Montag, 12. Juni 2023

Das Interpretive Center

Mit zum Start unserer Reise "Auf den Spuren von Lewis & Clark" gehörte der Besuch des Interpretivecenters am Camp River Dubois in Illinoisder „Lewis & Clark State Historic Site“ in Hartford/Illinois.


Diese
Historic Site liegt am Zusammenfluss des Missouri- in den Mississippi-River, den man am besten von oben vom Confluence Tower aus sehen kann. Auch die wesentlich brauner und trüberen Wässer des Missouri sind so deutlicher zu erkennen.
Da im Verlauf der letzten über 200 Jahre sowohl der Mississippi- als auch der Missouri-River durch Erosionen ihre Läufe veränderten, lässt sich heute nicht mehr exakt sagen, wo der tatsächliche Standort von Camp River Dubois lag. Es wird angenommen, dass der ursprüngliche Standort entweder unter dem heutigen Hauptkanal des Mississippi lag, oder sogar auf der Westseite des Flusses, im heutigen Missouri.
Oft wird vergessen, dass das "Corps of Discovery" vor der berühmten Abreise in Saint Louis / St. Charles zunächst eine längere Vorbereitungsphase durchlaufen musste. In diesem Zusammenhang spielt das erste Wintercamp in Illinois eine große Rolle - das Camp River DuBois.

Camp
Camp River DuBois
Modell im Boatshouse - St. Charles

Das Zentrum, das dem Camp-Nachbau angeschlossen ist, wurde im Jahr 2000 errichtet. Es zeigt die einzelnen Vorbereitungsphasen des Corps für ihre Expedition. Ferner gibt es die damals vorliegenden Erkenntnisse des Landes westlich des Mississippi wieder.

Interpretive Center

Es dokumentiert die damalige Zeit auf 14.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Auch kann man einen Film sehen, der sich nur mit der Vorbereitung auf die Expedition befasst und mit den zentralen Fragen: Werden wir eine Ost-West-Passage finden? Was wird uns erwarten? Werden wir zurückkommen?
Im Interpretationszentrum geht man durch sechs, in Kreisen angeordnete Galerien. Hier wird beschrieben, was während der Vorbereitung der Expedition passierte.

Interpretive-Center
Skulptur von Meriwether Lewis, William Clark und Seaman
The Spirit of Discovery
von Pat Kennedy

Die Informationen beginnen mit der historischen Beschreibung, wie sich Präsident Jefferson nach dem Louisiana-Purchase für die Expedition entschied und wie zu dieser Zeit die Situation der „Native Americans“ aussah. Was war zu diesem Zeitpunkt von der Geografie des nördlichen amerikanischen Kontinentes bekannt? Welche Kenntnisse und Informationen hatte man bereits über das „unbekannte“ Land?

we´ve to discover

Danach geht es weiter mit der Präsentation der Planungen, die so umfangreich waren, dass man sie nur mit dem Begriff „unglaublich“ beschreiben kann.
Sowohl William Clark als auch Meriwether Lewis wurden mit dem Anwerben von geeigneten Männern beauftragt. Die Mannschaft versammelte sich während des Winters 1803/1804 im Camp River DuBois und wurde unter der Leitung von William Clark darauf vorbereitet, ein Team zu werden und mussten die letzten Aufgaben für die Expedition erledigen. In der Ausstellung wird beschrieben, welche zahlreichen Konflikte sich anfangs unter den Männern abspielten und wie schwierig es für William Clark war, mit einem richtigen Maß an Disziplin aus ihnen eine Einheit zu formen.
Vorher hatte William Clark schon zahlreiche Planungsaufgaben übernommen, beispielsweise wurde nach seinen Entwürfen das Kielboot gebaut, mit dem der erste Weg auf dem Missouri bis zum Fort Mandan bewältigt werden sollte. Außerdem erlernte er u.a. den Umgang mit einem Sextanten und das Anfertigen von geografischen Karten.
Meriwether Lewis ließ sich fast ein Jahr lang in Philadelphia ausbilden – in Botanik und Zoologie, in Medizin, in Geographie und Geologie, in der Nutzung von Vermessungsgeräten, usw. Danach übernahm er die komplette Planung der Expeditionsausstattung und das Besorgen aller Gegenstände, die für die Expedition eventuell von Bedeutung sein würden – die Liste ist endlos.
Lebensmittel/Gewürze/Kochbedarf, Tee/Whisky, Zelte/Fahnen, Kerzen, Medikamente/chirurgisches Besteck, Geschenke (Perlen, Scheren, Spiegel,…), Werkzeuge, Bücher/Landkarten, Vermessungsgeräte, Angelhaken, Gewehre/Munition/Schießpulver, Kleidung/Schuhe/Gürtel/Stoffe/Leder/Nadeln, Schreibpult/Feder/Tinte/Papier, … und die Liste geht endlos weiter.
Und wenn etwas fehlte, würde man während der Expedition darauf verzichten müssen.

Perlen

Das bedeutete, dass es hunderte von Bündeln, Fässern und Kisten gab, und die mussten vor Beginn der Reise verstaut werden - und zwar zunächst in das Kielboot und dann in die Beiboote.
Highlight der Ausstellung ist ein 16,5 Meter langes Modell des Kielbootes, das in Originalgröße nachgebaut wurde. Auch ist es auf seiner kompletten Länge "aufgeschnitten". So bekommt man eine Vorstellung über die Lagerräume und man kann sehen, wie die damals mitgeführten Waren, Kisten, Fässer, ... verstaut wurden.

halbes Kielboot
halbes kielboot
Abstützbalken

Selbst diese Abstützbalken mussten mitgeführt werden, um das Boot nach dem Anlanden gegen Umkippen zu sichern.
Auch ein Nachbau einer Hütte aus dem Camp wird gezeigt. Dazu gehört, dass man sich hier mit den Gedanken der Männer auseinandersetzt, die sie wohl vor der großen Unternehmung beschäftigten.

Werkzeuge

Danach folgt eine kurze Beschreibung, was das "Corps of Discovery" in den folgenden gut zwei Jahren während der Expedition tatsächlich erlebte, mit welchem Glück sie dieses Vorhaben überlebten und wieder zurückkamen.


Abschließend wird in der Ausstellung darauf eingegangen, welche Bedeutung die erfolgreiche 
Expedition für das heutige Amerika hat.

Vor dem Besucherzentrum wird mit einem Erinnerungsstein darauf hingewiesen, dass vom 12. Dezember 1803 bis zum 14. Mai 1804 das Camp River DuBois im heutigen Illinois der Ausgangspunkt dafür war, dass die "Voyage of Discovery" überhaupt zu der großen Expedition starten konnte: „Together we proceeded on!“/“Gemeinsam gingen wir weiter!“

voyage of discovery

Das Camp River DuBois

oder einfach nur das Camp DuBois gegenüber dem Zusammenfluss der Flüsse Missouri und Mississippi war für fas 5 Monate das Winterquartier des "Corps of Discovery", ehe sie am 14. Mai 1804 ihre gemeinsame Reise in den unbekannten Westen begannen.
Die exakte Lage des damaligen Camps ist unbekannt, da im Laufe der Jahre durch das Mäandern der Flüsse, den damit verbundenen Uferabwaschungen und Hochwässern / Überflutungen usw. neue Flussläufe entstanden. Einzig geblieben ist eine Skizze von Clarks groben Feldaufzeichnungen, die die damalige Lage des Forts (unten rechts) und die sie umgebenden Gebäude wiedergibt.

Skizze Clark
Quelle: Infocenter -Hartford

Im Rahmen des 200. Jahrestages der Lewis & Clark-Unternehmung beschloss man im Jahr 2004, einen Nachbau des Wintercamps zu errichten. Er sollte so gut wie möglich die damalige Situation für die Soldaten wiedergeben.

Camp Dubois
Quelle: Foto Außenwand am Fort DuBois

Das errichtete "Fort" hatte an seinen vier Ecken Kabinen für die Mannschaft, ein weiteres längeres Gebäude in der Mitte diente als Unterkunft für die Offiziere. Es war gleichzeitig auch Lagerraum und Krankenstation. Zwischen den Wänden der einzelnen äußeren Hütten wurden zum Schutz des Innenraums Pallisaden errichtet.
Ein Foto, an einer Außenwand angebracht, zeigt, wie es in einer solchen Hütte einmal ausgesehen hat.
Während Clarks Verantwortung zum damaligen Zeitraum darin bestand, das Lager zu führen und die Männer des neu gegründeten Corps of Discovery auszubilden, besorgte Lewis den Winter über in St. Louis Vorräte sowie Ausrüstungs.

Inneneinrichtung
Quelle: Foto Außenwand am Fort Du Bois

15 Jahre hielt die hölzerne Konstruktion des Forts der Witterung stand, dann mussten bereits die morschen Pallisaden entfernt werden.

Fort DuBois

Nur wenige Jahre später wurde das Fort "aufgegeben".

Fort Marode

Fort mit marodem Schornstein

Fort DuBois, marode Wände

Wir fanden es traurig, dass man für solch ein Fort ("Fort Marode") immer noch Werbung macht, um nachvollziehen zu können, wie das damalige Leben in dem Wintercamp vonstatten ging.


Übrigens: diejenigen, die an der Expedition beteiligt waren, nannten es nie das "Corps of Discovery". In den Tagebüchern finden wir hingegen Ausdrücke wie Western Expedition, Voyage of Discovery und "Lewis' Korps von Freiwilligen für die North West Discovery".

Quelle und weiterführende Informationen:
https://lewisandclark.org/wpo/pdf/vol3no1.pdf ↗  = (Scale Model of Camp DuBois)
The Field Notes of Captain William Clark, 1803-1805 Hardcover – January 1, 1964
by William Clark (Author), Ernest Staples Osgood (Editor)

Sonntag, 11. Juni 2023

Der Confluence Tower

Der Lewis & Clark Confluence Tower ist ein 55m hoher Aussichts- und Informationsturm. Er steht am linken Ufer des Mississippi in Illinois, gegenüber, von rechts kommend, mündet der Missouri in den Mississippi. Der Turm wurde ab dem Jahr 2000 als Beitrag zum 200. Jahrestag der Abreise des Expeditionscorps geplant - und 2010 eingeweiht.

Confluence Tower

Confluence-Tower
Eingangsbereich zum Confluence Tower und Infozentrum

Confluence-Tower

Der Turm bietet neben seiner höchsten Aussichtsplattform in 45 m Höhe, von der man bei schönem Wetter einen guten Blick auf das Mündungsgebiet des Missouri und auch Richtung St. Louis hat, zwei weitere Aussichtsplattformen an.

confluence

confluence

Eine eigenständige Turmbesteigung ist leider nicht möglich (Treppen dienen nur für den Notfall) - man muss die kostenpflichtige Variante mit dem Fahrstuhl und der eines begleitenden Führers wählen.
Auf den Plattformen in 15m und 39m Höhe werden Informationen zu den historischen Anfängen der nahen Siedlung Hartford, zu dem Zusammenfluss beider Flüsse, den Hochwassersituationen sowie zur Reise von Lewis und Clark gezeigt. (Hier nur einige)

Hartford

Hartford

Hartford

you are here

Confluence

where rivers meet

Am Fuß des Turmes befindet sich ein Garten mit einigen Pflanzen, die die Entdecker Lewis & Clark auf ihrer Reise nach Westen gesammelt haben. Informationstafeln zeigen die Pflanzen und wo sie erstmals gesichtet wurden.

Start your journey

Blumenfunde von Clark

im März

Das kleine Besucherzentrum informiert in einer interaktiven Ausstellung über die nahe Region. Durch Auswählen eines Ortes am Unterlauf des Missouri und Drücken des dazugehörigen roten Knopfs wird jeweils ein kleiner Film mit örtlichen und historischen Details gezeigt. 

Übersicht

Auch über die Natur am Zusammenfluss beider Flüsse wird kurz informiert


The Lowlands

Der Turm liegt nur wenige Meter nördlich der "
Lewis & Clark State Historic Site" (Camp River Dubois), wo man heute neben einem Informationszentrum noch den Nachbau des Winterquartiers des Expeditionscorps ansehen kann.

Camp DuBois


Quelle und weiterführende Informationen:
Alle Infotafeln: Confluence Tower - 06.2023

Die erweiterte Expeditionsroute

Bis 12. März 2019 hatte die erfolgreiche Reiseroute der Lewis & Clark Expedition ihren Startpunkt nahe dem heutigen St. Louis (Illinoise), ihr Ende an der Mündung des Columbia Rivers in den Pazifik. Da jedoch die Vorbereitungen für diese Unternehmung, die Anreise, das Anwerben der Teilnehmer und ihr gemeinsames Training sowie das Aufnehmen der Versorgungsgüter zeitlich und geographisch weit vorher lagen, beschloss der amerikanische Senat, den National Trails System Act von 1978 um weitere 1.200 Meilen von Pittburgh (Pennsylvania) nach St. Louis (Illinois) zu verlängern. Er beträgt nun insgesamt 4.900 Meilen.
Die erweiterte Reiseroute

Osterweiterung der Reiseroute von Lewis & Clark ab 1803

Der Auftrag vom Präsidenten der 27 Jahre alten „United States“, Thomas Jefferson, wurde 1803 an Meriwether Lewis erteilt, mit seinem Co-Captain Wiliam Clark im Rahmen einer militärischen Expedition eine praktikable Passage zum Pazifik zu suchen. Verbunden damit waren weitere Aufgaben:
Sie sollten Pflanzen und Tiere sammeln und beschreiben, die der damaligen westlichen wissenschaftlichen Welt unbekannt waren.
Sie sollten die Längen-und Breitengrade des Flussverlaufes, der Nebenflüsse, der nahen Berge usw. bestimmen und in Karten aufzeichnen.
Sie sollten dem Missouri bis zu seinen Quellwässern folgen, um anschließend Flüsse zu erkunden, die westlich der Rocky Mountains in den Columbia-River bzw. in den Pazifik mündeten.
Ferner sollten sie von den Native Americans berichten, ihrem Leben, ihrem Glauben ihren Sprachen.
Am wichtigsten war Jefferson allerdings, dass das Corps of Discovery den Friedenswillen der neuen Regierung vermitteln sollte, verbunden mit der Hoffnung auf gegenseitigen guten Handel.
Das Expeditionscorps bildeten anfänglich drei Sergeants, der Rest waren angeheuerte „Privates“ und ein Übersetzer. Clark nahm seinen Sklaven York mit, während Lewis seinen Neufundländer Hund Seaman mitnahm.
Vorgesehen war, im Frühjahr 1804 St. Louis mit einem Keelboat und mehreren Kanus auf dem Missouri zu verlassen und vor Wintereinbruch die Mandan-Hidatsa-Siedlung zu erreichen, um dort den Winter 1804/05 zu verbringen.  Zum damaligen Zeitpunkt war es auch der letzte offizielle Halt der Pelzhändler am Unterlauf des Missouri. Das zu durchfahrende Gebiet war vor ihnen bis zu der Mandan-Siedlung schon von anderen grob skizziert worden. Diese Unterlagen standen Lewis & Clark für den ersten Teil der Reise zur Verfügung.
Lewis begann mit seinen Vorbereitungen im Frühjahr 1803 in verschiedenen Städten; er erlernte das astronomische und mathematische Bestimmen von Längen- und Breitengraden und vertiefte sein Botanik-, Anatomie- und Medizinwissen. Gleichzeitig fertigte er Aufstellungen für die materiellen Bedürfnisse während der Reise an und erwarb diese nach und nach. Auch dachte er an Geschenk- und Handelswaren, um auf diese Art und Weise leichter den Zugang zu den Native Americans zu erreichen.
Am 30.08.1803 verließ Lewis Pittsburgh (Pennsylvania) auf dem Ohio-River mit dem beladenen Keelboat. In Clarksville (Indiana) wartete William Clark auf ihn mit sieben bereits angeheuerten Männern. Sie machten am 28. September Station in Cincinatti (Ohio), später in Louisville - 26.10.1803 - , in Cairo (Illinois) - 14.11.1803 -.
In Fort Massac heuerten sie den Métis Georg Droillard an, der neben Französisch und Englisch noch die Zeichensprache der „Plain Indians“ verstand. Am 28. November erreichten sie Fort Kaskaskia, wo weitere acht Soldaten in das Corps aufgenommen wurden.
Am 07. Dezember 1803 erreichten sie den Ort Cahokia (Illinois), um fünf Tage später bis zum Wood-River flussaufwärts zu fahren. Bereits am folgenden Tag begannen sie damit, ihr Wintercamp  „Camp River Dubois“ zu errichten.
Hier blieb das Corps die Wintermonate über, um am 14. Mai 1804, die Expedition nach Westen zu beginnen.
Diesen Streckenabschnitt entlang des Missouri-Rivers, von St. Louis bis zur damaligen Mandan-Hidatsa-Siedlung (westlich der heutigen Stadt Washburn) und etwas weiter bis zu der Stelle, wo der Yellowstone-River in den Missouri einmündet, wollen wir nun erkunden.

Quelle und weiterführende Informationen:

Samstag, 10. Juni 2023

Anreise beendet

Wir sind in St. Louis / Illinois angekommen und freuen uns,
unser lang geplantes Vorhaben in die Tat umsetzen zu können.

Seien wir doch einmal ehrlich. Die meisten von uns, die davon träumen, eines Tages auf ganz große Fahrt zu gehen  -  sie werden es nicht! Die oft leichtfertig ausgesprochene Absichtserklärung: „Später“ oder „Wenn ich Zeit habe, werde ich ...“. Nur selten folgt dann doch noch die Realisierung, da in unserem alltäglichen Leben viel zu viele Dinge existieren, die ihr vermeintlich im Wege stehen. Angefangen bei der eigenen dafür erforderlichen Gesundheit, dem leider auch finanziellen Rückhalt und nicht zuletzt der Zeit, oft eine lange, zusammenhängende Freizeit, die vielen Mitmenschen (erst recht den Berufstätigen) fehlt.

Auf den Spuren von Lewis & Clark  -  von St. Louis bis zum Pazifik

Eines unserer geplanten und noch offenen Vorhaben ist / war, den Spuren von Lewis & Clark zu folgen, die 1803 vom amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson beauftragt wurden, das Land Richtung Westen bis zum Pazifik zu erkunden, nachdem Ende April 1803 die französische Kolonie Louisiana (Louisiana Purchase) von den Vereinigten Staaten erworben wurde. 
Ziele der damaligen "Expedition" sollten sein, nicht nur einen eventuell schiffbaren Wasserweg zum Pazifik  zu finden, sondern auch die Regionen zu kartographieren und zu versuchen, Kontakt zu den derzeitigen Bewohnern des neu erworbenen Landes aufzunehmen, sowie Tiere, Pflanzen und die Geologie der Region zu studieren.
Am 14. Mai 1804 machte sich das „Corps of Discovery“ auf den Weg zum Pazifik; zuerst den Missouri River Fluss aufwärts, es überquerte die Continental Divide, dann die Ausläufer der Rocky Mountains, um Ende 1805 den Pazifik zu erreichen. Nach zweieinhalb Jahren und über 12.000 Kilometern kehrte das Corps am 23. September 1806 nach St. Louis, ihrem Ausgangsort, zurück.

Nachdem wir bereits im Jahr 2022 die Strecke der Lewis & Clark Expedition ab dem Zusammenfluss von Yellowstone und Missouri bis zum Pazifik ausgiebig erkunden konnten, möchten wir nun den Streckenabschnitt von ihrem Startpunkt in St. Louis bis zur Yellowstone-Einmündung in den Missouri-River "erfahren".
Wir wollen also ihrem Weg zum ersten Winterquartier folgen, gut 200 Jahre später, allerdings auf ausgebauten Straßen, jedoch wenn möglich immer so nahe der Original-Route, die das Corps  -  auf dem Wasserweg  -  genommen hatte.



Wenn Sie mögen, können Sie uns während unserer geplanten Reise (in blau)
- den Missouri stromaufwärts bis zum Yellowstone-River -
auf diesen Seiten des Blogs begleiten /verfolgen.

Also: let´s buckle up and try to keep the engine warm.

Sacagawea-Skulptur

Auf unserer weiteren Anreise Richtung St. Louis querten wir auf der Florence Brücke den Illinois River, der bald darauf in den Mississippi-River mündet.

Illinois-River-Bridge
Illinois-River
braun gefärbt zeigt sich der Illinois-River

Im Westen von Illinois, etwa 40 Kilometer von Saint Louis entfernt, befindet sich auf der Ostseite des Mississippi der zur Stadt Alton gehörende Ort Godfrey, wo man am Lewis & Clark Community College studieren kann. Im College-Innenhof „bewacht“ eine Statue von Sacagawea, der einzigen Teilnehmerin der Lewis & Clark Expedition, den historischen Campus.

College

Sacagawea

Die Bronzeskulptur ist etwa zwei Meter hoch. Sacagawea trägt ihren Sohn Jean-Baptiste auf dem Rücken und strebt mit einem Wanderstock Richtung Westen.


Die Figur wurde im Jahr 2002 eingeweiht und hat einen engen Bezug zur US-Ein-Dollar-Münze, die mit dem Bild der Sacagawea im Jahr 2000 herausgegeben wurde.
Für die Anfertigung der Münze wurde die amerikanische Bildhauerin Glenna Goodacre (1939-2020), die u.a. auch das „Vietnam Women’s Memorial in Washington“ entworfen hat, beauftragt.

Sacagawea-Münze

Die Bronzelegierung für diese Münze wurde von der Olin Corporation in Alton/Illinois entworfen, die wiederum seit Jahren eng mit dem College zusammenarbeitete. Bei der Vorstellung der Münze waren College-Vertreter anwesend, die sich nach diesem Treffen eine Sacagawea-Skulptur für ihren Campus von Glenna Goodacre wünschten.
Die Bildhauerin setzte diesen Wunsch in die Tat um und arbeitete erneut mit der Native American, der Shoshonin Randy’L He-Dow Teton aus Idaho, zusammen, die ihr bereits für die Münze Modell gestanden hatte. Sie ist übrigens heute die einzige lebende Person, deren Bildnis auf einer amerikanischen Währung erscheint.
So präsentiert nicht nur die Ein-Dollar-Münze, sondern auch die wunderschöne Sacagawea-Statue auf dem Campus die Würde und die Zielstrebigkeit der indianischen Frauen.


Quellen und weiterführende Informationen

Mittwoch, 7. Juni 2023

Truthahn - Geier

Von Truthähnen hatte ich schon gehört, von Geiern auch. Letztere kreisten sogar dicht über mir, als ich im Jahr 2010 auf der sogenannten Tunnelroute, dem Jakobsweg-Zubringer "Camino Vasco del Interior", in Spanien die Pyrenäen überquerte.

Geier

Ja, und Truthähne gibt es hier in den "U´ States" hin und wieder sogar als freilaufend wilde Exemplare zu sehen.

Frei laufender Truthahn

Aber dieses Exemplar hatten wir noch nicht gesehen, den Truthahngeier [Cathartes aura].

Truthahngeier

Dieser Vogel ist eine der sieben Arten aus der Familie der Neuweltgeier, die sowohl in Süd- als auch in Nordamerika vorkommen. Charakteristisch für diesen fast vollständig schwarz braun gefiederten Geier sind seine langen, breiten Flügel, der lange gerundete Schwanz, die im Flug weit gespreizten Handschwingen sowie der kleine, unbefiederte rote Kopf. Von allen Arten der Familie ist der Truthahngeier am verbreitetsten [Wikipedia ↗].

Truthahngeier

Truthahngeier

Quelle und weiterführende Informationen:

The Great River Road

Wir folgten aber nicht nur der "Avenue of the Saints", sondern später auch noch dem "Great River Road National Scenic Byway". Die "Great River Road" ist eine gut markierte Reihe verschiedener Straßen und Autobahnen, die über 3.330 Kilometer ungefähr dem kurvenreichen Verlauf des Mississippi River vom Norden Minnesotas bis zum Golf von Mexiko folgen. 
Die Route führt durch die nachfolgenden 10 Bundesstaaten:
Minnesota, Wisconsin, Iowa, Illinois, Missouri, Kentucky, Tennessee, Arkansas, Mississippi, Louisiana
Sie passiert damit Hunderte von unterschiedlich geprägten Flussstädten, zahlreiche Museen, die ihrerseits wieder die kulturelle Geschichte der jeweiligen Region wiedergeben. 
Der Reisende findet entlang der Great River Road weiße Schilder mit dem grünen "Pilotenrad-Logo".

Great River Road

Dieses Symbol steht an der Route, die aufgrund ihrer kulturellen, historischen, erholsamen und landschaftlichen Eigenschaften ausgewählt wurde und soll an das Steuerrad der ehemaligen Dampfschiffe auf dem Mississippi erinnern.

Illinois

Bereits 1938 wurde durch einen Beschluss des Kongresses die Mississippi River Parkway Commission (MRPC) gegründet, um die Etablierung des damals so genannten "Mississippi River Parkways" zu fördern und zu realisieren.
Die ursprüngliche Idee, eine durchgehende Nebenstraße entlang des Flusses zu schaffen, wurde bald aufgegeben. Stattdessen verfolgte man einen Plan zur Errichtung der Great River Road, einer miteinander verbundenen Reihe von Staats- und Bundesstraßen auf beiden Seiten des Flusses von Minnesota nach Louisiana. Somit ist die heutige "Great River Road" ein Verbund von Bundes- und Landesstraßen, die den Reisenden entlang des Mississippi durch zehn Bundesstaaten führt. 

Quellen und weiterführende Informationen:

Dienstag, 6. Juni 2023

Avenue of the Saints

Auf unserer Route weiter gen Süden nutzten wir mehrere Straßen unterschiedlicher Bezeichnung, allen gemeinsam war jedoch das kleine Schild:



Zuerst kam der Gedanke auf: " welche Heiligen sollten hier ...?"
Wir fragten "Mr. Google" und der hatte auch schon die Antwort parat.

Die Avenue of the Saints ist eine 906 Kilometer lange Express-Highway-Verbindung, die St. Paul (Minnesota) mit St. Louis (Missouri) verbindet. Beide Städte liegen am Mississippi. Bereits in den 1980er Jahre hatte der Geschäftsmann Ernest Haye (Iowa) die Wunschvorstellung, dass ein vierspuriger Highway diese Städte miteinander verbinden würde. [Mr. Hayes reiste auf dieser Strecke viele Male, um seine Tochter in St. Paul zu besuchen]. Die politisch Verantwortlichen griffen seinen Vorschlag auf und schufen bereits 1990 einen ersten Wegabschnitt und stellten die ersten Schilder auf. Hayes starb bereits im selben Jahr, doch seine Idee wurde weiter verfolgt. Um viele Städte mussten Ortsumgehungen gebaut werden. Auch galt es, neue Brücken zu errichten, die den vierspurigen Ausbau garantierten. Erst Mitte 2008 wurde der durchgängig vierspurige Highway fertig gestellt.

Quelle und weiterführende Informationen: