Nur einen Kilometer nach dem Chief Joseph Pass erreicht man bereits den Lost Trail Pass am Highway 93 gelegen mit einer Höhe von 2.138 Metern. Unterhalb dieses Passes irrten 1805 Lewis & Clark mit ihrem Expeditionscorps und einem indianischen Führer, namens Old Toby, für mehrere Tage auf der Suche nach einer Passage durch die Berge umher. Der Pass erhielt erst Anfang des 20. Jahrhunderts seinen heutigen Namen - vielleicht in Erinnerung an die bitteren Erfahrungen von Lewis & Clark.
Am Lost Trail Pass selbst wird man nicht nur über den Salmon River und das Lewis & Clark Discovery Corps, das seinen Weg verloren hatte, informiert, sondern auch über „Jerry Fahey“, der 1878 einen Zubringer zum heutigen Highway 93 (1930 geschaffen), eine damals viel befahrene Wagon Road, erbaute – den „Jerry Fahey‘s Cutoff“.
Von hier führte uns der Weg nach Süden Richtung Salmon auf einem kurzen Abschnitt des sogenannten Salmon River Scenic Byway, der in Stanley im Quellgebiet des Flusses im Sawtooth Valley in Idaho endet und insgesamt 259 km lang ist.
Der Salmon River Scenic Byway führt zwar entlang des Salmon Rivers, startet aber bereits am Lost Trail Pass mit dem Flüsschen North Fork Salmon River.
Ort und Fluss wurden angeblich nach Jack R. Salmon benannt, dem ersten Europäer, der in der Region des heutigen Ortes Salmon eine Hütte erbaut haben soll. Da Lewis & Clark allerdings bei den Shoshonen an diesem Fluss ihren ersten Lachs aßen und damit wussten, dass sie einen Fluss Richtung Pazifik erreicht hatten (Lachswanderung), könnte man die Namen auch hierauf zurückführen.
Der Salmon River, der durch Zentral-Idaho fließt, und nach 684 km in den Snake River mündet, trägt auch den Namen „river of no return“ (Fluss ohne Wiederkehr). Er hat über weite Strecken eine enorme Strömungsgeschwindigkeit und selbst heute noch zahlreiche größere Stromschnellen, sodass man ihn eigentlich nur flussabwärts befahren kann.
Bergab fährt man südwärts auf dem Highway 93 mit einem spektakulären Blick auf den Allan Mountain (2.790m), der zum Bitterroot Gebirge gehört.
Vor einem aufziehenden Gewitter grüßte er in einem recht unwirklichen Licht.
Nicht weit vom Pass - am Deep-Creek - wird man noch einmal über die „lost“ Lewis & Clark Expedition informiert.
Ständig bergab fahrend (von 2.134 m auf ca. 1.400 m) erreicht man nach gut 20 Kilometern, dort, wo die Straße wieder allmählich eben wird, den zersiedelten Ort Gibbonsville.
Auch hier wurde früher einmal Gold gefunden. So entstand mit britischer Unterstützung um 1880 ein großes Gold Camp, das den Namen „Gibbonsville“ trug (man erinnere sich an Colonel Gibbon, der am Big Hole Battlefield mit den Nez Percé kämpfte). Vergleichbar mit anderen Goldgräberorten: auch in diesem war bereits 1899 wieder Schluss!
Ein Abschnitt des ehemaligen Nez Percé Trails führt hier oben vorbei, der während der Goldrausch-Zeit für Transporte aus Lewiston im Nordwesten von Idaho in die hiesige Region genutzt wurde.
Nach insgesamt 40 Kilometern erreicht man die Ansiedlung North Fork und damit auch den Salmon River.
Ein „historic marker“ informiert, dass auch Clark im August 1805 feststellen musste, dass der Salmon River für ihn und seine Männer nicht schiffbar war.
Es folgte ein weiterer spektakulärer Landschaftsabschnitt – die „Red Rocks“ am Salmon River. Im Hinterland leben zahlreiche Tierarten, u.a. Bighorn Sheeps.
Diese Kulisse passierten Lewis & Clark am August 31, 1805.
Nicht weniger landschaftlich beeindruckend ist der folgende Bereich um den nahen Tower Rock.
Am 21. + 25. 08.1805, campte Captain Clark mit seinen Leuten unweit dieser Stelle, nachdem sie eine mögliche West-Passage am Salmon River erkundeten. Er nannte den Felsen „The Bluff“
Fährt man auf dem Highway 93 weiter in südlicher Richtung, erreicht man die Ansiedlung Carmen. In der Lemhi Range wurde 1866 bei Leesburg von Eliah Mulkey und Begleitern ebenfalls Gold gefunden.
Die Minen in der Region überlebten etwas länger, weil man außer Gold noch Silber, Kupfer, Blei und vor allem Wolfram fand. Jedoch aufgrund der "War Production Board Limitation Order L-208" wurden alle Minen in den USA, die nicht kriegswichtig waren, so auch die Goldminen in der Region um Lemhi, im Oktober 1942 für die Dauer des Zweiten Weltkriegs geschlossen. Einige nahmen danach für kurze Dauer wieder ihren Betrieb auf.
Unweit wurde bereits sehr frühzeitig, im September 1832, ein Handelsposten, genannt Fort Bonneville, von Captain Benjamin Bonneville erbaut. Schon die ersten Herbststürme machten ihm klar, dass die Ortsentscheidung recht unglücklich war und man gab den Handelsposten wieder auf.
Bevor man die Stadt Salmon erreicht, kann man links hohe Sandklippen am Flussufer des Salmon Rivers entdecken. Der eine oder andere Hoodoo (durch Erosion geformte, turmartige Gebilde) ist dabei und teilweise gehen die Sandklippen in farbenfrohe Sanddünen über.
Das Städtchen Salmon, immerhin mit 3.300 Einwohnern (2020), das man vom Pass aus nach etwa 73 Kilometern erreicht, hat sich historisch gesehen ehemals abhängig vom Bergbau, der Holzwirtschaft und der Rinderzucht entwickelt. Heute lebt der Ort vom Outdoor-Tourismus, der durch die Nähe zur „Frank Church River of No Return Wilderness Area“ bestimmt wird. In ihr sind jegliche Wildwasseraktivitäten möglich; auch werden zahlreiche Outdoor-Wandererlebnisangebote angeboten.
Das Schutzgebiet wurde 1980 vom US-Kongress geschaffen und 1984 zu Ehren des Senators Frank Church (*1924, Idaho -1984) umbenannt, der den Staat Idaho von 1957 bis 1981 im US-Senat vertrat. Das Schutzgebiet liegt in den Salmon River Mountains und ist eine Wildnis aus zerklüfteten Bergen, tiefen Schluchten und rasanten Wildwasserflüssen, wohlgemerkt: one way!
Quellen:
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