Sonntag, 27. August 2023

Fort Yates

Dieses Fort wurde 1863 als militärische Anlage zur Überwachung der hiesigen Sioux-Stämme gegründet. Es wurde 1878 nach Captain George Yates (1843-1876) benannt, der in der Schlacht am Little Big Horn starb. Der Armeeposten wurde 1903 stillgelegt.

Der kleine hiesige Ort mit höchstens zweihundert Einwohnern trägt auch heute noch den Namen des ehemaligen militärischen Forts.

welcome

Wenn man sich dem sehr zersiedelten Ort nähert, scheint auf den ersten Blick noch alles "normal", zumal am Wegesrand wie gewohnt ein unversehrtes Hinweisschild steht.

Hinweis

Doch der Anblick der Straßen, der Häuser und Grundstücke ändert sich abrupt. Ein letztes buntes Bild auf einer Hauswand vermittelt Normalität. 

bunte Hauswand

Doch schon auf den Nebengrundstücken holt den Besucher dieses Ortes die Realität ein. Eingeschlagene oder zugenagelte Fenster und Türen an den Holzhäusern zeugen genauso wie Büsche oder gar kleine Bäume im Eingangsbereich, dass hier schon seit längerem keine Menschen mehr wohnen. Überall Zäune, doch dahinter wächst das Gras so hoch, dass man schnell erahnt, dass in dieser Wachstumsperiode sicherlich kein Bewohner durchgelaufen ist. Überall stehen alte Autos, dick mit Schmutz bedeckt - wann sie wohl das letze Mal bewegt worden sind? Und dort, wo es einmal bunt bemalte Wandflächen gab, wurden sie überstrichen.

zerstört

Selbst Informations- und Hinweisschilder (auch zu Lewis & Clark) scheinen mutwillig zerstört!


Von dem ehemaligen Fort existiert heute nur noch das Wachhaus / the „guardhouse“.
Das dazugehörige Hinweisschild steht nicht dort, wo es stehen sollte und ist obendrein beschädigt. So wie dieses ehemalige Wachhaus sehen die meisten Häuser hier aus.

Hinweisschild
wachhaus
wachhaus
Die vergitterten Fenster der Gefängniszellen
(im Keller) sind heute noch zu sehen.

Auf einem Historical Marker vor dem „heruntergekommenen“ Gebäude von 1880 wird man 
darüber informiert, dass einige der Soldaten des Öfteren hier eingesperrt wurden, weil sie mit dem strikten Alkoholverbot im Reservat, was auch für die Soldaten galt, nicht klar kamen. Eine weitere Informationstafel schildert, dass nach Schließung der benachbarten Forts Rice und Abraham Lincoln in den letzten Jahren in Fort Yates bis zu 3.000 Soldaten stationiert waren.

Wachhaus
Militärisches Leben

Ein weiteres in Fort Yates noch aus den 1870er Jahren existierende Gebäude ist die
Baptist Mission Church, an der der „Zahn der Zeit“ ebenfalls seine Spuren hinterlassen hat.
Kirche

Das Verwaltungsgebäude der Standing Rock Sioux Reservation steht in Fort Yates in unmittelbarer Nähe des Missouri-Rivers.

tribe
1873

Ihm gegenüber befindet sich das Standing Rock Monument. Hierbei handelt es sich um eine Steinsäule, auf der sich ein „heiliger Stein“ der Lakota befindet. Zu diesem heiligen Stein wird die Legende erzählt, dass sich eine Frau aus dem Volk der Lakota weigerte, mit ihrem Stamm weiterzuziehen und dann gemeinsam mit ihrem Kind auf dem Rücken versteinerte. Von dieser Geschichte gibt es einige unterschiedliche Versionen, aber der Stein wird verehrt. Er wurde früher von Stamm zu Stamm getragen. Im Jahr 1886 beschloss der Beauftragte für "Indian Affairs", Mc Laughlin, sowie ein Rat unter Häuptling Sitting Bull, ihm einen festen Platz zuzuweisen und der ist bis heute hier am Missouri-Ufer in Fort Yates.

standing rock

Auch hier fehlt mittlerweile das Hinweisschild vor dem Stein, das einmal von den zwei Metallpfosten gehalten wurde.
Neben dem Standing Rock Monument stehen eine weitere Säule, die einen „Cannonball“-Stein trägt, und zwei Informationstafeln. Hier erfährt man einiges zum Volk der Lakota, Nakota und Dakota und ihren wichtigsten Häuptlingen sowie zur Geschichte des Standing Rock Monumentes.

cannon ball
standing rock
lakota

Traurige Berühmtheit erlangte Fort Yates im Jahr 1890, als der hier inhaftierte Sitting Bull erschossen wurde. Er wurde in Fort Yates begraben, allerdings wurden seine sterblichen Überreste 1953 von seinen Nachkommen nach South Dakota in die Nähe von Mobridge überführt. Am Ortseingang von Fort Yates hat man eine Erinnerungsstätte für ihn errichtet, auf der an sein ehemaliges Grab in Fort Yates erinnert wird.

Sitting Bull
Gedenkstein
Gedenkplakette
Sitting Bull
Sitting Bull

sioux

Quellen und weiterführende Informationen:

Samstag, 26. August 2023

Von Mobridge nach Fort Yates

Wir folgen weiter dem Lewis & Clark Trail flussaufwärts und benötigen für die heutige Strecke auf dem nördlichen Teil des Native American Scienic Byway, dem Highway 1806, ein wenig mehr als 80 Kilometer.

1806
Byway
Region
Weiter nach Norden entlang am linken Ufer des Missouri-River
führt uns unsere Reise

Wir überqueren die zwei große Brücken über den Oahe Lake und sehen dabei die Eisenbahnbrücke.

über den oahe lake
Eisenbahnbrücke
Die Eisenbahnbrücke

Obwohl bereits Anfang der 1870er Jahre Eisenbahnlinien den Osten von South Dakota erreichten, konnten aufgrund der Indianerreservate auf der Westseite des Flusses und der Tatsache, dass die Indianerstämme keine Züge auf ihrem Land erlaubten, keine weiteren Eisenbahnlinien gen Westen und erst recht keine Brücke über den Missouri-River gebaut werden.
Eine erste provisorische Holzbrücke wurde 1906 in Mobridge gebaut. Eine dauerhafte Stahlbrücke für den Eisenbahnverkehr konnte1908 eingeweiht werden. Ansonsten war man weiter auf eine Fähre angewiesen. Aufgrund des Oahe-Staudammprojekts und dem damit verbundenen ansteigenden Wasserspiegel baute das US Army Corps of Engineers 1961 eine Ersatzbrücke. Das ist diese Brücke.
Bereits nach 13 Kilometern erreichen wir auf der Nordostseite des Oahe Lakes die St. Elizabeth Episcopal Church im Ort Mission Township, der im Wakpala-Gebiet der Standing Rock Sioux Reservation liegt.

Church

Diese Kirche wurde 1885 erbaut, nachdem der Hunkpapa Sioux-Häuptling Gall (1838-1894) Missionare der Episcopal-Kirche eingeladen hatte, in seinem Reservat tätig zu werden. Gall kämpfte neben Crazy Horse und Sitting Bull am Little Bighorn und war mit Sitting Bull kurzeitig im Exil in Canada. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1881 versuchte er mehrfach in Washington durch Friedensverhandlungen Verbesserungen für sein Volk zu erreichen.
Einer der Missionare der Episcopal-Kirche, die Häuptling Gall unterstützten, war William Hobart Hare (1838-1909), der für seine engagierte Missionarsarbeit den Titel „Apostel des Westens“ erhielt. Er ernannte als ersten Priester der St. Elizabeth Church den Yankton-Lakota Philipp Deloria (1854-1931), der als Yankton-Sioux „Tipi Sapa“ geboren wurde, zum Christentum konvertierte und schließlich sogar Priester wurde. Er blieb für Jahrzehnte der hiesige Gemeindepfarrer und durch seinen Einsatz wurde neben der Kirche eine Internatsschule eingerichtet. Sein Sohn Vine Deloria (1901-1990) wurde übrigens ebenfalls Priester und war einige Jahre in der St. Elizabeth Episcopal Church tätig.
Die Missionsschule wurde 1886 gegründet und bis 1967 betrieben. Die Erfahrungen, die die indianischen Schüler in den achtzig Jahren der Existenz dieser Missionsschule machten, sind vergleichbar mit denen in allen ähnlichen Einrichtungen, die über die USA verteilt existierten. Es gab Licht und Schatten, aber leider war eines der wesentlichen pädagogischen Ziele, die Kultur der indianischen Urbevölkerung zu vernichten.

Gall Monument
Kreuz
Gebaut aus Versteinerungen der Region

Vor der Kirche steht eine aus Natursteinen erbaute und mit einem Steinkreuz versehene Säule, in die eine Plakette eingelassen ist, die auf das 50jährige Jubiläum der Missionsschule im Jahr 1936 hinweist.

Gedenkplatte
Gall Monument
Hare

Bei unserer Weiterfahrt kommen wir noch am Friedhof von Mission Township vorbei, auf dem u.a. Häuptling Gall beerdigt ist. Früher gab es hier noch einen Zaun und ein Eingangstor - heute stehen hier viele namenlose Kreuze, die Gräber geschmückt mit Plastikblumen und bunte Fahnen wehen im Wind.

Friedhof
Friedhof von Mission Township 

Nach rund 39 Kilometern erreichen wir den kleinen Ort Kenel im Sioux Standing Rock Reservat mit etwas über 100 Einwohnern. Benannt wurde der Ort nach dem Benediktiner Martin Kenel, der hier Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts missionierte.

Welcome
ceep it clean
⇒  "Take care of the Eath"

Der ehemalige KENEL STORE mit dazugehöriger Tankstelle gehören lange der Vergangenheit an.

closed

Keinerlei Hinweisschilder findet man, aber über einen Feldweg, eine Schotterstraße, erreicht man von Kenel aus den Standort des ehemaligen Forts Manuel Lisa, eine Pelzhandelsstation, die für den Handel mit den Arikaras gedacht war.
Vom Fort gibt es einen Nachbau, den man besichtigen kann, aber es ist Vorsicht geboten, denn er liegt auf Privatgelände und ein benachbartes Grundstück wird von recht laut bellenden Schäferhunden bewacht.

Privat

Die Rekonstruktion des Forts befindet sich auf keinen Fall am ursprünglichen Ort der ehemaligen Niederlassung, denn dieser wurde nach dem Oahe Dammbau überflutet. Ursprünglich muss auch der Nachbau des Forts von einem Palisadenzaun umgeben gewesen sein. Von ihm ist heute nichts mehr zu sehen. Auch führt kein Weg, kein Pfad zu den Holzbauten.

Fort Manuel

Auf einer Anhöhe finden wir ein Blockhaus, das wohl das Gebäude für den Handel und die Lagerung der Pelze war, sowie mehrere Nebengebäude.

Fort Manuel
Fort Lisa

Am nahen Waldrand entdecken wir einen fast zugewachsenen Historical Marker, der über die hiesige Existenz von Fort Manuel Lisa von 1812 bis 1813 informiert.

Lort Lisa

Angeblich gab es in der Region bereits ab 1809 ein Fort Manuel Lisa. Es ist historisch sehr problematisch, die genauen Orte und die zeitliche Existenz der jeweiligen Pelzhandelsstationen festzumachen, da der Pelzhändler Manuel Lisa (1772-1820) mehrere Stationen unter dem gleichen Namen errichtete und sie auch aus verschiedensten Gründen schnell wieder aufgab. Bereits in Omaha hatten wir den Standort von einem seiner Pelzhandelsforts „Manuel Lisa“ angeschaut.
1808/1809 konnte Manuel Lisa mehrere Geschäftsleute in St. Louis überzeugen, gemeinsam mit ihm die Missouri Fur Company zu gründen und William Clark zum Präsidenten der Handelsgesellschaft zu wählen. Auf diesem Weg erlangte er größere finanzielle Mittel, sein Pelzhandelssystem im Norden auszubauen.
Nachgewiesen durch verschiedene historische Schriftstücke ist auf jeden Fall, dass der Bruder von Meriwether Lewis, Reuben Lewis (1777-1844), für Manuel Lisa in der hiesigen Pelzhandelsstation am nördlichen Missouri gearbeitet hat. Auch Veteranen der Lewis & Clark Expedition waren für Manuel Lisa als Pelzhändler unterwegs – John Colter, George Drouillard, John Potts und Peter Weiser. Auch Touissaint Charbonneau (1767-1843) und seine Frau Sacagawea sollen 1812 in Fort Manuel Lisa gelebt haben. In einem erhaltenen Tagebuch der Station ist vermerkt, dass Sacagawea hier 1812 an einem „fauligen“ Fieber (Kindbettfieber) verstorben sein soll.

Auf unserer Weiterfahrt lernen wir erneut die Einsamkeit der Prärie mit ihren sanften Hügeln kennen.

strasse
lange gerade Straßenabschnitte
hügel
Leicht welliges Land
Prärieland
Weites, leicht welliges Prärieland
Grasland

Nach 56 Tageskilometern verlassen wir South Dakota und fahren weiter auf dem Highway 1806 in den Bundesstaat North Dakota
Es ändert sich etwas die Landschaft. In dieser Region wird intensiv Landwirtschaft betrieben.

Gras

Nach weiteren 25 Kilometern erreichen wir Fort Yates in North Dakota, wo sich der Verwaltungssitz der Standing Rock Sioux Reservation befindet.

Quellen und weiterführende Informationen:

Freitag, 25. August 2023

In Mobridge City

Die Stadt hat zurzeit etwa 3.200 Einwohner und wurde 1906 gegründet, nachdem hier die Chicago Milwaukee Pacific Railroad gebaut wurde. Ihren Namen erhielt die Stadt nach der Abkürzung, die von der Eisenbahn für den Ort verwendet wurde - „MO.Bridge“ für Missouri-Bridge.
Am südlichen Ende des Lewis & Clark Interpretive Trails in Mobridge steht ein
interessantes Kunstwerk. Es trägt den Namen „Walleye Up“ und es handelt sich um einen Cowboy, der auf einem Fisch, einem Zander (walleye), reitet.

walleye up

Die Statue ist sehr ungewöhnlich - einen auf einem Zander reitenden Cowboy findet man wahrscheinlich nicht noch einmal. Beim Anklicken des Bildes vergrößert es sich, so das noch mehr Details sichtbar werden.

Walleye
Zander  -  Exponat im Klein-Museum in Mobridge

Anfang 2000 überlegten Einwohner, welche die Stadt symbolisierenden Themen in einer Statue für Mobridge vorhanden sein müssten. Das Resultat war - ein Fisch für den Fischreichtum im hiesigen Oahe Lake und ein Cowboy für das große, berühmte Rodeo, das jährlich Anfang Juli veranstaltet wird.
Den Zuschlag bekam der Künstler John Lopez aus South Dakota und die Skulptur konnte 2018 eingeweiht werden.

Ritt auf dem Zander

Die Statue ist eine sogenannte Hybrid-Metallskulptur, d.h. dass einige aus Bronze gegossene Elemente verarbeitet sind (beispielsweise das Gesicht und die Hände des Cowboys) und die restliche Figur aus Metallschrott besteht. Da sind alte Zahnräder, Trennscheiben, Winkel, Lochbleche, usw. verwendet. Der Fisch erhebt sich aus einer Welle und springt mit seinem Reiter in die Luft. Auf seinen Flossen sind aus Metall ausgesägte Rinder und Pferde mit Reitern angebracht und es treffen sich bei der Figur tatsächlich Viehzucht und Fischerei.

Ritt auf dem Zander

Tiger

Eine zweite Figur von John Lopez, ein lebensgroßer Metallschrott-Tiger, befindet sich
seit Mai 2021 an der südöstlichen Ecke der Mobridge-Pollock-Schulen, deren Sportmannschaften unter dem Motto „Home of the Tigers“ antreten. Ehemalige Absolventen der Schule und örtliche Unternehmen unterstützten das Projekt mit Spenden und so kann Mobridge nun stolz mit zwei John-Lopez-Skulpturen werben.
Auch für den Tiger verwendete er ausrangierte Farmmaschinen und nutzte die
verschiedensten Bauteile davon. Wenn man sich anschaut, wie Lopez bei dem Tiger die alten Zahnräder, Profilschienen, Bügel, Beschläge, Schellen, Lochbänder, sogar eine VW-Radkappe, einsetzt, hat man das Gefühl, dass der „Roboter-Tiger“ sofort  losspringen könnte.

Tiger

Der amerikanische Metall-Bildhauer John Lopez (*1971) ist inzwischen in der
gesamten USA für seine Hybrid-Metallskulpturen bekannt, die er aus ausrangierten
Teilen von Landmaschinen zusammenschweißt. Gewissermaßen gestaltet er eine Bildhauerei aus Alteisen. Manche beschreiben seine Kunstform mit dem Begriff
Schrottskulpturen“ und andere ordnen ihm die Kunstrichtung „Steampunk“ zu.
Gleichzeitig existieren von ihm zahlreiche bekannte Bronzeskulpturen, beispielsweise
hat er von 2000 bis 2010 zwölf amerikanische Präsidenten-Figuren auf dem „trail of presidents“ in Rapid City entworfen.

Tiger

In Mobridge kann man neben diesen beiden Skulpturen den Lewis & Clark Interpretive Trail und das Scherr-Howe-Center besuchen (siehe eigene Artikel). Es gibt noch einen weiteren interessanten Ort  -  das „Klein-Museum“.
Es wurde 1975 gegründet und startete mit den Sammlungen der Familie Klein aus Mobridge, inzwischen sind viele weitere gespendete Sammlungen und Exponate hinzugekommen.
In diesem Museum zeigt man die Geschichte zweier Kulturen  -  der europäisch-amerikanischen und die der Sioux.

siedler
Game

Man startet den Besuch direkt nach dem Eingang in der Stein- und Geoden- Abteilung, wo man u.a. fluoreszierende Steine in einem Dunkelraum betrachten kann - faszinierend.

fluoreszierend
fluoreszierend
Canon Balls

Danach folgt ein Raum mit einer Ausstellung zur Lewis & Clark Expedition und einer
weiteren zur Lebensweise und Geschichte der Lakota-Sioux. Dabei hat man einen
Schwerpunkt auf die Zeit von „Sitting Bull“ gelegt. Neben vielen Fotos und historischen Dokumenten kann man schöne Stücke aus dem Alltagsleben der Lakota-Sioux anschauen.

Sacagawea
Lewis & Clark
Miniatur-Statue von Lewis & Clark mit Hund Seaman
- ohne Beschriftung im Klein Museum, Mobridge - 
Crazy Horse
Sitting Bull
Sitting Bull
Buffalo Bill

In diesem Rahmen wird eine Kollektion zahlreicher Bronzeskulpturen des amerikanischen Bildhauers Christopher Pardell (*1957) präsentiert, der sich auf die Darstellung von Charakteren amerikanischer Ureinwohner spezialisiert hat.
Viele der nächsten Ausstellungsstücke sind in Raumszenen präsentiert - eine Arzt- und eine Zahnarztpraxis (sogar mit einem Dental-Röntgengerät von 1920), eine Anwaltskanzlei, eine Fallensteller-Hütte, ein Zug-Depot, ein Gemischtwarenladen, ein Friseursalon, und … hunderte historische Artefakte sind in den Raumszenen so angeordnet, dass einem die Zeitreise in die Vergangenheit leicht fällt.

Zahnarzt
Zahnarztpraxis
Dentist

Trapperhütte
Hütte eines Fallenstellers
Ausstellung
Beim Barbier
Spielzeug
Die übervolle Spielzeug-Abteilung
Sonntagsgeschirr
Das Sonntagsgeschirr
Apfelkuchen

Einige Stücke in der "Bahn-Abteilung" fallen einem besonders ins Auge, wie beispielsweise die Stühle, auf denen die Howe-Gemälde aufgebracht sind.

Sitzbank

Im Außenbereich des Museums kann man u.a. ein historisches Postamt, eine kleine Kapelle, die Wayside Pioneer Chapel, für höchstens zehn Besucher, eine Lehm-Hütte und ein historisches Schulhaus besichtigen, zu dem es sogar das dazugehörige „Out-House“
gibt.
 
Schulgebäude
Ehemalige Hay-School
Hay-School
Schule-innen
Outhouse

Außerdem stehen auf dem Gelände des Klein-Museums noch einige „historical marker“. Einer berichtet über die Geschichte der „Narrensoldaten“ / der „Fool soldiers band“,
denen bereits Oscar Howe ein Gemälde gewidmet hatte. Es ist die Geschichte der
Rettung entführter weißer Frauen und Kinder im Jahr 1862 durch eine Gruppe von
Lakota-Kriegern.

Fool soldiers

Neben diesem Marker steht eine Marmorsäule, die an drei Ereignisse bzw. Personen
erinnert. Die erste Inschrift erinnert an die Treffen von Lewis & Clark mit den
Arikaras (9. bis 12. Oktober 1804; 21./22. August 1806).
Die zweite Inschrift ist für Nathaniel Pryor, einem ehemaligen Mitglied der Lewis & Clark Expedition. Nathaniel Pryor (1772-1831) war von William Clark beauftragt worden, den Arikara-Häuptling „Big White“ von St. Louis zu seinem Volk zurückzubringen. Dieser war 1806 mit den Kapitänen nach St. Louis mitgefahren und hatte anschließend mit ihnen Präsident Jefferson besucht. Leider wurde die zurückkehrende Reisegruppe in der Höhe des heutigen Mobridge von Sioux überfallen. Es wurden 19 Männer der Pryor- Gruppe getötet und Nathaniel Pryor musste mit den Überlebenden und dem Häuptling schnellstens nach St. Louis zurückkehren. Wenige Jahre später heiratete Nathaniel Pryor eine Frau vom Stamm der Osage im heutigen Oklahoma und lebte mit den Indianern bis zu seinem Tod zusammen.
Die dritte Inschrift erinnert an den Pelzhändler Pierre Chouteau (1789-1865), der hier
am 12. September 1809 mit dem Arikara-Häuptling „Big White“ vorbeikam. Es war der zweite Versuch, den Arikara-Häuptling zurückzubringen und dieser war erfolgreich. Allerdings wurde „Big White“ wenige Wochen später bei einem Sioux- Überfall auf sein Dorf getötet.
Pryor
Lewis and Clark
Pierre Chouteau
Wayside-Chapel
Wayside-Chapel vor dem Klein-Museum in Mobridge