Im Frontier Museum in Williston

Wir wollten dem Grenz-Museum im Norden der Stadt Williston einen Besuch abstatten.

Was wir fanden war sicherlich dem Lauf der Zeit geschuldet und "Corona-bedingt"  -  geschlossen.

Schade, denn die meisten Bewohner / Arbeiter in Williston kommen von woanders her. Diese Vielfalt trägt zum Charakter der Gegend bei. So stammen auch einige der Gebäude und Gegenstände aus den unterschiedlichsten Orten des Grenzbereiches. Im Frontier Museum kann man allerdings auch das Zugdepot von Alamo sehen, sowie ein Haus direkt in der Stadt, und viele Exponate aus den Weiten der Prärie besichtigen.

Auch suchte man Freiwillige, die mithelfen sollten, das kleine Freilichtmuseum am Leben zu erhalten.

• für das Inventar
• zur Geländepflege
• zur Begrüßung
• als Fremdenführer
• aber auch als Veranstaltungskoordinator
• um Spenden einzusammeln
• um die Webseiten zu pflegen
• -...und vieles mehr!

Kurzum, jede Sparte war vakant!

Quelle: https://www.thefrontiermuseum.org/ ↗

Noch vor fünf Jahren bot man auf der Webseite des Museums sogar die Möglichkeit an, sich in der Kirche des kleinen Museums trauen zu lassen.

Jetzt sind die Häuser und die Kirche verschlossen, sehr reparaturbedürftig, und keine freiwilligen Mitarbeiter weit und breit zu sehen!

Schade, aber auch nachvollziehbar, denn die Alteingesessenen können / wollen nicht mehr und Nachfolger lassen sich keine finden. In der Stadt Williston allerdings auch verständlich, denn die meisten jüngeren Arbeiter sind "Saisonarbeiter", kamen wegen des Öls und zeigen wenig Interesse für Ehrenamt und Geschichte.

Allerdings ein überall zu beobachtendes Phänomen!

Eiserne Skulpturen

In Williston ND kann man vor Doc Holliday´s Roadhouse und dem angrenzenden Parkplatz eine größere Anzahl an eisernen Skupturen bewundern. Zu sehen sind Indianer auf ihrem Pferd, wie sie Bisons jagen, und Cowboys, deren Postkutsche angegriffen wird.

Fortuna ...

 ... fast eine Geisterstadt

Auf unserer Weiterfahrt von Moose Jaw kommend über Oungre zur kanadisch-amerikanischen Grenze fuhren wir wieder viele Kilometer auf dem schnurgeraden Highway 39, dem CanAmHwy, gen Südwesten. 

Rechts und links sahen wir endlos weite Felder, auf denen Getreide angebaut wird und ab und zu die dazu benötigten Silostationen.

Die Grenzformalitäten wurden zügig abgewickelt, so dass wir rasch in die Vereinigten Staaten  einreisen konnten.

Etwa 10 Kilometer südlich der kanadisch-amerikanischen Grenze erreichten wir Fortuna; sie ist die nördlichste Stadt an der U.S. Route 85.

Der Ort wurde 1913 entlang einer Nebenstrecke der Soo Line Railroad gegründet, die zwischen Flaxton, North Dakota und Whitetail, Montana, verläuft. Der Name stammt von der römischen Glücksgöttin und wurde von Eisenbahnbeamten gewählt, um die Wohlstandserwartungen der Siedler mit der Ankunft der Eisenbahn zum Ausdruck zu bringen.

Als die Schule 1915 eröffnet wurde, war die Stadt ein geschäftiges Wirtschaftszentrum mit einer Zeitung, einem Postamt, einem Holzlager, einem Getreidespeicher, einem Friseur- und Eisenwarenladen, einem Billardraum sowie einem Kino. Es hatte seine eigene Feuerwehr mit zwei neuen Lastwagen. Laut der Volkszählung von 1940 hatte Fortuna eine Spitzenbevölkerung von 214. Im August 1951 erhielt Fortuna einen erneuten Wirtschaftsaufschwung, als im Rahmen des kalten Krieges westlich der Stadt die "Fortuna Air Force Station" gebaut wurde. Diese Radarbasis wurde im Jahr 1979 geschlossen und abgebaut. Sie ist heute ein Geisterort.

Der Zustrom von Menschen zur Radarbasis ließ die Spitzenbevölkerung bei der Volkszählung von 1970 nochmals auf 216 steigen, während eine Volkszählung von 2010 ergab, dass nur noch 22 Menschen in Fortuna verblieben waren, obwohl diese Zahl aufgrund der jüngsten Öl- und Gasaktivitäten in der Region jetzt wieder etwas höher liegen dürfte.

Quelle: Fortuna ↗ 

Geht man durch die ehemalige "City", kommt man zwischen den wenig verbliebenen Häusern gleich an drei Kirchen vorbei; einer etwas moderneren und zwei älteren.

Faith Lutherian Church

Fortuna liegt in der Grafschaft "Divide", dem Divide County, die 1910 aus dem nördlichen Teil des Williams County gebildet wurde. Das County liegt gleichzeitig in der nordwestlichen Ecke des Bundesstaates North Dakota. Eine niedrige Hügelkette verläuft von Nordwesten nach Südosten durch die Grafschaft. Diese bildet eine Wasserscheide, die Flüsse und Bäche nach Süden (zum Missouri River) oder Norden (Richtung Hudson Bay) fließen lässt.

Quelle: Divide County ↗ 

Sicherlich war es diese teilende Wasserscheide, die der Grafschaft zu ihrem Namen verhalf.

Kontinentale Wasserscheide in North Dakota

nach Moose Jaw

Etwas hügeliger war die heutige Fahrt auf dem Trans Canada Highway von Maple Creek nach Moose Jaw.

Etwa 80 Kilometer vor Moose Jaw passierten wir den Ort Chaplin und den nahegelegenen Chaplin Lake.

Bei dem See handelt es sich um einen Salzsee mit einer Länge von etwa 35 km. An seiner breitesten Stelle misst er 10 km und ist nach den Quill Lakes (ebenfalls in der kanadischen Provinz Saskatchewan gelegen) der zweitgrößte Salzsee in Kanada.

Saisonale Wasserschwankungen führen dazu, dass seine Ufer relativ abgeflacht sein können. Dies führt zu weiten Wattflächen. Dadurch wurde der See zu einem der wichtigsten Binnenstandorte für Zugvögel in Nordamerika.

Seit fast 75 Jahre wird aus dem See hochwertiges, natürliches Natriumsulfat [Na₂SO₄] gewonnen, dass in Waschmitteln, Zellstoff und Papier, Glas, Stärke, industriellen Enzymen, der Wasseraufbereitung und im Mineralfutter für Vieh Verwendung findet.

Quelle: https://saskatchewanminingandminerals.com/company-overview/ ↗ 

Die weit sichtbare Natriumsulfat-Halde

Uferbereiche vom Chaplin-See

Von Calgary nach Oungre

Hinter Oungre (Kanada), nördlich von Williston (USA), möchten wir die Grenze überqueren, um von dort den Spuren von Lewis & Clark ↗ Richtung Pazifik zu folgen.
Vor drei Jahren fuhren wir diese Strecke schon einmal, nur in umgekehrter Richtung (Williston - Calgary).

a) von Oungre nach Assiniboia (~219 km)   Link

b) von Assiniboia nach Swift Current (~ 220 km)   Link

c) von Swift Current nach Maple Creek (~140 km)    Link

d) von Maple Creek nach Calgary (~ 421 km)   Link

Diesmal jedoch wollen wir etwas länger auf dem Trans-Canada Hwy/AB-1 E bleiben, um Baustellen zu umgehen und dadurch schneller voran zu kommen.

Es ist Sonntag, also nahezu kein Verkehr in der Millionenstadt Calgary und auf dem Highway gen Osten.

Calgary mit Fernsehturm

Auf dieser nahezu endlos geraden Strecke fiel uns eine Begebenheit aus dem Jahr 2011 ein, als wir selbst zum ersten Mal in Kanada die Strecke "Calgary-Saskatchewan" in unser Navigationsgerät eingaben. Als wir aus der Stadt kommend den Highway erreichten teilte uns die "Navistimme" mit: "nach 495 Kilometern rechts abbiegen".

Unser heutiger Reisetag endete jedoch problemlos bereits nach etwa 400 Kilometern, kurz hinter Medizine Hat, in Maple Creek auf dem "Willowbend Campground" ↗ , auf dem wir bereits im Jahr 2019 schon einmal übernachtet hatten.

Verschiedene Schilder an und über den wenigen Straßen erinnern an die Gründerzeit - und dass man an Fußgängerüberwegen besonders vorsichtig sein soll, denn sie sind immer noch unterwegs.

Während wir uns den späten Sonnenuntergang ansahen, wurden wir von diesem American robin beäugt.

American robin (Wanderdrossel)

Es kann losgehen

Unsere Vorbereitungen sind abgeschlossen!
Von unserem Sohn mit Familie verabschiedeten wir uns mit einem besonderen Dank für die Unterstützung in den letzten Wochen.

Morgen möchten wir mit unserer etwa 4-monatigen Rundreise (Kanada / USA) beginnen, in der Hoffnung, dass wir nicht gleich wieder einen Abschleppwagen benötigen.

Da derzeit in der Region um Calgary zumindest die Tagestemperaturen in die Höhe schnellen, "explodiert" die Natur und überall beginnt es zu blühen.

McDougall Memorial United Church

Anfang Mai 2017 besuchte ich zum ersten Mal Morleyville Settlement und die dazugehörige 

McDougall Stoney Mission Church.

Sie wurde 1875 erbaut und galt als das älteste Gebäude in der Provinz Alberta an seinem originalen Standort.

Sechs Wochen später war sie abgebrannt.

Siehe: einfach "abgefackelt".

Im September 2019 waren wir wieder in dieser Region und konnten feststellen, dass zu den voranschreitenden Aufräumarbeiten noch der feste Wille hinzukam, die Kirche wieder aufzubauen, denn etwa 80% der Bausubstanz konnte für eine Rekonstruktion gerettet werden.

Ende Mai 2022 konnten wir uns davon überzeugen, dass das Vorhaben in den Jahren 2020/21 realisiert wurde, jedoch deutet vor Ort kein einziger Hinweis darauf hin, dass diese Holzkirche einmal bis fast auf ihre Grundmauern abbrannte. Nur auf der homepage der "McDougall Stoney Mission Society" kann man dazu unter dem Thema "Moving Forward Together" Informationen sowie einen kleinen Film zum Wiederaufbau der Kirche finden.

Click Here to See a Time-Lapse Video of the Restoration  ↗

Diese Kirche von 1875 wurde nach einem Brand im Jahr 2017

originalgetreu wieder aufgebaut

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Siehe auch: Auf dem Friedhof von Morleyville Settlement

Ancampen am North Ghost

Gerade noch rechtzeitig fertig wurde der Einbau eines neuen Katalysators, so dass der ersten Fahrt mit dem Wohnmobil in die Natur nichts mehr im Wege stand.

Das Wohnmobil war für das erste lange Wochenende schnell gepackt; während der Tage unterwegs werden wir dann sehen, was man für die anschließend geplante 4-monatige Reise noch benötigt.

Notwendig wird auf alle Fälle ein komplett neuer Auspuff für den Generator, der den "Katalysator-Entwendern" bei ihrer Arbeit im Wege war. Sicherlich um besser unter Flur arbeiten zu können, haben sie seine Halterung abgesägt, um anschließend das Auspuffrohr gänzlich wegbiegen zu können.

Ganz unbeschwert verlief somit der mit Spannung erwartete Start in die kanadische Saison also nicht.

Wir freuten uns wieder, die Ruhe der Natur entdecken zu können; unser Ziel war zwar nur 90 Kilometer von Calgary entfernt, doch weder Telefon- noch Internetempfang sind dort möglich, im North Gost Campground ↗ am Ghost River.

Letzte Schneereste am Ghost River

Schnell war der Platz eingerichtet und das obligatorisch wärmende Lagerfeuer entfacht, für das unser Sohn verantwortlich zeichnete.

Noch während wir mitgebrachte cinnamon-rolls (Zimtschnecken) am Feuer wärmten (warm schnecken sie am Besten), kam leichter kalter Wind auf,

der Schnee mit sich brachte!

Schnell wurde für "grandma" ein schützender Regenschirm und ein weiteres wärmendes Getränk besorgt, denn nach nur wenigen Minuten sah der nahe Wald so aus.

Den Rest des Tages / Abends verbrachten wir in geselliger familiärer Runde in dieser Kulisse, nahe am wärmenden Lagerfeuer. 

In der Nacht fielen die Temperaturen auf - 4^oC.

Realitätsfern ...

... ist die Sicherheitswerbung.

Es ist mehr als ärgerlich, wenn einem auf einem „Lagerplatz“, dessen Betreiber von sich behauptet, dass die Sicherheit das Allerwichtigste sei, ein Katalysator abgesägt wird.

Die "Platzwerbung" des kostenpflichtigen Stellplatzes verspricht:

Sicherheit ist von höchster Bedeutung  -  wir haben seit langem keine Sicherheitsverletzungen verzeichnet, weil wir sicherstellen, dass alle Systeme erstklassig und integriert sind, um das zu schützen, was Ihnen wichtig ist.

Unser Hof ist komplett eingezäunt und wird durch ein hochmodernes 24-Stunden-Video- und Alarmsystem überwacht

Den Zugang zum Tor erhalten nur Kunden mit kontrolliertem Code.

Quelle: https://www.springbankselfstorage.com/ ↗

Leider sieht die Realität anders aus.

Eine Überwachungskamera zeigt auf die verschlossene Einfahrt, die nur per Zahlencode zu öffnen ist. Dies gilt für die Ein- und Ausfahrt.

Das selbe Schild von der Rückseite zeigt ein weiteres Teil des "hochmodernen 24-Stunden-Videoüberwachungs- und Alarmsystems".

Eine zweite Kamera hängt nur noch an elektrischen Leitungen und kommt somit keinerlei Überwachungsfunktion nach. Selbst der Beleuchtungsstrahler, der dem Firmenschild bei Dunkelheit eine gewisse Erleuchtung bringen sollte, ist nach hinten weggekippt.

Die Sicherheit auf diesem Platz wird in der Form gewährleistet, dass jeder, der dort etwas abstellt oder einlagert, selbst versichert sein muss!

Erspartes aufgebraucht

Bei all den derzeit erfahrenen Teuerungsraten und zusätzlichen Kosten fällt mir gerade dieser Spruch ein:

Wir haben beschlossen,

all unser Erspartes zu nehmen und auf Weltreise zu gehen.

Unseren Berechnungen nach

werden wir um 14 Uhr wieder Zuhause sein.

abgeschleppt

Der entstandene Schaden ist im ersten Moment nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch noch zeit- und kostenintensiv, denn ein "Werkstattbesuch" ist erforderlich.

Ob diese den passenden Katalysator überhaupt vorrätig hat oder via "Lieferkette" erst ordern muss, wird sich morgen zeigen. Für uns bedeutet es zusätzlicher Aufwand und  - verzögerter Reisebeginn.

Mit dem Abschleppwagen in die Werkstatt.

Gut, dass wir bei AMA ↗ auch dafür versichert sind.

Katalysator fehlt

Nach der Winterpause muss zuerst das Wohnmobil wieder "auf Vordermann" gebracht werden. Dazu gehört u.a. der Einbau der Batterien, die über den teilweise sehr kalten Winter im Warmen zwischengelagert wurden.

Spannend ist dann immer der erste Augenblick, wenn nach gut 6 Monaten wieder der Zündschlüssel gedreht wird. Springt der Motor an, läuft er rund, sind alle anderen Aggregate noch so intakt, wie man sie vor dem Winter abstellte?

Das erste Geräusch noch während der Startphase ließ uns schreckartig zusammenzucken; es war so, als ob alle Kolben und sonstige sich möglich bewegende Motorteile wild durcheinander wirbelnd im Motorraum verquirlt würden - und das mit einem Höllenlärm! Ein 12-Zylinder kann von Natur aus schon einmal lauter als ein Elektroauto sein, aber solch ein Geräusch?

Im Motorraum war nichts lose, nichts konnte gegen den Keilriemen schlagen, alles saß augenscheinlich fest an seiner Stelle: also, ein weiterer Versuch, diesmal die Startphase etwas länger "laufen lassen" - und dann die erste Vermutung: der Auspuff ist vor dem Endtopf durchgerostet.

Ein erster suchender Blick und dann der Schock: da fehlt ja ein Zwischenstück mit dem Katalysator!

Mit einem profihaft sauberen Schnitt wurde das Ausfuffrohr durchtrennt

Ein weniger profihafter Schnitt - drei mal angesetzt

Beim letzten Trennversuch scheint das Sägeblatt abgebrochen zu sein,
wir fanden es unter dem Wohnmobil.

Die Schnittstellen mussten frisch sein, denn das Metall glänzte noch und zeigte keinerlei Rostspuren.

Katalysatorklau auf einem bewachten und kostenpflichtigen Abstellplatz, der so für seine Sicherheit wirbt:

SAFE AND SECURE FACILITIES

Security is of the highest importance - we have had a long-standing record of no security breaches because we ensure that all systems are top notch and integrated to protect what is important to YOU.

Our yard is fully fenced and monitored

by a state-of-the-art 24-hour video surveillance and alarm system.

Assigned card for controlled client only gate access.

Quelle: https://www.springbankselfstorage.com/ ↗