Freitag, 18. Juli 2025

Canadian Potato Museum

Unser Besuch im "Canadian Potato Museum" in O’Leary
Von den „Bottle Houses“ am Cape Egmont waren wir für weitere 55 Kilometer Richtung Norden unterwegs, bis wir den Ort O’Leary erreichten.
Dieser ist seit 1837 nach seinem Erstbesiedler, dem Iren O’Leary, benannt und hat heute fast 900 Einwohner. O’Leary ist der Ausrichter des in jedem Jahr Ende Juli stattfindenden „Potato Blossom Festivals“ und damit ist das Wesentliche bereits angesprochen  -  hier "dreht sich" alles um Kartoffeln.
Bereits auf dem Weg nach O’Leary fuhren wir an zahlreichen, teils weiß, teils mehr rosa blühenden, riesigen Kartoffelfeldern vorbei. Der Kontrast der Kartoffelfelder zu der roten Erde war extrem. Wir hatten bisher noch nie so schöne Kartoffelfelder gesehen.
Kartoffelfeld
Kartoffelfeld
Die Attraktion von O’Leary ist das dortige "Canadian Potato Museum", also das Kartoffel-Museum .

Vor dem Eingang steht die Skulptur einer Russet Burbank Kartoffel, die aus Fiberglas hergestellt wurde und 4,2 Meter hoch ist. Diese Kartoffelsorte wird am häufigsten in Nordamerika angebaut und vor allem zum Backen, für Chips sowie für Pommes Frites verwendet wird.
Kartoffelmuseum
Russet
Wir erfuhren im Museum vieles über Kartoffeln, was wir bisher nicht wussten, und dazu gehörte, dass allein auf der Prince Edward Island die Kartoffel-Bauern über 100 verschiedene Kartoffelsorten anbauen.
Kartoffelsorten
Im Museum geht es zunächst um die Geschichte der Kartoffel. Sie wurde bereits seit Jahrtausenden in Südamerika von den Inkas, vor allem in Peru, angebaut und kam dann Mitte des 16. Jahrhunderts über die Spanier nach Europa. Anfangs wurde sie als Zierpflanze in Gärten verwendet, aber bald erkannte man ihre große Bedeutung für die Ernährung.
In England soll sie sich verbreitet haben, nachdem die Engländer 1588 unter Führung von Sir Francis Drake (1540-1596) die spanische Armada besiegten und die Bevölkerung in vielen an den Küsten angelandeten spanischen Wracks Kartoffeln entdeckten.
Kartoffel
Wir fanden noch interessant, dass der dritte amerikanische Präsident, Thomas Jefferson (1743-1826), nach seiner Tätigkeit als Botschafter in Frankreich, die Pommes Frites in den USA bekannt machte. Er hatte in Frankreich die entsprechende Zubereitung kennengelernt und bezeichnete sie als „french fries“, wie man die Pommes in den USA und Kanada heute noch nennt.
French fries
Nach der Präsentation der Geschichte ging es im Museum um die einzelnen Kartoffelsorten, teilweise sehr originell dargestellt - beispielsweise verschiedene Kartoffelsorten auf Gabeln. Hier wurde klar, welche unterschiedlichen Ansprüche man an die Kartoffel stellt, was die Vielfalt an verschiedenen Züchtungen erklärt.
Kartoffel
Anschließend ging es um Krankheiten, die den Kartoffelanbau stören können. In kleinen Särgen wurde die jeweilige „erkrankte Kartoffel“ gezeigt und gleichzeitig wurde die jeweilige Krankheit bzw. der Befall mit Schädlingen erklärt. In diesem Zusammenhang wurde an die schrecklichen Hungersnöte um 1850 in Irland erinnert, als dort die Kartoffelernten ausfielen, nachdem der Erreger der Kartoffelfäule die Pflanzen angegriffen hatte.
Kartoffelfäule
Kartoffelfäule, auch als Kraut- und Knollenfäule bekannt,
wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht.
Krankheiten
Einige weitere Kartoffelkrankheiten
Was man alles aus einer Kartoffel herstellen kann, bzw. wo Anteile der Kartoffelknolle verwendet werden, wurde ebenfalls präsentiert.
aus 1989
Wie alle Informationen in diesem Museum - 
sie waren leider nicht annähernd auf dem aktuellen Stand!
Neben allen bekannten Produkten aus Kartoffeln, die wir verzehren, spielt Vodka eine große Rolle. Hier, in Kanada, wird die Kartoffel insbesondere in New Brunswick "veredelt". Sie wird seit 1855 im Familienbetrieb von den „Blue Roof Destillers↗ zur Herstellung von Vodka genutzt, benannt nach den blauen Dächern der dortigen Häuser.
Blue Roof
Der Schwerpunkt des Canadian Potato Museums liegt auf der Präsentation von Anbau, Ernte und Verarbeitung der Kartoffeln sowohl aus historischer als auch aus moderner Sicht.
Kultivierung
Ernte
In einer großen Halle werden zusammen mit anderen landwirtschaftlichen Maschinen verschiedene historische Gerätschaften gezeigt, die bei der Kartoffelausbringung, der Ernte sowie der Abfüllung Verwendung fanden. Teilweise braucht man allerdings etwas Phantasie, um genau zu verstehen, wozu die einzelnen Geräte/Maschinen gebraucht wurden.
Hilfsmittel
Einsackmaschine
Furchen
Halle
Im Gebäude des Kartoffelmuseums ist noch das „Community Museum of O’Leary“ zu finden, in dem viele Alltagsgegenstände aus der Geschichte des Ortes gezeigt werden.
Im Museum
Natürlich ist direkt neben den Museen für die Besucher ein „Kartoffel-Restaurant untergebracht, in dem man nicht nur "die besten Pommes Frites" serviert bekommt.
Kartoffelsack

Nach Prince Edward Island

Für unsere Fahrt vom Cape Tormentine bis nahe Tignish im Nordwesten der Prince Edward Island benötigten wir etwa 170 Kilometer.
Wir verließen Cape Tormentine und fuhren knapp 5 Kilometer bis zum benachbarten Cape Jourimain in New Brunswick. Von hier kann man über die mautpflichtige Confederation Bridge nach Prince Edward Island (P.E.I.) fahren.
PEI
Nach der Überquerung der Brücke erreichten wir mit der Prince Edward Island (PEI) eine weitere Provinz von Kanada, aber mit nur knapp 180.000 Einwohnern auch mit Abstand die bevölkerungsärmste. Man vergleiche, dass in Deutschland im Landkreis Bergstraße (Hessen) über 240.000 Menschen leben.
Die Insel ist 225 km lang und zwischen 6 und 65 km breit; sie hat eine Gesamtfläche von 5.660 km². Übrigens: der Landkreis Bergstraße in Deutschland hat hingegen nur eine Fläche von 720 km².

Prince Edward Island liegt im St. Lorenz-Golf. Der südliche Meeresabschnitt, der sie vom Festland abtrennt, ist die Northumberland-Straße.
Jacques Cartier (1491-1557) war der erste Europäer auf der Insel und beschrieb sie bereits 1534. Ursprünglich siedelten auf der Insel Akadier, die aber Ende des 18. Jahrhunderts von den Briten vertrieben wurden. Die Hauptstadt ist Charlottetown.

Prince Edward Island wird auch die „rote Insel“ genannt. Selbst wenn man an den Feldern vorbeifährt, sieht man zwischen Kartoffeln, Mais und Getreide tiefrote Erde. Befindet man sich an der Küste, kann man roten Sand und rote Klippen bewundern. Die Insel entstand aus eisenhaltigem Sandstein, der durch Druck verfestigt wurde. Dieser oxidierte ("verrostete"), als das Gestein einst an der Erdoberfläche lag und so eine mehr oder weniger intensive Rotfärbung bekam.
Kartoffeln
Rote Furchen in den Kartoffelfeldern
rote Felsen
Rote Uferbereiche
roter strand
Roter Sandstrand
Aufgrund der nahen Lage der Insel zum Festland hat sie ein sogenannten „humides Kontinentalklima“. Es fällt im Winter viel Schnee, die Sommer sind sehr mild. Diese Wetterlage und die nährstoffreiche Erde haben zur Folge, dass man die Prince Edward Island auch den „Garten des Golfs“ nennt.
Die Insel ist klein, trotzdem bietet sie den Touristen malerische Straßen an (scenic byways).

Überall weht nicht nur die kanadische Flagge, sondern auch die Fahne der Provinz. Man sieht oben einen langgestreckten Löwen, der an das „Mutterland England“ erinnern soll. In der Mitte der Fahne sieht man rechts einen großen Eichenbaum und links drei kleine. Der große Eichenbaum ist wiederum eine Darstellung der „Stärke des Mutterlandes England“, während die drei Bäumchen für die drei Regionen der Prince Edward Island (West, Mitte, Ost) stehen.
Flagge von PEI

Flaschenhäuser

In dem Ort Borden-Carleton starteten wir nach der Überquerung der Confederation Bridge zu unserem ersten Ziel auf der Prince Edward Island und fuhren auf dem Highway PE-2 über 55 Kilometer bis zum Cape Egmont im Südwesten der Insel. Das Cape ist nach dem britischen Admiral John Perceval, dem 2nd Lord of Egmont (1711-1770), benannt.
Die Region, in der sich das Cape Egmont befindet, wird „Région Évangéline“ genannt. „Évangéline“ war die Heldin eines Gedichtes des amerikanischen Autors John W. Longfellow (1807-1882), das sich mit der Vertreibung der Akadier aus Kanada in der Mitte des 18. Jahrhunderts befasst. Auch die Akadier auf Prince Edward Island wurden vertrieben. Sie waren zwar die europäischen Erstbesiedler der Insel,  wurden aber von den Briten während des sogenannten siebenjährigen Krieges (1755- 1762) deportiert. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen viele von ihnen zurück und siedelten sich überwiegend im Südwesten der Insel an.
Wir besuchten also mit dem Cape Egmont eine Region, in der Nachfahren der Akadier leben. Einer von ihnen, der Akadier Édouard Arsenault (1914-1984), war der Erbauer unseres touristischen Zieles - „The Bottle Houses oder Les Maisons des Bouteilles“ (Die Flaschenhäuser).
Bottlehouses
Welcome
Seine Tochter hatte ihm Ende der siebziger Jahre von einem Projekt in Duncan auf Vancouver Island in British Columbia berichtet. Dort hatte ein ehemaliger Zimmermann namens George Plumb im Jahr 1963 aus tausenden von Flaschen eine Art Glas-Burg (George’s Glass Castle) erbaut. In den 1990er Jahren fiel dieses Objekt einem Autobahnbau zum Opfer. Es existiert nicht mehr.
Édouard Arsenault war von dem Projekt in British Columbien so begeistert, dass er beschloss, auf  Prince Edward Island ebenfalls ein solches „Flaschen-Haus“ zu realisieren. Im Alter von 66 Jahren startete er 1980 mit dem monatelangen Reinigen und Etikettenentfernen von tausenden von gesammelten und gespendeten Flaschen, Recycling kannte man damals noch nicht. Danach begann er mit den Flaschen und Beton seine Häuser zu erbauen. Es war ein zeitaufwändiges Unterfangen, denn er konnte immer nur eine Flaschenreihe mit dem Beton erstellen und musste dann die Trocknungs- bzw. Aushärtungsphase abwarten. Neben dem Sand benötigte Arsenault für das erste Haus noch 85 Sack Zement.
das sechs giebel haus
Das Sechs-Giebelhaus
Glashaus
Mobiliar
Er kombinierte die Flaschen sorgfältig, denn er wollte nach der Fertigstellung seiner Gebäude schöne Lichteffekte erreichen. 
Wenn man heute als Besucher durch seine Häuser geht, kann man je nach Sonneneinstrahlung tatsächlich wunderschöne Muster und Reflektionen beobachten.
Bis 1983 hatte er drei Flaschengebäude fertig - ein sechsgiebeliges Haus aus 12.000 Flaschen, eine sechseckige Taverne aus 8.000 Flaschen und eine Kapelle aus etwa 10.000 Flaschen. Das Giebelhaus ist  6 mal 4 Meter groß, die anderen beiden Häuser sind etwas kleiner. Die Dächer sind mit Holzschindeln bedeckt.
Als Édouard Arsenault unerwartet 70ig-jährig verstarb, war seine Kapelle noch nicht ganz fertig gestellt.
Kapelle
Kabelle
Kapelle
Kapelle
Zusätzlich steht am Eingang des Geländes eine vier Meter hohe Riesenflasche, wiederum aus Flaschen und Beton, die zum Besuch der „Bottle Houses“ einlädt.
Flasche
Die Besucher können bei ihrem Spaziergang über das Gelände viele Details der Flaschenhäuser von außen und innen bestaunen.
Das Sechsgiebelhaus hat neben dem Mitteltrakt zwei Seitenräume, in denen auch ein Klavier und verschiedene Möbelstücke stehen.
In der Taverne sind besonders geformte Flaschen ausgestellt, die Édouard Arsenault nicht verbauen wollte.
Und in der Kapelle gibt es sogar einen „Flaschen-Altar“.
Altar
Altar aus Flaschen
Taverne
Bar in der Taverne
Die „Flaschenhäuser“ mussten in den 1990er Jahren abgerissen und nach Originalplänen und Fotografien neu aufgebaut werden, weil die ursprünglichen Fundamente nicht stabil genug waren.
Wir waren von den originellen „Flaschenhäusern“ begeistert, aber fast noch mehr von der wunderschönen Gartenanlage, in der sie zu finden sind. Im Zentrum befindet sich ein Teich mit einem Springbrunnen. Die Blumenbeete sind bunt und selbst ein Kolibri war gemeinsam mit uns unterwegs.
Kolibri
Garten
Einige „Flaschenbaum-Kunstwerke“ bereichern den Garten und auch Feen und Gnome fühlen sich hier wohl.
feen
Auf der Rückseite der Gartenanlage steht ein kleiner Nachbau des Leuchtturms vom Cape Egmont, in dem Édouard Arsenault von 1950 bis 1958 Leuchtturmwärter war.
Leuchtturm
Édouard Arsenault starb 1984. Er war Fischer, Leuchtturmwärter, Zimmermann, Bootsbauer und am Schluss seines Lebens „Glashaus-Gestalter“; eine beeindruckende Vielfalt von Berufen. Sein Projekt führten seine Frau und ab 1988 seine Tochter bis zum Jahr 2018 weiter. Sie verkaufte es an die derzeitigen Betreiber; derzeit kann man es wieder erwerben! Das Gelände ↗ ist weiterhin in den Sommermonaten für Besucher geöffnet, hoffentlich noch lange. Uns hat der Besuch dieses originellen Ortes gefallen.
Seerose

Donnerstag, 17. Juli 2025

Wege auf Prince Edward Island

Gleich hinter der Confederation Brücke wird der Autofahrer auf Prince Edward Island mit diesem Schild konfrontiert.
Wege
Nun, die Insel ist zwar klein, trotzdem bietet sie Touristen malerische Straßen (scenic byways) an, beispielsweise:
Auf der 350 km langen "Nordkap-Küstenstraße"↗ kann man in einem Rundkurs den Westen der Prince Edward Island erkunden. Leuchttürme, Häfen, diverse Küstenabschnitte mit roten Stränden und Klippen, schönen Sonnenuntergängen und vielem mehr kann man dabei entdecken. Als Wegzeichen dient dieses untere Hinweisschild.
Nord Cap
Dann gibt es noch den
Central Costal Drive
Den mittleren Teil von Prince Edward Island kann man gleich auf zwei Wegen erkunden. Einmal auf dem
Dieser erstreckt sich durch die Inselmitte bis zur oberen Küstenlinie entlang des St. Lorenz-Golfs und bezieht sich auf "Anne Green Gables", die typische Landschaft sowie die diversen Badestrände, die zu einer touristischen Attraktion geworden sind. Markiert wird diese Route mit dem folgenden unteren Schild.
Green Gable Route
Für den gesamten mittleren Bereich der Prince Edward Island existiert der
Dieser führt entlang der gesamten Küste der unteren Mitte der Insel entlang der Northumberland Strait und ist nach der Farbe des Sandes benannt. Gekennzeichnet ist dieser Streckenabschnitt mit diesem unteren Schild.
Und dann gibt es noch die Rundstraße im Osten der Insel.
Auch auf dieser 475 km langen Strecke kommt man an der Küste an vielen Leuchttürmen, Buchten, Stränden und sogar Dünen vorbei. Wie bei allen anderen Rundstraßen "erfährt" man die kleinen Häfen und kann so geschichtsträchtige, leider auch oft aufgegebene Orte erkunden. Diese Küstenstraße ist mit diesem unteren Schild gekennzeichnet.
Aber auch als Wanderer kann man auf Prince Edward Island unterwegs sein und dabei gleich die gesamte Insel umrunden. 
Die Route des Island Walk ↗ führt etwa 700 Kilometer entlang des Meeres, über weite Teile des Confederation Trails, auf roten Feldwegen, entlang roter Felder, über Strände und teilweise ruhige Nebenstraßen. Der Weg ↗ ist bestens ausgeschildert, technisch nicht anspruchsvoll und könnte ohne Probleme in 32 Etappen ↗ bewältigt werden. 
Schild-Wanderer

Die Confederation Bridge

Die Brücke verbindet Kanadas kleinste Provinz, die Insel Prince Edward Island, mit der zum Festland gehörenden Provinz New Brunswick.
Brücke
Ein Blick von Cape Tormentine auf den Brückenanfang beim Cape Jourimain Lighthouse.
nach PEI
Rechts Richtung Prince Edard Island (P.E.I) kommt man zur Brücke

Mit einer Länge von 12,9 Kilometern ist sie die längste Brücke Kanadas.
Bei ihrer Planung und ihrem Bau standen die Konstrukteure vor einer großen Herausforderung. Die
Northumberland-Straße friert im Winter weitgehend zu. Deshalb musste man Brückenpfeiler erstellen, die auch bei eisbedecktem Wasser eine stabile Konstruktion aufweist. So wurde jeder Pfeiler nahe der Wasseroberfläche von einem "Ablenkkegel" umschlossen, damit ein aufprallender Eisberg den Pfeiler nicht beschädigen kann.
Aus diesem Grund ist die Confederation Bridge auch die längste Brücke der Welt, die über eisbedecktes Wasser führt.
Mit ihrem Bau gegann man im Oktober 1993, eingeweiht wurde sie Ende Mai 1997.
Die Brücke ist 11 Meter breit und hat insgesamt 62 Pfeiler. Die längste Spannweite zwischen zwei Pfeilern beträgt 250 Meter. 

Confederation Brücke
Anfahrt zur Brücke
Brücke
Auf der Brücke
Brückenführung
PEI in Sicht
P.E.I. in Sicht
Hat man von New Brunswick kommend die Brücke überquert, erreicht man auf  Prince Edward Island den Ort Borden-Carleton an, der 1995 durch die Zusammenlegung von Port Borden und Carleton entstand. Derzeit wohnen knapp 800 Personen hier, die überwiegend im Dienstleistungsgewerbe tätig sind.
Leuchtturm
Leuchtturm im alten Hafen von Borden
Die Confederation Brücke ist mautpflichtig, allerdings wird die Maut ↗ nur erhoben, wenn man Prince Edward Island Richtung New Brunswick verlässt.
Mautgebühr
Hinweisschild in New Brunswick
Mautstation in P.E.I
Mautstation
Brückensicht
Aussicht auf die Confederation Brücke von North-Carleton, Prinz-Edward-Insel

Cape Tormentine

Unser Aufenthalt in Cape Tormentine stimmte uns traurig, weil wir in diesem Ort die Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit unserer Zeit erkennen konnten. Cape Tormentine liegt an der Northumberland-Straße des St. Lorenz-Golfes und zwar an der kürzesten Entfernungsstelle zwischen dem Festland von New Brunswick und der Prince Edward Island (PEI abgekürzt) – 13 Kilometer.
Dementsprechend bestand hier bereits seit 1827 eine temporäre Fährverbindung zwischen den beiden heutigen Provinzen (mit Unterbrechungen im Winter). 1873 trat die Prince Edward Island der 1867 gegründeten Kanadischen Konföderation bei.
Damit war die kanadische Regierung verpflichtet, eine beständige Fährverbindung zu der Insel aufrecht zu erhalten. Ab 1886 transportierte die Fähre sogar Eisenbahnzüge.
So war der Ort Cape Tormentine für lange Zeit ein quicklebendiger aktiver Fährhafen, verbunden mit der Beförderung von Eisenbahnwaggons, Lastwagen und Autos.
Diese aktive Zeit endete bereits 1989 mit der Einstellung der Eisenbahnline und endgültig mit der Fertigstellung der Confederation Bridge im Jahr 1997 (Baubeginn 10/1993). Der Fährbetrieb wurde eingestellt, die Terminals abgerissen, die Eisenbahnschienen entfernt und der historische Leuchtturm dem Verfall preisgegeben.
ehemaliger Leuchtturm
Das nächste Bild zeigt die ehemalige Zufahrt zum Fährhafen mit dem Wartebereich für das Fährschiff. Der Pfeil markiert den kleinen verfallenen Leuchtturm. Hier finden sich immer noch Einheimische zum Angeln ein.
Wartebereich
Im Hintergrund ist die 1997 fertig gestellte Confederation Brücke zu sehen. Diese wollen wir am folgenden Tag zur Weiterfahrt nach Prince Edard Island nutzen.
An Leuchtturm
(zum Vergrößern der Bilder diese bitte anklicken)