Donnerstag, 29. August 2019

Belle Fourche

Die Etappe von Spearfish nach Belle Fourche weiter auf dem Highway 85 gehörte mit nur 28 Kilometern zu den ganz kurzen Entfernungen, die wir bis zu unserem nächsten Ziel zurücklegten.
Belle Fourche hat zurzeit etwa 5.000 Einwohner und ist aufgrund seiner grenznahen Lage ein Handelsknotenpunkt von South Dakota mit North Dakota, Wyoming und Montana.

Französische Trapper, die in der Region einst auf Bieberjagd gingen, nannten den Ort nach dem hiesigen Zusammenfluss des heutigen Belle Fourche Rivers, des Redwater Rivers und des Hay Creek „Schöne Gabelung“ (Belle Fourche).
Belle Fourche ist der Verwaltungssitz des Butte County, deshalb steht hier auch das Courthouse des Butte County.


Lange vor der offiziellen Ortsgründung im Jahr 1903 waren zunächst eine Postkutschen-Station und später der Verladebahnhof der Railroad für Rinder und Wolle angesiedelt, sodass sich hier schnell ein kleines Handelszentrum entwickelte.


Seit vielen Jahrzehnten war auch die Gewinnung und Verladung von Bentonit-Gestein für den Ort von großer Bedeutung. Bentonit ist ein aluminiumhaltiges Silikatgestein bzw. Tonmineral, das u.a. in den Black Hills abgebaut wurde.

Die Zuckerindustrie arbeitete bis 1965,
die 1927 gegründete Backsteinfabrik schloss 1977, immer wegen zunehmender Unwirtschaftlichkeit.





In Belle Fourche befindet sich ein Monument für das geographische Zentrum der USA, das so genannte „Geographic Center of the Nation Monument“. Das Monument ist aus Granit, hat einen Umfang von sechs Metern und hat die Gestalt eines flachen, riesigen Kompasses, auf dem eine Landkarte der USA eingraviert ist.
In der Mitte befindet sich ein Metallkreis aus Bronze, der den eigentlichen Mittelpunkt symbolisiert. Erst durch den Beitritt von Hawaii im Jahr 1959 verlagerte sich der geographische Mittelpunkt von Kansas nach South Dakota. Eine Fahnenallee führt zum Monument. Die fünfzig Fahnen der einzelnen Staaten sind in der Reihenfolge ihres Beitritts zur USA aufgestellt.

















Der eigentliche Mittelpunkt liegt etwa 30 Kilometer nördlich in der Mitte eines Feldes in Privatbesitz und man entschied sich, ein besser zugängliches Monument in der nächsten Kommune, und das war Belle Fourche, aufzustellen.

Neben dem Monument befinden sich das Visitor-Center,
das Tri-State Museum und die Johnny Spaulding Cabin von 1876. Johnny Spaulding war einer der ersten Pioniere in den Black Hills. Sein kleines Haus wurde bis in die 1930er Jahre von verschiedenen Personen bewohnt und wurde 1960 dem Museum übergeben.






















Im Tri-State Museum werden seit 1955 Erinnerungsstücke aus den Staaten Montana, Wyoming und South Dakota gesammelt und präsentiert, die im Besonderen der Geschichte der Pioniere und der Besiedlung des Westens gewidmet sind.









Es wird die Geschichte der frühen Rinderfarmen, der Schafwolle-Industrie und schwerpunktmäßig das Leben im „Wilden Westen“ gezeigt.
So wird in der liebevoll ausgestatteten Dauerausstellung ein komplettes „Pioneer Home“, ein „Western Activity Table“, „Saddles“, eine „Saloon Street“, aber auch ein „Law Office“, eine „Military-Abteilung“, etc. ausgestellt.

















Beachtenswert fanden wir in der "Military-Abteilung", in der viel Geschichte zu unterschiedlichen Kriegen / Kriegshandlungen, [an denen U.S. Soldaten teilgenommen haben] anhand divers Ausstellungsstücke erklärt und gezeigt wird, auch Beutestücke / "Mitbringsel" aus der Zeit des zweiten Weltkrieges dabei waren.
NS-Orden und Abzeichen, Pistolen, ... waren ebenso dabei wie diese Marke.






Hatten Sie schon einmal von BELLE FOURCHE gehört? 
Wirklich nicht? 
Na, dann haben Sie früher auch keine Western-Filme gesehen, oder?

Ohne einem kurzen Hinweis im immer noch sehenswerten Western "The Cowboys"
aus dem Jahr 1972, in dem John Wayne eine Gruppe von unerfahrenen Jungen auf einem Viehtrieb nach Belle Fourche anführt, hätten
die meisten Menschen ohnehin nie von diesem Ort gehört.


Aber genau aus diesem Grund darf natürlich John Wayne auch heute nicht in dieser Stadt  fehlen.




Historischer Hintergrund des Filmes:
in Belle Fourche existierte für viele Jahre eine Verladestation für Rinder.
















Das größte Ereignis im Jahr ist in Belle Fourche das „Black Hills Roundup“, ein Rodeo, das seit 1918 ausgetragen wird und jährlich tausende Besucher anzieht. Auch das Black Hills Roundup Rodeo spielt im Tri-State Museum eine Rolle.

So konnten wir die Guiness-Rekord-Urkunde für James Newland bestaunen, der geehrt wurde, weil er von 1918 bis 2003 kein einziges Mal ein „Black Hills Roundup“ verpasste.



Nach unserem Besuch im Tri-State Museum fuhren wir auf den Riverside Campground in Belle Fourche, wo wir einen Ruhetag einlegten.



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