Mittwoch, 18. Juni 2025

Von Mariatown nach Quebec


Nach unserem Start in Mariatown bei Morrisburg war die letzte Stadt, die wir in Ontario nach 50 Kilometern passierten, der Ort Cornwall (48.000 Einwohner), benannt nach dem gleichnamigen Herzogtum im Südwesten von England.
Kurz danach erreichten wir die Provinzgrenze zwischen Ontario und Quebec. Ab jetzt, in der Provinz Quebec, waren alle Angaben nur noch auf Französisch (Bonjour Quebec).
Der "Highway 401 East" wurde zur "Québec Autoroute 20 Est“, der Trans-Canada Highway  zum Transcanadienne - Québec.
Südlich, Richtung der US-amerikanischen Seite, befindet sich der US-Staat Vermont.
Außer der konsequenten Nutzung der französischen Sprache merkten wir auch weitere Veränderungen.
Selbst die Warnhinweis-Schilder für Elche zeigten eine andere Gestaltung als wir sie bisher kannten.
Elche
Nach weiteren 110 Kilometern erreichten wir die Millionenmetropole Montreal (knapp 1,8 Millionen Einwohner), die nach Toronto die zweitgrößte Stadt Kanadas ist.
Montreal
Da wir uns u.a. in Montreal das „St. Joseph Oratory“ auf dem Mont Royal anschauten wollten (siehe unseren gesonderten Bericht), mussten wir für die Weiterfahrt durch die Innenstadt von Montreal fahren.
Man brauchte viel Zeit und Geduld dafür, wie hier symbolisch an einer Skulptur aus der Innenstadt zu sehen, denn die Stadt zeigte sich überfüllt mit Menschen und Verkehr; und - die Umleitungen sowie die dazugehörigen Baustellen sind derzeit unzählig.
Oh je
Die Hochhäuser und Wolkenkratzer in der Downtown haben eine Auflage. Kein Bauwerk darf so hoch sein, dass es den Mont Royal überragt (der höchste Gipfel des Höhenzuges ist knapp über 230 Meter hoch). Das hat u.a. zur Folge, dass es unter der Stadt mit der weit verzweigten „ville interieure“ eine riesige Untergrundstadt gibt mit einem gut funktionierenden Metro-System, vielen Fußgängertunneln und zahlreichen Ladenpassagen.
Metro
Hausfront
Eine von vielen bemalten Hausseiten in den verschiedensten Straßen
Olympiastadt
Ein Hinweis an die Olympischen Sommerspiele 1976 in dieser Stadt

Über die imposante  Jacques-Cartier-Brücke verließen wir die Stadt Montreal und machten uns auf zu einem nahen Übernachtungsstopp, ehe wir am nächsten Tag die Reise fortsetzten.
Jacques-Cartier-Brücke
Gitterstäbe
Ein letzter Blick zurück auf die Stadt - 
durch die Gitterstäbe der Brücke

Bis zur Stadt Quebec brauchten wir am nächsten Tag nochmals 260 Kilometer, sodass wir auf dieser beschriebenen Strecke insgesamt 420 Kilometer unterwegs gewesen waren.
dichter Verkehr
Der Verkehr wurde zunehmend dichter und von LKW bestimmt
Wieder war die Weiterfahrt recht eintönig, zwar die ganze Zeit entlang des St. Lorenz-Stromes und vorbei an einigen größeren Orten, aber ohne besondere landschaftliche Besonderheiten. Die Orte allerdings tragen alle französische Namen wie Saint Hyacinthe, Saint Hélène oder Saint Germain - und sind somit alle "heilig".
langer zug
In der Ferne: Ausläufer der Appalachen
Da wir die bisherige Strecke rechtsseitig entlang des St. Lorenz-Stromes gefahren waren, mussten wir zunächst mehrere Brücken überqueren, um unser Tagesziel Québec-Stadt zu erreichen.
Die Landeshauptstadt grüßt
Die Landeshauptstadt grüßt
Québec ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat rund 560.000 Einwohner. Die Stadt hat zwar auch eine Downtown mit modernen Hochhäusern, legt aber Wert darauf, dass das Stadtbild durch viele historische, sehr bunte Häuser charakterisiert wird 

Die Stadt ist für hiesige Verhältnisse sehr alt; sie wurde bereits 1608 gegründet. Der Name Québec leitet sich von einem Wort aus der Sprache der hiesigen First Nations ab. „Kébec“ bedeutet „dort, wo das Wasser schmaler wird“, was hier tatsächlich der Fall ist. Der St. Lorenz-Strom ist hier schmaler.

Montag, 16. Juni 2025

On the daily garbage run

Wir mussten feststellen, dass es in der Provinz Ontario zunehmend schwieriger wurde, einen Campingplatz - für Durchreisende - zu finden, die, wie wir, nur ein/zwei Nächte auf dem Platz verweilen wollen.
Vielleicht liegt es am Bevölkerungsreichtum und der dichten Besiedlung. Immerhin wohnen etwa 39 Prozent (16,1 Millionen/2024) der gesamten Bevölkerung Kanadas (41,5 Millionen/2024 ) in der Province Ontario.
Meist sind die Campingplätze kleine Wohnsiedlungen. Auf den Parzellen stehen feste Wohneinheiten, in schöneren Plätzen sogar solche mit Vorgarten und Holz-Terrasse. In den Vorgärten gibt es zwar keine Gartenzwerge, aber Flamingos und künstliche Blumen dürfen nicht fehlen – und natürlich das Fähnchen von Kanada.
Kanadafähnchen
Aber oft werden die kleinen bunten Vorgärten mit blühenden Stauden liebevoll gepflegt.
Campground
Die meisten Bewohner sind älteren Datums und wohnen teilweise ganzjährig oder zumindest während des gesamten Sommers in den Anlagen - und das teilweise seit Jahrzehnten. Wir trafen eine Mitsiebzigerin, die seit ihrem vierten Lebensjahr stets zum selben Platz kam („Make memories for generations.“).
Campground
Glücklicherweise schafften wir es immer wieder auf kleinen Lücken unterzukommen und gehörten dann schnell den jeweiligen Camping-Wohn-Gemeinschaften an. Das bedeutete, dass wir keinen Schritt gehen konnten, ohne nicht sofort in ein oberflächliches Gespräch verwickelt zu werden. Meistens fing es damit an: „Wo kommst du her? / Wo fährst du hin?“ Aber es gab auch recht originelle Gesprächsanfänge, beispielsweise beim Wegtragen des Mülls. „Oh, you are on the daily garbage run!

Sonntag, 15. Juni 2025

Von Hamilton nach Mariatown

... mit einem Zwischenstopp nahe Brighton
Diese 2-Tages-Etappe führte uns weiterhin durch den Staat Ontario. Die Entfernung zwischen Hamilton und Brighton betrug etwa 240 Kilometer. Nachdem wir das Verkehrschaos von Toronto mit mehreren durch Unfälle bedingten Staus hinter uns gebracht hatten, kamen wir auf dem hervorragend ausgebauten mehrspurigen Highway schnell voran.
Wir passierten viele kleine Seen, Moore und landwirtschaftlich genutzte Flächen, aber die Fahrt insgesamt war sehr eintönig.
Moor
Um den Ort Brighton zu erreichen, bogen wir vom Highway 401 Richtung Süden ab. Der Ort mit seinen 11.000 Einwohnern liegt am Nordufer des Ontario-Sees und bietet einen Provincial Park mit einer Vogel-Insel und viele weitere Erholungsmöglichkeiten.
Mehrere Kanäle mit Schleusen und Drehbrücken kreuzen die Straßen und man muss öfters warten, denn Boote/Schiffe haben natürlich bei hochgezogenen Brücken Vorfahrt.
Vorfahrt
Sie waren zuerst da bzw. warteten bereits seit einiger Zeit, doch dann hatten wir wieder freie Fahrt.
Freie Fahrt
Nach weiteren 100 Kilometern folgte die größere Stadt Kingston mit ihren fast 140.000 Einwohnern. Kingston liegt am Nordostende des Ontario-Sees. Hier beginnt der St. Lorenz-Strom, der den Ontario-See in östlicher Richtung entwässert.
Der St. Lorenz-Strom fließt von hier über 1.200 Kilometer bis zum Atlantik. Beschrieben wurde er erstmals 1535 von dem Franzosen Jacques Cartier (1491- 1557). In den 50er Jahren wurde der Fluss in einem gemeinsamen USA-Canada- Projekt mit mehreren Schleusen und Kanälen schiffbar gemacht.
Den damaligen Bau-Maßnahmen fielen viele Häuser und Straßen in der Uferregion zum Opfer, so auch etliche in unserem Übernachtungsort Morrisburg/Mariatown.
Wir fuhren nun gemächlich die Uferstraße am St. Lorenz-Strom entlang. Auf der südlichen Seite befindet sich der US-Staat New York und man kann mehrere Brücken für eine Fahrt in die USA nutzen.
Brücke
Nach weiteren 160 Kilometern (also insgesamt nach gut 500 Kilometern ab Hamilton) erreichten wir unseren Zielort, um eine Pause einzulegen!.
Romantisch konnten wir abends am Ufer des St. Lorenz-Stromes sitzen und dabei etliche riesige, beladene und leere Frachter beobachten, die ihre Waren Richtung Ontario-See beförderten oder von dort und noch weiter abholten.
Wer sich für weitere Details dieser Schifffahrtsroute interessiert, kann hier nachsehen: Marine Traffic  .
Unser Stellplatz
Unser Stellplatz mit bester Aussicht auf den Saint Lorenz Strom
Große Schiffe
Ja, und neben den Großen Sachen sahen wir natürlich auch kleine - viele Kleine!
Exakt: Mücken!
Aber auch einen Nerz und einen Flussotter!
Nerz
Otter
Rötlich schimmerte die Wasseroberfläche des Saint Lorenz Stroms im Sonnenuntergang, in der der Otter Reißaus nahm. Ehe ich mit meiner Kamera "schussbereit" war, war eine Nahaufnahme nicht mehr möglich. Dafür bannte ich - ungewollt - die Fliegen / Mücken mit auf das Bild. (Wer es detaillierter sehen will, kann auf das Bild klicken!)

Freitag, 13. Juni 2025

Im Schmetterlingshaus

Die Stadt Niagara Falls und die Verwaltung der Niagara-Parks bieten neben dem Besuch der Wasserfälle eine Fülle weiterer möglicher Unternehmungen an. Dazu gehört u.a. das „butterfly conservatory“ , das größte Schmetterlingshaus in Nordamerika.
Es liegt etwa 9 Kilometer nördlich der Wasserfälle am Rande des botanischen Gartens von Niagara Falls, der übrigens ebenfalls einen Besuch wert ist.
Das 1.000 Quadratmeter große Gewächshaus wurde 1996 erbaut. Inmitten einer üppigen Regenwaldvegetation mit vielen blühenden tropischen Pflanzen und einem Wasserfall kann man einen 180 Meter langen Rundweg nutzen, um sich an einer Vielfalt an frei herumflatternden Schmetterlingen zu erfreuen. Es sollen zeitweise über 2.000 sein. Um diese Anzahl beständig zu halten, werden monatlich bis zu 3.000 Schmetterlinge von Schmetterlingsfarmen auf der ganzen Welt importiert. Die Schmetterlinge lassen sich häufig auf den Besuchern nieder, was zu großer Begeisterung bei Alt und Jung beiträgt.
Auch wir statteten dem Schmetterlingshaus einen Besuch ab und konnten so manches Fotos der verschiedensten Schmetterlinge aufnehmen.
Clipper butterfly (Parthenos sylvia)
 Clipper butterfly (Parthenos sylvia)
Schmetterling
Mexican Bluewing (Myscelia ethusa)
Schmetterling
Emerald Swallowtail (Papilio palinurus) 
Schmetterling
Blauer Morpho (Morpho peleides)
Schmetterling
Schmetterling
Schmetterling
Schmetterling
Schmetterling
Schmetterling

Bei der Weiterfahrt hielten wir noch an der „floral clock (Blumenuhr) von Niagara Falls. Das Zifferblatt ist mit tausenden von Beet-Pflanzen gestaltet und es erklingen alle fünfzehn Minuten Glockenschläge von Westminster (Big Ben).
Uhr

Besuch der Niagara Falls

Auf dem Queen Elizabeth Way fuhren wir in Hamilton startend eine Strecke von etwa 100 Kilometern nach Niagara Falls. Die mehrspurige Straße führt von Toronto über 139 Kilometer weiter bis nach Fort Erie an der US-amerikanischen Grenze. Sie war die erste geteilte Autobahn in Nordamerika.
Der „QEW“ ist nach der Gemahlin von King George VI, Elizabeth (1900-2002), benannt. Sie ist allgemein als „Queen Mum“ bekannt. King George VI war der Vater von Queen Elizabeth II. King George und seine Ehefrau eröffneten die Straße im Jahr 1939 bei einem Staatsbesuch in Kanada.
Wir nutzten bei unserer Fahrt nach Niagara Falls also einen Abschnitt dieser besonderen Autobahn.

Auf unserer Fahrt entlang des Ontario-Sees und der Halbinsel Niagara war etwas besonders auffallend – wir fuhren durch eine Weinbau-Region. Hier gibt es über 100 Weinbaubetriebe und es werden jährlich mehr als10 Millionen Liter Wein produziert. Angebaut werden im Besonderen Riesling, Chardonnay und Pinot Noir, häufig werden Eisweine geerntet.
Weinanbaugebiete
Schließlich erreichten wir die Stadt Niagara Falls mit knapp 90.000 Einwohnern am Niagara River und eben berühmt durch die hier befindlichen Wasserfälle. Auf der gegenüberliegenden amerikanischen Seite befindet sich die Zwillingsstadt mit demselben Namen (48.000 Einwohner).
Niagara Falls
Mehrere Brücken verbinden die beiden Orte, wobei die Fußgängerbrücke, die „rainbow bridge“, direkt bei den Fällen die bekannteste ist. Die touristischen Angebote in beiden Städten sind umfangreich und haben nur teilweise mit den Wasserfällen zu tun.
Welcome
Das Stadtbild von Niagara Falls, die „skyline“, wird durch etliche imposante Hotel- und Spielcasino-Gebäude und im Besonderen den „Skylon-Tower bestimmt. Im Skylon-Tower sind ein Dreh-Restaurant und eine Aussichtsplattform untergebracht
Niagara Falls
Casino
Tower
Skylon - Tower
Der Turm erhielt seinen Namen wegen seinem futuristischen Aussehen, das an eine Projekt-Idee aus der Raumfahrt erinnern soll (1993 gab es erste Entwürfe für eine wiederverwendbare Raumfähre, genannt „skylon“).
Nachdem wir es geschafft hatten, einen Parkplatz für unseren RV zu finden, konnten wir unseren Spaziergang zu den Wasserfällen unternehmen. Es sind drei: Die „American Falls“ und die kleinen „Bridal Vail Falls“ (Brautschleier) liegen auf der amerikanischen Seite, während die „Horseshoe Falls“ (Hufeisen) - rechts im Bild - auf der kanadischen Seite liegen.
Über den Namen „Niagara“ gibt es verschiedene Herleitungen. Die eine besagt, dass „niagara“ in der Sprache der Irokesen „donnerndes Wasser“ bedeutet, die andere leitet ab, dass bereits auf französischen Karten Ende des 17. Jahrhunderts dieser Ort nach einer Irokesen-Siedlung „Onguiaahra“ hieß, was „zweigeteilter Landpunkt“ bedeutete.
Entstanden sind die Niagara-Fälle vor etwa 12.000 Jahren. Damals schmolzen die letzten Gletscher der Eiszeit und brachten den Erie-See zum Überlaufen. Das Schmelzwasser suchte sich einen Weg zum tieferliegenden Ontario-See und bildeten den Niagara-River. Im Bereich der Wasserfälle gibt es eine geologische Besonderheit. Hier befindet sich weiches Schiefergestein unter hartem Dolomit-Gestein. Nach einer längeren Erosion des Schiefergesteins bricht der härtere Dolomit weg und es bildet sich eine Klippe. Hier stürzen die Wasserfälle in die Tiefe.
Die "Horseshoe-Falls" sind 57 Meter hoch.
Horseshoe-Falls
Die "American Falls" stürzen auf eine Gesteinshalde, die sich 1954 bei einem Abbruch des Geländes bildete, und haben so eine Höhe, die zwischen 21 und 34 Metern variiert.
Wasserfall
American Falls links - Bridal Falls rechts
Die Niagara-Fälle wirken besonders beeindruckend, weil hier die Höhe der Fälle in Zusammenhang mit der hohen Fließgeschwindigkeit des Flusses zu sehen ist (über 50 Kilometer pro Stunde). So kommt es zu den imposanten Bildern des herabstürzenden Wassers, den donnernden Geräuschen und der Nebelbildung.
Man sieht die Fälle von der kanadischen Seite erheblich besser als von der amerikanischen Seite.
Die touristische Attraktion hat dazu geführt, dass man zahlreiche Möglichkeiten angeboten bekommt, um die Wasserfälle zu besichtigen.
Bridal Wasserfall
Besichtigungssteg zu den Bridal Falls
Die bekannteste von allen dürfte die „maid of the mist“ (Nebelmädchen) sein. Seit bereits 1846 fahren Boote dieses Unternehmens Touristen bis an die Fälle heran und vor allem beim „Horseshoe Falls“ in den Nebel hinein.
Natürlich werden auch Hubschrauberflüge und der Blick aus einem aufgestiegenen Heißluftballon angeboten.
Fesselballon
Auf der kanadischen Seite gibt es die „journey behind the falls“ (kombiniert mit dem "Table Rock Welcome Center" und Aussichtsplattform) und auf der amerikanischen Seite die „Caves of the Winds“ (mit anschließender steiler Treppe). Es handelt sich jeweils um Tunnel, die die Touristen am Ausgang ganz nah an die Wasserfälle heranführen.
Auf der amerikanischen Seite gibt es eine Aussichtsplattform, während man auf der kanadischen Seite vom Skylon-Tower von oben auf die Fälle schauen kann.
Aussichtsplattform
Aussichtsplattform (auf der amerikanischen Seite)
Auch von einem etwas entfernter liegenden Riesenrad, dem „Niagara Sky Wheel“, kann man einen Blick auf die Wasserfälle werfen. Die Wasserfälle werden jeden Abend beleuchtet und einmal in der Woche wird ein Feuerwerk über den Fällen abgeschossen.
Die meisten Touristen nutzen jedoch das Angebot, neben dem "Niagara Scenic Parkway" spazieren zu gehen und so den Blick auf die Wasserfälle zu genießen. Die Straße führt auf der kanadischen Seite direkt am Fluss entlang.
Die Stadt Niagara Falls bietet ein „hop-on-hop-off“-Bussystem an. Die Busse fahren unter der Bezeichnung „WEGO“, was eine Wortkombination von „we“ and „go“ darstellt. Die Haltestellen, die direkt zum oberen Ende des „Niagara Scenic Parkway“ gehören, sind die Haltestellen North and South Queen Victoria Park. Die WEGO- Busse halten noch an vielen weiteren touristischen Punkten.

Neben den touristischen Angeboten sollte man die historische Bedeutung dieses Ortes nicht vergessen. In der Nähe der Horseshoe-Fälle erinnert ein „Historical Marker“ an Louis Hennepin (1626-1705), einem Franziskaner, der 1679/80 an der Mississippi-Erkundung von Cavelier de la Salle (1643-1687) teilnahm und so auch die Niagara-Fälle erreichte. Nach seiner Rückkehr nach Europa veröffentlichte er
1683 ein Buch über seine Reise („Description de la Louisiane“), in dem er erstmals auch die Niagara-Fälle beschrieb.
Hennepin
Ein wichtiger Aspekt neben dem Tourismus ist ein wirtschaftlicher. Mit dem Wasser des Flusses wird seit 1917 Strom erzeugt. Dazu wird das Wasser umgeleitet und treibt große Wasserkraftturbinen an. Der durch Wasserkraft erzeugte Strom deckt den Bedarf von Süd-Ontario und West-New York. Die Kraftwerke ↗ sind nach Sir Adam Beck benannt und können besichtigt werden. Sir Adam Beck (1857-1925) war ein kanadischer Politiker, der am Aufbau der öffentlichen Elektrizitätsversorgung beteiligt war.
Power Station
Auch oberhalb der Wasserfälle gibt es noch einiges zu sehen. Ein interessantes Fotomotiv befindet sich oberhalb der Fälle; es handelt sich um die „old scow“; scow bedeutet Prahm oder Fähre. Sie war ein Stahlkahn, der 1918 auf Grund lief und dort noch bis heute liegt.
Kahn