Mittwoch, 8. August 2018

nach Wasilla

Eine klare Sicht gab es auch heute Morgen nicht, denn die Wolken hingen weiterhin sehr tief.

Dafür informierte uns eine Schautafel, warum man in dieser Region mit solch einem Wetter rechnen muss.











Auf unserer Weiterfahrt erreichten wir die
McKinley View Lodge

Mary Carey erbaute/betrieb ab 1962 die McKinley View Lodge.
Derzeit ist ihre Tochter Jean Carey Richardson Betreiberin.

Bald querten wir einen weiteren Fluss, den Chulitna River.
Hier zweigt auch die Zufahrt ab zur auf touristische Aktivitäten eingestellten
Mt. McKinley Princess Wilderness Lodge

Interessant fanden wir das Schild „Scienic View“  in Verbindung mit dem „view“ auf alte, in der Natur abgestellte Autos.


Es dauerte eine kleine Weile, ehe wir in die Nähe von
Trapper Creek kamen.

Die alte Straße, heute als Petersville Road bekannt, wurde 1917 begonnen. Eine neuere, Parks Highway, wurde in den späten 1960er Jahren für den Verkehr bis zur Petersville Road gebaut.
Beide machten Trapper Creek zu dem, was man heute sieht, kennt.
Nicht Wal+Mart, sondern  WAL - Mike´s 








Bis 1917 kannte das Land jenseits des Susitna-Flusses von der Mündung, wo der Chulitna-Fluss und der Talkeetna-Fluss in die Susitna mündeten, eigentlich nur die Fußstapfen der Dena'ina Ureinwohner. Sie hatten seit Jahrhunderten entlang der Bäche / Flüsse gejagt und gefischt.


Mike scheint alles gesammelt zu haben,
was jemals in diese Region gebracht wurde
und man kann es von ihm auch noch kaufen!


Die ersten Männer aus der westlichen Welt, W. A. Dickey im Jahre 1896, der Mt. McKinley
benannte, und Lt. Learnard der US-Armee im Jahr 1898, reisten den mächtigen Susitna River hinauf und passierten dabei diese Region.

1905 bereits querte eine größere Anzahl von Goldsuchern auf dem Weg nach Cache Creek die Region; sie liegt etwa 75 Kilometer westlich des Susitna River. Die unwegsame Strecke über Land und Flüsse war schwierig.
1909 bauten Oliver und Noah Rabidoux ganz in der Nähe des heutigen Trapper Creek eine Hütte am Quellgebiet des Baches, der seinen Namen trägt. Sie und später andere Fallensteller fanden hier reichlich Pelze.
1917 schuf der Bergarbeiter Henry Bahrenburg einen Weg nach Talkeetna, wo mit dem Bau der Alaska Railroad und der Errichtung des Eisenbahn-Arbeitslagers von Talkeetna am Susitna River begonnen wurde.

Die Alaska Road Kommission verbesserte seinen Weg zu einer Wagenstraße [Cache Creek Wagon Road]. Sie ist die heutige Petersville Road.

Um 1939 ließ sich Shorty Bradley nieder. Er baute auf dem guten Boden sein Gehöft entlang der Petersville Road, einige Kilometer westlich von "The Landing". Er gilt bis heute als der Gründer von Trapper Creek.

Weitere "Farmer" folgten.
1959 kamen erneut mehrer "Aussteiger" aus Michigan (Detroit / „Michigan 59´ers“); nur wenige blieben, aber ihre Namen sind in Form von Straßennamen erhalten.
Aussteiger und Künstler wohnen immer noch hier
1968 wurde der George Parks Highway (Anchorage ⇔ Fairbanks) fertig gestellt, etwas später eine Brücke über den Susitna River gebaut.

Eine Info-Broschüre kann man hier herunterladen:
http://www.agnewbeck.com/pdf/matsu/TrapperCreek/TrapperCreekLanding/Trapper_Creek_Landing_Interp_Brochure_web.pdf
Weitere Literatur:
http://www.trappercreek.org/history.htm
https://www.adn.com/commentary/articl e/detroit-59ers-original-alaska-or-bust caravan/2012/03/09/
https://www.newspapers.com/clip/4932912/michigan_59ers_7378/






Es ist allerdings auch ein Ort der "großen Sprüche":

"If I can't do it - I will find someone who can."
"Buy one sock, get the second one free!"
"Why buy New when you can get Used for the same Price!!


Trapper Creek Trading Post
Ab November 2017 stand das gesamte Anwesen zum Verkauf - für $499.000,-
Quelle: http://alaskaslist.com/1/posts/12_Real_Estate/76_Commercial/447506_Trapper_Creek_Trading_Post_for_Sale.html

Man wird bis heute keinen Käufer gefunden haben.



Eine kleine katholische Kirche liegt etwas versetzt am Highway.













An der Kreuzung zur Peterville Road liegt
Trapper Creek Alaska Inn & Rv Park









Das war es auch schon, dann verlässt man diesen kleinen Ort.


Etwa 17 km hinter Trapper Creek querten wir erneut einen Fluss, den
Susitna River
Er ist ein 503 km langer Zufluss des Cook Inlet. Er entspring am Susitna-Gletscher am Mount Hayes (4.216 m) in der Atlaskakette und fließt an der Westseite der Talkeetna Mountains entlang. Bei Trapper Creek münden die Flüsse Chulitna River und Talkeetna River in den Susitna.
Ab dort ist dieser  Fluss schiffbar. Etwa 40 km westlich von Anchorage mündet der Susitna River schließlich in das Cook Inlet.
Quelle: https://de.wikipedia.o rg/wiki/Susitna_River

Etwas hinter der Brücke liegt die geschlossene
Big Su Lodge, die sicherlich schon einmal bessere Zeiten gesehen hat.










Einige Kilometer weiter existiert noch
H & H Lakeview Lounge & Restaurant
1961 erbauten Howard und Hazel Kennerson H&H, ehe der Highway geteert und die Susitana
Brücke ("the Big Su") errichtet waren - und vor dem schweren Erdbeeben von 1964.
1977 übernahmen Gerald und Sherry Berryman H&H. Mehr als 37 Jahre betrieben sie dieses
Anwesen, das dabei mehrfachen Änderungen unterworfen wurde.

Seit 2017 stand auch dieses Anwesen zum Verkauf!














Diese Tankstelle ist schon lange aufgegeben.























Obwohl das Angebot für einen Campground noch immer existiert: besonders einladend sieht dieser Ort allerdings nicht aus.


Etwa 26 Kilometer hinter Trapper Creek liegt links die Abzweigung nach Talkeetna. Der Besuch in dieser historisch interessanten, jedoch rein touristisch orientierten Ansiedlung schenkten wir uns.






Das ehemalige Visitor Center existiert nicht mehr; ein kleines Blockhaus beherbergt an seiner Stelle heute ein Fastfood Restaurant.









Nachdem man 20 km weiter den Sheep Creek überquert hat, erreicht man die
Sheep Creek Lodge
webseite: http://www.sheepcreeklodgeak.com/
1986 brannte die ursprüngliche Lodge ab.
1989 wurde sie mit Holz aus Nenana neu aufgebaut.



















Wenig später passierten wir Camp Caswell; hier bekommt man wieder alles, insbesondere das, was man nicht braucht!

Wenn man den Highway weiter fährt, folgen etliche kleinere fischreiche Creeks und Seen; so verwundert es nicht, dass hier viele Angler und Autos mit Bootsanhänger unterwegs sind. Allerdings stehen auch wieder viele lange ausrangierte Fahrzeuge und Boote irgendwo am Straßenrand oder an den wenigen „Hütten“.

Bald darauf konnten wir noch die Auswirkungen des "Sockeye-Feuers" sehen. Im Juni 2015 zerstörte es 55 Anwesen in dieser Region.
Zwischen Milepost 69 and 77 wurden alle Einwohner evakuiert, der Highway geschlossen.
Da in dieser Region viele Schlittenhunde gezüchtet / gehalten werden, mussten auch diese kurzfristig verlegt werden.
Die Brandbekämpfung kostete $8 Millionen. Ob es fahrlässige Brandstiftung war? Der Prozess zog sich über zwei Jahre - die Beschuldigten wurden frei gesprochen!
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Sockeye_Fire

Es dauerte eine Weile, bis man in die extrem zersiedelte Region von Willow kommt.
In dieser Gemeinde leben ziemlich verstreut gut 2.000 Einwohner.




Die First Nation der Dena'ina-Athabasken siedelten in dem Gebiet.
1897 wurde der Ort erstmals von "Weißen" aufgesucht, als man in der Region um den Willow Creek Gold entdeckte. Landvermesser kamen 15 Jahre später, als man eine Eisenbahnlinie bauen wollte. Arbeiter und Siedler folgten.
1920 wurde der Bahnhof von Willow errichtet.
Anfang 1940 ließ jedoch die Bergwerkstätigkeit nach, wurde gar eingestellt, Willow wurde fast zur Geisterstadt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde eine Radarwarnstation sowie ein Flugplatz gebaut.
1954 war Willow Creek Alaskas größtes Goldabbaugebiet mit einer Produktion im Umfang von annähernd 18 Millionen Dollar.
1972 wurde der George Parks Highways gebaut; damit war die Gegend auch an das Fernstraßensystem angebunden.
1976 wählten zwar die Bürger Alaskas Willow zu ihrer neuen Hauptstadt. Der Umzug der Behörden von Juneau nach Willow scheiterte jedoch an den nicht vorhandenen Finanzen!
1982 wurde der "status quo" dann auch offiziell beschlossen.

Heute ist Willow der offizielle Gastgeber des bekannten Idiatarod-Hundeschlittenrennens.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Willow_%28Alaska%29

Die Gegend wir nun flacher.
Vor mehr als 9000 Jahren zogen sich in dieser Region die Gletscher zurück und hinterließen eine
nasse, seenhaltige flache.
Tanaina First Nations und Pacific Eskimos siedelten hier zeitweise und lebten vom Fischfang, der Jagd und dem Fallen stellen.
1917 wurde die Alaska Railroad gebaut, um die Region für Siedler attraktiver zu machen und die nach den Goldfunden im Wachsen begriffenen Gemeinden Wasilla, Houston und Willow besser versorgen zu können.
Die Gegend (der Grund und Boden) war jedoch für eine dauertafte Besiedlung zu feucht und Mineralienfunde blieben aus; so verharrte die Region nahezu in ihrem natürlichen Zustand.

Visitor Information Center
in einer kleinen Hütte aus Blockbohlen
Es dauert wieder eine ganze Weile, bis man in die nächste größere „Ansiedlung“ kommt
Housten,
das 1917 erstmals als Houston Siding auf einer Landkarte der Alaska Railroad erwähnt wird. Der Ort wurde nach dem Kongressabgeordneten Houston von Tennessee benannt.
Kohleminen wurden 1917/18 entdeckt und ausgebeutet, insbesondere im Zweiten Weltkrieg; danach wurden sie geschlossen.
Im Juni 1996 (02. - 15.) wütete südlich von Housten ein Waldbrand, der als das "Miller's Reach Feuer" in Erinnerung blieb. 433 Gebäude und Häuser im Wert von mehr als $ 8,9 Millionen wurden ein Raub der Flammen. Vom Verlust der Wälder gar nicht zu sprechen.
1998 wurde in der Region zwar Erdgas gefunden, doch konnte es nicht wirklich vermarktet werden.

Nun ist es nicht mehr weit bis Wasilla, doch das „Industriegebiet“ erreicht man schon einige Kilometer vorher.  Rechts und links des Highways befindet sich ein extrem zersiedeltes Gebiet; nicht gerade "aufgeräumt" aussehend!
Unansehnlich präsentiert sich der Straßenrand und die dahinter liegenden Liegenschaften.

Wir verloren -  auch dem schlechten Wetter geschuldet -  nun entgültig die Lust, jetzt auch noch weitere Museen anzuschauen, z.B.
Iditarod Trail Sled Dog Museum
webseite: https://www.iditarod.com
die sich hier in der Ortsmitte von Wasilla befinden.

Selbst die
Last Frontier Brewing Company
konnte uns heute nicht mehr locken, obwohl man in ihr u.a. "German Helle´s, German Schwarz-Bier,...“  alles als Pint oder im Probierset bekommen kann.
webseite: http://www.lastfrontierbrew.com/

Wir wollten einfach nur noch einen Übernachtungsort ansteuern, in Wasilla, der Stadt, die nach Chief Wasilla benannt wurde, einem angesehenen lokalen Dena'ina Athabascan First Nation Chief.
Mitte der 1880er Jahren war zwar die Siedlung "Knik" als Transport- und Versorgungszentrum für die Region von Bedeutung, doch
1915 wurde Anchorage gegründet und die Alaska Railroad bis nach Fairbanks gebaut. Damit verlor Knik seine Bedeutung, zumal Wasilla dort gebaut wurde, wo jetzt die Alaska-Eisenbahn die damalige Hauptversorgungsroute (der Carl Wagon Trail) für die Minen in dem Willow Creek Mining District überquerte; die heutige Schnittpunkt des George Parks Highway und die Main Street. Der Standort vom neu erbauten Wasilla bot damit einen besseren, d.h. näheren Versorgungslagerplatz für das Kantishna Gold Mining Gebiet in der Nähe von Mount McKinley und Minen im Talkeetna Gebiet.

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