Als Lewis & Clark mit ihrem Discovery Corps am 10. Oktober 1805 hier an der Einmündung des Clearwater Rivers in den Snake River ihr Lager aufschlugen, ahnten sie nicht, dass sich 200 Jahre später an dieser Stelle zwei größere Städte befinden würden (Lewiston mit ca. 33.000 Einwohnern, Clarkston mit ca. 7.500 Einwohnern).
Old Toby, der das Discoverycorps über die Bitterroot Mountains, den Lehmi- und den Lolo-Pass, bis hierher geführt hatte, verließ mit seinem Sohn die Gruppe und kehrte wieder zu seinem Stamm zurück.
Eigentlich sind die beiden oben genannten Städte heute miteinander eng verbunden und nur durch den Snake River getrennt, tatsächlich befinden sie sich jedoch in zwei unterschiedlichen Bundesstaaten (Lewiston in Idaho, Clarkston in Washington). Allerdings profitieren beide Städte von ihrer Lage am Fluss und im Besonderen von ihrer Lage am Eingang des Hells Canyon, der ein beliebtes touristisches Ziel ist.
Vieles ist in den beiden Städten nach Lewis und Clark benannt, allem voran natürlich das 1893 gegründete Lewis and Clark State College in Lewiston.
Es gibt mehrere Erinnerungsstätten, die mit der Historie der Lewis & Clark Expedition verbunden sind.
Da ist einmal der Granite Lake Park im Hafen von Clarkston.
In dem 2 Hektar großen Park sind zahlreiche Pflanzen zu sehen, die zu denen gehören, die Lewis und Clark erstmalig beschrieben haben. Wobei anzumerken ist, dass diese Region vor zweihundert Jahren völlig unbewaldet war und die heute angepflanzten Bäume von Lewis & Clark in anderen Regionen des Landes beschrieben wurden.
Mahonia: Oregon Grape |
Mahonia: Oregon Grape |
Vor dem Granite Lake Park ist ein Einbaum-Kanu ausgestellt, das in der Technik hergestellt wurde, die die Männer des Expeditionscorps vor 200 Jahren nutzten.
In der Innenstadt von Lewiston, aber auch am Ortseingang, findet man zahlreiche Skulpturen aus Stahl der Künstler David Govedare und Keith Powell. Die Kunstwerke stellen die Treffen der Nez Percé mit dem Discovery Corps dar, haben aber auch die Lebensweise und Kultur der Nez Percé zum Inhalt. Der Künstler Shirly Bothum (1937-2003) erschuf eine Skulpturengruppe, die Lewis, Clark und Sacajawea darstellt, als sie die Bitterroot Mountains in der Ferne erblicken.
Besonders besuchenswert ist das Lewis and Clark Interpretive Center in Lewiston, das sich am Zusammenfluss von Clearwater River und Snake River befindet. Man muss mittels eine Überführung über den Highway 12 von einem Parkplatz aus zum Center gehen.
Das Center selbst ist eine „outdoor-Installation“. Mehrere Tafeln sind an den Wänden eines überdachten, aber offenen Pavillons angebracht und informieren über den gesamten Prozess der Geschichte der Expedition – von den ersten Gedanken des Präsidenten Jefferson zu dem Vorhaben bis zur Ausführung durch Lewis & Clark.
Ein Kanu, das beschrieben und 1977 ausgestellt wurde, existiert allerdings nicht mehr! Die erklärenden Texte sind nahezu unleserlich.
Vor diesem Pavillon steht ein Bronze-Kunstwerk von Nancy Dreher mit dem Titel „Tseminicum“. Die Figur interpretiert die Mythologie der Nez Percé mit einer symbolischen Figur der „Erdmutter“. „Tseminicum“ bedeutet in der Nez Percé-Sprache „Treffen der Gewässer“. Auf der Skulptur werden alle Wildtiere gezeigt, die in den Legenden der Nez Percé eine Rolle spielen. Aus den Händen der „Erdmutter“ entspringen zwei Flüsse – symbolisch für die hier aufeinandertreffenden Clearwater River und Snake River. Und über den Tieren wacht der „Geist der Natur“.
Zurück am Parkplatz wird man noch darüber informiert, dass auch Chinesen in großer Anzahl einst in Lewiston eine Rolle spielten (im Jahr 1870 immerhin über 1.500), aber bereits Anfang des 20. Jahrhunderts nur noch einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung stellten.
Ein größeres Informationszentrum zur Lewis & Clark-Historie ist das etwas südlich direkt am Snake River gelegene Lewis and Clark Discovery Center im Hells Gate State Park. Das Zentrum ist großzügig gestaltet, bietet aber nur eine kleine Ausstellung und zeigt einen Film zur Expedition (Titel: „From the Mountains to the Sea: Lewis and Clark in Idaho“). Im Außenbereich befindet sich ein schön gestalteter Rundweg mit zahlreichen Informationstafeln.
Nach so viel Kunst und Lewis & Clark - Historie war es anschließend eine nette Abwechslung, einer „wilden“ Truthahn-Mama mit ihren Küken zuzuschauen oder einfach nur am Ufer des Snake-Rivers sitzend dem schnellen Flug der Libellen zuzusehen.
Quellen und weiterführende Informationen:
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