Diese Etappe führte über 460 Kilometer entlang des Trans-Canada Highways durch den Staat Saskatchewan. Die enormen Weiten, die man in diesem Land zurücklegen muss, werden einem bewusst, wenn einem das „Navi“ mitteilt, dass man erst nach 450 Kilometern rechts abbiegen soll.
Wir verließen Maple Creek bei strahlendem Sonnenschein und azurblauem Himmel und fuhren hunderte von Kilometern entlang von Feldern und Wiesen, hin und wieder von kleinen Ansiedlungen (Farmen) und ausgetrockneten Tümpeln unterbrochen. Oft verlaufen neben dem Highway die Gleise der Trans-Canada-Railway, auf denen uns immer wieder monströse Züge mit mehreren Lokomotiven und meistens über 150 Waggons begegneten.
Weites Land |
Ausgetrocknete Tümpel, deren Grund aufgrund von auskristallisiertem Salz weiß erscheint. |
Fast 600 Kilometer nördlich unserer Fahrstrecke brannten und brennen seit Mitte Mai mehrere Feuer; wir waren doch sehr erstaunt, dass auf unserer Fahrstrecke Richtung Westen nach kurzer Zeit von dem blauen Himmel nichts mehr zu sehen war. Der durch kräftige Winde über die weite Entfernung herbeigewehte Rauch beeinträchtigte die Luftqualität erheblich.
Sehr eintönig und mit schlechter Sicht fuhren wir fast 240 Kilometer, bis wir den Chaplin Lake erreichten, der mit einer Länge von etwa 35 Kilometern und einer Breite von durchschnittlich 10 Kilometern der zweitgrößte Salzsee Canadas ist. Im Uferbereich des Sees kann man das ganze Jahr über seltene Watvögel beobachten.
Seit über 75 Jahren ist hier mit der Firma Saskatchewan Mining und Minerals Inc. ein Unternehmen ansässig, das ganz Nordamerika mit Natrium- und Kaliumsulfat für die Herstellung von Düngern und Waschmitteln beliefert.
Nach weiteren 80 Kilometern passierten wir die Stadt Moose Jaw, in der wir vor zwei Jahren einen längeren Aufenthalt verlebten.
Wir passierten im Rauch „Mac the Moose“, der 9,75 Meter hoch ist und als der „größte Elch der Erde“ angepriesen wird.
In der Stadt ist das wichtigste militärische Flugausbildungszentrum Canadas untergebracht. Gleichzeitig ist der Ort ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt und mehrere größere Industrieunternehmen sind hier beheimatet.
Rauch liegt in der Luft |
Nun waren es nur noch rund siebzig Kilometer bis zur Hauptstadt der Province Saskatchewan, der Stadt Regina (etwa 250.00 Einwohner). Von den Gebäuden der Stadt konnten wir fast nichts mehr erkennen und so fuhren wir zügig auf der Autobahn-Stadtumgehung weiter. Umso erstaunter waren wir, als wir am östlichen Stadtausgang beobachten konnten, dass hier, trotz der „Rauch-Wetterlage,“ sowohl ein Oldtimer-Treffen als auch ein Baseball-Spiel mit etlichen Zuschauern stattfanden.
Zunehmend schlechtere Sicht |
Wir benötigten noch einmal siebzig Kilometer, bis wir mit Indian Head den Zielort unserer heutigen Etappe erreichten. Der Name der 1882 gegründeten kleinen Stadt (rund 1.900 Einwohner) ist wohl auf eine alte Begräbnisstätte der hiesigen First Nations zurückzuführen, die einen Hügel südlich des heutigen Ortes entsprechend nutzten und benannten.
Inzwischen hatte die Luftverschmutzung durch den über 600 Kilometer herbeigewehten Rauch so zugenommen, dass wir alle Öffnungen des Wohnmobils fest verschließen mussten und mit Unbehagen in die gespenstisch gelbgraue Umgebung schauten. Selbst die Sonne veränderte ihre Farbe durch den in der Luft befindlichen Rauch.
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