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Dienstag, 13. Juni 2023

Route 66 - Old Chain of Rocks Bridge

Auf unserer Reise gen St. Louis machten wir einen Abstecher zur Route 66, auf der wir im Westen des Landes bereits im Jahr 2019 ein größeres Stück - und damit ihrer Geschichte - folgen konnten. 
The Mother Road“ wurde am 11. November 1926 ins Leben gerufen und erstreckte sich über fast 4.000 Kilometer von Chicago bis nach Los Angeles.

Route 66
Die Route 66 durch Illinois von Chicago bis St. Louis

Die Route 66 war eine der ersten durchgehenden asphaltierten Autobahnstrecken der Vereinigten Staaten und diente als Hauptroute für diejenigen, die nach Westen auswanderten.


Um aus Illinois weiter nach Westen zu fahren, musste man in St. Louis den Mississippi überqueren.

Brücken

Hierzu hatte man Brücken errichtet. 
Eine von ihnen war die Chain of Rocks Bridge: Diese Brücke wurde 1929 von privater Hand erbaut und als "Maut-Brücke" betrieben. Ab 1935 führte die Route 66 über diese Brücke.

Chain of Rocks Bridge

Diese Brücke  ist eine der interessantesten in Amerika. Stellenweise über 18 m über dem Fluss hat sie auf halbem Weg eine 30-Grad-Kurve. Dies führte dazu, dass diese Brücke mehr als drei Jahrzehnte lang ein bedeutendes Wahrzeichen für Reisende auf der Route 66 war.

Chain of Rocks-Bride
Old Chain of Rocks Bridge,
gesehen von der New Chain of Rocks Bridge

Der Name der Brücke stammt von einer 17 Meilen langen Untiefe oder einer Reihe felsiger Stromschnellen, die "Chain of Rocks" genannt wird und nördlich von St. Louis beginnt. 

In unmittelbarer Nähe der Brücke befinden sich zwei burgartige Wasserentnahmetürme  für die Pumpstation Chain of Rocks (ehemalige Trinkwasserversorgung der Stadt).

Wasserentnahmetürme

Im Jahr 1967 wurde die New Chain of Rocks Bridge eröffnet, nur 600m flussaufwärts von der alten Brücke; die Old Chain of Rocks wurde 1968 geschlossen. Die Brücke verfiel, und in den 1970er-Jahren erwogen Abbruchteams der Armee, sie sogar zu Übungszwecken in die Luft zu jagen. 1975 schien der Abriss unmittelbar bevorzustehen, aber der rasant schlechter werdende Preis für Metallschrott rettete die Brücke; ein Abriss lohnte sich nicht mehr.

Old Chain of Rocks

In den 1980er Jahren begann man mit der Sanierung und Restaurierung der Brücke. Die "alte Chain of Rocks Brücke" ist mit fast 500 Kilometer langen Wanderwegen auf beiden Seiten des Flusses verbunden. 1999 wurde sie als Teil des "Route 66 Bikeway" wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
Übrigens, heute ist sie mit 1.635 m die längste Fußgängerbrücke der Welt!

Fußgängerbrücke

Old chain of Rocks Bridge

Quelle und weiterführende Informationen:

Donnerstag, 25. Juli 2019

Petrified Forest National Park

Vor etlichen Wochen besuchten wir den Gingko Petrified Forest State Park am Westufer des Lake Wanapum bei Vantage im Staat Washington und waren dort schon von den versteinerten Baumstämmen, dem farbintensiven "Holz" und den Petroglyphen, in Stein gearbeitete Felsbilder aus prähistorischer Zeit, recht beeindruckt.
Nun stand der Besuch des Petrified Forest National Parks im Staat Arizona, in der Nähe von Holbrook, an (34 Kilometer von Holbrook bis zum Rainbow Forest Museum).
Die Landschaft dorthin war flach, die Straße wellig.

Im Park ist es strengstens verboten, irgend einen noch so kleinen Stein mitzunehmen.
Es gibt sogar Fahrzeugkontrollen an den Ausfahrten und harte Strafen. Umso witziger fanden wir, dass auf der Anfahrtsstrecke zum Park zahlreiche Händler versteinertes Holz und aus diesem gearbeitete Gegenstände zum Verkauf anboten.

Kurz vor dem Park gibt es ein von den Navajo-Indianern geführtes Museum, einen Verkaufsladen und eine Übernachtungsmöglichkeit für Zelte und Wohnmobile.






















Wir fuhren weiter zum Südeingang  des Nationalparks und nutzten erneut unseren „America The Beautiful Pass“. Der Park wurde bereits 1962 gegründet und umfasst eine Fläche von fast 900 km².






Zunächst besuchten wir das Rainbow Forest Museum und Visitor Center,  das uns mit einer interessanten Ausstellung und einem hochwertigen Film, in dem phantasievoll mit dem Thema „Zeit“ umgegangen wurde, über den Park informierte.

Dimorphodon
Hier durften wir erfahren, dass das Gebiet des heutigen Nationalparks im Trias vor etwa 225 Millionen Jahren ein von vielen Reptilien, Amphibien und kleineren Dinosauriern bewohntes und von Baumfarnen und Nadelbäumen bewachsenes Schwemmland war, durch das viele Flüsse mäanderten. Gestorbene Tiere und umgefallene Bäume wurden von Sedimentgesteinen unter Luftabschluss abgedeckt und versteinerten im Laufe der Jahrmillionen. Dementsprechend hat man bereits zahlreiche Fossilien im Park entdeckt.












Der „Dimorphodon“ war ein kleiner Flugsaurier, der etwa zwei Kilogramm wog, eine Flügelspannweite von einem Meter besaß  und mit zwei „Arten von Zähnen“ ausgestattet war.







Der „Placerias Hesternus“, ein Landwirbeltier; er war ein bis zu drei Meter langer und rund eine Tonne schwerer Pflanzenfresser, der dem heutigen Flusspferd ähnlich sah.





Der „Metoposaurus“ war eine zu den Amphibien gerechnete „Großeidechsenart“ (mindestens 450 kg) mit einem auffallend breiten Kopf und scharfen Zähnen.







Gute Erklärung, wie das Holz überhaupt versteinert werden konnte, lieferten detaillierte Schautafeln.
Nachdem das abgestorbene Holz mit Sedimenten bedeckt worden war, sickerte Kieselsäure haltiges Grundwasser in die Baumstämme ein.
Es lagerte sich in die Hohlräume des Holzes und die Kieselsäure kristallisierte zu Quarz aus. Nach und nach wurde das Zellgewebe des Holzes durch Quarz ersetzt, gleichzeitig versteinerte das Holz in seiner ursprünglichen Struktur. So kann man nun heute „versteinertes“ Holz in allen Farben bewundern, je nachdem welche Elemente der Kieselsäure beigefügt waren  -  rot, gelb, orange und lila für Eisenoxyd, schwarz und grau für Manganoxyd, ….

Direkt hinter dem Visitor Center ist ein 600 Meter langer Rundweg angelegt, auf dem besondere Exemplare des versteinerten Holzes gezeigt werden. Der Rundweg trägt den Namen „Giant Log Trail“. Der Rundweg liegt im „rainbow forest“, da das versteinerte Holz durch seine Farbenvielfalt an einen Regenbogen erinnert.



















Auf der gegenüberliegenden Seite hätten wir einen 3,2 Kilometer langen Rundweg zum „Agate House“, ein aus „petrified wood“ konstruierter pueblo, laufen können, was wir aber wegen der Temperaturen um 38° ausließen.
Wir nutzten hingegen die 42 Kilometer lange Parkstraße bis zum nächsten Halt - „chrystal forest“.
Hier kann man einen 1,2 Kilometer langen Rundweg laufen, der wiederum tolle Exemplare von sehr farbenfrohem versteinertem Holz zeigt.












Agate Bridge“ war ein weiterer Stopp, wo man auf einen 34 Meter langen, versteinerten Holzstamm trifft, der über einem ausgetrockneten Bachbett liegt. Er ist heute mit etwas Beton unterstützt, damit er auch noch die nächsten Jahrhunderte in seiner Gesamtheit „überlebt“ und nicht durchbricht.

Der folgende „Sightseeing-Point“ an der Parkstraße war eines der absoluten Highlights -
Blue Mesa“. Unter „Mesa“ versteht man geologisch eine Art „Tafelberg“ oder ein „Plateau“, der/das nach Erosionen mit steilen Klippen zu einem Tal abfällt.

[Bitte die Bilder zum Vergrößern anklicken]

Man fährt bei „blue mesa“ einen 5,6 Kilometer langen Loop und schaut an verschiedenen Stellen in ein Tal mit den buntesten kleinen Hügeln und Bergen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Deutlich kann man die unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten erkennen und damit die Geologie über Jahrmillionen verfolgen. Man kann auch in das Tal hinabsteigen und einen 1,6 Kilometer langen Rundweg laufen und auch hier wieder versteinertes Holz entdecken.





































Zurück auf der Parkstraße folgten „The Teepees“ - kleinere Berge, die durch ihre Gestalt an die „Tipi-Zelte“ der „Native Americans“ erinnern.




















Nach „The Teepees“ kam der „Newspaper Rock“. Von einer Aussichtsplattform schaut man auf einen großen Stein, der an zwei Seiten über 650 Petroglyphen aufweist, einige über 2000 Jahre alt.
Petroglyphen sind keine Felszeichnungen, sondern sie sind in den Stein eingeritzt. Der „Newspaper Rock“  liegt an einem alten Handelsweg und wurde gewissermaßen zum Austausch von Informationen genutzt.













Befremdlich für uns war, dass wieder einmal einer der anwesenden Touristen seine wie ein ganzer Bienenschwarm dröhnende Drohne nutzte und sie nah an dem Newspaper Rock herumfliegen ließ.

Wir fuhren vorbei an ein paar Pueblo-Ruinen („Puerco Pueblo“), querten dann die durch den Park fahrende Eisenbahnlinie (Burlington Northern Santa Fé Railway) und die Interstae 40.
So erreichten wir den „Memorial Point“ für die Route 66 im Petrified Forest National Park. Im Rahmen der Idee, „Get your kicks on Route 66“, brachte die so genannte „Mother-Road“ einst viele Touristen in den Park. Deshalb bedankt sich der Park mit einem kleinen der Erinnerungen und einer modernen Sitzbank.








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gefahrene Kilometer: 80

Mittwoch, 24. Juli 2019

Nach Holbrook

Wir verließen den „Meteor Crater“ und es stand ein weiteres kurzes Teilstück der Route 66 auf dem Programm. Eigentlich fuhren wir nur auf der Interstate 40 und konnten hin und wieder kleine intakte Abschnitte der originalen Route 66 neben der Autobahn entdecken, aber wir kamen dennoch durch traditionelle „Route 66-Orte“, weil die Straßenführung der Interstate stets parallel zur alten Straße verlief.
Ab und zu standen hier "kuriose Bauten" am Straßenrand.



Bei Winslow (ca. 9.500 Einwohner), einem historischen „66-Ort“, kann man die Interstate verlassen und fährt dann auf der alten Route 66 durch das kleine Städtchen.
In der Ortsmitte ist dementsprechend auch das „66-Zeichen“ auf die Straße gemalt.






Winslow wirbt mit dem Spruch: „..today ist timeless, very much in touch with our past, in tune with the present, and right on target for our future...“  Wir hatten beim Durchfahren eher die Meinung, dass sich der Ort noch ziemlich in der Vergangenheit befindet.


Auf jedem zweiten Gebäude konnten wir Bilder und Zeichen zur Route 66 entdecken, jedes Restaurant versuchte mit der „66“ Touristen anzulocken.






















Das berühmte "Standin´ On The Corner"

Standin 'on the Corner ist ein öffentlicher Park  hinter diesem Haus, der 1999 eröffnet wurde und an das Lied "Take It Easy" erinnert, das von Jackson Browne und Glenn Frey geschrieben und von The Eagles am bekanntesten aufgenommen und wiedergegeben wurde.
Das Lied erreichte sogar den 12. Platz in den Pop-Charts. Es wurde zwar nicht die größte Single von The Eagles, aber sie wurde zu einer Hauptstütze der Eagles-Konzerte und Roadtrip-Playlists.
(Auch hier  -  lange vergangen, wer kennt heute noch die The Eagles)













Auch JAY´S GARAGE hat einmal bessere Zeiten gesehen; heute einer von vielen "trostlosen" Bauten direkt am Straßenrand.






Dafür gibt es etliche solcher "Fliegenden Händler"; ein großer Sonnenschirm oder ein Zeltpavillon, darunter "Tauschwaren" oder sogar zum Kauf!








Historisch interessanterweise war für uns das Visitor Center von Winslow; es ist in einem alten Hubbell-Trading-Post-Gebäude“* untergebracht.
(*: Zu der „Hubbell-Trading-Post-Kette“ mehr auf der nächsten Strecke von Holbrook nach Chinle).
Aber auch hier: die Beschriftungen des Gebäudes stammen noch aus der Gründerzeit
vor 100 Jahren!




Nett anzuschauen war noch der „whispering giant“, der zum Besuch des „old trail museum“ einlädt.

Die Eisenbahn kam hier bereits 1882 an.





Winslow verfügt allerdings über einen großen Platz für das Navajo-Jahresfest  -  einen
„navajo fair ground“.









Am Ortsausgang von Winslow erinnert im "Erinnerungsgarten" ein „9-11-Memorial“ sowohl an den schrecklichen Vorfall bei den „Twin Towers“ in New York im Jahr 2001, als auch an die Soldaten, die im Kriegseinsatz sind / waren.
Diese beiden Stahlträger aus dem World Trade Center und die Flagge, die einmal im Pentagon gehisst wurde, bilden das Herzstück dieses "Remembrance-Garden". Auf der Rückseite der Steinstele stehen die Worte "United We Stand".

Edward Fitzgerald "Ned" Beale (1822 - 1893) erforschte eine Wagenstraße von Fort Smith  in Arkansas nach Kalifornien und folgte 1857 einer Route, die in etwa der heutigen Route 66 entsprach.
Seine Expedition folgte dem Little Colorado River und überquerte ihn am Sunset Crossing neben der heutigen Stadt Winslow.
1876 zogen die Mormonen aus Utah nach Süden, um sich in Arizona niederzulassen. Sie benutzten einen Weg, der später als "Flitterwochenweg" bekannt wurde. Die mormonischen Siedler mussten nämlich nach Utah zum heiraten zurückkehren, weil es in Arizona keine Kirchen gab. Sie erreichten Utah über die "Mormon Wagon Road", die von Winslow (Sunset Crossing) nach Utah führte.








Knapp dreißig Kilometer nach Winslow wurde die gesamte Gegend von dem großen Kohle-Kraftwerk, der „cholla power plant“  in Joseph City bestimmt.
Joseph City ist eine der ersten Mormonen-Siedlungen im Staat Arizona aus dem Jahr 1876 und wird von Route 66-Touristen gerne wegen der nostalgischen „Jack Rabbit Trading Post“ aufgesucht.














Wir fuhren weiter auf der "Historic Route 66" bzw. der Interstate-40 und wurden durch das Schild links daran erinnert, dass der Bundesstaat Arizona 2012 sein 100jähriges Bestehen feiern durfte.



Der nächste Ort, den wir erreichten, war Holbrook. Dieser Ort begann 1881 als Siedlung für Eisenbahnbauer, Rinderzüchter und auch den einen oder anderen „outlaw“ (Gesetzesbrecher). Heute hat das Städtchen über 5.000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum für das County „Navajo“. So trifft man überall zahlreiche Navajos.

In der Ortsmitte erinnert eine große Steinplatte mit einer „66“ als „historic landmark“ an die große „Straßenvergangenheit des Ortes“.



Ansonsten erinnern auch noch viele Bauten aus der Zeit des Booms dieser Stadt an die Epoche, als die Route 66 noch Wohlstand und Umsatz durch die Durchreisenden brachte.







Zugewachsen, abgeschlossen und vergessen;
ein Ort, der früher sicherlich einmal betriebsame Aktivitäten aufwies.







Manch eine Fassade zeigt aufgemalt „66“










oder erinnert an "die guten alten Zeiten", als die Cowboys noch das Sagen hatten.







Viele der sicherlich ehemals gut besuchten Restaurants waren geschlossen  -  für immer,
dafür hat die mexikanische Küche Einzug gehalten.



















Allein was im Überangebot vorhanden ist  -
Übernachtungsmöglichkeiten!






















Wenn es nicht abgebrannt ist.







In Holbrook findet man das letzte, noch „bewirtschaftete Wigwam-Motel“. Der Reiz dieser 1950 aus Beton konstruierten Zelte liegt darin, dass man hier mit einem gewissen Komfort in einem „Zelt“ nächtigen kann.










Das „Wigwam-Motel“ wurde vor einigen Jahren sogar als „historic site“ akzeptiert.












In der Nähe der "Zelte" stehen Autos mit verschlissenen Sitzbänken. Sie erinnern an die "guten alten Zeiten" der Route 66.


Ja, und da steht er, Sir Tow Mater, 
eine der Hauptfiguren in Cars und seinen Fortsetzungen Cars 2 und Cars 3 sowie Cars Toons.


Sein Design basiert auf einem Chevrolet-Abschleppwagen aus
den Jahren 1956-57,
der zum Heben von Ausrüstungsgegenständen verwendet wurde.








Da man von Holbrook direkt zum Südeingang des Petrified Forest gelangen kann, ist eine weitere Touristenattraktion des Ortes, versteinertes Holz zu verkaufen.

Mit lustig bemalten „Dinos“, die ja genauso wie das versteinerte Holz an die Vergangenheit der Erdgeschichte erinnern, versuchen die einzelnen Shops auf sich aufmerksam zu machen.










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Heute gefahrene Kilometer: 100 km