Montag, 3. September 2018

nach Hyder

Auch für den heutigen Tagesabschnitt (Tatogga Lake Resort nach Hyder / Alaska) - 268 km) gilt:

Diesen Streckenabschnitt hatten wir bereits im Jahr 2017 befahren. Er ist teilweise auf der Seite
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/stewart-cassiar-highway-teil-2.html (Dease Lake - Meziadin Junction)
ausführlich beschrieben und bebildert, wird allerdings im Spätherbst 2018 noch einmal ergänzend überarbeitet
(dann mit weiteren Bildern und Infos versehen   -  und seiner Rechtschreibfehler beraubt!).

Unsere heutige Fahrt entlang des Stewart-Cassiar Highways, Highway #37, begannen wir mit spektakulären Blicken auf den rechts der Straße liegenden Mount Edziza, dem mit 2.787 m höchsten Vulkan Canadas, und das links der Straße liegende Spatsizi-Plateau. Beide Gebiete sind Nationalparks. Hier soll die größte „Stone Sheep-Herde“ von Canada leben.

Weiter ging es zunächst am Tatogga Lake und danach am Kinaskan Lake entlang – dort gibt es
auch einen „Provincial Campground“. Hohe Fichten säumten über viele Kilometer beidseitig die Straße.


Immer wieder mussten wir über mit Holzbrettern oder Gitterrosten belegte Brücken fahren, um kleinere Creeks zu überqueren (Snapper Creek, Willow Creek, Rescue Creek, Eastman Creek, Burrage Creek, Durrham Creek, Slate Creek, Thomas Creek, Devil Creek, …. um nur einige zu nennen). An den vielen Creeks kann man erkennen, dass die nahen, recht hohen Berge ihre Abflüsse konzentriert entwässern und wie schwierig es gewesen sein muss, diese Gegend in früheren Zeiten zu durchqueren, als es noch keine Brücken gab.

Auf diesem Streckenabschnitt gab es dementsprechend außer den Creeks nichts anderes als Seen, Landschaft und Bäume zu sehen (große, kleine, hellgrüne, dunkelgrüne, schief stehende, umgefallene, …) Manchmal faszinierte uns die eine oder andere Ausnahme, wie z.B. dieser Gletscher:








Nach 113 Kilometern erreichten wir den
Bob Quinn Lake.
Nach Bob Quinn ist hier einiges benannt:
es gibt eine Bob Quinn Straßenmeisterei, eine Bob Quinn Rest Area, einen Bob Quinn Lake Airport, ….
Und wer war er nun – dieser Bob Quinn?
Er gehörte zum Team der „linemen“, die von 1899 bis 1901 „die Dominion Telegraphen-Leitungen“ von Ascroft, BC, bzw. Vancouver kommend bis nach Dawson City verlegten und anschließend auch, in kleinen „Telegraph Cabins“ wohnend, betreuten. Dieser Bob Quinn brach sich ein Bein, überlebte dann für drei Monate völlig auf sich allein gestellt in der Wildnis, bis sein Bein wieder heilte und er nach Stewart zurück kehrte. Diese unbeschreibliche Leistung eines Einzelnen in der Wildnis wird heute mit den Namensgebungen honoriert.














Nachdem wir 6 Kilometer später den Echo Lake hinter uns gelassen hatten, durften wir uns wieder an der Überquerung verschiedener Creeks erfreuen – und wir durften im Vergleich zu früheren Reisenden über Brücken fahren! Da wären: Ogilvie Creek, Gamma Creek, Bend Creek, Alger Creek, Liz Creek, Beaverpond Creek, Fan Creek, Revision Creek, Redflat-Creek, Snowbank Creek, ….  Was hätte das in früheren Zeiten an nassen Füßen bzw. nassen Reifen bedeutet?

Und dennoch zeigte sich die Landschaft - für uns - extrem abwechslungsreich; und wenn es oft nur das Farbenspiel der Natur war.









Es folten weitere 42 Kilometer Landschaft und Natur, bis wir den Bell-Irving-River auf einer reinen Stahlbrücke überqueren konnten. Direkt dahinter liegt auf der linken Seite die Bell 2 Lodge. Sie wurde 1979 von Ernie Kreese erbaut und hatte im Laufe der Jahre weitere Besitzer, bis 1998 „Last Frontier
Heliskiing“ das Areal erwarb. Sie tätigten viele Investitionen in Neu- und Umbauten und bieten heute mit Tankstelle, Restaurant, Hotelbetrieb und Outdoor-Chalets das ganze Jahr über attraktive
Angebote für Touristen – inklusive Heliskiing für Wintersport. 

Die nächsten 94 km bis Meziadin Junction passierten wir auf dem Stewart-Cassiar-Highway wieder viele Seen und Creeks (Oweegee Creek, Skowill Creek, Glacier Creek, Deltaic Creek, Taft Creek, Ritchie Creek, Cousins Creek, Spruce Creek, Hanna Creek - unfassbar die Anzahl dieser kleinen Flüsse!) und überquerten den Bell-Irving-River ein zweites Mal.






In der nächsten Ansiedlung Meziadin Junction findet man eine Tankstelle, einen kleinen „General Store“, einen Imbiss sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Gegenüber des kleinen Ortes liegt der Meziadin Lake und an ihm befindet sich ein „Provincial Park Campground“. Der See ist bei Anglern sehr beliebt, weil man aus ihm Forellen, „Whitefish“ und auch Lachse angeln kann.

Wir bogen an der Kreuzung Richtung Westen auf den Highway #37A ab, um auf einer Strecke von 65 km nach Stewart / Hyder (Alaska) zu fahren.

Dieser Abschnitt gehörte für uns erneut zu den schönsten Strecken, die man in Canada befahren
kann. Bald nach dem Ende des Meziadin Lakes querten wir, recht passend, den „Surprise Creek“
und wurden dann von einer wunderschönen Landschaft „überrascht“. Rechts und links erheben sich Berge, von denen sich zahlreiche Wasserfälle in wunderschönen Kaskaden, oft über hunderte von Metern im freiem Fall, ergießen.  Wir fuhren nun über 15 Kilometer entlang des Strohn Creeks, der den Mount Strohn „entwässert“.

Die größte Attraktion war für uns nach 24 Kilometern der Bear Glacier, der sich hinter dem Strohn Lake links gegenüber der Straße befindet. Der Bear Glacier „wickelt“ sich wie eine „riesige Eis-Mure“ um den Mount Strohn herum zum See hinunter. Kurioserweise entwässert der Strohn Lake westwärts Richtung Pazifik in den nun folgenden Bear River, während der Strohn Creek ostwärts in den Meziadin Lake entwässert.


Baer-Gletscher 01.08.2017
Baer-Gletscher 03.09.2018






Traurig waren wir darüber, wie sehr sich der
Bear Glacier  nach nur einem Jahr verändert hatte.








Konnten wir im letzten Jahr noch am Fuß der Gletscherzunge einen „Eis-Dom“, eine „Eis-Höhle“, sehen, war sie in diesem Jahr bereits zusammengebrochen und der Gletscher insgesamt an seinem Fuß um einige Meter zurück geschmolzen.

Ab dem Bear Glacier fuhren wir nun den Bear River entlang bis nach Stewart. In Stewart (Canada) ging es für uns zügig über die Grenze nach Hyder (Alaska / USA), da von dieser Seite aus kommend keine Grenzstation existiert, man folglich an der Grenze nicht kontrolliert wird, so dass wir unseren angestrebten Campground „Run-A-Muck“ nach wenigen Minuten erreichten.














Abends konnten wir Weißkopf-Seeadlern zusehen, wie sie über uns kreisten.



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