Diesen Streckenabschnitt hatten wir bereits im Jahr 2017 befahren. Er ist auf den Seiten
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/cassiar-hi.html (Junction 37 nach Dease Lake) und
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/stewart-cassiar-highway-teil-2.html (Dease Lake - Meziadin Junction)
ausführlich beschrieben, wird allerdings im Spätherbst 2018 noch einmal überarbeitet
(dann mit weiteren Bildern und Infos versehen - und seiner Rechtschreibfehler beraubt!)
Trotz starker Regenfälle während der Nacht wurden wir am Morgen
per Sonnenschein geweckt.
Wir schauten dem Treiben vor dem „Store“ von Jade
City noch ein wenig zu.
Jeder vorbei fahrende Tourist legt hier einen Stopp ein.
Wir hatten die Gelegenheit ein kurzes Gespräch über das
„Jade-Fieber“ mit dem Senior-Chef des Unternehmens Steve und mit der aktuellen
Chefin, seiner Tochter Claudia Bunces, zu führen. So erfuhren wir, dass in dem bei
Jade City liegenden Berggebiet der Cassiar Mountains, 85 % der aktuell auf der
Welt verwendeten Jade abgebaut werden und dass bereits bei den Chinesen vor
tausenden von Jahren Jade als Handelswährung galt. So kann man den häufig
verwendeten Begriff „Jade-Fieber“ verstehen, den die Familie in ihrer Werbung
betont.
Informationen zu dem Ort und der Familie gibt es mittlerweile auch auf allen TV-Kanälen
Wir verließen Jade City und hatten nicht nur eine schöne Sicht auf die nahen Berge, sondern auch einen beeindruckenden Blick auf den Needlepoint
Mountain (1760 m), der aufgrund seiner markanten Gestalt als Landmarke
gilt.
An der Farbigkeit der umliegenden Berge kann man schon
erkennen, dass hier die verschiedensten Gesteinszusammensetzungen gefunden
werden können,was dieses Gebiet für den Bergbau so attraktiv macht.
Wir fuhren an unzähligen kleineren und größeren Seen entlang
und passierten genauso viele Creeks.
In dieser Gegend konnten wir mehrere „Hochmoor-Areale“ sehen, in denen ein Durchkommen zu Fuß extremst
schwierig wäre. Wie gut, dass der Stewart Cassiar Highway ausgebaut und gut
befahrbar für uns nutzbar ist.
Nach 75 Kilometern beginnt auf der rechten Seite der Dease Lake. Am westlichen Ufer, also
auf der gegenüber liegenden Seeseite, kann man immer noch Reste des ehemaligen Ortes „Porter (Landing)“ mit einigen
verfallenen Holzhäusern erkennen.
Der See und auch der nach weiteren 40 Kilometern folgende,
gleichnamige Ort sind nach Peter Warren Dease (1788- 1863), einem kanadischen
Pelzhändler und Arktis-Forscher benannt.
Dease Lake ist
ein kleiner Ort mit etwa 400 Personen und bietet alle wichtigen
Versorgungsprodukte für Reisende an.
Von hier zweigt eine Schotterstraße ab, auf der man nach 110
km Telegraph Creek erreicht. Dieser Ort liegt zentral im Mount Edziza
Provincial Park. Im Jahr 2018 wütete dort aber seit August ein riesiges Feuer, selbst die Straße zum Telegraph Creek war gesperrt. Wir konnten selbst Anfang September immer
noch Rauch sehen (das Feuer brannte noch immer) und „Rauchgeruch“ wahrnehmen.
Wenn man im Ort Dease Lake an den See fährt, findet man die
Überreste von „Historic Dease Landing“, einem bis 1904 von der Hudson‘s Bay
Company betriebenen Handelsposten.
Gut betankt und versorgt ging es für uns weiter, bis wir
nach weiteren 10 Kilometern die höchste Stelle des Highway 37 erreichten – den
Gnat Pass Summit mit 1.241 Metern.
Sehr interessant war für uns, dass man ab dem Gnat Pass die
Trassenführung der „Dease Lake Line“
verfolgen konnte. Hierbei handelt es sich um ein kurioses, nie vollendetes
Projekt. Bereits 1969 wurde eine Eisenbahnlinie geplant, die auf einer Strecke
von 663 km von Fort St. James über Dease Lake nach Cassiar führen sollte und
für den Transport von Kohle, Asbest, Holz und Metallen gedacht war. Bis 1978
hatte man 423 km der Eisenbahnlinie fertig gestellt, während gleichzeitig die
Kosten explodierten. So wurde das ganze Projekt beendet und sogar der
Eisenbahnverkehr selbst auf den bereits fertig gestellten Abschnitten 1983
aufgrund von „Unwirtschaftlichkeit“ eingestellt.
Nach der Überquerung des Stikine Rivers auf einer Gitterrost-Brücke erreichten wir den aus
wenigen Häusern bestehenden Ort Forty Mile Flats, in dem vieles unaufgeräumt
ist und vieles
zum Verkauf steht.
Die nächste kleine Ansiedlung ist Iskut, in der, genauso wie
in Dease Lake, „Chief Louis“ das
Sagen hat. Eine Arena ist nach ihm benannt und ähnlich wie in
Dease Lake ist auch Iskut gut organisiert und sauber. Der Ort liegt am
nördlichen Ende des Eddontenajon Lakes. An diesem See stehen mehrere Lodgen
(z.B. das „Bear Paw Resort“ oder die „Red Goat Lodge“), die teilweise sogar
ganzjährig, touristische Angebote unterhalten.
Auf der Ostseite liegt nun der Spatsizi Plateau Wilderness
Park, der von Bergen mit rötlichem Gestein dominiert ist. Hier soll eine der
größten Stone Sheep-Herden in Canada vorkommen und die hier verbreiteten
Mountain Goats sollen durch das eisenoxidhaltige Gestein ein rötliches Fell
haben. Sie heißen dann „Red Goats“, aber wir haben keine gesehen.
Dafür waren die Berge
rechts und links der Straße
frisch
beschneit und hatten dadurch ein beeindruckendes Erscheinungsbild.
Tatogga Lake Resort.
Die Lodge ist auf dem Außengelände originell mit alten
Maschinen gestaltet und im Innenraum der Lodge „urig“ eingerichtet. Neben
vielen ausgestopften, heimischen Tieren hängen an den Wänden sowohl aktuelle
Landkarten wie auch Reproduktionen aus der Zeit des „Yukon Telegraphen Baus“ von 1929 mit den dazu gehörigen
Geschichten. Auf den Fensterbänken findet man schöne Steine,
Gebrauchsgegenstände und Küchenutensilien aus lang vergangener Zeit und an den
Wänden Schneeschuhe oder „Mukluks“, warme Fellstiefel.
Hier hatten wir im letzten Jahr einen super gut schmeckenden ´cinnamon bun`gegessen - (was uns auf die Idee brachte, dieses Jahr in den Roadhouses der Highways die Zimtschnecken zu probieren und miteinander zu vergleichen
[siehe ´cinnamon buns` von 2018]
und so war unsere Absicht, hier natürlich wieder eine Verkostung vorzunehmen; doch die "Bäckerin" lebt nicht mehr hier - und den beiden Verbliebenen ist es neben all den anderen Tätigkeiten viel zu viel Arbeit, die ´cinnamon rolls`herzustellen.
Da wir uns aber hungermäßig schon auf die ´cinnamon rolls`eingestellt hatten, griffen wir notgedrungen zum "Fastfood"-Angebot.
Wir ließen uns einen „Tatogga Burger“ schmecken und
verbrachten dann die Nacht auf dem zur Lodge gehörigen Campground.
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