Freitag, 6. Juli 2018

nach Whitehorse

unsere bisherige Reiseroute, die vor einem Monat, am 06. Juni 2018, in Calgary begann.



Wir verweilten noch etwas in Carcross und am sandigen Strand vom Bennett Lake.













Auch erfreuten wir uns noch einmal an den umliegenden Bergen mit der davor fahrenden White Pass & Yukon Railway.
Aus den Nachrichten konnten wir entnehmen, dass die Tochtergesellschaft von Carnival, die Holland America Princess Alaska Tours, ganz aktuell zugestimmt hat, die „landschaftlich reizvolle Touristen-Zuglinie, die Eisenbahn sowie den Hafen- und Einzelhandelsbetriebe in Skagway für 290 Millionen US-Dollar von TWC Enterprises Ltd. zu kaufen.
Der „Gold-Rush“ geht weiter, zumindest für das Touristikunternehmen, denn im Durchschnitt fahren in den Sommermonaten 5.000 Personen / Tag mit dieser Linie von Skagway nach Carcross und zurück. Derzeitiger Fahrpreis pro Person: $ 245.







Kaum hatten wir Carcross auf dem South Klondike Highway Richtung Whitehorse verlassen, erreichten wir "Carcross Desert",
die kleinste Wüste der Welt.




Der Sand "entstand" vor rund 115.000 bis 110.000 Jahren in der letzten Eiszeit, als sich große Gletscherseen bildeten und in ihnen vom Eis mittransportierter Schlick und Sand ablagerten. Als die Seen austrockneten, blieb der Schwemmsand zurück, der später von Westwinden aufs Land verweht wurde.








Heute wird der Sand hauptsächlich vom nahe gelegenen Bennett Lake vom Wind verweht.
Die Dünen enthalten eine Vielzahl von Pflanzen, darunter ungewöhnliche Sorten wie Baikalseegras, Walzen-Segge, und die Yukon Lupine.




















Die heutige Weiterfahrt hatte aber noch ein weiteres Highlight parat, den Emerald-Lake.

Je nach Lichteinfall ändert der See sein Farbenspiel.
Die Sonnenreflektionen werden hervorgerufen durch einen hohen feindispersen Kalkanteil im Wasser und auf den Grund, bedingt durch ehemals abgetragene und eingeschwemmte Diatomeenskelette der nahen Kalkberge.






















Auf unserem Weg zurück zum Alaska Highway passierten wir dann noch einen ehemaligen Halt an der White Pass & Yukon Route von Skagway Richtung Whitehorse.

Als die Eisenbahnlinie gebaut wurde, wurde hier für ein kurzes Stück eine parallel verlaufende Eisenbahnlinie verlegt, eine "siding", an der ein Zug den anderen passieren lassen kann.
Der Ort wurde 1906 gar "The City in Embryo" genannt, da er durch einen "gold mining rush" ins Wheaton Valley so schnell wuchs, dass davon die Rede war, ihn in eine Stadt zu verwandeln. Schließlich kam die große Bevölkerungsexplosion nicht; selbst das Roadhouse wurde als Basislager für Bergleute verlassen.
Die Bergleute kamen hier her, um ihr Gold, Silber, Zink und Antimon nach Skagway transportieren zu lassen.
Viele Bergleute verließen jedoch die Region Anfang des Ersten Weltkrieges.
1915 schloss die Poststation, doch es blieb ein Sägewerk, eine kleine Farm und das Roadhouse.
Die Station wurde erst 1983 mit dem Ende der Eisenbahnlinie aufgegeben.

Heute zeigen sich die Eisenbahnschienen der ehemaligen Skagway-Whitehorse-Linie in solch einem Zustand. Die hölzernen Schwellen sind sehr stark verrottet, doch die eisernen Schienen liegen noch.



Das ehemalige Roadhouse wurde zwar durch Eisenträger stabilisiert, einige der anderen Häuser brannten ab oder wurden ihrem Verfall preisgegeben.






Das Bild aus 1953 zeigt, welch quirliges Leben zumindest zeitweise rund um diesen Platz herrschte.











Stallungen und Hütten mit "Sod-Dächern" verfallen.














Zurück auf dem flach verlaufenden letzten Stück des South Klondik Highways erreichten wir
bei Km 158,2 wieder den Alaska Highway.











Hier an der Kreuzung bei Historic Mile 905, lag links ebenfalls einmal eine Raststation mit Tankstelle. Heute zeigt sich dieser Platz "aufgeräumte" leer.







Man erreicht auf diesem Highwayabschnitt auch wieder eine Region, in der wesentlich mehr los ist.
Nicht nur, dass hier wieder einige Campingplätze am Alaska Highway liegen, sondern Hinweis- und Werbeschilder für die unterschiedlichsten "Services" informieren am Straßenrand. Selbst einen Golfplatz passiert man.
Ganz ohne Hinweis quert etwa 1,7 km hinter dem Golfplatz die aufgegebene Eisenbahnstrecke, die einst von Whitehorse nach Skagway führte, den Highway. Die Eisenbahnschienen verlaufen noch sichtbar zwischen der Teerdecke.

McCrae liegt an der Historic Mile 910.
Im Jahr 1900 war dies ein erster Halt auf der neu gebauten Eisenbahnroute [White Pass & Yukon Route].
1942 kamen amerikanische Armeetruppen in Mcrae an, jetzt McCrae genannt, um den Alaska
Highway zu bauen. Die Stelle wurde zu einem großen Militärlager mit einer Telefon-Repeaterstation.
Während der Highway unter amerikanischer Kontrolle stand, überprüfte hier die Militärpolizei alle Nutzer.
Auch die Metcalfe-Hamilton-Kansas City Bridge Company, eine private Auftragnehmerin der öffentlichen Straßenverwaltung, richtete an dieser Stelle ihr großes Camp ein. McCrae entwickelte sich rasch zu einer weitläufigen aber lebendigen Gemeinde mit einem eigenen Theater, Laden und Freizeitzentrum. Selbst die Einwohner von Whitehorse kamen oft hier heraus, um sich die neuesten Filme anzuschauen oder ein Tanzveranstaltung zu besuchen.
Das McCrae Camp wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschlossen. Viele der Gebäude wurden demontiert und per Bahn verschifft. Andere, einschließlich der zweistöckigen Struktur, wie das ursprüngliche McCrae Hotel und Lastwagen-Haltestelle, wurden an die lokale Bevölkerung verkauft.
Heute stehen auf diesen Flächen wieder Maschinenhallen, Lager und eine Tankstelle.
Quelle: 2007-17, Government of Yukon

Neben der Historic Mile 911, an der einmal das Utha Construction Co. Camp lag, befindet sich heute der Pioneer RV Park.

Der Highway fällt etwas und man kann so die in einem Talkessel liegende Stadt Whitehorse sehen.

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