Unsere Tagesetappe sollte uns allerdings zuerst wieder 227 Kilometer von Port Edward über Terrace nach Kitwanga (Gitwangak) führen.
Wir starteten an Campground „Kinnikinnick“ und konnten uns zunächst, aufgrund von Ebbe und strahlendem Sonnenschein, an herrlichen Spiegelungen von Watson Island im
Wainwright Bassin erfreuen.
Anschließend bogen wir wieder ostwärts auf den
Yellowhead Highway #16 ab und sahen
den breiten Skeena River mit sehr wenig Wasser.
An der Einmündung des Khyex-Rivers in den Sheena-River konnten wir die alten, direkt
nebeneinander liegenden Brücken von Eisenbahn und Straße bestaunen.
Auch heute begegneten uns wieder sehr viele Holztransporte.
Dank des guten Wetters konnten wir die hohen Berge rechts und links der Strecke erkennen, wobei die tief hängenden Wolken das eine oder andere schöne Landschaftsbild ermöglichten.
In Terrace legten wir einen Stopp ein, um einiges zu besichtigen, was wir auf der Hinfahrt ausgelassen hatten.
Das historische Gebäude „Kwinitsa Foreman‘s Residence“ ist ein Anschauen wert. Dieses Haus stand ursprünglich 71 km entfernt westlich von Terrace, an der Kwinitsa Station, und diente den Railway-Foremen als Wohnstätte. Sie waren für die Unterhaltung des gesamten Gleisabschnittes zwischen Terrace und Prince Ruppert zuständig, im Winter bestimmt kein „angenehmer Job“.
Heute - zweckentfremdet - dient es u.a. als Eisdiele.
http://northword.ca/august-2007/kwinitsa-station
Auch dieser Eisenbahn-Wagen soll an die Anfangszeiten der Stadt, ermöglicht durch die Eisenbahn, erinnern.
Das historische Haus von Stadtgründer „George Little“ ist noch erhalten. Das Haus wurde 1914 erbaut und stand ursprünglich in der Lakelse Avenue. Man hat es komplett an die neue Position an der Railway in der Kalum Street umgesetzt.
George Little gehörte zu den Teilnehmern eines „Goldrausches“ von 1905 und kam damals von Kitimat auf Schneeschuhen in diesem Gebiet an, wo heute Terrace liegt. Zu diesem Zeitpunkt bot die Regierung hier Land an; er steckte seinen „Claim“ ab und baute ein erstes Haus und eine Sägemühle. Kurz darauf begann der Bau der Eisenbahn zwischen Kitwanga und Prince Rupert. Georg versorgte die Railway-Arbeiter mit allem, was sie brauchten - und lieferte gar das Holz für die Bahngleise. Er stellte auch neun Acker Land für den Bau einer „Eisenbahn-Station“ zur Verfügung.
Die Stadt bietet außerdem ein schönes Heritage Park Museum, das aber nur von Juni bis August geöffnet ist. Wir hatten Glück und durften mit einem Gärtner, der den Rasen mähen wollte, unsere eigene kleine Besichtigung unternehmen.
Das Terrace Heritage Park Museum wurde auf dem Areal eingerichtet, das in den 1940er Jahren der Standort eines großen Militärkrankenhauses war. Dieses Krankenhaus wurde erbaut, um eventuelle Opfer zu behandeln, falls sich eine japanische Invasion entlang der Küste ereignen sollte.
Vorher stand von 1906 bis 1936 an dieser Stelle die "Morning Side Molkerei" von Billy West.
Im „Freilichtmuseum“ befindet sich im Zentrum das 1919 erstellte, zweistöckige Haus, das „Homestead“ (Wohnhaus) von Tom Conroy. Es wurde aus handgespaltenen Zedern gebaut.
Er hoffte, mit diesem Haus eine Ehefrau zu finden. Obwohl er ein solch „feines Haus“ erstellte, war er ironischerweise nie verheiratet.
Dix's Dance Hall von 1925 |
Diese Tanzhalle diente den Bürgern von Terrace für Samstagabendtänze und andere Vergnügungsveranstaltungen.
Das Gebäude stand am Südüfer des Kalumsees, etwa 22,5 Kilometer nördlich von Terrace
Fred Hampton Barn von 1912 |
In den Pioniertagen waren Tiere sehr wertvoll und wurden deshalb in sorgfältig gebauten "Häusern" untergebracht.
Der englische Einwanderer Hampton erbaute dieses Haus.
Bruce Johnstone Cabin von 1921 |
Belway Mining Cabin von 1910 |
Lineman's Cabin von 1919 |
Ein kleines Schulgebäude |
Chevy, Model ´29 oder `30. |
In einer kleinen, offenen Scheune sind auch noch "Gegenstände der Fortbewegung" aus den Anfangszeiten dieser Region untergebracht.
Neben einigen Schlitten und Kutschen steht dieses alte Auto.
Nach dem Besuch im Heritage-Park ließen wir uns ein paar selbst gemachte Sandwiches am „Skeena View Park“ schmecken. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick auf Terrace und die malerische Umgebung.
Man blickt auf die Kalum-Street, die in die Stadt hinein führt und kann auf einer Informationstafel die Veränderungen der Stadt im Laufe der Jahrzehnte sehen.
An den Bildern wird deutlich, warum Terrace „breadbasket of the northwest“ („Brotkorb des Nordwesten“) genannt wurde. Die geschützte Lage im Tal, das milde Klima und der fruchtbare Boden machten frühzeitig Getreideanbau und Obstplantagen möglich.
Das Wetter zeigte sich ab dem Nachmittag wieder sehr wechselhaft, und so durften wir uns nahe Thornhill wieder einmal von einem Regenbogen beeindrucken lassen.
Ebenso malerisch waren die herbstlich gefärbten Berghänge.
So ging es die weiteren Kilometer den Skeena-River entlang, bis wir Kitwanga und damit
unseren Übernachtungsort erreichten.
Da die tief hängenden Wolken gegen Abend verzogen, konnten wir einen kurzen Blick auf die Bergkette der "Seven Sisters" werfen; sie waren vor einigen Tagen noch komplett im Dunst und Rauch der nahen Feuer eingehüllt gewesen.
Der kostenlose und einfache kommunale Campground der Gemeinde Kitwanga befindet sich in einem lichten Tannenwäldchen.
Feuerholz (incl. Axt) gibt es auch noch gratis!
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