Donnerstag, 16. Juni 2022

Gates of the Mountains

zu Besuch an den „Toren zu den Bergen“

32 Kilometer nördlich von Helena erreichten wir den Holter Lake, ein Stausee des Missouris, der durch den 1918 erbauten Holter Dam entstand.

Holter Lake

Farmland

Gleich an der Abfahrt zum See stehen mehrere Informationstafeln zur Erstbesiedlung der Region durch die Ranger Sieben und Holter. Leider sind sie mittlerweile sehr verblasst und stellenweise fast nicht mehr zu lesen.
Der Damm war eines der Werke des 1864 aus Norwegen eingewanderten Anton Holter (1831-1921), der den Staat Montana und im Besonderen die Stadt Helena in ihren Ursprüngen stark prägte. Er begann mit einer Sägemühle und baute in wenigen Jahrzehnten ein Imperium mit insgesamt 46 Unternehmen auf, vor allem im Bereich Bergbau, Eisenbahn und Wasserkraftwerke. Gleichzeitig war er noch Bürgermeister von Helena, Friedensrichter und republikanischer Staatssenator.

Unser Ziel am Holter Lake waren die sich am Südende des Sees befindlichen, sogenannten „Gates of the Mountains“. Hierbei handelt es sich um ein etwas mehr als 8 Kilometer langes Flusstal (eher eine vom Missouri durchflossene Schlucht), das Meriwether Lewis, seine Männer und Sacagawea am 19. Juli 1805 mit ihren Booten durchquerten.

Gates of the mountains


Ein Zitat von M. Lewis von damals: „Das sind die bemerkenswertesten Klippen, die wir je gesehen haben. Sie scheinen vom Wasserrand mehr als 300 Meter senkrecht in die Höhe zu steigen und sie scheinen bereit zu sein, sich auf uns zu stürzen.“
Hier sei erwähnt, dass W. Clark bei diesem Abschnitt der Missouri-Fahrt nicht auf den Booten dabei war. Er war mit drei weiteren Männern über die Berge unterwegs, um auf dem Landweg Vertreter des Stammes der Shoshonen zu treffen, bei dem sie für die Überquerung der Rocky Mountains Pferde einhandeln wollten.
Gates of the mountains

Wir bestiegen an der „Marina“ des Holter Lake das Ausflugsboot Sacajawea II, das bereits seit 1956 in Betrieb ist, aber jedes Jahr von der US-Coast-Guard eine Inspektion erfährt.

Marina

Unsere Kapitänin und Reiseleiterin war Kari Skadberg, die früher einmal selbst bei der Coastguard arbeitete und nun als „retired“ (im Ruhestand), das Ausflugsboot steuerte. Sie machte einen tollen Job, ihre Informationen während der Fahrt waren ausführlich und humorvoll. Sie steuerte das Schiff durch häufiges Wenden in der Art, dass einmal die rechts Sitzenden und einmal die links Sitzenden gut sehen konnten. Mit ihr waren wir die nächsten zwei Stunden auf einem unterhaltsamen Boots-Trip unterwegs.

Gemütlich ging es auf den Eingang der Flussschlucht, die “gates of the mountains“, zu und wir wurden sofort mit einem beeindruckenden Blick auf die steilen Kalksteinwände belohnt. Es sieht ein wenig so aus, wie es M. Lewis einst beschrieb:
„Hoch aufragende Mauern bewachen den Fluss.“

Felsen
Die roten Stellen auf en Felswänden sind Flechten

Einzelne Felsen ragen wie Türme auf, einige stehen als Felswände quer zum Fluss. Einige durchgängige Rundbögen sind in den Felsen zu entdecken, teilweise sehr hoch über uns. Immer wieder muss man daran denken, dass sich hier in den letzten zweihundert Jahren nicht viel verändert hat.

Mauern

Baum auf Felsen

arch

arch

Lustige Felsformationen erheiterten uns, wie beispielsweise das in den Felsen geformte „Bild eines Elefanten“.
aushoelungen

Traurig stimmte die Ankunft am Mann Gulch. In dieser Bergschlucht (gulch) starben am 05. August 1949 zwölf von fünfzehn Feuerwehrmännern, die man hier per Fallschirm abgesetzt hatte, damit sie ein Feuer in dieser Region bekämpfen sollten. Norman Mclean hat über diese Geschichte ein viel gelobtes Buch geschrieben – „young men and fire“.

Mann Gulch

Etwas sehr Besonderes konnte man nur auf dieser Bootsfahrt sehen: gut erhaltene Felszeichnungen auf den Kalksteinklippen. Vor 13.000 Jahre lebten in dieser Region „native americans“, die diese Petroglyphen (Felsbilder) auf den Felsen hinterließen. Man konnte recht deutlich eine Hand und eine Art Feder erkennen, die als Symbole für die Bisonjagd interpretiert werden.

Wandmalereien

petroglyphen

Nachdem wir mehrere Weißkopfadler und auch ihre Nester bestaunen durften, erreichten wir die andere Seite der Schlucht, die sich zum Upper Holter Lake öffnet.
Auch hier hat man einen wunderschönen Blick auf die unterschiedlichen Felsformationen.

felsen

Auf der Rückfahrt nach über einer Stunde durften wir uns am „Meriwether Lewis“- Rastplatz“ die Füße vertreten. Über eine bequeme kleine Leiter verließen wir das Boot und unternahmen einen kleinen Spaziergang am Fuße der bewaldeten Hänge der Schlucht.

picnic area

Auf der Rückfahrt kamen wir noch an weiteren interessanten Felsformationen vorbei, beispielsweise an einem Nashorn oder besser „am Auge des Nashorns“ und wir entdeckten ein junges Bighorn Sheep.

loch im felsen

Ziege

Abschließend blieb für uns die Erkenntnis, dass wir um vieles gemütlicher durch diese Schlucht gefahren waren als M. Lewis und sein „expedition corps“, die mühevollst mit Manneskraft durch die damals auch um einiges stärkere Strömung flussauf rudern / paddeln mussten.

Weitere Informationen: https://gatesofthemountains.com/

Dienstag, 14. Juni 2022

Nach Helena - Montana

Auf unserer Weiterfahrt von Great Falls nach Helena (Hauptstadt vom Bundesstaat Montana) hatten wir bestes Reisewetter.

auf dem leeren Highway

Wie immer hielt sich der Verkehr sehr in Grenzen. Dafür war die Aussicht auf die näher kommenden Berge grandios.

Tafelberg



hügel

Noch eine letzte Steilstrecke, ehe man freie Sicht auf die Ebene bekommt, in der sich die Stadt Helena ausbreitet.
Helena im Tal

Heute herrschen in und um die Stadt Landwirtschaft und Bergbau vor, doch vor etwa anderthalb Jahrhunderten wurde Helena durch den Boom, der durch den Goldrausch von 1864 ausgelöst wurde, zur „Queen City of the Rockies“. 
Helena  wurde 1864 als ein Gold Camp gegründet. 1888 wohnten in der Gegend etwa 50 Millionäre.
Die Stadt selbst hat auf uns den Eindruck hinterlassen, dass diese Zeiten längst vergangen sind!

Auf dem  Lewis and Clark County Fairgrounds ↗ fanden wir diese Informationen:

Lewis&Clark

stahl silouhette

Da der Fairground-Campingplatz in Helena leider durch Vorbuchungen komplett belegt war, durften wir - kostenpflichtig - nahe den (leeren) Pferdeställen übernachten. Bei Rodeos u.a. Veranstaltungen stehen ansonsten hier die "echten Cowboys" - neben ihren Tieren.

Übernachtung
Einmal ein etwas anderer Übernachtungsplatz als sonst

Scarlet globemallow

Da der Frühling in Montana gerade erst Einzug hält, waren wir doch von dem einen oder anderen Farbtupfer in den Trockenrasengebieten der Plains überrascht. Besonders angetan waren wir von der scharlachroten Prärie-Kugelmalve (Sphaeralcea coccinea).
Die Pflanze hat mehrere Stängel und wächst manchmal in Kissen zusammengedrängt oder weiträumig verteilt als Solitärpflanze. Ihre orange-rosa Blütenblätter, die von roten Hochblättern unterstützt werden, leuchten besonders in der Sonne intensiv. 
Je nach Lage, schmiegen sich die samtig behaarten Blätter der Pflanze dabei oft an den kargen Boden.

Kugelmalve

Kugelmalve

Scarlet globemallow

Moskitos und Black flies am Missouri

Der Aufenthalt nahe des Missouri Rivers wird für uns nicht nur zur Zeit der Dämmerung unangenehmer. Je nach Wetterlage werden wir von ihnen gesucht und gefunden, den Mücken / Stechfliegen / ... !
Unterwegs sind neben den "normalen" Mücken, den Moskitos, insbesondere die "Black flies", auch als "buffalo gnats" bekannt - und andere.

Muecken

Mücken

Wenn man Glück hat, weht ab und zu ein sehr kräftiger Wind oder man kleidet sich entsprechend - im schlimmsten Fall hilft die Flucht!

Montag, 13. Juni 2022

Carter

Nachdem wir die Stadt Fort Benton verlassen hatten, dauerte es nicht lange, ehe wir durch eine "Kornkammer" fuhren. Weizenfelder, soweit das Auge reicht.

Weizenfelder

Einige Meilen südwestlich von Fort Benton, neben dem Highway 87, liegt der kleine Ort Carter. Einige der dortigen Häuser erinnern ein wenig an eine Geisterstadt, die „großen Zeiten“ von Carter sind längst vorbei.

Carter

Früher trug der Ort den Namen Sidney. Er wurde erst 1905 durch die Great Northern Railroad Company in „Carter“ zu Ehren des ersten US- Kongress-Abgeordneten von Montana, Thomas Carter, umbenannt. Er vertrat den Staat Montana in beiden Kammern des US-Kongresses.
Obwohl im Ort heute nur noch etwa 60 Personen leben, hat er immer noch eine große Bedeutung im Agrarbereich. Hier befindet sich weiterhin der Umschlagplatz für die Weizen- und Gersteproduktion der Great Plains.

Silos

Silos

Zwei Kuriositäten gibt in diesem kleinen Ort Carter:
1.) natürlich hat der winzige Ort eine Poststation, sonst wäre er nicht als eigenständiger Ort anerkannt.
2.) die noch existierende Missouri-Fähre, die vom Staat betrieben wird. Sie ist eine von drei noch existierenden Fähren am oberen Missouri und befördert kostenfrei Personen und kleinere Fahrzeuge.
Diese Überquerung des Missouris wurde 1917 eingerichtet. Derjenige, der übersetzen will,  hupt oder kann von einem Telefon in der Nähe der Rampe anrufen, um den Fährmann auf sich aufmerksam zu machen. 

Lewis and Clark Interpretive Center

 ... im „Giant Springs State Park“ (Great Falls)

Interpretive Center

Dieses "Lewis and Clark National Historic Trail Interpretive Center " hat den Schwerpunkt „historic trail“, beschreibt also den historischen Verlauf der gesamten damaligen Expedition des Corps of Discovery mit Lewis & Clark von 1804 bis 1806. Eigentlich beginnen die Informationen aber schon mit der Vorbereitungszeit für diese Unternehmung.

Bereits der Außenbereich ist sehr einladend gestaltet, indem man in einer schönen Anlage zahlreiche Exemplare einheimischer Pflanzen mit den dazu gehörenden Informationstafeln anschauen kann. Auf den Schildern kann man u.a. lesen, wie die Pflanzen bereits von den Ureinwohnern genutzt wurden,  sowohl als Nahrungs- als auch als Heilmittel.
Zurzeit unseres Besuches bestimmte vor allem der blau blühende wilde Flachs das Pflanzenbild.

Lewis Flax

Lewi´s BlueFlax  -  Linum Lewisii Pursh

Neben dem Eingang befindet sich ein Pflanzkasten mit „bitterroot“-Pflanzen (Bitterwurz), die zu Ehren von M. Lewis „lewisia rediviva“ genannt werden. Er hat die Pflanze erstmalig im Juli 1806 beschrieben.
Im Eingang des Centers begrüßt eine Bisonskulptur, die künstlerisch mit anderen bisonverwandten Wildrindern bemalt ist. Er soll wohl an die riesigen Bisonherden erinnern, die einst in den Great Plains vorkamen.
Bison

Die nächste, sehr freundliche Begrüßung erfolgt durch eine Rangerin des USDA- Forest Service (US-department of agriculture / US-Landwirtschaftsministerium – Abteilung Forstdienst), das seit 1998 das Interpretive Center betreibt.
In der Eingangshalle fällt einem sofort ein wichtiges Ausstellungsstück ins Auge – ein Modell über zwei Stockwerke, das die Portage eines der Boote durch die Männer der Expedition von 1805 über steile Felswände und Geröll entlang von stechenden Kakteen darstellt.

portage

Zu Beginn des Besuches ist es empfehlenswert, das "Theater" zu besuchen, um sich dort einen der Informations-Videos zu der Expedition anzuschauen. Wir sahen u.a. einen Film über die Portage, in dem versucht wurde, die fast unmenschlichen Strapazen zu beschreiben, denen die Männer bei dieser Aktion ausgesetzt waren.

Neben dem oberen Eingang des Theaters befindet sich eine große Karte mit der Darstellung aller geografischen Kenntnisse des nordamerikanischen Kontinentes von 1800. Unter der Karte werden die einzelnen historischen Faktoren vorgestellt, wie es zu der Beauftragung der Lewis & Clark-Expedition durch den damaligen Präsidenten Thomas Jefferson kam.

Danach geht es in den Ausstellungsbereich im Untergechoss, wo zuerst zahlreiche damals von Lewis & Clark mitgeführte Gegenstände (Schreibpult, Gewehre, Handelsware, etc.) gezeigt werden.
Es wird aber auch beschrieben, was es für die Expedition bedeutet, wichtige Gegenstände eventuell beim Kentern eines Bootes zu verlieren.

Schreibpult
Der Schreibpult von Lewis

Detailgetreu werden in Miniaturmodellen, Bildern und technischen Daten die Boote vorgestellt, die während der Expedition verwendet wurden.

pirogge

Neben Informationen zum Winterlager in Mandan werden die Erfahrungen von Lewis & Clark mit  verschiedenen unterschiedlichen Indianerstämmen gezeigt. Insbesondere wird auf die Rolle von Sacagawea eingegangen, ohne deren Vermittlung bei den Shoshonen die Expedition wohl gescheitert wäre.
Eine Ausstellungsstation ist auch der schwierigen sprachlichen Verständigung gewidmet – teilweise musste über fünf unterschiedliche Sprachen gedolmetscht werden.

Dolmetscher

In großen Dioramen werden präparierte Tiere gezeigt und beschrieben, die Lewis & Clark auf ihrer Expeditionsreise zu Gesicht bekamen und z.T. auch untersuchten.

Nachdem man einen beeindruckenden Panoramablick auf den Missouri durch eine mehrstöckige Glasfront genossen hat, kommt man zur Beschreibung des „Ritts über die Rocky Mountains“ und die anschließende Ankunft des Expeditionscorps nach einer erneuten Bootsfahrt (Columbia-River) am Pazifik.

Nach der Präsentation des Winterlagers in Fort Clatsop, wo man u.a. auch einen gestrandeten Wal untersuchte, folgen Informationen zur Rückreise. Lewis & Clark trennten sich, um weiteres Terrain zu erkunden, und trafen nach der Nutzung unterschiedlicher Routen erst nach der Einmündung des Yellowstone in den Missouri wieder aufeinander. Lewis erlebte am Martha’s River nach einer Konfrontation mit Sioux-Indianern das einzige Mal auf der langen Reise einen tödlichen Ausgang bei einer Begegnung mit den“ first Americans“ – zwei Indianer wurden nach einem versuchten Diebstahl erschossen.
deadly side tripp

Am Ende der Ausstellung wird man auch noch darüber informiert, was aus Lewis & Clark persönlich  nach der Expedition wurde. Im Herbst 1806 erreichten beide wieder ihren Startort in St. Loius. Sie hatten nur einen Mann durch Krankheit verloren und in zwei Jahren ihr Ziel erreicht, über den Missouri- River, einen kurzen Landweg über die Rocky Mountains und dann entlang des Columbia-Rivers einen Weg in den Westen an den Pazifik zu finden. Danach mussten alle Teilnehmer wieder in ihr Alltagsleben zurückfinden, was zumindest M. Lewis nicht gelang, der bereits 1809, entweder durch Selbstmord oder Mord, im Alter von nur 35 Jahren starb.

Im letzten Raum befindet sich eine Bildergalerie mit Kohle-Zeichnungen des amerikanischen Künstlers Don Greytak. Ein Aspekt spielt hier eine Rolle:„Confluence of time and courage“ / „Zusammenfluss von Zeit und Mut“ – hier wird beschrieben, dass das, was Lewis und Clark mit ihren Männern und Sacagawea vor zweihundert Jahren erreichten bis heute Auswirkungen auf zahlreiche Bereiche unserer Welt hat.

Skulpture

Bob Scrivers

Hinweis:
Bob Scriver [Robert MacFie Scriver (1914 - 1999)] hat u.a. auch das Montana State Memorial in Fort Benton ↗ geschaffen.

Die Jefferson Indian Peace Medal wurde von John Reich entworfen und graviert und war die erste, die das Bild eines amerikanischen Präsidenten trug. Thomas Jefferson war auf der Vorderseite der Medaille im Profil abgebildet, mit der Inschrift:
TH. JEFFERSON PRESIDENT OF THE U.S.A. D.1801


Die Rückseite zeigt zwei freundschaftlich gefaltete Hände und einen von einer Friedenspfeife gekreuzten Tomahawk als Symbol des Friedens. Der äußere Rand war damals natürlich noch nicht eingeprägt.


Diese Medaillen wurden von Lewis & Clark den aufgesuchten Indianerhäuptlingen im Auftrag von President Jefferson übergeben, die sie später als „Pässe“ benutzten, als sie Washington D.C. besuchten.
Mit der Medallie war aber auch die Botschaft an die Native Americans (Indianer) verbunden, dass jetzt die U.S.A diejenigen waren, die den nordamerikanischen Kontinent beherrschten, und nicht mehr die Franzosen, die Spanier bzw. Briten.

Sonntag, 12. Juni 2022

Kupferschmelze und -raffinerie

Wenn man auf der rechten Flussseite des Missouri in Great Falls auf der Höhe des Black Eagle Damms (Power House) steht, kann man noch einige Spuren (terrassiertes Gelände) der ehemaligen „Anaconda Copper Mining Company“ erkennen, die dort über fast ein Jahrhundert Bewohnern von Great Falls Arbeit gab.

Anaconda

Ein erster Spatenstich für eine Schmelzhütte erfolgte bereits1890, im selben Jahr, in dem der Bau eines Wasserkraftwerks auf den Black Eagle Falls abgeschlossen wurde. Der Damm konnte somit das Werk und die junge Stadt mit Strom versorgen. Es war das erste Wasserkraftwerk in Montana.

Da die Minen im südlich gelegenen Butte bestrebt waren, ihre Metalle auf den Markt zu bringen und obendrein Gold und Silber ebenfalls im südlich gelegenen Helena entdeckt worden war, kanadische Kohleunternehmen versuchten, ihren Brennstoff zu den Hütten in Montana zu transportieren, ließ 
James Jerome Hill , Präsident und Hauptaktionär der Great Northern Railway, neben der Ost-West-Route ab 1886 auch eine Nord-Süd-Eisenbahnlinie durch das Zentrum von Montana bauen, um Great Falls mit Helena und Butte zu verbinden.
Northern Great Railway

Eisenbahnverbindungen

Eine Energiegesellschaft erklärte sich 1889 in Great Falls bereit, einen Damm zwecks Energiegewinnung zu errichten und eine Bergbaugesellschaft eine Kupferschmelze.
Anfang 1891 galt der Damm als betriebsbereit fertig gestellt. Bis 1912 waren Rainbow Dam und Volta Dam (jetzt Ryan Dam ) ebenfalls für die Stromerzeugung fertig. Der Morony-Staudamm kam 1930 und der Cochrane-Staudamm 1958 hinzu.

1908 begann man mit dem Bau eines 154 m hohen Schornsteins aus Mauerwerk und Ziegeln auf dem Schmelzgelände in Black Eagle.

Schornstein

Der Schornstein hatte einen Innendurchmesser von 23,9 m an der Basis und einen Durchmesser von 15 m an der Spitze. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung war er der höchste Schornstein der Welt. Mit dem Spitznamen „The Big Stack“ wurde es sofort zu einem Wahrzeichen der Gemeinde. 
1919 wurde der "Schwester"-Schornstein des Big Stack in Anaconda, ebenfalls aus Mauerwerk und Ziegeln, fertiggestellt und war mit 178 m sogar noch etwas höher. Doch bald stellten sich Risse ein. Daraufhin entschied die Firma, die oberen eisernen Stützbänder zu entfernen. Durch diese Aktion verschlimmerten sich die Risse, die Baufälligkeit nahm zu. Nach über 70 Betriebsjahren wurden nicht nur die Schornsteine, sondern der gesamte Betrieb 1980 geschlossen und 1982 abgerissen - ein Werk, was eine Kupferraffinerie, -schmelze und Zinkraffinerie beinhaltete, in dem Kupfer- und Alluminiumdraht hergestellt wurde.

Anaconda

Anaconda

Quellen:
Anaconda Copper Mining Company - Montana Memory  ↗