Samstag, 2. September 2023

Riverparks in Bismarck

Die Stadt Bismarck hat am Missouri-Ufer einen fast acht Kilometer langen Spazierweg im Rahmen ihres „Missouri Valley Millenium Legacy Trail-Projektes“ eingerichtet, der durch mehrere angelegte Parks führt.
Man kann die „Outdoor-Tour“ am "Riverside-Park" beginnen, in dem sich zwei größere touristische Attraktionen befinden, der vielbesuchte „Dakota-Zoo“ und der „Super Slide Amusement Park“.
Es folgt der kleine „Memorial-Bridge-Park“ an der „Liberty-Memorial-Bridge“. Die Brücke wurde 1920 gebaut und war damit die erste Straßenbrücke zwischen Mandan und Bismarck. Sie wurde 2008 durch eine neue Brücke ersetzt. Hier stehen ein Monument, das zu Ehren des Brückenbaus erstellt wurde, sowie ein Veteranen-Denkmal der Stadt.

Liberty-Memorial-Bridge
Info zur Brücke
Konstruktion
info
war-memorial

In kurzem Abstand zu diesen Monumenten befindet sich ein kleiner Platz, auf dem mehrere Informationstafeln zu verschiedensten Themen aufgestellt sind – gewissermaßen ein kleiner Überblick zur hiesigen Geschichte von der Lewis & Clark Expedition, über die hiesigen Stämme der Native Americans, den Arikara und den Mandan, bis hin zum Missouri und den Steamboats.

famous visitors
Traders
fur and gold
dangers
other boats

Ein Stück weiter die River Road entlang stand am Ufer des Missouri-Rivers eines der größten Flusslagerhäuser, in dem Waren aufbewahrt wurden, die für den Umschlag zwischen den Zügen der Northern Pacific Railroad und den Dampfschiffen auf dem Missouri bestimmt waren – das „Bismarck River Warehouse“. Es existierte von 1883 bis 1925. Das Lagerhaus befand sich in einem Hafenbereich, der einst mit seinen weiteren Lagerhäusern, seinen Kneipen und Hotels, sowie seinen Amüsement-Angeboten ein aktiver Flusshandelsort war.

Warenhaus

Es folgt der "Steamboat-Park", der seinen Namen nach einem hier ausgestellten Modell eines Teil-Dampfschiffes erhalten hat. Auf Bildern wird jedes einzelne Bauteil erklärt, aus dem das Dampfschiff konstruiert ist, und welche Funktion es hat.

Steamboat-Park
Dampfschiff
Steamboats
Grashopping
missouri
Der Blick vom Steamboat auf den Missouri-River

Interessant in diesem Zusammenhang, wo einem entlang des Missouri-Rivers immer wieder Captain Grant Marsh (1834-1916) begegnet. Eine 1965 in Bismarck über den Missouri gebaute Brücke ↗ der Interstate 94 wurde nach ihm benannt. Der "Riverboat-Pioneer" starb in Bismarck und wurde auch hier begraben.

Captain

Für den gesamten Trail haben Studenten des United Tribes Technical College in Bismarck im Rahmen des „Bicentennial-Jubiläums der Lewis & Clark Expedition" ab 2004 insgesamt fünf Adler-Skulpturen entworfen, zwei davon haben wir uns angeschaut. Im "Steamboat-Park" steht eine der Adler-Skulpturen mit dem Namen „Reflexionen“. Ein riesiger Adler umhüllt mit seinen mächtigen Flügeln „Mutter Erde“ in Form einer reflektierenden Metallkugel.

Mutter-Erde
Reflections

Der "Keelboat-Park" schließt als nächstes an. Dementsprechend befindet sich hier eine siebzehn Meter lange Nachbildung des von Lewis & Clark auf der Hinfahrt genutzten Kielbootes. Es ist ein beliebtes Foto-Motiv, da man es von der einen Seite betreten kann.

keelboat
keelboat
keelboat
L&C
Am 21. Oktober 1804 passierte das Expeditionscorps
auf dem Missouri-River das heutige Bismarck

Eine alternative, sehr moderne Darstellung von Lewis & Clark, gemeinsam mit Sacagawea, hebt hervor, dass man das gesamte Trail-Kunst-Projekt in Bismarck Anfang der 2000er zu Ehren der Expedition, „mit der alles begann“, startete.

Sacagawea

Die Adler-Skulptur im Keelboat-Park trägt den Namen „Donnervögel“ / “Thunderbirds“. Auf Informationstafeln wird beschrieben, wie die Stämme der Native Americans je nach Region den „Donnervogel“ in ihrer Mythologie bewerten.

Thunderbirds
Thunderbirds
Thunderbirds
Plains
nordwest
Südwest
Ostküste

Am Ende des "Keelboat-Parkes" befindet sich die Heritage River Landing, eine der früheren Anlegestellen für den Hafen von Bismarck. Heute liegt hier ein Ausflugsschiff, ein Dampfschiff, vor Anker.
 
Dampfschiff

Es folgt der "Pioneer-Park", der wieder mit mehreren Sportplätzen und Wanderwegen zu weiteren  Freizeitaktivitäten einlädt.

Freitag, 1. September 2023

Indian Village "on-a-slant"

Ein weiteres Highlight des Fort Abraham Lincoln State Park erreicht man vom Besucherzentrum aus über einen längeren Holzsteg. Es ist eine kleine rekonstruierte Mandan-Siedlung mit dem Namen „on-a-slant“-Indian Village, das „schräge“ Indianerdorf. Es wurde so genannt, weil es auf einer abfallenden Ebene zum Fluss hin gebaut wurde.

Info
on-a-slant

Hier befanden sich einst mindestens 70 „earthlodges“ (Erdhütten) mit wahrscheinlich um die 1.000 Bewohnern. Das Dorf dürfte im 16. Jahrhundert gegründet worden sein und wurde nach 200 Jahren in den 1780er Jahren nach einer Pockenepidemie verlassen.

on-a-slant
pocken

Man kann heute sechs rekonstruierte „Earthlodges“ sehen und sich über die Bauweise der Hütten und die Alltagstätigkeiten der Mandan informieren.
Wie also sahen diese Earth-Lodges aus?

eath-lodges

Außer einem breiten und hohen Eingangsbereich waren die wie Erdhügel anmutenden Wohngebäude fensterlos. Allein eine Öffnung mitten im oberen Bereich diente der Belüftung, dem Rauchabzug und der Beleuchtung.

Earth-lodge
earth-lodge
innenansicht
innenansicht
Innenansicht
innenansicht

Viele Informationen über das Leben in diesem Dorf kann man ausgestellten "bebilderten und beschriebenen Tierhäuten" entnehmen.
So waren z. B. die Männer in der Jagd und der Fischerei tätig, während die Frauen u.a. Landwirtschaft betrieben, Früchte und Kräuter sammelten, Tierhäute gerbten, töpferten und Körbe flochten.

thriving
Corn
Lagerung
trade
Bison
winter count
children
old man
pictograph

Und so schließt sich wieder einmal ein Kreis, denn bereits am 20. Oktober 1804 schrieb William Clark in sein Tagebuch: „Ich sah die alten Überreste eines Dorfes auf einem Hügel, von dem der Häuptling uns erzählte, dass früher der Stamm der Mandan in einer Reihe von Dörfern auf beiden Seiten des Flusses lebte und dass sie dann höher zogen, um an einem neuen Ort zu leben.“

Quellen und weiterführende Informationen:

Donnerstag, 31. August 2023

Das Besucherzentrum in Fort Abraham Lincoln

Museum

In diesem Museum werden sehr detailliert Funde aus der Zeit der Native Americans zu Themen wie „Jagd“, „Werkzeuge“, „Religion“ oder „Spiele“ präsentiert. Ein Büffelfell mit einem „Morgenstern“ ist zu sehen und viele Informationen sowie farbenfrohe Gemälde, die die Zeit von Lewis & Clark bei dem Stamm der Mandans betreffen.

Sperspitzen

Bei den unterschiedlichen Speerspitzen kann man auch erfahren, welcher Ast von welchem Baum / Busch sich am besten zur Herstellung der Speere eignet.

Native American
Tanz

Ein besonderer Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Leben des Mandan Volkes.
Einerseits wird auf die damals schon weit verzweigten Handelsbeziehungen eingegangen, andererseits auf die Tatsache hingewiesen, dass die sesshafften Native Americans auch in der Lage waren, sich gut und ausreichend zu versorgen.

Handel
resources
long walks

Es wird aber auch das traurige Schicksal des Mandan-Stammes aufgezeigt, der - die Pest und Fehden mit den Nachbarn überstanden - ab 1870 im Fort Berthold Reservat mit zwei weiteren Stämmen (Hidatsa und Arikara Nation - Three Affiliated Tribes) seine neue Heimat finden sollte. Als jedoch der Garrison Damm 1953 fertig gestellt war, verloren sie durch das Aufstauen des Missouri-Rivers und die Entstehung des Sakakawea Sees erneut viele ihrer Siedlungsstätten und insbesondere fruchtbare landwirtschaftliche Anbauflächen.

Reservat

Vor dem Besucherzentrum steht eine Statue, die an einen der jungen Männer erinnern soll, die ihre Arbeitskraft dem CCC, dem Civilian Conservation Corps, zur Verfügung stellten bzw. durch die staatlich geförderten Maßnahmen überhaupt bezahlte Arbeit fanden. Auch der Fort Abraham Lincoln State Park wurde von einem Trupp des CCC-Corps in den 1930er Jahren komplett angelegt bzw. Gebäude neu aufgebaut oder restauriert.

CCC
CCC
CCC
CCC
CCC
ccc
Aufbauarbeiten des CCC im Fort Abraham Lincoln
Foto: Museum Fort Lincoln

Allein aus North Dakota waren von 1933 bis 1943 für den CCC 32.000 Männer tätig.