen des Highways in Betrieb.
1995 kaufte Judy Nix (Krankenschwester aus Anchorage) das Anwesen;
Jahre später wurde Darryl Dean Geschäftsführer; die Lodge war für Kuchen und
Erfrischungen bekannt; doch bald (2013) stand sie zum Verkauf; der Neubau des
Highways ließ die Besucherzahlen schrumpfen.
Man konnte sie für $ 315.000 bekommen, $ 175.000 $ ohne Alkohol Lizenz
($ 140.000 nur die Alkohol-Lizenz!). Doch in letzter Zeit schreckte ihr Zustand
einige Besucher ab.
Die Dielenboden-Bar, das" Chickaloon Performing Arts Center
", wie das Gebäude genannt wurde, stammte original noch aus
Kohlebergbau-Tagen."
Quelle: https://www.ad
n.com/alaska-news/article/man-accused-trying-kill-his-father-chickaloon-arealodge/
2014/05/20/
Wir hielten einige Male, um uns in der näheren Umgebung um zu sehen und die Aussicht zu genießen - trotz Wolken.
Am Anfang eines kleinen Pfade sahen wir dann diese Info, geschrieben auf einem Pappteller:
74 Kilometer hinter Palmer hat man von einem Parkplatz einen guten Blick
auf den Fluss und die Bergkette.
GlacierView Bible Church
mit einem großen Vorplatz, von dem man einen schönen Blick auf die Bergwelt
hat;
zumindest auf der einen Seite, die andere blieb für uns weiter wolkenverhangen.
Und nach weiteren 1,5 Kilometern konnten wir erstmals den Matanuska Glacier
sehen, der
aus den Chugach Bergen kommt.
Vor etwa 18.000 Jahren erreichte der Gletscher noch Palmer.
Die durchschnittliche Breite des Gletschers beträgt gut 3 Kilometer; an
seinem derzeitigen Ende ist er immerhin noch 6,4 Kilometer breit. Während der letzten 400 Jahre hat
sich der Gletscher nicht groß verändert.
links: Matanuska-River
rechts: Matanuska Gletscher
unten: Gletscher (gezoomt)
Auf der
Matanuska Glacier State
Recreation Site
beendeten wir unseren heutigen Reisetag,
mit Blick auf den Gletscher und den Fluss.
Das sandige Ufer des Matanuska-Rivers ⇒
(mit Wolkenfront, die die dahinter liegenden
Schneeberge leider weiterhin verdecken)
Späte Abendsonne beleuchtet den Gletscher ⇒
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