Sonntag, 4. August 2019

Im Canyonlands National Park

Wir nahmen die Fahrstrecke von 50 Kilometern von Moab bis zum nördlichen Eingang des Canyonlands National Park auf uns, weil wir mit unserem Campingplatz in Moab sehr zufrieden waren und im Nationalpark selber nur Plätze ohne Strom und Wasser zur Verfügung standen.

Zunächst fuhren wir auf dem Highway 191 Richtung Norden und bogen dann westlich auf den Highway 313 ab, bis wir nach weiteren 15 Kilometern die Entrance Station erreichten.


Entrance-Station / Mauthäuschen









Die „Canyonlands“ sind ein 1964 gegründeter National Park, der aus drei großen Bereichen besteht. Im Westen befindet sich „The Maze“, das Labyrinth, dieser Bereich ist mehr oder weniger unzugänglich und nur über ein paar Schotterstraßen bzw. zu Fuß erreichbar. Im Südosten gibt es einen eigenen Parkeingang. Hier befindet sich der Parkbereich „The Needles“, die Nadeln  -  man kann über eine Stichstraße einen Aussichtspunkt anfahren.

Im Norden liegt „The Island in the Sky“, die Himmelsinsel. Dies ist der für Touristen weitläufig erschlossene Parkteil, den wir besuchten.
Nach der Entrance Station, (mit dem America The Beautifull Pass frei, sonst beträgt der Eintritt $ 30) folgte sofort das Visitor Center von „Island in the Sky“, das einen ansprechenden Naturfilm zum Nationalpark zeigte und über die Entstehung des „Schluchten-Plateaus“ berichtete.








Prinzipiell handelt es sich bei „Island in the Sky“ um eine Hochebene, die im Westen vom Green River und im Osten durch den Colorado River begrenzt wird. Die beiden Flüsse haben tiefe Schluchten in die Hochebene gegraben, wodurch die beeindruckenden Felslandschaften des Nationalparks entstanden sind.


Wir befuhren die Parkstraße weiter bis zum Ausblick auf den „Shafer Canyon“, der vom Colorado River gegraben wurde. Von hier startet ein Netz von unbefestigten und teilweise sehr abenteuerlichen Wegen, die mit einer speziellen „Permit“ (Erlaubnis) von Mountain-Bikern aber auch Allrad-Fahrzeugen befahren werden kann. Der Name erinnert an die Brüder „Shafer“, die im Gebiet von Canyonlands im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert Viehhaltung betrieben haben.


Unbefestigte und nicht gesicherte Fahrstraße ins Tal

Danach erreichten wir den „Green River Overlook“. Hier wurde auf ein besonderes Jubiläum hingewiesen. Vor 150 Jahren erkundete John Wesley Powell den Green River und den Colorado River mit dem Grand Canyon und konnte mit seiner Expedition wichtige geologische und topographische Daten erfassen.

















Beim Green River Overlook kann man sehr deutlich die so genannte „white rim“-Schicht erkennen, die während der Erosionsphasen eine große Rolle spielte und für die Entstehung des Landschaftsbildes sehr wichtig sind.


Der Green River hat sich hier in „verrückter“ Form eingegraben und bietet einem tatsächlich eine „wahnsinnige“ Sicht. Von allen Seiten kommen kleinere und größere Eingrabungen und man schaut auf ein unendliches Netz von Schluchten. Ganz lustig ist der Name eines in der Mitte des Tales stehenden Felsen - „turk hat“. Er wurde von Powell benannt, der sich bei diesem Felsen an einen „türkischen Turban“ erinnert fühlte.

turk hat












Unsere Fahrt durch den Park führte uns danach in Richtung „Grand View Point Overlook“.
Hier passierten wir zunächst eine der bekannten Landmarken im Canyonlands Nationalpark,
den „Candlestick Tower“.



Es folgten die „orange cliffs“. Die intensive orange Farbe haben die Felsen aber nur an bestimmten Tagen bei tief stehender Sonne, wir hatten leider nicht die richtigen Lichtverhältnisse.

Wir "begnügten" uns mit den rot-grünen Farbspielen.
















Die nächste Ausfahrt war beim
Buck Canyon Overlook“ - dieses Mal hatte man fast den Eindruck, dass der Colorado-River hier eine „Tannenbaum-Schlucht“ gegraben hat. An diesem Ort wird auch auf eine Phase im Canyon hingewiesen, die große Veränderungen für die Landschaft bedeutete. In den 50er Jahren hatte man hier, ähnlich wie auch bei der Stadt Moab, einen intensiven Uran-Bergbau betrieben. Aus dieser Zeit existieren zahlreiche Wege-Systeme im Canyon. Die unberührte Landschaft wurde durch ein Straßennetz erheblich verändert. Der Abbau der Uran-Erze wurde Anfang der 70er Jahre eingestellt.




























Vom Grand View Point Overlook hatten wir vor allem eine gute Sicht auf die östlich liegenden La Sal Mountains, die ihren Namen 1776 irrtümlicherweise von Mitgliedern einer Expeditionsgruppe bekamen, die den Schnee auf den Bergspitzen für Salz (spanisch: la sal) hielten.









Vom Aussichtspunkt schauten wir auf ein Erosionsgebiet, das humorvoll „monument valley“ genannt wird. Ein wenig erinnerte uns dieses Tal mit seinen zahlreich einzeln stehenden Felsen schon an ein kleines „monument valley“.

Einer der auffallendsten Felsen vor uns war der so genannte „totem pole“, eine 90 Meter hohe, frei stehende Turmspitze, ein „spire“.













Ansonsten konnten wir die Erosionsschichten super erkennen  -  auch hier besonders wieder die „white rim – Schicht“.






Auf dem Rückweg konnten wir noch ein schönes Foto vom „aztec butte“ schießen, einem Berg, der wiederum zu den Landmarken des  Canyonlands Nationalparks gezählt wird.







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