Am Morgen schauten wir uns zunächst noch einmal die kleine
Kirche neben dem „Kitwanga-Cemetery“ an. Bei
ihr hatte es, aus uns unbekannten Gründen, nicht mehr für ein Dach über
dem Kircheneingang gereicht – oder es ist verschwunden?
Schade, dass man diese wunderschönen historischen Gebäude
nicht ausreichend „unterhält“.
Dafür führen alle Straßen auch den Namen
in der Sprache der First Nations.
Gegenüber der Kirche fotografierten wir auch in diesem Jahr
wieder einige „totem poles“.
Auch heir
konnten wir feststellen, dass sich wohl niemand um sie „kümmert“ - sie verfallen / verrotten so
langsam vor sich hin.
Bei den „totem poles“ wird die Geschichte eines Clans
erzählt und man „liest“ ihre Geschichte von unten nach oben.
Wir waren damit
am Ende des Stewart Cassiar Highways angekommen und trafen nun auf den
Yellowhead Highway, den Highway #16,
der von Winnipeg bis Prince Rupert führt.
Bezogen auf unsere bisherige gut dreimonatige Reise hatten einige gemeint:
„Na, da habt ihr´s ja bald geschafft“, oder
„Endspurt zur Rückreise“, denn über Prince Georg und Jasper würde unsere Route wieder bis nach Calgary führen, immerhin noch gut 1.200 Kilometer.
Wir hingegen bogen jedoch statt ostwärts Richtung Prince Georg nach Westen, Richtung Terrace ab.
Wir folgtem dem Unterlauf des Skeena Rivers, der zu den
längsten Flüssen der Welt gezählt, die nicht mit einem Damm gestaut werden.
Nach 22 Kilometern kamen wir zu einer Rest Area mit
wunderschönem Blick auf den Skeena
River und einer Informationstafel zu der „Sternwheeler-Schifffahrt“ auf dem
Skeena, die zwischen 1912 und 1914 nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie
zwischen Prince Rupert und Prince George unnötig und bald darauf eingestellt
wurde.
1936 wurden der alte Ort Usk und
die Original-Kirche bei einer Überflutung durch den Skeena-River vollständig
zerstört.
Es gibt eine kleine Geschichte zur Bibel in dieser Kirche. Sie
„überlebte“ die große Flut - auf einem Holztisch durch die Fluten getragen.
Im Folgenden passierten wir den Kleanza Creek Provincial
Park (mit Campground) und kamen dann nach 93 Kilometern zunächst in dem Vorort
Thornhill und dann, nach der Überquerung des Skeena Rivers per Brücke, in der Stadt Terrace an.
Bei dieser Brücke war
sehr interessant, dass die
Straßenbrücke und die Eisenbahnbrücke getrennt
voneinander, aber direkt nebeneinander, verlaufen.Diesen Ort wollten wir uns erst auf der Rückfahrt (hier mussten wir wieder durch)
etwas genauer ansehen.
„Als der „Creator“ die Farbe der Welt von schneeweiß zu
waldgrün veränderte, wollte er die Farbe weiß nicht vergessen und verwandelte
deshalb jeden zehnten Schwarzbär in ein weißes Exemplar, um sich an die Farbe
weiß erinnern zu können.“
(Mit diesem Bild wirbt u.a. die Stadt auf einem ihrer Plakate).
In der Region soll es
zurzeit etwa 400 Exemplare der „ghost bears“ geben, dennoch kann man sie extrem
selten beobachten.
In der Mitte des Skeena Rivers gibt es bei Terrace eine
größere Insel, Ferry Island. Auf ihr befindet sich der städtische Campingplatz; von dort kann man im Skeena River
fischen und Spaziergänge unternehmen und dabei Gesichter entdecken, die in die
Rinde von Bäumen geschnitzt wurden.
der längste bekannte Zedernholz-Pfosten zugeschnitten. Die
Holzindustrie ist der wichtigste Arbeitgeber in der Region.
Direkt nach Terrace kann man auf dem Highway #37 South nach
Kitimat fahren, eine Hafenstadt, die über den Kitimat Arm und den Douglas
Channel mit dem Pazifik verbunden ist.
Nach Norden führt von Terrace aus der Highway #113 ins Nass
Valley und in den Lava Beds Provincial Park, einem Gebiet, das von grauer und
schwarzer Lava überzogen ist, die von einem Vulkanausbruch vor 270 Jahren
stammt.
Wir fuhren von Terrace weiter auf dem Yellowhead-Highway #16 Richtung Prince Rupert. Allerdings beabsichtigten wir, an diesem Tag nur den Prudhomme Provincial Park, 24 km vor
Prince Rupert, zu erreichen.
Die Straße führte uns immer wieder nah an den Sheena River
heran, der sein Flussbild laufend veränderte – mal an engeren Klippen vorbei,
dann breit mit vielen Inseln.
Wenige Augenblicke später fuhren wir durch schmale Canyons zwischen Bergen hindurch - Wasserfälle an den Seiten und hin und wieder ein
Gletscher in der Ferne.
Leider setzte aber bald auch starker Regen ein,
der uns nicht nur die Fernsicht nahm.
Jedes Jahr im Frühling, kurz nach der Eisschmelze, ist es auch heute noch ein besonderes Ereignis, denn mit den Fischen kommen auch die Seelöwen und manchmal sogar Orkas in die Flussmündung.
Offiziell wurde Port Essington 1871 von Robert Cunningham als Stadt
gegründet. In den folgenden Jahren war Port Essington nicht nur als Hafen,
sondern vor allem für seine „fischverarbeitende Industrie“, es gab dort mehrere
„Canneries“, bekannt. In einer Cannery wird Fisch in Dosen verarbeitet. Der Ort
verlor seine Bedeutung und wurde bis zum Ende der 1940er Jahren von seinen
Einwohnern komplett verlassen, nachdem die Eisenbahnlinie 1914 fertig gestellt
und auf der anderen Flussseite vorbei geführt wurde. Zwei Feuer in den 60er
Jahren machten Port Essington endgültig zu einer kompletten „ghost town“.
Gleich
danach konnten wir unsere heutige Tagesetappe am Prudhomme Lake Provincial Park beenden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.