Von Bannack fuhren wir zurück auf den Highway 278, um Richtung Jackson / Wisdom nach links abzubiegen.
Langsam aber stetig steigt die Straße an und so erreichten wir den Big
Hole Pass, den man als Eingangstür zum Big Hole Valley bezeichnet. Hier
befindet sich ein Schild: „Big Hole Pass – 7.400 feet" - 2.255 m.
Die „native americans“ nannten das Big Hole Valley „Land
der großen Schneefälle“ und verbrachten nur die Sommermonate in diesem Tal.
In das Big Hole Valley kamen zwischen 1810 und 1840 die
ersten Pelzjäger, die dem Tal auch seinen heutigen Namen gaben. Sie nannten dasTal „Großes Loch“ – das „big hole“. Ab 1870
folgten zahlreiche „Homesteader“ (Heimstätten-Siedler). Die Böden im Big
Hole Valley eignen sich nicht für den Getreideanbau, aber aufgrund des vorhandenen Wassers und der üppigen
Wiesen war und ist eine ausgiebige Rinderzucht möglich. Riesige Wiesen und
damit auch genug Gras für die Heuernte standen und stehen ausreichend zur
Verfügung.
In diesem Tal gibt es eine einzigartige Art der Heuernte
(hay stacking). Man entwickelte die sogenannte „Biberrutsche“ (beaverslide).
Das gemähte und getrocknete Gras wird mit einer Rechenmaschine
zusammengeschoben und zum Korb der Beaverslide gefahren. Dort zieht eine
motorisierte Hebevorrichtung den Korb mit dem Heu an der Vorderseite der
Beaverslide etwa zehn Meter hoch und schüttet das Heu in die sogenannte Biegung,
einem großen Gitterkasten hinter der Beaverslide. Die Biegung ist voll, wenn
etwas mehr als 20 Tonnen Heu eingefüllt sind. Die Bieberrutsche wird dann nach
vorne gezogen und es bleibt ein 20-Tonnen-Heustapel stehen.In den Wintermonaten kann das Heu so nach und nach verfüttert werden. Diese riesigen Heustapel prägten über Jahrzehnte das
Landschaftsbild des Big Hole Valleys. Einige Rancher im Tal verwenden die
Beaverslide noch heute, die Mehrzahl ist jedoch bei der Heuernte zu den
„rundgepressten“ Heuballen übergegangen. Trotzdem trägt das Tal immer noch den
Spitznamen – „Land der 10.000 Heuhaufen“.
Bald nach dem Big Hole Pass erreichen wir Jackson, das heute noch eine Einwohnerzahl von 35 Bürgern hat (2020). 1880 wurde Jackson nach dem ersten Postmeister des Ortes, Anton Jackson, benannt.
Jackson ist für seine „heißen Quellen“ bekannt. Man
kann in die "Jackson Hot Springs Lodge" einkehren und dort in einem „Hot Springs
Pool“ baden (zurzeit nur donnerstags bis sonntags geöffnet).
Unter Radfahrern ist Jackson als „Außenposten der Grenze“ bekannt. Am Great Divide Trail (ein Radweg, der die kontinentale Wasserscheide von Kanada nach Mexiko abdeckt) sowie an der Transamerikanischen Route (ein Weg von Astoria, Oregon nach Yorktown, Virginia) gelegen, halten viele Radfahrer an Jacksons altem Hotel.
Zuvor hatten sich Lewis & Clark im Bitterroot Valley getrennt. Captain Lewis fuhr nach Nordosten zu den Great Falls des Missouri, während Clark nach Südosten ging, um das Yellowstone Valley zu erkunden. Die Gruppe um Clark nächtigte in der Nähe der hiesigen „hot springs“.
Er hatte damals notiert, dass das Garen von Fleisch in dem heißen Wasser je
nach Dicke der Fleischscheiben 25 bis 32 Minuten dauern würde.
Ein weiteres altes Gebäude in Jackson ist das "Jackson Mercantile" - von 1889. Heute beherbergt es die "Jackson Bible Church".
Nach Jackson fährt man weiter entlang des Big Hole
Rivers. Der Blick auf die das Tal umgebenden Berge ist überwältigend: im Osten
hat man einen Blick auf die bewaldeten Pioneer Mountains, im Norden erhebt sich
die schneebedeckte Anaconda Bergkette und im Westen befinden sich die Bitterroot-
und die Beaverhead Mountains.
Wisdom ist bald erreicht. 1880 begann sich die kleine Ortschaft, zunächst
mit dem Namen „Crossing“, zu entwickeln.
Die Lewis & Clark Expedition hatte
1805, als sie den Oberlauf des Jefferson Rivers bei Twin Bridges erreichten,
den linken Quellfluss „wisdom river“ genannt. Der Fluss erhielt schon bald den
Namen „big hole river“, aber der kleine Ort Crossing, an dem der „big hole
river“ vorbeifließt, wurde in Wisdom umbenannt und heißt auch heute noch so.
Am Ortseingang von Wisdom befindet sich eine größere
Ranger-Station, die für den Beaverhead Dearlodge National Forest zuständig ist. Wisdom (90 Einwohner) hat eine Poststation. In dem Ort kann man tanken, Lebensmittel einkaufen und findet auch einige
Übernachtungsmöglichkeiten. Man sieht aber auch die Schilder "zu vermieten" oder noch mehr "zu verkaufen"!
Die Hook and Horn Trading Post wurde 2012 mit dem Ziel eröffnet, von allem ein bisschen zu haben. Vielleicht kann es ja jemand gebrauchen.
Quellen:
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