Manchmal sind Wanderungen in den Regionen von Nordkanada etwas unkalkulierbar, denn oft sind derzeit die Wege wegen Bärensichtung gesperrt. Nicht so heute. Hinter unserem Campingplatz fand ich einen Hinweis zu einem „Naturwanderweg“.
Nun, der - relativ teure - Campingplatz wies schon lange nicht mehr den Standard auf, den er anscheinend einmal hatte; an vielen Stellen waren alte PKWs und Baufahrzeuge „geparkt“ und ehemalige Wohncontainer standen „zugenagelt“ in den Außenbereichen. Auch der ehemalige Kinderspielplatz hatte einmal weitaus bessere Tage gesehen.
abgestellt und zugenagelt |
ehemalige Moteleinheit |
Diese Maschine wurde auch schon länger nicht mehr bewegt |
Selbst das Hinweisschild „Natur hike“ versprach nicht zu viel: denn, um zum Wanderweg zu kommen, musste man erst durch die Natur „hiken“.
Als ich endlich die „Einstiegstelle“ erreicht hatte, wurde ich ordnungsgemäß von einem Hinweisschild begrüßt.
Nun, das Schild versprach keinen Rundwanderweg, lockte dafür aber mit einem Aussichtspunkt. Und kurz sollte er außerdem sein (was sich später allerdings nicht ganz bewahrheitete!).
Auf sandigem Boden ging es durch dichten Wald - rechts und links blühten zwischen Moospolstern und verschiedenfarbigen Flechten viele unterschiedliche Blumen und die Eichhörnchen beschwerten sich lautstark, da man in ihr Revier eingedrungen war.
Fireweed |
Flechte auf trockenem Walsboden |
Bald erreichte ich das nächste Hinweisschild, das mir weiterhin anzeigte, in der richtigen Richtung zu wandern.
Der Pfad schlängelte sich weiterhin durch den Wald; am Ende einer dann längeren geraden Strecke auf weiterhin sehr sandigem Boden konnte ich in der Biegung ein weiteres Schild ausmachen:
ein "Mut-Mach-Schild"!
Auf, weiter ... |
Allmählich wurde der Wald lichter, und man konnte erkennen, dass vor vielen Jahren hier einmal ein größerer Waldbrand stattgefunden haben musste. Überall lagen verkohlte Baumstämme und Wurzeln, überwuchert allerdings von jahrelangem neuem Bewuchs.
Nach einer weiteren Weile konnte ich vor der nächsten Biegung ein weiteres Hinweisschild ausmachen. Es gab mir Zuversicht, bald das Ziel, den „viewing-point“, erreicht zu haben, denn der erste Kilometer lag schon hinter mir. Nun: was konnte ich allerdings lesen: „Fast da“!
Ja - fast, aber eben nicht schon da; also weiter. Zwischenzeitlich erfreute ich mich an den zahlreichen tarnfarbigen Vogelhäuschen, deren Öffnungen kurioserweise alle nach Westen (Sonnenuntergang) zeigten. Bei vielen war das Einstiegsloch massiv verbreitert worden.
Endlich, ein weiteres Hinweisschild, aber wieder nur ein „Mut-Mach-Schild“, denn es ging nun etwas bergauf!
Ja, da hoch |
Also da noch hinauf? Warum nicht, denn einen Ausblick hat man ja meist von einem höheren Standpunkt. Und den hatte ich dann auch, obwohl es ziemlich stark bewölkt war.
Aber etwas anderes konnte ich hier an diesem Aussichtspunkt noch sehen:
Die Grabstätte von Leonard Beecher.
Später erfuhr ich:
Leonard Beecher hatte bis zu seinem Tod zusammen mit seiner Frau Brenda die Lodge, d.h. ein Restaurant, die Moteleinheiten sowie eine Tankstelle und den Campground betrieben.
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