Freitag, 20. Juli 2018

Tok, GOLD und Tanacross

Auf dem Campground stand u. a. eine sehr interessante Informationstafel zu Tok, dem Ort, durch den Alle / Alles hindurch kam und kommt.
Auch wir werden auf unserer Rückreise wieder durch Tok fahren (müssen), denn es ist DER Verkehrskontenpunkt auf der Süd-Nord-Trasse zwischen Alaska und Kanada.







Ehe man die Brücke über den Tok River quert, liegt rechts die Zufahrt zum Friedhof
(Tok Cemetery).

Bei den Einheimischen sind die beiden Flügel des Friedhofstores wegen ihrer cremefarbenen
Farbe als "die Perlentore" bekannt.





Die unterschiedlichsten Gräbstätten sind hier anzutreffen.
Auch müssen viele „Patrioten“ auf diesem Friedhof liegen, denn oft schmückt neben bunten Plastikblumen noch die Landesflagge das Grab.



















Den Tok River quert man derzeit noch auf einer einer alten, eisernen Brücke. Die Vorbereitungen zum Bau einer neuen haben gerade begonnen.

Der Tok River wird vom Tok Gletscher gespeist, ist 120 km lang und mündet 10 Kilometer unterhalb dieser Brücke in den Tanana River.

Schnurgerade führt der Highway
weiter bis nach Tok.

Am Ortseingang  folgen die für ein Straßendorf typische Bebauung:
  • einzelne Motels
  • Campgrounds
  • Restaurants
  • Werkstätten
  • und Tankstellen.


Ein Liquor-Store darf in solch einem Ort natürlich auch nicht fehlen; ihn steuerten wir an, um ALASKAN Bier zu kaufen und der folgende Lebensmittelladen diente uns, um uns wieder mit frischem Gemüse und Obst zu vernünftigen Preisen zu versorgen.







Neben dem Liquor-Store und der nebenan befindlichen Bar lag bis Dezember 2004 einmal die Tok Lodge. Sie gehörten zusammen und beherbergten viele Durchreisende.
Die brannte bis auf die Grundmauern ab;
ihr ehemaliger Standort ist auch heute noch nicht wieder bebaut.

Ein dazu gehöriger Komplex (Northstar) steht heute noch  -  jedoch längst nicht mehr genutzt und wie so Vieles dem Verfall preisgegeben.

Und dann folgte ein Besuch bei

Jack Wade Gold Co.
Das Geschäft wirbt mit
"We mine it, we make it".
Wer will, kann in dieser „Holzhütte“ nicht nur diversen Goldschmuck erwerben (oder sich auch anfertigen lassen) sondern auch diverse kleinere Goldnuggets ansehen, 








Ein schon größerer, jedoch etwas "verunreinigter" Goldnugget.











Auch kann man den 12-größten jemals in Alaska gefundenen Goldnugget bewundern.
Er wiegt 56,75 Feinunzen und hatte, als man ihn 1983 fand, einen Wert von US $ 200.000,--.


Auf unsere Bitte hin holte man das gute Stück sogar aus dem Tresor, erzähle uns noch einmal seine Geschichte und erlaubte uns anschließend sogar, die Schwere des „Goldstückes“ mit eigener Hand zu testen.


Das "gute Stück" hat etwa die Größe einer Faust.
Leider kommt aufgrund der Neonbeleuchtung
die eigentliche Farbe dieses "Gold-Stückes" gar
nicht so richtig zum Tragen.

Vor nicht all zu langer Zeit hat man allein in der Hoffnung auf ein Bruchstück von solch einem Goldnugget
  • sein Hab und Gut verkauft,
  • seine Familie verlassen,
  • ungeheuerliche körperliche Strapazen auf sich genommen
  • ...










Natürlich kann man aber auch in einem anderen kleinen Geschäft am Straßenrand große Geldsummen ausgeben!










Anschließend besuchten wir das sehr gut ausgestattete
Visitor Information Centre
Das Zentrum bietet viele Broschüren für Reisen in Alaska sowie Ausstellungen über Wildtiere,
Informationen zum Goldrausch / Goldwaschen und etwas über den Bau des Alaska Highways.

An der Tok Junction, bei MP 1.314,2, zweigt links Richtung Südwesten, die Tok Cutoff bzw. der Glenn Highway Richtung Anchorage ab. Diese Straße wird auch als die Alaska Route #1 bezeichnet.

Geradeaus führt der Alaska Highway nach Delta Junction und weiter nach Fairbanks; dies ist die
Alaska Route #2.





Tok, der kleine Ort mit derzeit etwas mehr als 1.400 Einwohnern ist hier allerdings noch nicht zu Ende!

Fährt man den Alaska Highway weiter geradeaus, liegt links das seit 2013 leer stehende
Westmark Hotel der Holland American Line; der Besitzer des Hotel-Komplexes lässt seine Reisenden nicht mehr in einem 2-Tage-Trip von Whitehorse nach Fairbanks chauffieren, sondern lässt sie schneller und kostengünstiger in einem 2- Stunden-Flug in den Norden transportiert.






Ein weiteres "Geschäft" befindet sich in 
Burnt Paw Gift Shop and Cabins Outback

Ein Souvenierladen mit der Möglichkeit, sogar Huskey-Welpen zu kaufen bis hin, um in Holzhütten wie "anno dazumal" zu übernachten.


Schräg gegenüber deutet ein grünes Entfernungsschild jedoch das nahe Ende des Ortes an:
Tanacross 12
Delta Junction 109
Fairbank 205

Auch an dieser Seite des Ortsausganges folgen noch ein paar am Straßenrand stehende Wohnhäuser,  eine Tankstelle, eine Lodge und dann geht es nahezu 19 Kilometer schnurgerade hinaus in die Natur.

Historisch interessant wird es nach 18,8 km.
Hier befindet sich die Zufahrt zum
Tanacross Flughafen, den man nach nicht ganz zwei Kilometern erreicht.
Der Flughafen selbst ist eng mit dem nahen Ort verbunden.
Mitten in einer Flussschleife wurden Ende des neunzehnten Jahrhundert Handelsposten in der
Ansiedlung Tanana Crossing gegründet. Der auch heute noch genutzte Eagle Trail querte an
dieser Stelle mittels einer Furt den
Tanana River.
1902 folgte gar eine Telegraph Station und
1909 wurde die Episcopal Mission "St. Tomothy" gegründet.
Mehrere First Nation Bands der Tanah Athabasca Indianer ließen sich in den Folgejahren ebenfalls in Tanana Crossing nieder.
1915-1920 war Fredrick Drane der Episcola-Priester, später Erzdiakon für "Upper Yukon River of Alaska",
1920 wurde das Post Office eröffnet.
1932 wurde auch hier eine Schule etabliert; der Unterricht fand in der Missionsstation statt.
Bereits Mitte der 30er Jahre wurde eine Landebahn auf der anderen Seite von Tanana Crossing gebaut.
1941 erklärte sich das Dorf (die First Nations) damit einverstanden, dass die Armee einen Flugplatz bauen durfte. Er war in erster Linie gedacht als Notlandebahn für das Project
"Land Lease Act" [U.S. Flugzeuge und Ausrüstung für Russland für den Kampf gegen Deutschland im 2. Weltkrieg].
1942 wurden sogar die Rollfelder des Luftwaffenstützpunktes "Station #16" asphaltiert und zwischenzeitlich Camps und Hallen für Flugzeuge eingerichtet. Dorfbewohner arbeiteten entweder als Freiwillige mit oder wurden für Unterstützungen hinzugezogen.
Nach dem Krieg wurde der Flughafen 1945 wieder geschlossen, 1947 privatisiert.
1959 verkürzte man den Ortsname auf Tanacross (TAN-uh-cross).
1968: ein Hangar, der für Flugzeuge im 2. Weltkrieg gebaut wurde, hatte nach der Stilllegung des
Flugbetriebes keine Verwendung mehr. In ehrenamtlicher Arbeit wurde die Halle zerlegt, nach Fairbanks transportiert und dort wieder zusammengebaut. 1972/73 folgten einige Anbauten und 1980 sogar eine Beheizung. Heute ist sie die "BIG DIPPER ICE ARENA".
1970 übernahm das "Bureau of Land Management" die Liegenschaft, um im Einsatz befindliche Tanklöschflugzeuge auftanken zu können. Heute wird der Flughafen von dem "Alaska Department
of Natural Resources" verwaltet.
1972 musste das Dorf von der Nordseite auf die andere Flussseite verlegt werden, da durch
Überschwemmungen das Trinkwasser kontaminiert war.

Die Dorfbewohner machten sich auch daran, eine neue Kirche zu bauen, die der ersten sehr ähnelt.
Die alte Kirche steht heute noch, die neue Kirche wird derzeit von Lutheranern verwaltet.

1979 brannte das alte Dorf nahezu ab (die alte Kirche blieb aber erhalten), da ein Buschfeuer außer Kontrolle geraten war.



Hat irgend jemand schon einmal eine solche Bestuhlung in einer Kirche gesehen?












Auch der "Ofen" stammt aus Hinterlassenschaften der U.S.Army.

Ein umfunktioniertes Öl- bzw. Benzinfass.














Der Tanana-River

Mit einer enormen Fließgeschwindigkeit
passiert der Fluss mit seinem dunkelbraunen
Wasser den Ort, der vor vielen Jahren einmal abbrannte.
Wie Zahnstocher stehen auf der gegenüber liegenden Seite immer noch die Baumstämme.

Selbst wenn man den Highway wieder weiter fährt, findet man etwa 6 Kilometer lang rechts und links Areale, die immer noch vom letzten großen Buschbrand gezeichnet sind. Schwarze Baumstümpfe von Fichten (spruce) und verkrüppelte Fichten ragen in den Himmel, ansonsten ist der Bewuchs graslandartig niedrig.



Wieder auf dem Highway, passiert man einige kleine Seen.
An einem liegt ein kleiner Campground; ihn wählten wir als Endpunkt dieser Tagesreise.














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