Freitag, 16. Juni 2023

The Old Cathedral in St. Louis

Westlich des Mississippi und am südlichen Ende des "Gateway Arch Parks" liegt die alte Kathedrale von Saint Louis, die „Basilica of Saint Louis – Old Cathedral“.


Als die beiden französischen Pelzhändler
Pierre Laclède (1729-1778) und Auguste Chouteau (1749-1829) den Ort Saint Louis im Jahr 1764 gründeten, bestimmten sie ein Grundstück ("Church Block") für religiöse Zwecke. Genau an dieser Stelle wurde von der katholischen Gemeinde die damalige "City´s Cathedral", heute bekannt als „Old Cathedral“ errichtet. Sie wurde 1834 fertiggestellt, nachdem die drei Vorbauten (zwei Holzkirchen "Church of the Palisades" - 1770 / 1776 - , ein Backsteinbau - 1831 / 1835 - ) jeweils zu klein geworden waren. 1961 + 2015 wurde sie restauriert. Sie gilt als das erste Kirchengebäude westlich des Missouri.
Der Kirchturm ist mit einer goldenen Messingkugel, die die Erlösung der Welt durch Jesus darstellen soll, und einem 3,50 Meter hohen goldenen Kreuz gekrönt.

old cathedral

Die Fassade der Kirche ist im Stil der „Greek Revival Architecture“ (neogriechisch) gestaltet; man orientierte sich am griechischen Tempelbau. Als die Kathedrale erbaut wurde, war die Meinung weit verbreitet, dass man so einen Bezug zu den Wurzeln der griechischen Demokratie herstellen könne.
Über der Säulenhalle am Eingang, dem Portikus, ist die lateinische Inschrift zu lesen: „Zu Ehren von Saint Louis - dem einen und dreieinen Gott gewidmet - 1834.“ Über jeder der drei Eingangstüren befindet sich eine Marmorplatte mit jeweils einer lateinischen, einer französischen sowie einer englischen Inschrift  -  entsprechend den Sprachen, die man im frühen 19. Jahrhundert in Saint Louis nutzte. Sie lautet: „Seht die Hütte Gottes bei den Menschen, er wird bei ihnen wohnen.“

APOC
APOC
APOC-21

Die Ausstattung im Innern der Kirche ist sehr einfach gehalten, was zur neogriechischen Architektur passt. Man kann einige schön gestaltete Marmoraltäre und einige großflächige Bilder bewundern.

Old Cathedral-innen
Old Cathedral
Taufbecken
Madonna
Reproduktion

Da die katholische Gemeinde im Laufe der Jahre weiterwuchs, entschloss man sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Kathedrale zu bauen - die 1914 eröffnete heutige Kathedralbasilika. Das katholische Gemeindeleben von St. Louis fand danach überwiegend dort statt. 
Dennoch wurde die "alte" Kirche 1961 von Papst Johannes XXIII. zur Basilika erhoben.

Basilika

Beim Anlegen des "Gateway Arch Parks" in den 1960er Jahre entschied man sich aufgrund der historischen Bedeutung der „Old Cathedral“, das Gebäude nicht abzureißen. So ist dieses historische Kirchengebäude das einzige, das nach dem Abriss aller alten „Riverfront-Bauten“ im Rahmen der Parkgestaltung erhalten geblieben ist. Es werden weiterhin Gottesdienste angeboten; auch ist die „Old Cathedral“ eine beliebte Hochzeitskirche.

Quelle und weiterführende Informationen:

Das Gateway Arch Museum ...

... mit der Ausstellung „Westward Expansion“
2018 wurde im Untergeschoss des Gateway Arch Besucherzentrums das renovierte „Museum of Westward Expansion“ eröffnet. Es geht bei der Ausstellung schwerpunktmäßig um die Verwirklichung der Vision von Thomas Jefferson, den Westen des Kontinentes für die USA zu erobern. Dabei steht die Stadt Saint Louis im Vordergrund. Sechs interaktive Geschichten-Galerien führen den Besucher durch die Jahrhunderte von der Gründung der Stadt Saint Louis im Jahr 1764 bis in die heutige Zeit.

Unter dem Arch befindet sich das Besucherzentrum

In allen Abteilungen werden kurze Informationsfilme gezeigt, werden Jung und Alt animiert, sich Antworten auf gestellte Fragen  - mit didaktischen Hilfen - selbst herzuleiten. Es werden wenig Text, dafür viele Bildmaterialien und Exponate gezeigt.
Die erste Galerie beschäftigt sich mit einer Zeitspanne von 1764 bis 1804 und trägt den Titel „Colonial St. Louis“ (koloniales St. Louis). Nach der Gründung im Jahr 1764 entwickelte sich der an den beiden großen Flüssen Missouri und Mississippi liegende Ort in rasantem Tempo zu einem großen Handelsplatz, an dem sich Menschen aller Völker trafen - manche siedelten sich an und manche zogen weiter. Viele Kulturen trafen aufeinander - amerikanische, europäische, indigene und kreolische Strömungen blieben bis heute erhalten.

Ambitious

Der nächste behandelte Zeitraum (1804-1840) beschäftigt sich mit
Jefferson’s Vision. Nach dem erfolgreichen Louisiana Purchase im Jahr 1803 beauftragte Jefferson Meriwether Lewis & William Clark, einen Weg bis zum Pazifik zu finden und während dieser Expedition so viele Informationen über das unbekannte Land zu sammeln, wie nur möglich. Nach der erfolgreichen Expedition war das „Tor zum Westen“ geöffnet, die Menschen begannen in den Westen zu ziehen.

Jefferson´s Vision
Jefferson´s Vision

Die nächste Zeitspanne nennt sich „Manifest Destiny“ (offensichtliche Bestimmung) und es geht um den Zeitraum von 1840 bis 1860. Darunter versteht man, dass die kulturellen Vorstellungen der jungen USA verbreitet werden sollten - eine über Gott berechtigte Expansion Richtung Westen. Teils mit Verträgen, teils mit Kriegen expandierten die USA und während die einen von „gewonnenem Land“ sprachen, blieben die anderen zurück und sprachen von dem „gestohlenen Land“.

Manifest Destiny

Hier ist ein kleiner Bruch in den Zeitfenstern - es gibt eine Parallelgalerie für die Jahre 1838 bis 1860, die sich „Riverfront Era“ in St. Louis nennt. Das erste Dampfschiff, das 1817 in St. Louis ankam, veränderte die Stadt. Größere Mengen an Waren konnten umgeschlagen werden, eine große Anzahl an Menschen erreichte den Ort schnell und einfacher. St. Louis war zum damaligen Zeitpunkt der drittgrößte Hafen der USA. In diesem Teil der Ausstellung geht es um den Weg in den Westen, aber aus Sicht 
von Handel und Transport -  und für viele Menschen.

Dampfschiffe
Ankunft

In der Geschichtsgalerie "New Frontieres" (Neue Grenzen) geht es um den Zeitraum von 1860 bis 1930, eine Zeit der schnellen und ständigen Veränderungen - die Zeit der Industrialisierung. Die großen Wanderrouten, wie der Oregon-Trail, wurden durch Zugverbindungen und Straßen ersetzt. Der „Wilde Westen“ wurde besiedelt! Viele Mythen entstanden, die Native Americans verloren endgültig ihre Heimat und die großen Städte an der Westküste entstanden.

New Frontiers

So geht es in der letzten Galerie um die Zeit von 1930 bis heute um das Thema „
Building the Arch“ - den Bogen bauen, den Traum verwirklichen. Symbolisch soll der Bau des Gateway Arch für die Vision des Eintritts in ein neues Zeitalter stehen.

Die Idee
Die Verwirklichung

The „Gateway Arch“ ...

... die Vision eines Tors zum Westen
Der Gateway Arch (gateway: Durchgang / arch: Bogen), der berühmte 192 Meter hohe Bogen in Saint Louis, wurde erst 2018 mit seinem ihn umgebenden Park und dem gegenüberliegenden „Old Courthouse“ aus dem Jahr 1839 in die Liste der amerikanischen Nationalparks aufgenommen und ist damit der kleinste aller Parks in den USA. Der Gateway Arch selbst ist das größte Monument in den USA und wurde so gebaut, dass es starken Winden und Erdbeben standhält. Die Gesamtfläche des Parks umfasst etwa 37 Hektar.

The Old Courthouse

Die Nationalpark-Ranger betreuen nicht nur Bogen, Park und Old Courthouse in St. Louis  (2023 wegen Renovierung geschossen), sondern auch das erst 2018 eröffnete Museum im Untergeschoss des Besucherzentrums, das sich mit der „Expansionsgeschichte der USA“ in den letzten zwei Jahrhunderten beschäftigt - „museum of westward expansion“.

Architekt und Konstrukteure
Architekt und beteiligte Konstrukteure

Mit der Planung des Gateway Arch Parks begann man in der 1930er Jahren unter dem Namen „Jefferson National Expansion Memorial“. Diese Benennung setzte sich allerdings unter der Bevölkerung nicht durch und man sprach ab der Fertigstellung des Bogens 1965 nur noch vom Gateway Arch. So entschied man sich, bei der Aufnahme in die Liste der Nationalparks für die Namensänderung.

Konstruktion

Der Gateway Arch wurde von dem finnisch-amerikanischen Architekten Eero 
Saarinen (1910-1961) entworfen. Als er 1947 den Architektenwettbewerb für die Erstellung des Jefferson Expansion-Monumentes in Saint Louis gewann, entschied er sich für einen Bogen, der nach seiner Meinung in Form und Symbolik am besten zum Thema passte und nicht für einen Obelisken, einen viereckigen Kasten oder eine Kuppel. Es stellte sich heraus, dass seine Vision der von Thomas Jefferson tatsächlich am nächsten kam.

Gateway Arch

Der Bau des Bogens startete 1963 und wurde 1965 fertiggestellt, die Öffentlichkeit 
konnte den Bogen jedoch erst 1967 (Nordbahn) bzw. 1968 (Südbahn) betreten.
Der Bogen ist insgesamt nicht nur 192 Meter hoch, sondern er ist auch exakt 192 Meter breit (Abstand der Beine auf Bodenhöhe). Symbolisch steht er für ein „Tor zum Westen“ –
für die Vision von Thomas Jefferson, einen Weg nach Westen zu finden und den Westen für die Amerikaner zu öffnen.
Arch

Die Höhe des Bogens würde übrigens 63 
Stockwerken entsprechen. Für die Außenhaut des Bogens wurden 886 Tonnen Edelstahl verarbeitet, für den gesamten Bau wurden insgesamt 43.000 Tonnen Stahl und Beton verwendet.
Sein in der Welt einmaliges Beförderungssystem im Inneren des Bogens, das Straßenbahn genannt wird, entwickelte Dick (Richard) Bowser (1921-2003). Aufzüge und Rolltreppen konnte man in dem Rundbau nicht nutzen. Bowser schlug eine Kombination aus Aufzug- und Riesenradprinzip vor, d.h. dass die Kapseln beim Hochfahren horizontal hängen und sich leicht um 155 Grad im Kreis drehen. Pro Seite sind acht Kapseln mit je fünf Plätzen zu einer Bahn/einem Zug zusammengefügt. Die Fahrt nach oben dauert 4 Minuten, die Fahrt zurück geht schneller. Da ist man nur drei Minuten unterwegs. Die Kapseln sind sehr klein, man darf keine Platzangst haben, wenn man mitfahren möchte.

Fahrttableau

In der Sommersaison werden täglich 80 Fahrten durchgeführt, je 40 im Nord- und im Süd-Tower, sodass 6.400 Personen zur Spitze befördert werden können.
An der Spitze des Bogens befindet sich ein Raum mit schmalen Fenstern, der Platz für 140 Personen bietet.
Fenster
Kleine Aussichtsfenster am Kulminationspunkt des Arch

Von oben hat man einen phantastischen Blick  -  einmal auf East Saint Louis in Illinois am östlichen Mississippi-Ufer und zur Westseite hin auf die Stadt selbst mit einem Blick auf das imposante Busch-Stadion ↗, wo die „Cardinals“ ihre Baseball-Spiele austragen. Das Old Courthouse ↗ sieht von hier oben wie ein Spielzeughäuschen aus.

Casino King
Blick gen Osten - Illinois - mit Casino King
Blick gen Osten
Blick gen Osten - Illinois
Baseball-Stadium
Blick gen Südwesten - Missouri - Baseball-Stadium
Blick auf old Courthouse
Blick gen Westen - Missouri - Old Courthouse
Fussballstadion
Blick gen Nordwesten - Missouri - Fussballstadium (rechts)

Wenn man bei einem abschließenden Spaziergang durch den Park noch einmal auf den riesigen Bogen schaut, wird einem klar, dass der Gateway Arch ein Nationaldenkmal der USA ist, vergleichbar mit der Freiheitsstatue in New York oder den in den Berg eingemeißelten Präsidentengesichtern am Mount Rushmore in South Dakota.

im Park

Quellen und weiterführende Informationen:

Gateway Geyser

Gegenüber dem Gateway Arch (in St. Louis, Missouri) liegt auf dem Gebiet von St. Louis (Illinois) seit 2009 der öffentlich zugängliche Malcom W. Martin Memorial Park. Hier findert man neben weiten gepflegten Rasenflächen den Gateway Geyser und den Mississippi River Overlook.

Memorial Park
Park

Der Gateway Geyser ist mit seiner 192 Meter hohen Wasserfontaine der höchste Springbrunnen in den USA - und der dritthöchste in der Welt (1. = 
King Fahd’s Fountain in Dschidda mit 312 m, 2. = Weltcup-Fontäne in Seoul mit 202 m).

Gateway Fountain
Gateway Geyser

Er wurde bereits am 27. Mai 1995 in Betrieb genommen. Ideengeber war Malcolm W. Martin, der auch auf der linken Seite des Mississippis in St. Louis (in Illinois) ein Wahrzeichen verwirklicht sehen wollte, was den rechtsseitig gelegenen Gateway Arch (in Missouri) ergänzen sollte. 
Angetrieben von drei 800-PS-Pumpen kann der Gateway-Geyser über 28.000 Liter Wasser pro Minute mit einer Geschwindigkeit von 76 m pro Sekunde direkt nach oben "schießen".


Wenn der Wind weniger als 6,5 Km pro Stunde weht, kann der Gateway-Geyser eine maximale Höhe von 192 m erreichen, was exakt der Höhe des Gateway Arch entspricht.

Im Frühjahr 2008 wurde westlich der Fontäne eine 12 Meter hohe Aussichtsplattform errichtet, die den Blick auf das gesamte Jefferson National Expansion Memorial, den Gateway Arch National Park, und die Skyline von St. Louis ermöglicht.

Outlook
Aussichtsplattform

Von diesem Aussichtspunkt hat man einen beispiellosen Blick auf die Stadt, den Gateway Arch und die Innenstadt von St. Louis. Eine webcam, in die man sich HIER ↗ einklicken kann, zeigt einem die Sicht, die man von dieser Stelle auf St. Louis (Missouri) hat. Hier sitzt auch eine Bronzestatue. Sie wurde von dem St. Louis-Bildhauer Harry Weber entworfen und zeigt Malcom W. Martin, der seine Vision verwirklicht sah und nun auf die Silhouette von St. Louis schaut. Martins rechtes Bein ist über sein linkes gezogen; sein Blick ist auf die Stadt St. Louis gerichtet und ein nachdenkliches Grinsen ist in seinem Gesicht zu erkennen.

Malcom W. Martin,
Skulpture - Malcom W. Martin
Martin

Skyline von St. Louis

Selbst das zeitweise "pulsierende Leben" auf dem Mississippi-River lässt sich von hieraus beobachten.

Quelle und weiterführende Informationen:

Donnerstag, 15. Juni 2023

The Captain´s Return Statue

Am 14. Mai 1804 begann die Lewis & Clark Expedition etwas nördlich des heutigen St. Louis, in Camp DuBois, sie endete mit der glücklichen Rückkehr am 23. September 1806 in St. Louis.

The Captain´s Return

Diese gut 6,5 m hohe Bronzestatue wurde anlässlich des 200. Jahrestages des erfolgreichen Endes der Lewis & Clark-Expedition in Auftrag gegeben und zeigt die Rückkehr von William Clark, Meriwether Lewis und seinem Hund Seaman nach St. Louis im Jahr 1806.

Im Jahr 2006 stellte man die Statue nahe einem Pfeiler der Eads-Brücke auf, nur ein wenig über der Wasseroberfläche des Mississippi. Man wollte ja die Ankunft mit dem Boot so authentisch wie möglich widergeben. Schwankende Wasserstände und Überschwemmungen des Mississippi führten jedoch oft dazu, dass man zeitweise nur die mehr oder weniger überflutete Statue sah, während Clark verzweifelt seinen Hut schwenkte. 

Aus diesem Grund wurde im Jahr 2014 die Statue entfernt und restauriert. 2016 stellte man die Statue wieder in Flussnähe auf, jetzt jedoch etwas südlicher und gut 5 m höher als zuvor.

Neben der Statue befindet sich diese Gedenktafel und eine weitere, auf der diejenigen festgehalten sind, die die Errichtung möglich machten.

The Captain´s Return

Die Statue "The Captain´s Return" steht nahe des Gateway Arch am Mississippi-Ufer in St. Louis.

The Captain´s Return

Quelle und weiterführende Informationen:

Mittwoch, 14. Juni 2023

Calvary Cemetery in St. Louis

Calvary Cemetery

Auf dem römisch-katholischen Friedhof Calvary Cemetery (Kalvarienberg Friedhof), den es seit 1854 in Saint Louis gibt, befinden sich in einem riesigen Parkgelände (fast 480 Hektar) über 315.000 Grabstätten. Man kann mit dem Auto über den Friedhof fahren, weil er so riesig ist. Überall stehen Mausoleen von Familien, Monumente, unterschiedlich gestaltete Statuen und recht einzigartige Grabsteine auf den Wiesen.

Im Jahr 2003 wurde im Rahmen eines Förderprojektes zu den amerikanischen 200-Jahr-Feiern der Lewis & Clark-Expedition, in der Sektion 5 des Friedhofes ein Monument für zwei Nez-Perce-Häuptlinge errichtet. Das Monument ist als doppelseitige Feder gestaltet und trägt auf dem Sockel verschiedene Inschriften.

Grabmonument Black Eagle
we honor

Auf dem sehr weitläufigen Friedhof war die exakte Grabstätte von Black Eagle (Schwarzer Adler) und Speaking Eagle (Sprechender Adler) vom Nez Perce-Stamm der Nimíipuu aus dem heutigen Idaho bis zum Jahr 2000 unbekannt. 
Mit diesem Grabes-Monument wird an dieser Stelle an sie erinnert.
Der Zweck ihrer bemerkenswerten Reise im Jahr 1831 vom heutigen Idaho über fast 3.500 Kilometer nach St. Louis bestand darin, einen Mann zu treffen, den sie als „Großen Vater“ kannten. Dieser Mann war William Clark, der 1806 über einen Monat in ihrem Stamm verbrachte. Clark lebte/arbeitete damals in St. Louis und bekleidete die Position des Superintendenten des Bureau of Indian Affairs.
Die Beiden waren im Herbst 1831 mit zwei weiteren Kriegern bei William Clark eingetroffen, um mehr über die weiße Kultur zu erfahren und um „das Buch der Weißen vom Himmel“ (Bibel) besser verstehen zu können. 
Unglücklicherweise verstarben die beiden „Adler“ recht bald, und wurden nach römisch-katholischem Ritus auf dem Friedhof nahe der "City Cathedral", heute bekannt unter "Old Cathedral" beerdigt. Später wurden sie auf den Calvary Cemetery umgebettet, nachdem dieser 1854 eröffnet wurde.

Grabstätte black eagle

Die anderen beiden traten ihre Heimreise nach Idaho an, starben aber irgendwo auf dem Rückweg. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.

Auf diesem Friedhof ist übrigens auch die Grabstätte des Bürgerkriegsgeneral der Union, William Tecumseh Sherman (1820-1891) zu finden. Einige weitere Generäle sowohl von der Union (Nordstaaten) als auch von den Konföderierten (Südstaaten) liegen auf dem Calvary Cemetery und auf dem direkt benachbarten Bellefontaine Cemetery - im Tode in nächster Nähe.

Grabstätte Sherman

Außerdem findet man das Grab von Pierre DeSmet (1801-1873), dem schon oft erwähnten Sioux-Missionar der Jesuiten. Er war u.a. ein Freund von Sitting Bull (Tatanka Iyotanka). De Smet starb in St. Louis. Er wurde ursprünglich im St. Stanislaus Seminary in der Nähe von Florissant (nordöstlich von St. Louis) beigesetzt, ebenso wie andere Jesuiten der frühen Missionszeit. Im Jahr 2003 wurden alle Überreste dieses Friedhofs auf den Calvary Cemetery in St. Louis überführt, an die neuere Grabstätte der Jesuiten in der Provinz Missouri.

Grabstätte der SJ
Rev De Smet SJ
Grabstätte Rev Peter John de Smet SJ (1801-1873)

Beeindruckend ist auch die Grabstätte des Ordens der „Sisters of the Divine Providence“, den „Schwestern der Göttlichen Vorsehung“, die man direkt neben der Grablege der Jesuiten findet. Die Schwestern leisteten in den Städten, in denen sie tätig waren, sowohl pädagogische als auch pflegerische Betreuung. Während ihre Province in St. Louis erst 1930 gegründet wurde, kamen die ersten "Sisters of Divine Providence" bereits im Jahr 1879 nach St. Louis. Sie kamen mit Siedlern, um speziell Kinder deutscher Immigranten auszubilden.
Schwestern der Göttliche Vorsehung
Schwestern der Göttlichen Vorsehung

Mother
Schwestern

Quellen und weiterführende Informationen

William Clark - Sterbeort

Im Alter von 68 Jahren starb William Clark nach längeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen am 01. September 1838 im Haus seines ältesten Sohnes Meriwether Lewis Clark in Saint Louis (Missouri).
Eine Erinnerungstafel an einem modernen Hochhaus an der Kreuzung vom North Broadway und der Olive Street erinnert an seinen Sterbeort. Längst sind die ehemaligen Häuser aus dem 19. Jahrhundert abgerissen und den heutigen Geschäftshäusern gewichen, sodass der „historical marker“ unauffällig und vor allem oft unbemerkt von den meisten Passanten an einem Büro- und Geschäftsgebäude hängt.

Gedenkplakette an William Clarks Sterbeort
Gedenkplakette an William Clarks Sterbeort
Die Tafel ist eine gravierte Metallplatte, die von einem Granitrahmen umgeben ist.
Der Text auf der Tafel lautet:
William Clark starb 1838 im Haus seines Sohnes an dieser Stelle.
Clark wurde mehr als 30 Jahre zuvor zum Nationalhelden, als er und Meriwether Lewis für Präsident Jefferson das neu erworbene Louisiana-Territorium erkundeten. 
Lewis & Clark führten 31 Menschen auf einer Expedition von Saint Louis zum Pazifischen Ozean und zurück. Sie erstellten die erste Karte des Trans-Mississippi- Westens, sammelten unschätzbare Daten und begründeten den amerikanischen Anspruch auf Oregon, Washington und Idaho.
Nach seiner 28-monatigen und 8.000 Meilen langen Wanderung ließ sich Clark dauerhaft in St. Louis nieder und wurde zu einer der führenden Persönlichkeiten der Stadt.

Quelle und weiterführende Informationen: