Dienstag, 15. Juli 2025

Von den Hopewell Rocks bis ans Cape Tormentine

Von den Hopewell Rocks orientierten wir uns Richtung Nordosten nach Moncton (40 Kilometer über die NB 114 North). Dabei fuhren wir an einem der Seitenarm-Endausläufer der Bay of Fundy und konnten diesen Eindruck "mitnehmen".
schlamm
Schlammiges Ufer - schlammiges Wasser
Moncton
Überrascht waren wir von der Begrüßung für den "Flussblick"; dieser ist allerdings eine eigene Stadt, gegenüber von Moncton gelegen.
Riverviwe
Der "Blick auf den Fluss" präsentierte sich uns nämlich bei vorangeschrittener Ebbe so: wenig rotbraun verschlammtes Wasser, teilweise schlammige steile Ufer.
riverview
schlamm
In Moncton besuchten wir den Magnetic Hill (gesonderter Bericht).
Nach diesem kurzen Zwischenstopp fuhren wir etwa 30 Kilometer auf der NB 15 nach Shediac, der sogenannten „Hummer-Hauptstadt“ von Kanada. Hier besuchten wir das „Homarus Center“, eine Einrichtung, die über alles, was mit Hummern zu tun hat, informiert (erneut gesonderter Bericht). Selbstverständlich deckten wir uns in einem Fischgeschäft im Hafen sowohl mit fangfrischem Fisch, Garnelen als auch Krabbenfleisch ein.
fisch
Von dort mussten wir noch einmal 70 Kilometer auf der NB 15 und der NB 16 zu unserem Übernachtungsort in Cape Tormentine zurücklegen. Dies ist der Ort, der neben der Confederation Bridge  auf der Seite von New Brunswick liegt.

Montag, 14. Juli 2025

Die Hopewell Rocks

Von Alma brauchten wir nochmals 45 Kilometer auf der NB 114 N Richtung Norden, immer entlang der Küste der Bay of Fundy, bis wir die Hopewell Rocks erreichten.
Hopewell Rocks
Immer wieder erstreckten sich größere Areale von Salzwiesen (salt marsh) neben der Straße, die über Siele eine Verbindung zur "Bay of Fundy", und damit zum Meereswasser, haben. Sie sind eine besondere Vegetationszone.
Salzwiese
Ebbe
Ablaufendes Wasser bei Ebbe
Ebbe
Nach fortgeschrittener Ebbe
Gleichzeitig konnten wir bei Ebbe eine Unmenge von rötlich braunem Schlamm im Uferbereich der Bay sehen, die Größe des Watts ist hier beeindruckend. Dann erreichten wir den Hopewell Rocks Provincial Park und informierten uns zunächst im Interpretive Center.
Info
Es gibt zwei kleinere Aussichtsplattformen in der Nähe des Informationszentrums, aber zu den eigentlichen Hopewell Rocks muss man von hier noch einen 890 Meter langen Wanderweg bewältigen (oder entscheidet sich für den gebührenpflichtigen Shuttel-Dienst).
Strand
Ein Blick auf den mittlerweile wasserfreien "Strand",
das sich zurückziehende Wasser befindet sich links im Bild.
Die Hopewell Rocks tragen ihren Namen gemäß dem benachbarten Dorf Hopewell Cape, dass Siedler aus Pennsylvania Ende des 18. Jahrhunderts nach ihrem ehemaligen amerikanischen Heimatort benannten.
Die aus abgelagertem und verdichtetem rotem Sandsteinkonglomerat gebildeten Hopewell Rocks sind eigentlich keine "Rocks" (Felsen). Sie werden aufgrund ihrer besonderen Form und ihres Baumbewuchses auch „flowerpot rocks“ (Blumentopffelsen) genannt.
Sandstein
Sie befinden sich am Ende der „Bay of Fundy“ (nach portugiesischen Seefahrern: Rio Fundo = Tiefer Fluss). Die Bucht ist an ihrer breitesten Stelle etwas über 50 Kilometer breit, sie ist etwa 150 Kilometer lang und sie liegt zwischen den Provinzen New Brunswick im Osten und Nova Scotia im Westen.
Sie entstand vor etwa 250 Millionen Jahren, als die Kontinentalplatten von Nordamerika und Afrika auseinander drifteten und der Atlantik entstand. Hierbei bildete sich u.a. ein Tal, das zur heutigen Bay of Fundy wurde.
Die Form der Bay of Fundy, wie wir sie derzeit kennen, wurde während der letzten Eiszeit, die vor etwa 1,5 Millionen Jahren begann, endgültig festgelegt. Kalte Temperaturen führten dazu, dass riesige Eisschichten, oder Gletscher, in dieser Zeit den größten Teil Nordamerikas bedeckten. Als sich das Klima änderte, rückten die Gletscher über den Kontinent vor und zurück, formten und prägten die Erdoberfläche, schufen eine neue Landschaft unter sich und trugen zur Gestaltung der Bay of Fundy bei.
Mit dem Anstieg der globalen Temperaturen vor etwa 13.500 Jahren zogen sich die Gletscher langsam nach Norden zurück. Als sie schmolzen, stiegen die Ozeane. Diese Veränderung erwies sich jedoch als nur vorübergehend. Ohne das enorme Gewicht der Gletscher begann sich das Land langsam zu "erholen" und der Meeresspiegel sank.
Vor etwa 6.000 Jahren, als sich der nordamerikanische Kontinent senkte und die Ozeane zu steigen begannen, wurden große Ebenen trockenen Landes überflutet.
Das Ufer, das zuvor den Wasserfluss in die Bay of Fundy blockiert hatte, wurde jedoch erst vor etwa 4.000 Jahren vollständig überflutet, was zu einem dramatischen Anstieg der Gezeiten in der Bucht führte.
Infolge der Überschwemmungen begannen die Fluten, die Küste von Fundy zu erodieren. Dieser Prozess dauert bis heute an und verändert langsam das Gesicht der Landschaft, indem er den Lauf der Flüsse verändert, die Küstenlinie formt und die "Blumentöpfe" bildet.
(Info aus Visitorcenter Hopewell Rocks)
schlammig
Schlammig zeigt sich der "Strand" bei Ebbe
Das interessanteste an der heutigen Bay of Fundy ist jedoch ihre trichterähnliche Form. Diese Form ist u.a. für die großen Gezeitenunterschiede in der Bucht verantwortlich. Durch den schmalen Eingang strömen bei Flut große Wassermassen ein, die in dem Trichter gewissermaßen aufgestaut werden. Bei Ebbe können die Wassermassen durch den Trichterhals nur langsam wieder hinausfließen.
Eine weitere Kraft spielt eine Rolle - die sogenannte Resonanz. Man muss sich die Wassermassen in dem Trichter der Bay Of Fundy wie in einem Wassertank vorstellen, in dem das Wasser hin und her schwappt. Diese Schwingung des Wassers verstärkt die nächste Gezeitenwelle, die vom Atlantik bei der Flut am Trichterhals eintrifft.
Zwei Mal am Tag bewegen sich mehr als 100 Milliarden Tonnen Wasser in die Bucht hinein und wieder hinaus und verursachen einen Tidenhub von bis zu 14 Metern. Diese Angabe bezieht sich auf das Ansteigen der gesamten Wassermenge in der Bucht. Wenn die Flut die Hopewell Rocks erreicht, ist der anschließende  Anstieg hier wesentlich geringer.
Rocks
Blick auf "Lovers Arch and Bear Rock"
Zurück zu den Hopewell Rocks – sie wurden über Jahrtausende durch die Gezeitenkräfte und durch Erosion geformt, sodass viele von ihnen heute besondere Namen tragen. Da gibt es den Lovers Arch, den Mother in Law-Felsen, den Außerirdischen (E.T.) oder auch den Bären. Mit etwas Phantasie kann man die Namen nachvollziehen.
Fingerrock
E.T. (Außerirdischer - nach Hause)
Zwei Mal am Tag kann man entlang der Felsen am "Meeresgrund" entlangspazieren und zwei Mal am Tag könnte man mit einem Kanu um die selben Felsen herumfahren, denn ihre "Stiele" stehen dann meterhoch unter Wasser.
Rocks
Rocks
Mother in Law - Felsen
Spalt
Felsen
Blick auf Big Cove
Die Hopewell Rocks sind den Kräften der Natur ausgesetzt und so stürzte beispielsweise im März 2016 einer der Felsen, Elephant Rock genannt, teilweise ein.
Man muss diesen Ort mit großem Respekt besuchen und ist gleichzeitig fasziniert, dass man seinen Fußabdruck auf dem schlammig roten Meeresboden hinterlassen kann, zumindest für eine kurze Zeit.
Ebbe
Ebbe unterhalb der Hopewell Rocks

Der Ort Alma und der Hummer

Flut
Das Wasser in der "Bay of Fundy" war dunkelrotbraun gefärbt und es herrschte auflaufende Flut, als wir die kleine Hafenstadt Alma mit etlichen "Straßenlokalen / Restaurants" und noch mehr Touristen erreichten. 
Hier wohnen tatsächlich nur 280 Personen, aber in der Touristensaison ist der Ort, vor allem bei schönem Wetter, völlig überfüllt. Neben dem Tourismus leben die Einheimischen vom Fischfang, hier insbesondere vom Fang von Hummern und Jakobsmuscheln.
Alma wurde 1856 gegründet und in Erinnerung an eine Schlacht benannt, die 1854 von einer britisch-französischen Armee am Fluss Alma auf der Krim geführt wurde und mit einem Sieg der Alliierten endete.
welcome
Auch für Alma, das in der Bay of Fundy liegt, gilt, dass man auffallende Höhenunterschiede des Wassers während der Gezeiten feststellen kann.  Aufgrund der Flut standen die Boote im Hafen auch gut im Wasser und lagen nicht, wie bei Ebbe, gestützt auf Pfosten, auf Grund.
Hafen Alma
In diesem Ort wurden wir erneut mit einem Superlativ begrüß: "der frischeste Hummer und die weltbesten Jakobsmuscheln von ganz Kanada - Vom Boot auf Ihren Teller!“
Eatery
Wir fühlten uns animiert und so besuchten wir in Alma das Restaurant des Alma Lobster Shops, um dort sowohl eine „Lobster Roll“ (Hummer) als auch „scallops“ (Jakobsmuscheln) zu genießen. Beides war tatsächlich superfrisch und schmeckte hervorragend.
how to eat
Anschließend durchstöberten wir natürlich noch die "Frischfischtheke" des Alma Lobster Shops selbst. 
Das Geschäft ist ein Familienbetrieb, seit 1960 in der dritten Generation betrieben, und bietet neben dem Restaurant auch einen Fischmarkt an.
Krabbe
Hummer
Hummer
Gekochter Hummer, fertig für den Verzehr vor Ort
oder den "außer Haus Verkauf".
In ihm kann man neben Hummer und Heilbutt, Jakobsmuscheln und anderen frischen Muscheln (u.a. Venusmusscheln), hausgeräucherten Lachs und Schneekrabben  kaufen.
Zum Unternehmen gehört eine eigene Fangflotte, so dass alles frisch verarbeitet werden kann.
Im Besondern wird der selbst gefangene Hummer weltweit exportiert.

Wir hatten das Glück, dass wir die Hummerfang-Station vom Alma Lobster Shop besichtigen durften.
Hier erfuhren wir, dass noch auf dem Boot die Scheren der Hummer mit einem Gummiband umhüllt werden, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen - oder gar anfressen! Vorher werden sie jedoch nach Mindesgröße sortiert; zu Kleine kommen wieder zurück ins Meer.
Hummer
Zur Aufbewahrung bzw. zum Weitertransport kommen sie in eine Plastikbox - soviel Exemplare, wie hineinpassen!
Hummer in box
Ein Teil der eingesammelten Hummer wird im Alma Lobster Shop in einer Plastikbox in einem Meeresfrischwasserbecken gehalten, bevor sie zum Transport verladen werden. Ein weiterer Teil wird vor dem Direktverkauf bzw. Export sofort vor Ort gekocht.
gekochter Hummer
Gekochter Hummer in Rückenlage, fertig für den Verzehr
Der Betrieb hat in dieser Region zwei Hummer-Fangzeiten, einmal von Anfang Mai bis Ende Juli und danach von Mitte Oktober bis Ende Dezember. In der Zwischenzeit wird ausgeliefert!

Sonntag, 13. Juli 2025

Von Saint John bis zu den Hopewell Rocks

Von Saint John fuhren wir über die NB Route 1 weiter. Nach 130 Kilometern bogen wir auf die NB Route 114 zur Küste nach Alma ab, um dort entlang der "Bay of Fundy" weiterzufahren. Nach weiteren 50 Kilometern erreichten wir einen Campground nahe den Hopewell Rocks, die nicht nur ein bemerkenswertes Gezeiten-Schauspiel bieten (siehe gesonderter Bericht).

Ehe wir die Küste erreichten, durchfuhren wir den waldreichen Fundy National Park, der ein weitverzweigtes Wegenetz an Wanderwegen ↗ und einige sehr schön gelegene Seen hat.
Fundy NP
NP
Leuchtturmstrasse
Fundy Costal New Brunswick Route Sign
Kurz bevor wir Alma erreichten, kamen wir natürlich auch der Küste wieder näher. Dabei konnten wir sehen, wie sich weiter vor uns der Nebel vom Wasser her auf das Land "schob".
Nebel

Samstag, 12. Juli 2025

Reversing Falls in Saint John

Ein interessantes Phänomen, welche Kräfte durch die Gezeiten, Ebbe und Flut, auf einen Fluss und seine Strömung wirken können, kann man bei dem Ort „Reversing Falls“ bei Saint John beobachten.
Prinzipiell müsste man besser von den „Reversing Rapids“ sprechen, denn eigentlich geht es nicht um das Rückwärtsfließen eines Wasserfalls, sondern um die Umkehrung der Fließrichtung von Stromschnellen, was man tatsächlich gut erkennen kann.
Der Saint John River mündet bei der Stadt Saint John in die "Bay of Fundy", einem Seitenarm des St. Lorenz-Golfes.
Bei Ebbe entleert der Fluss seine Wasser mit kleineren Stromschnellen in die Meeresbucht; bei Flut hingegen strömt so viel Meereswasser mit so viel Kraft zurück in den Fluss, dass sich seine Strömung umgekehrt, er also gewissermaßen rückwärts fließt.
Wenn die Flut steigt, kann man am Anfang eine Verlangsamung der Strömung beobachten – man spricht in dieser Phase von der „Still-Tide“ (tides: Gezeiten).
Beim weiteren Ansteigen der Flut kehrt sich dann die Fließrichtung des Flusses komplett um.
Wir waren ein wenig später als die „Still-Tide“ da, konnten aber den Beginn der rückwärts gerichteten Fließrichtung des Flusses sowie die daraus resultierenden Stromschnellen gut sehen.
(Klicken Sie bitte nach dem Starten 
auf den Vollbildmodus unten rechts)
Normal entwässert der St. John River im Bild von rechts nach links. Gegenüber liegt die Irving Pulp & Paper Limited. Mit steigenden Flut strömten die Wassermassen jedoch wieder Richtung Landesinnere.
Ein Gezeitenzyklus dauert im Durchschnitt 12,5 Stunden.
Für uns war nicht nur interessant, die Wasserbewegungen zu beobachten, sondern wie die Tierwelt dieses Phänomen nutzte.
Durch die "Rückwärtsbewegung" des Wassers werden Fische und anderes Getier flussaufwärts gespült. Kormorane, Möwen und Reiher nutzten dies für die Jagd, wobei die Kormorane sich zu Hunderten vom Wasser nach hinten tragen ließen, um dann im geeigneten Moment ins Wasser einzutauchten. Selbst ein paar Robben waren in diesem Moment auf Fischjagd.
(Klicken Sie bitte auf den Vollbildmodus)
Reiher
Überall am Ufer standen Reiher ...
Reiher
--- und Robben waren auch auf Fischfang unterwegs.
Mehrere Aussichtsplattformen auf beiden Seiten des Flusses laden zum Beobachten dieses Phänomens ein.
Der Besuch bei den "Reversing Falls" hat uns gezeigt, dass man mit großer Vorsicht mit den Kräften der Natur, hier mit der „Gewalt des Meeres“, umgehen sollte. Die Wassermassen, die sich in Strudeln mal so und mal so bewegten und dabei Treibgut auch wieder flussaufwärts transportierten, waren schon sehr beeindruckend.
Welche Gezeiten mit welchen Höchst- und Niedrigständen man wann erwarten kann, ist in folgender Internetseite ersichtlich:

Freitag, 11. Juli 2025

St. Andrews nach Saint John

Die nächste Etappe unserer Reise gen Westen sollte uns mit etwa 100 km über die NB Route 1 nach Saint John führen. In dieser Stadt besichtigten wir die Reversing Falls am Saint John River (siehe eigener Bericht) und einige kleinere historische Orte in der Stadt, um anschließend nahe der Stadt zu übernachten.
Wenn man Saint John in New Brunswick besucht, bekommt man zunächst auf Schildern etc. vermittelt, dass bei diesem Ort das „Saint“ ausgeschrieben werden muss. Denn: es gibt auch die Provinzhauptstadt von Labrador-Neufundland, St. John; sie hingegen wird nur mit St. abgekürzt. Irgendwie muss man sich ja unterscheiden.
Saint John
Saint John wurde bereits 1785 offiziell gegründet und ist damit die älteste Stadt in Kanada. Die Stadt hat zurzeit knapp 70.000 Einwohner. Hier fließt der Saint John River in die "Bay of Fundy". Leider hat die Stadt aktuell wirtschaftliche Probleme, was nicht nur die umfangreichen Entlassungen in der hiesigen Papierfabrik zeigen (bedingt durch hohe Energiekosten), sondern was sich auch bei der abnehmenden Beschäftigung im Hafen bemerkbar macht (rückläufiger Warenverkehr durch aktuelle Zollpolitik).
Die Haupttouristen-Attraktion von Saint John sind die Reversing Falls oder besser die Reversing Rapids, die im Saint John River durch Ebbe und Flut ausgelöst werden.

Heute wollten wir auf den geschichtsträchtigen Spuren dieser Stadt wandeln und orientierten uns an der Veröffentlichung des Touristenverbandes dieser Stadt unter der Überschrift:
The best museums in Saint John in July 2025
oder
Top 5 best museums in Saint John
Nicht in der obigen Auflistung enthalten war unser erster Stopp: Fort Howe.
Fort Howe
Auf einem kleinen Berg oberhalb der Mündung des Saint John Rivers wurde 1777 ein kleines Fort eingerichtet, das Fort Howe. Von dem Fort war nichts mehr erhalten, aber man errichtete den Nachbau eines Verteidigungsturmes, um an die historische Bedeutung des Ortes zu erinnern.
Fort Howe
Das Fort war für Saint John zweimal von historischer Bedeutung – einmal während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges um 1777. In dieser Zeit wollte sich die Stadt Saint John vor amerikanischen Freibeutern schützen. Es wurde ein zweites Mal wichtig, nämlich im Jahr 1812, wo es den Ort vor Angriffen während des amerikanisch-britischen Krieges schützen sollte. Das Fort verfügte über mehrere Garnisonsgebäude und weitreichende Kanonen.
Das ehemalige Fort wurde nach Sir William Howe (1729-1814) benannt, der während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges der Oberbefehlshaber der britischen Nordamerika-Armee war.
Vom Fort Howe-Hügel hat man heute einen guten Blick auf das Hafengelände mit seiner Container-Verladung.
Fort Howe Blick
Fort Howe war zum Schutz der Flussmündung und des Hafens gedacht. 
Anschließend begaben wir uns zu dem ersten angepriesenen "Museum".
Auf einer Felsklippe auf der gegenüberliegenden Flussseite von Fort Howe erbaute man 1813 eine weitere Schutzanlage, den Carleton Martello Tower. Er sollte vor allem vor Angriffen von Land her schützen.
tower
Er wurde auf den Carleton Heights errichtet, einem heutigen Stadtviertel von Saint John, das nach Sir Guy Carleton (1724-1808) benannt ist. Dieser war für einen längeren Zeitraum sowohl Gouverneur von Quebec als auch von British North America, wie man die Region damals nannte.
Die Martello Türme sind kleine, rundgebaute Befestigungsanlagen mit dicken Mauern, die von den Briten bevorzugt am Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Diese Bauwerke wurden zuerst von Genuesen auf Korsika errichtet und erwiesen sich als sehr widerstandsfähig gegen Kanonenfeuer. Die Briten nutzten Nachbauten dieser Türme im gesamten Empire.
Tower
Von den von den Briten damals zahlreich in Kanada errichteten Mortello-Türmen sind heute noch neun Stück erhalten, einer davon ist der Carleton Martello Turm in Saint John. Als wir dort eintrafen, mussten wir feststellen, dass der Turm - seit 2020 - wegen Renovierungsarbeiten für Besucher unzugänglich, immer noch komplett von Planen und Gerüsten „umstellt“ war und uns auch kein Einlass auf das Gelände gewährt wurde. Es war also kein Besuch des Carleton Mortello Towers möglich. 
Tower
Der Tower früher
Tower
Der Tower im Jahr 2025
Kein Problem, es gibt ja noch andere historische Sehendwürdigkeiten in der Stadt: so das als Nr. 2 genannte "New Brunswick Museum" aus dem Jahr 1784!
"Das New Brunswick Museum in Saint John ist Kanadas ältestes, noch bestehendes Museum. Diese historische Institution bewahrt und präsentiert seit vielen Jahren das reiche Erbe des Landes und ist damit ein bedeutendes kulturelles Wahrzeichen." - so steht es in der Werbung für diese Einrichtung.
Weiter: ... "Das New Brunswick Museum widmet sich der Sammlung, Erhaltung, Erforschung und Ausstellung des Natur- und Kulturerbes der Provinz."
Schien interessant zu werden, doch als wir vor dem Gebäude standen, mussten wir leider feststellen: geschlossen, wegen Renovierung.
Museum

Damit erlosch für heute unser historisches Interesse in Saint John! 😢