Gleich nach der Abfahrt in Downtown Chicken kamen wir an der Chicken Field Station vorbei. Von hier kann man eine kleine Wanderung zur
Mosquito Fork Dredge unternehmen oder einen kurzen Wanderweg zu einem Aussichtspunkt nutzen. Von dort hat man einen schönen Blick auf das gesamte Gebiet des Chicken Creek.
Direkt hinter der Field Station befindet sich die Lost Chicken Hill Mine, die seit 1886 kontinuierlich in Betrieb ist. Sie gehört damit zu einer der erfolgreichsten Goldminen überhaupt. Hier wurde 1936 mit 1,5 Unzen (42 Gramm) einer der größten bekannten Gold-Nuggets gefunden.
Im weiteren Verlauf fuhren wir an mehreren kleinen privaten Goldminen vorbei.
Der kostenintensive maschinelle Einsatz scheint sich dennoch zu lohnen.
Wie hatten teilweise schöne Blicke in das Tal,
doch das Hauptaugenmerk des Fahrers galt auf diesem geschotterten Streckenabschnitt dem "Highway".
Nach 24 Kilometern konnten wir bei der Walter Fork die heute nicht mehr genutzte Landebahn vom „Lassen Airstrip“ deutlich erkennen. Von hier wurden früher, bis sich die Straßensituation verbesserte, die „Miner“ mit benötigten Materialien versorgt.
Nach 46 Kilometern erreichten wir die
Jack Wade Junction und damit für uns das Ende des Taylor Highways. Er selbst führt ab dieser Kreuzung als „gravel road“ (Schotterstraße) zum Ort Eagle weiter.
Wir nahmen an dieser Kreuzung die „gravel road“ nach rechts Richtung Nordosten und fuhren nun auf dem „Top of the World Highway“ über die Grenze nach Dawson City.
"Rushhour" an der Jack Wade Junction
Ab dieser Kreuzung kann man die Meilenangaben von Dawson City aus rückwärts gerechnet auf der linken Straßenseite verfolgen.
Nach vierzehn Kilometern auf dieser Schotter-straße, auf unserer Tagesstrecke bei km 60, erreichten wir den ehemaligen Ort Boundary mit den Hinterlassenschaften des Roadhouses Boundary. Seit 1890 hatte sich hier bereits ein Goldcamp befunden und das Roadhouse, als grenznahe Station, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Leider brannte das Haupthaus 2011 bis auf die Grundmauern nieder und man kann nur noch eine „ghost town – Atmosphäre“ empfinden.
Ein mit Einschusslöcher durchsiebter verrosteter Laster und alte Outhouses tragen zu diesem Flair bei.
abgebrannt |
Uns so sieht eine Seite in obiger Hütte aus
Nach sieben Kilometern (km 67) befindet sich auf der linken Seite eine Haltebucht, die Davis Dome Wayside. Von ihr hat man einen überwältigenden Panoramablick auf die umgebende Bergwelt - hier kann man wirklich vom „top of the world“ sprechen. An dieser Stelle steht auch eine Informationstafel, die über die „fourty mile caribou - Herde“ informiert. Leider war uns kein einziges Tier aus dieser Herde auf dem gesamten Streckenabschnitt begegnet.
Bald schon näherten wir uns der Grenzstation.
Sie heißt auf der Alaska-Seite „Poker Creek“
und wird auf der Canada-Seite „Little Gold Creek“
genannt, liegt auf 1.258 Meter und ist damit nicht nur die nördlichste, sondern auch die höchst gelegendste Grenzstation von Nordamerika.
Die heutigen Gebäude wurden 2001/2002 von beiden Ländern gemeinsam gebaut. Die Grenze ist nur von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet und auch nur zwölf Stunden pro Tag, ab 8 Uhr morgens (Alaska-Time).
Wir waren zu diesem Zeitpunkt das einzige Auto, das über die Grenze fahren wollte, und somit erlebten wir eine zügige und problemlose Abfertigung.
Auf der kanadischen Seite, in der Provinz Yukon, mussten wir zunächst unsere Uhren eine Stunde vor stellen.
Nach wenigen Metern konnten wir uns auf dem "Summit" des Top of the World Highways (1.376 m) nochmals über einen phantastischen Weitblick und an vielen „Steinmännchen“ / “Inuits“ erfreuen.
Der Blick zurück auf die Grenzstation
Weiter Blick ins Land
Nachdem wir am Straßenrand auch von den First Nations per Schild begrüßt wurden, konnten wir uns an der nächsten Haltebucht über die Geschichte des Highways informieren. Nachdem dieser über viele Jahre, in Dawson City beginnend, nur als Pfad für Packtiere genutzt wurde, um die Bergleute in diesem Gebiet zu versorgen, wurde er in den 1930er Jahren bis zur Grenze ausgebaut und in den 1940er Jahren mit dem Taylor Highway verknüpft.
Der Highway „mändert“ durch die Landschaft und auch im weiteren Straßenverlauf hielten wir immer wieder kurz an, um die atemberaubende Naturkulisse zu genießen.
Die trockene Schotterstraße zeigte sich stellenweise extrem staubig.
(Blick in den Rückspiegel)
Als nächstes folgte die Abfahrt zum heute noch aktiven Minengebiet Sixty Mile. Diese Straße ist nur mit Allrad und mit Abenteuerlust zu befahren.
Ähnliches gilt für die Abfahrt links zum Clinton Creek, die wir nach weiteren zwanzig Kilometern passierten. Im Clinton Creek wurde von 1967 bis 1987 Asbest abgebaut. Als der Abbau endete, wurden das Minengelände geschlossen - auch für die Öffentlichkeit.
Weiter ging es, immer bergab und landschaftlich beeindruckend, bis wir nach weiteren 45 km einen Parkplatz erreichten. Dort wurde wieder über die Caribou-Herde, aber auch über die Geschichte der First Nation dieser Region informiert.
Von einer Aussichtsplattform hatten wir außerdem einen schönen Blick auf den Yukon.
Im weiteren Verlauf folgte eine Werbung nach der anderen, die uns zum Besuch verschiedener Attraktion in Dawson City einladen wollten.
Wir beendeten unsere Tagesetappe auf der linken Flussseite des Yukon am
„Yukon River Government Campground“ und brauchten damit erst am nächsten Tag mit der Fähre in die Stadt übersetzen.
1 Kommentar:
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