Mittwoch, 11. Juni 2025

Von Bruce Mines bis Hamilton

 

Wieder möchten wir zwei Etappen von insgesamt 670 Kilometern zu einem Bericht zusammen fassen – die erste Etappe führte uns von Bruce Mines über Sudbury nach Parry Sound (390 km).
Auf der zweiten Etappe mussten wir von Parry Sound startend 280 Kilometer bewältigen, bis wir über das verkehrsdichte Toronto die Stadt Hamilton erreichten.
Das am Huron-See liegende Bruce Mines ↗ mit seinen knapp 600 Einwohnern hat eine interessante Bergbaugeschichte. In den 1840er Jahren kamen Auswanderer aus Cornwall hier an und führten ihr ursprünglich europäisches Bergarbeiter-Leben auf der anderen Seite des Atlantiks weiter. Sie bauten für fast vierzig Jahre Kupfer ab.
Bereits in den 1870er Jahren wurden die Bergwerke wegen sinkender Gewinne wieder geschlossen, aber noch heute kann man einige Minenschächte besichtigen.

Von Bruce Mines fuhren wir auf dem Highway 17 entlang des Nordufers vom Huron-See und passierten dabei kleine Siedlungen mit den Namen „Thessalon, Spanish oder Espaniola“, die an Europa erinnerten.
Thessalon
Nach 240 Kilometern erreichten wir die größere Stadt Sudbury (165.000 Einwohner), benannt nach dem gleichnamigen Ort in Suffolk/England.
1883 stieß man hier bei Sprengungen während des Baues der Trans-Canada Eisenbahn auf größere Nickel- und Kupfererzvorkommen, sodass diese Stadt ebenfalls lange vom Bergbau lebte und den Spitznamen „Nickel Capitol“ erhielt.
Nach einem Tank-Stopp in dieser Stadt bewältigten wir die letzten 150 Kilometer bis Parry Sound ↗ nun entlang des Nordostufers des Huron-Sees.
Parry Sound
Dieser Ort (6.900 Einwohner) liegt am gleichnamigen Uferbereich des Huron-Sees. Das Gewässer und der Ort sind nach einem Royal-Navy Entdecker, Sir William Parry (1790-1855) benannt, der 1819/20 auf der Suche nach der Nordwestpassage den Parry Kanal an der Nordküste Kanadas entdeckte und befuhr. 1827 unternahm er eine viel beachtete Nordpol-Expedition.
Im Parry Sound, einer beliebten Touristen-Region, befindet sich der tiefste natürliche Süßwasser-Hafen der Welt.
Direkt hinter Parry Sound begann der Highway 400, der die hiesige Georgia Bay am Huron-See über 225 Kilometer mit Toronto verbindet.
Hwy 400
Uns faszinierte auf diesem Streckenabschnitt u.a. der Mittelstreifen der vierspurigen Autobahn. Während wir in Europa oft nur eine Mittelleitplanke gewohnt sind, stehen hier auf dem Mittelstreifen ganze Felswände.
Felsen
Nach 170 Kilometern, kurz hinter Barrie (158.000 Einwohner), erreichten wir die sogenannte Holland Marsh . Dieses trockengelegte Marschgebiet liegt am Holland River und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.
Hollandmarsch
Es folgte die erste große Stadt - Vaughan mit 350.000 Einwohnern. Hier wurde uns bewusst, wie dicht besiedelt der Großraum Toronto ist.
Vaughan
Silhouette von Vaughan
Eine größere Stadt folgte der nächsten. Die Luft war wieder stärker vom Rauch belastet, die Sicht sehr beeinträchtigt und  - der Verkehr wurde dichter.
dichter Verkehr
Das absolute Chaos erwartete uns jedoch nach 220 Kilometern auf den Autobahnen rund um Toronto. Ziemlich teure kostenpflichtige, angeblich schneller befahrbare Autobahn-Abschnitte wurden angeboten (toll-express-way), doch wir stürzten uns in das Getümmel, standen im Stau und wurden immer wieder von recht aggressiven Dränglern geschnitten und "belästigt".
Doch dank verlässlichem "Navi" konnte wir diesem Wirrwar von Straßen und Abzweigungen recht bald entkommen.
Toronto
downtown
Der eigentlichen Downtown von Toronto mit dem weltberühmten CN-Tower kamen wir nicht näher, dafür konnten wir trotz weiterhin sehr diesiger Sicht mehrmals interessante Architekturen und Wolkenkratzer bewundern.
wolkenkratzer
Toronto ist mit seinen 2.8 Millionen Einwohnern derzeit die bevölkerungsreichste Stadt Kanadas und liegt am Nordwestufer des Ontario-Sees, dem kleinsten See der fünf "Großen Seen".
Die restlichen Kilometer bis zu unserem Zielort Hamilton fuhren wir auf der Landesstraße 5 mit vielen, nicht synchron geschalteten Ampeln und schlechtem Straßenbelag, dafür günstig und weniger hektisch.
Dennoch, eine ruhige Nacht hatten wir uns verdient!
Bett

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