Sonntag, 12. August 2018

nach Palmer


Heute fuhren wir nur eine kurze Strecke von Wasilla nach Palmer.

Wir folgten zuerst wieder dem Parks Highway in östlicher Richtung, Richtung Anchorage:
Nach etwa 10 Kilometern  zweigt die "Trunk Road" ab und danach beginnt der Glenn Highway.

Während des Zweiten Weltkrieges entstanden aus Sicht militärischer Notwendigkeit nicht nur der bekannte
Alaska Highway, sondern auch die Highway-Verbindung zwischen Palmer und Glennallen, da mit diesem Streckenabschnitt auch Anchorage über den Richardson Highway an das kontinentale Highway-System angebunden war.
Die "Tok Cut-Off Route" wurde ebenfalls  zwischen 1940/50 realisiert.
Zusammen bilden Glenn Highway und Tok Cut-Off heute die Alaska Route #1.

Benannt wurde der Glenn Highway nach Captain Edwin Forbes Glenn, (später Major General) der US Armee, der während der Goldrausch-Zeiten am Klondike (ab 1896) eine inneralaskanische Route, den späteren Valdez-Trail, zu den Goldfeldern suchte (1898 /1899, zusammen mit Lt. Henry T. Allen).
Glenn leitete ein Team der Cook Inlet Exploring Expedition. Sein Auftrag war, eine mögliche Passage vom Prince William Sound durch die Cook Inlet bis zum Tanana River zu erkunden.

Eigentlich hätte der Highway „Castner Highway“ heißen müssen, denn es war  Leutnant Joseph Castner, und nicht sein Vorgesetzter, Captain Edwin F. Glenn, der als erster einen Weg entlang des Matanuska River zum Copper River Plateau beschritten hatte.
Glenn blieb die meiste Zeit in Cook Inlet und delegierte einen Großteil der Erkundungen an seine Leutnants. Lt. Henry Leanard führte eine Gruppe den Susitna River hinauf, und eine andere von Lt. J. Castner befehligte Gruppe reiste die Matanuska River flussaufwärts.
Castners Truppe war mit extremen Hindernissen konfrontiert und bahnte sich einen Weg durch dichtes Unterholz entlang des turbulenten Matanuska-Flusses. Er benötigte zwei Monate, um das Copper River Plateau zu erreichen. Captain Glenn folgte dann dem von Castner markierten Weg.

Wir folgten nun diesem Highway und passierten einige Campgrounds, ein Granitwerk, eine "Kindom Hall" der Zeugen Jehovas und nicht viel weiter auch noch die "Palmer Church of God" sowie einen größeren Gebäudekomplex der "Seventh Day Adventist Church".

Am Ortseingang zu Palmer liegt zuerst die
ehemalige "South Palmer Bahnstation".

Information zum Reisen (früher wie heute)
und zum Weg des Lebens.













Nebenan befindet sich der Hauptzugang zum Gelände des
Alaska State Fair.
Hier wird ab kommender Woche - für zwei Wochen rund um die Uhr - eine Messe abgehalten.





Neben vielen einzelnen Veranstaltungen für Groß und Klein werden hier die größten in der Region gewachsenen Gemüse prämiert.
















Ehe wir in die Stadt einfuhren, begrüßte uns bei sehr stürmischem Wind zuerst das Ortsschild.









In der Stadt selbst befindet sich das sehenswerte Palmer Museum und Visitors Information Center. Wir fuhren es als erstes an.
Museum und Center befinden sich in einer Blockhütte im Herzen der Innenstadt und bieten viel Informationsmaterial zu aktuellen Aktivitäten wie auch zur Historie der Stadt.









Interessant fanden wir dort die Tatsache, dass es zwei Priester geschafft hatten
(nach alten Böhmischen Rezepten) aus [u.a] Milch Wein herzustellen.




























Direkt neben dem Gebäude wurde ein Schaugarten mit einer großen Auswahl an Blumen und Gemüsesorten angelegt, die unter der Mitternachtssonne selbst im Hochsommer
in Alaska gedeihen können.
webseiten
http://palmeralaska.net/20 14/07/08/palmer-museum-and-visitor-center/





















In diesem Informations Center bekamen wir auch sehr viel Hintergrundinformation zur Besiedlung dieser Region, insbesondere bezogen auf das Matanuska-Kolonie-Projekt von 1935.























weitere sehr detaillierte Infos unter:

http://www.explorenorth.com/alaska/matanuska_colony.html

http://www.palmerhistoricalsociety.org/online-projects/the-new-deal/






























In Palmer befindet sich auch der
Palmer Pioneer Cemetery

Hier soll u.a. Anna Maryl (1917 - 2006) begraben liegen, eine in Petrograd (Sankt Petersburg) geborene Sängerin, die in Frankreich lebte und die im WW II als "Widerstandskämpferin" aktiv war. Ihr chançon "Chant des Partisants" wurde zu der Hymne der Résistance.
Anna wurde als Betoulinksy geboren, ihr Vater im Rahmen der Oktoberrevolution erschossen. Ihre Mutter flüchtete mit ihr auf Umwegen nach Frankreich. Dort nahm sie den Namen Maryl als Künstlername an, "tingelte" singend und tanzend durch Europa, heiratete zwei mal und wurde berühmt und geehrt.
Ihren Grabstein fand ich leider nicht, dafür einige andere interessante.

Kein Kreuz oder Gedenkstein,
dafür eine Trinkflasche
Der neben dem Friedhof gelegene Campground zeigte sich natürlich für den Friedhof nicht zuständig. Dort meinte man, es müsse die Stadt Palmer sein.
Die Stadtverwaltung verneinte und meinte zu wissen, es sei eine freiwillige Privateinrichtung (Friedhofsverband), die zumindest die Pflege der Grünanlage übernommen habe.


Auch das örtliche Beerdigungsinstitut wusste nicht, wer Aufzeichnungen der Gräberbelegung anfertige.


In Erfahrung brachte ich hingegen:

Maurerkelle am Kreuz
William Bouwens gehörte zu den Kolonisten, die 1935 in Palmer eintrafen. Er engagierte sich bis zu seinem Tod 1970 u.a. in diesem Friedhofsverband. Sein Sohn Waynes übernahm danach die Aufgabe.
Kurzum: meine Nachforschungen werden – aus der Ferne - weitergehen müssen.

Er fuhr wohl zu Lebzeiten CAT
Mittlerweile ist mir allerdings auch die Adresse
des Verbandes bekannt.
Verein Palmer Pioneer Cemetery, P.O. Box 4428, Palmer, AK 99645.

Und hier ein Bild des schlichten Grabes von Anna Maryl

https://www.findagrave.com/memorial/15550408/anna-marly#view-photo=7163703




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