Mittwoch, 13. September 2023

Rückreise von Lewis & Clark

Hier speziell die Rückreise von William Clark entlang des Yellowstone-Rivers im Juli 1806

Die große Nordwest-Wasserpassage konnten Lewis & Clark nicht finden, aber einen Weg zum Pazifik über Flüsse und eine Überquerung der Rocky Mountains war ihnen gelungen.

Reiseroute
Die Route (Hin- und Rückreise) des Expeditionscorps

Interessant und mutig waren die Pläne von Meriwether Lewis & William Clark für ihre Rückreise. Frühzeitig hatten sie beschlossen, sich für die Rückreise zeitweise zu trennen, um ein weiteres, größeres Gebiet zu erforschen und um sicherzustellen, dass sie keinen „einfacheren“ Weg zum Pazifik übersehen hatten.
Am 23. März 1806 startete das gesamte "Corps of Discovery" vom Fort Clatsop am Pazifik und fuhr gemeinsam den Columbia River flussaufwärts. Parallel wurden am Flussufer Pferde mitgeführt.
Am 14. Mai 1806 erreichten sie an den westlichen Hängen der Rocky Mountains ein Lager der ihnen freundlich gesinnten Nez Percé.
Bis zum 10. Juni 1806 wartete Lewis & Clark gemeinsam bei den Nez Percé die Schneeschmelze abwarteten, um  die Rocky Mountains überqueren zu können.
Am 30. Juni 1806 erreichten sie Traveler’s Rest in der Nähe des heutigen Missoula, wo sich die Gruppe trennte. Ziel war, sich Anfang August 1806 am Confluence von Yellowstone- und Missouri-River wieder zu treffen, um die Heimreise gemeinsam anzutreten..
Am 03. Juli 1806 strebten die einzelnen Gruppen mit unterschiedlichen Zielen los.
Meriwether Lewis startete mit neun Personen, um auf dem Landweg die Einmündung des Maria Rivers in den Missouri zu erreichen. Von dort wollte er den Maria River erkunden. Er hoffte festzustellen, dass der Fluss oder einer seiner Quellflüsse nördlich des 49. Breitengrades entspringt. Damit hätten die USA die Möglichkeit gehabt, gemäß dem Pariser Vertrag von 1783 die Grenze zwischen den USA und Kanada bis zu den Rocky Mountains und nach Norden zu verlängern.
Bei den White Bear Islands, kurz vor der Einmündung des Maria Rivers in den Missouri, ließ Lewis unter der Leitung von Sergeant Patrick Gass fünf Leute am Missouri River zurück. Mit drei Männern brach er zur Erkundung des Maria Rivers auf. Dieses Vorhaben erwies sich als Katastrophe. Er hatte eine schicksalshafte Begegnung mit einigen Kriegern der Blackfeet, die Waffen und Pferde von Lewis stehlen wollten. Man erschoss zwei Krieger und musste sich durch eine schnelle Flucht retten.

man trennt sich

William Clark zog mit einer Gruppe von insgesamt 23 Leuten zu Pferd von Traveler’s Rest los und erreichte am 13. Juli 1806 Three Forks. Vorher suchten sie das im Vorjahr angelegte Fortunate Camp in der Nähe des heutigen Dillon auf und gruben dort ihre im letzten Jahr vergrabenen sechs Kanus aus.
In Three Forks teilte Clark seine Gruppe auf und schickte unter der Leitung von Sergeant John Ordway neun Männer mit den Kanus den Missouri hinab.
Diese Gruppe sollte sich bei den White Bear Islands mit den Männern von Sergeant Patrick Gass treffen, was dem Ordway-Team auch erfolgreich gelang. Gass und Ordway zogen dann mit ihren Leuten bis zur Einmündung des Maria Rivers in den Missouri weiter. Dort stieß Meriwether Lewis nach seiner Flucht vor den Blackfeet auf sie und die „wiedervereinigte“ Groß-Gruppe von 19 Personen fuhr gemeinsam den Missouri hinunter, um sich mit William Clark zu treffen.

Clark selbst zog unter der Führung der ortskundigen Sacagawea mit 13 Personen über Land bis zum Yellowstone River. Sie nutzten für diese Route den heutigen Bozeman-Pass (Zitat von William Clark: „Die Indianerin, die mir als Führerin dient, empfiehlt mir weiter im Süden eine Lücke in den Bergen, die ich überqueren werde.“, 13. Juli 1806) und erreichten den Yellowstone River am 15. Juli 1806.
Die Ankunft am Fluss stellte sie vor einige Probleme, u.a. weil es nicht genug geeignetes Holz für einen Kanu-Bau gab. Irgendwann fand William Clark zwei Pappeln, die man für Kanus verwenden konnte.
Das nächste Problem war, dass man die Pferde für Jagd, Warentransport und Tauschhandel weiter nutzen wollte. Die Hufe der Pferde waren jedoch durch das lange Reiten über den felsigen Boden so beansprucht, dass die armen Tiere völlig lahm waren. Clark ließ eine Art Mokassins für die Pferde anfertigen, um Abhilfe zu schaffen.

water express
Travelling Downstream
Hufing

Eine weitere Sorge bereitete der Private George Gibson, der in einen größeren Haken gefallen war, und aufgrund seiner Verletzung nur noch liegend transportiert werden konnte.
Vom 20. bis zum 23. Juli 1806 ließ William Clark eine Pause einlegen, die für den Bau von Kanus und der Fertigung von Kleidungsstücken genutzt wurde. Während dieser Zeit wurden ihnen bereits die Hälfte ihrer Pferde in einer Nacht, wohl von Native Americans, entwendet.

Canoe-Camp
preparation

Aus diesem Grund schickte William Clark seinen Sergeanten Nathaniel Pryor mit drei Männern und dem Rest der Pferde los, um die Pferde auf diese Weise in Sicherheit zu bringen. Leider wurden auch Pryor die restlichen Pferde gestohlen, sodass den vier Männern nichts anderes übrigblieb, als sich aus Büffelfellen „bullboats“ zu bauen und hinter der Clark’schen Gruppe auf dem Yellowstone-River hinterherzufahren, die sie nach einigen Tagen sogar erfolgreich einholten.
Zwischenzeitlich reiste Clark nun nur noch mit 8 Personen auf dem Yellowstone weiter.

Native Americans

Am 24. Juli besuchte Clark, der ständig nach Spuren der Native Americans Ausschau hielt, eine Zeremonienanlage auf einer Insel in der Mitte des Flusses. Am Abend schlug die Gruppe ein Lager am Yellowstone auf, an der Clarks Fork in den Yellowstone einmündet.
Am 25. Juli erreichten die Kleingruppe des Corps of Discovery den Sandsteinfelsen, den William Clark Pompy’s Tower nannte. Zu diesem Besuch gibt es einen eigenständigen Artikel.
Am 26. Juli lagerten die Männer und Sacagawea an der Einmündung des Bighorn Rivers in den Yellowstone. Clark dokumentierte seine Reise entlang des Yellowstone Rivers nicht mehr exakt. Das Corps of Discovery hatte wohl nur noch das Ziel, möglichst bald wieder Zuhause zu sein.
Für den 27. Juli allerdings notierte er, dass er durch große Tierherden im Tal des Yewllowstone-Rivers fuhr und am 01. August mussten sie sogar ihre Flussfahrt unterbrechen, da eine riesige Bison-Herde den Yellowstone-River querte.

Viel Platz
Kohle
Damals und heute

Am 03. August 1806
traf William Clark mit all seinen Leuten, zwei Tage früher als vereinbart, am Confluence von Yellowstone- und Missouri-River ein. Er wartete dort aufgrund extremer Belästigung durch Mücken nicht auf die Gruppe von Meriwether Lewis.

wieder am Missouri

Erst am 07. August 1806 erreichte Lewis mit seiner Mannschaft den verabredeten Treffpunkt.
Am 12. August 1806 trafen sich die beiden Gruppen von Lewis & Clark an der Einmündung des Little Knife Rivers in den Missouri, um von dort gemeinsam bis Saint Louis zurückzureisen.
Dieser Treffpunkt liegt 230 Kilometer südlicher als die Einmündung des Yellowstone in den Missouri. Unvorstellbar aus heutiger Sicht ist das spätere „Wiedersehen“ – ohne moderne Kommunikationsmittel und letztendlich mit dürftigem Kartenmaterial. So bewiesen sie sogar während dem letzten ihrer Teil ihrer Expeditionsreise noch ihre Außergewöhnlichkeit.

verschiedene Rückreiserouten
Die verschiedenen Rückreiserouten von
Traveles Rest bis zur Yellowstone-Mündung

Quellen und weiterführende Informationen:
Trennung bei Three Forks https://www.hmdb.org/m.asp?m=165771 ↗
flussabwärts – ohne Holz https://www.hmdb.org/m.asp?m=165731 ↗
mit Pferden („hoofing it“) https://www.hmdb.org/m.asp?m=165729 ↗
Ankunft am Yellowstone https://www.hmdb.org/m.asp?m=165778 ↗
Verletzung von Gibson https://www.hmdb.org/m.asp?m=165769 ↗
Clark’s Canoe Camp https://www.hmdb.org/m.asp?m=165718 ↗
Kanus – damals und heute https://www.hmdb.org/m.asp?m=165717 ↗
Zeichen von Indianern https://www.hmdb.org/m.asp?m=165716 ↗
L&C-Expedition,1806-07-24 https://www.hmdb.org/m.asp?m=190772 ↗
Kreuzung Bighorn Yellowstone https://www.hmdb.org/m.asp?m=165450 ↗

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