Wir starteten am Prudhomme Provincial Park und fuhren
zunächst einmal die neun Kilometer bis zur Kreuzung des Highway 16, wo man nach
links Richtung Port Edward abbiegt. Ab der Kreuzung mussten wir weitere neun
Kilometer zurücklegen, um das North
Pacific Cannery Village Museum zu erreichen.
Auf dieser Strecke kamen wir an dem Ort vorbei, an dem einmal
die „Inverness Cannery“ gestanden
hatte. Da sie sich an der Inverness Passage vor Prince Rupert befand, war ihr
Name auch
„Inverness Cannery“. Sie wurde bereits 1876 eröffnet und war
damit die erste Cannery an der Pazifikküste. Sie wurde erst 1950 geschlossen, aber alle noch verbliebenen Gebäude brannten 1973 völlig ab.
Wir erreichten bald darauf die North Pacific Cannery, die
als „national historic site“ gelistet ist. Diese „Konservenfabrik
/ Dosenfabrik“, in der man nur Lachse verarbeitete, wurde 1889 gebaut und ist damit eine der ältesten Canneries an der
Pazifikküste, die noch erhalten ist. Sie wurde bis 1968 betrieben, lebte 1972
für eine Saison noch einmal auf, bis sie dann endgültig ihre Tore schloss.
First Nations, Japaner und Europäer beschäftigt, allerdings
nur etwa von Juni bis September / Oktober – so lange Lachse vom Pazifik aus
kommend den Sheena River zum Ziel hatten und gefischt werden konnten. Die
Frauen und Männer waren als Fischer, „Cannery-Arbeiter“ oder als Verwaltungsangestellte
tätig. Nahezu alle Gebäude des gesamten Firmengeländes standen auf hölzernen "Stelzen" im Wasser.
Im Außenbereich war vor allem ein Gebäude sehr auffällig - die Maschinenhalle, die ursprünglich
einmal in Port Essington gestanden
hatte und 1937 komplett zur North Pacific Cannery nach Port Edward gebracht
wurde. (Im Bild rechts das rechte Gebäude).
Auch das alte Fischerboot,
das auf dem „Working Dock“ zu finden war, vermittelte ein wenig von der
Atmosphäre längst vergangener Zeiten.
Im „Main Canning
Building“ wurden die einzelnen Schritte der Verarbeitung in fünf Phasen
genau beschrieben – von der Reinigung und Zerkleinerung der Fische, über die
Portionierung in Dosen, dem anschließenden „Einkochen“ bis hin zur
Etikettierung und Verpackung der Konserven.
Einige der damals zur Anwendung gekommenen Papierbanderolen um die Lachsdosen.
In der „Reduction
Plant“ wurden die Fisch-Innereien gepresst und gekocht, so dass man ein Öl erhielt,
das in Farben und Kosmetik verwendet werden konnte.
Zur Cannery gehörten natürlich auch Wohneinheiten,
genauestens nach Nationen getrennt.
Im „Mess House“
konnten die Arbeiter eine Mahlzeit einnehmen. Dies ist heute das „Cannery Cafe“ für die Touristen.
Es gab noch Verwaltungsgebäude und natürlich einige Einzelhäuser
für den Manager, den „Net Boss“, den „Railman“ und den „Watchman“. Letzterer
betreute die Cannery über die Wintermonate.
Sehr ansprechend fanden wir die Modelleisenbahn, die im
ehemaligen „Salzlager“ untergebracht war. Die Railway war für die Cannery von wichtiger Bedeutung, u.a. für den Transport der auszuliefernden Konserven.
Nach unserem „Cannery-Besuch“ fuhren wir von Port Edward
zurück an die Kreuzung des Highway #16 und von dort links nach Prince Rupert. Über eine Brücke
erreichten wir Kaien Island, auf dem sich die Hafenstadt
befindet.
Sie wurde 1906 nach Prince Rupert benannt, der ein Cousin des
englischen Königs Charles II (1630-1685) und der erste Präsident der Hudson‘s Bay Company
war.
Ihm zu Ehren wurden die damals von den Engländern
kolonialisierten Gebiete „Prince Rupert Land“ genannt, bevor das Land Canada
selbst gegründet wurde.
die „Welt-Hauptstadt des Heilbutts“,
„The Halibut Capital of the World“.
Der Fischfang und die Fischverarbeitung hatte über Jahrzehnte großen Einfluss
auf die Stadt. Heute spielt die „Fisch-Industrie“ eine untergeordnete Rolle,
während die Transport-Aufgaben eines modernen Großhafens das Stadtbild
bestimmen. Zurzeit werden in diesem Hafen jährlich etwa 24 Millionen Tonnen
Fracht „umgeschlagen“ - überwiegend Getreide, Holzpellets und Kohle. Dazu ist
die direkte Anbindung an die Eisenbahn von großer Bedeutung.
Hierbei sind „Großfähren“ gemeint, die die nordamerikanische
Pazifikküste entlang fahren.
Nachdem wir uns einige Informationen im Visitor Information Center besorgt und uns das moderne, digitalisierte Port Interpretive Center angeschaut
hatten, ...
... unternahmen wir einen Bummel durch die
„Cow Bay“ - gewissermaßen durch „downtown“.
Dieses Areal war bis 1908 als „Cameron Cove“ bekannt (cove =
Bucht). In diesem Jahr brachte ein Schweizer namens John Nehring eine Kuh-Herde
hierher, um eine „Diary“ zu eröffnen. Für die Kühe gab es noch keinen richtigen
Anlegesteg; sie mussten an Land schwimmen. Da die Kühe nun täglich am Ufer
grasten, entschieden sich die Bewohner von Prince Rupert dieses Gebiet nun „cow
bay“ zu nennen.
Während des gesamten Rundgang begleitete uns ein wunderbarer
Regenbogen.
Wir konnten uns hier einige geschichtsträchtige Gebäude
anschauen – so z.B. „Breaker Pub“,
der 1940 von der „fishermen association“ als „supply store“
eingerichtet wurde und seit 1985 ein beliebtes Pub ist.
Oder „smile‘s seafood“,
das ab dem Jahr 1922 ein „ice cream und hot dog-Stand“ war und 1936 von Dolly
Nelson übernommen wurde, die für ihr hinreißendes Lächeln (smile) bekannt war.
Opa Sushi ist
moderneren Datums,
gleiches gilt für „Cowpuccino“.
Wir ließen uns in „Dolly‘s
Fish Market“, gegründet 1978, zwei ihrer berühmten Gerichte schmecken:
„chowder“, eine dicke Fischsuppe, und „fish and chips“, hier natürlich mit
Lachs.
In diesem Geschäft kann man auch frischen Fisch und frische
Krebse kaufen oder sich seinen eigenen „Fang“ räuchern oder anderweitig
konservieren lassen.
wo wir auf dem
Campground Kinnikinnick übernachteten.
Der Regenbogen begleitete uns noch auf dieser Fahrt.
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