Donnerstag, 12. Juli 2018

nach Haines Junction

Wir fuhren zum Alaska Highway zurück, schauten jedoch vorher noch einmal am ehemaligen Roadhouse an der Kreuzung Takhini Road / North Klondike Highway vorbei, querten anschließend den Takhini-River, der in unmittelbarer Sichtweite in den Yukon mündet und dort enorme Auswaschungen im sandigen Ufer vorgenommen hat.

1.437 km hinter Dawson City liegt die Kreuzung zum Alaska Highway. Ab hier orientiert sich für uns dieser Highway wieder westwärts.
Ein grünes Entfernungsschild besagt in Kilometerangaben:

Haines Junction ➜ 144
Fairbanks ➜ 946





Rechts und links des Highways kann man nun noch Teilstücke des alten "ALCAN" (ALascan-CANadian Highway) sehen. Sie zweigen als breitere Schotterstraßen ab (hier beim Km 1.500).
Auch nähert sich der Alaska Highway wieder dem Takhini River.

An der Historic Mile 937 gibt es einen großen Parkplatz. Er dient als Rest Stop, zugleich stehen hier aber auch drei Informationstafeln, die über den "The Dawson Overland Trail" informieren. Es war einmal ein Kutschen-Weg aus der Zeit des Klondike Gold-Rausches und verband Skagway bis Whitehorse (per Eisenbahn) und führte als "Trail" dann weiter bis Dawson City.


Tief hingen die Regenwolken heute

Nach dem Klondike Gold Rush 1898 blieb er der 530 Kilometer lange Haupttransportweg zwischen Whitehorse und Dawson City entlang des Yukon River. Im Sommer transportierten Raddampfer schwere Fracht und Ausrüstung. Während des Winters übernahmen Hunde- und Pferdeteams die Post und leichte Fracht über das manchmal raue und unzuverlässige Eis. Während des Frühjahrs-Tauwechsels und vor dem Winter ruhte für etwa drei Wochen der Transport.
1902 schloss der Yukon-Regierung mit der White Pass & Yukon Route einen Vertrag ab, um eine Überland-Winterstraße von Whitehorse nach Dawson City zu bauen.

Früher gab es etwa alle 25 Meilen solche Rastplätze an dem Trail zwischen Whitehorse und Dawson City mit oft mehreren Häusern und Ställen zur Verpflegung von Mensch und Tier und zum übernachten. Viele von ihnen waren im Besitz der White Pass & Yukon Route, einige wenige von unternehmungslustigen Geschäftsleuten.
Ein Roadhouse direkt hier am Takhini River gehörte zuerst William Pucket, auch bekannt als "King of the Roadhouses". Auch die North-West Mounted Police (NWMP) ließ sich bis 1907 neben dem Roadhouse nieder.
Ab 1903 gab es sogar im Sommer eine Fährverbindung über den Fluss.
Die Reisedauer auf dem Trail war Wetter abhängig und dauerte zwischen 5 - 10 Tage. Hier querte einmal der Trail den Takhini River. Diese Route wurde aufgegeben, als der heutige North Klondike Highway #2 gebaut wurde.
In den 1920ern wurde diese Route wieder aktuell, als in der Gegend um Mayo Silber gefunden wurde. Da um 1948 die Raddampfer nicht mehr in der Lage waren, die enormen Abbaumengen der United Keno Hill Mine, damals die größte Silbermine in Nordamerika, anzutransportieren, begann man mit dem Bau des Klondike Highway nach Mayo. Die Straße wurde 1950 fertiggestellt. Die Fertigstellung der Straße von Stewart Crossing nach Dawson City erfolgte 1953.
Der Bau dieser Straße bedeutete aber auch gleichzeitig das AUS für die Schifffahrt der Raddampfer auf dem Yukon.
Heute wird der Overland Trail z.T. noch von Hundeschlittenführen (Yukon Quest) benutzt.
Quelle: 2017, Government of Yukon

Etwa 40 Kilometer hinter Whitehorse erreicht man die rechts liegenden
Takhini Salt Flats
Es handelt sich um einige Tümpel, in denen die aus der näheren Umgebung früher ausgelaugten
Mineralien auskristallisieren; auch bringen Quellen einige Mineralien an die Oberfläche. Grauer
Matsch und weißes bis rotbraunes Salz sind besonders im Uferbereich zu finden. Ebenso ist das
am Ufer liegende Totholz teilweise von Salzkrusten überzogen. Auch wachsen hier der Umgebung angepasste Pflanzen!

Bei Historic Mile 946 quert man die erstmals 1956 errichtete, 90 m lange
Takhini River Brücke.

Etwas weiter befindet sich die
Takhini Burn Rest Area
Eine Aussichtsplattform mit Informationstafeln zu den in dieser Region lebenden Tieren existiert hier. Auch wird über das große Feuer von 1958 informiert. In einem großen Areal sind heute noch die damals verbrannten Bäume / Baumstämme zu sehen.




Bereits zwei Kilometer weiter befindet sich an der Historic Mile 956 die Zufahrt zu
Mendenhall Landing.
Das Schild steht direkt gegenüber der nach Süden abzweigenden Schotterstraße "Kusawa Lake Road". Diese Straße wurde erst 1945 angelegt; Grund: die U.S.-Army besorgte sich das benötigte Holz für den Brückenbau der Straßen aus der nahen Umgebung.
Wenn man dieser Straße 3 km folgt, kommt man zu
Mendenhall Landing.

Hier existierte Anfang 1900 ein Anlegepunkt für Schiffe, die Waren für die Bergwerke in
Kluane brachten und hier umgeladen wurden.
Die einfachste Route zu den Kluane-Goldfeldern 1903 war über den Landweg von Whitehorse, aber der Weg war "holprig" und die Frachtkosten hoch. Der Takhini River war zum Teil schiffbar und die White Pass & Yukon Route fuhr wenig später bis zur Mündung des Mendenhall River. Außerdem war die Entfernung der etwa 225 km Landroute über der Fluss noch 80 km kürzer.
Der Fluss und die Anlegestelle wurden nach Thomas Corwin Mendenhall (1841 – 1924) benannt, einem amerikanischer Physiker, Meteorologe und autodidaktischer Shakespeareforscher.

Der alte, originale Alaska Highway Richtung Champagne
Heute, vom aktuellen Alaska Highway abgeschnitten, liegt
Champagne
Dieser Ort lag einmal am alten Alaska Highway. Der begradigte Highway wurde im Herbst 2002 fertiggestellt und umfährt nun den alten Ort ab der Historic Mile 947.
Heute handelt es sich um eine kleine First Nations Gemeinde mit etwa 25 Einwohnern. Diese Ansiedlung war früher eine Raststation am Dalton Trail, der nach Dawson City führte. Benannt wurde dieser Weg nach Jack Dalton (1855–1944), der den alten Handelsweg der First Nations ausbaute und für Packpferde und leichte Karren passierbar machte. Ein Haus und ein Handelsposten wurden 1902 gebaut.
Während des Bullion Creek gold rush (ab 1903) und den Burwash Creek gold rush (1904) war er eine Art Versorgungsstation für die Glück-Suchenden.
Während der Bauzeit des Alaska Highways und der Kusawa Lake Road ließen sich die amerikanischen Soldaten in Champagne nieder. Sie brachten aber auch für die First Nation bisher unbekannte Krankheiten (Masern z.B.) mit; viele von ihnen starben, manche verließen diesen Ort, der auf diese Art und Weise "ausstarb".




Am Ortseingang steht seit Mai 2011 ein "Radkappenwald".
Während es in Watson Lake Hinweisschilder
sind, die in erster Linie Durchreisende anbringen, sind es hier Radkappen, die die Durchreisenden auf dem Highway verloren haben! Oder sind es einfach nur "moderne Totemphäle"?

Der Hügel, direkt neben dem Ort, ist eine Sand-Kies-Endmoräne eines massiven Gletschers, der früher dieses Tal füllte. Als der Gletscher vordrang, baute sich das Material vor ihm auf, das er auf seinem Entstehungsweg "abkratze". Als der Gletscher schmolz und sich zurückzog, bleibt das Material als Endmoräne liegen.
Eine Informationstafel wurde am 21.05.2011 in unmittelbarer Nähe zur Historic Mile 974 auf den North West Highway System (NWHS) aufgestellt.

Alte verrostete Autos stehen "abgestellt" und vergessen ebenfalls in der Nähe des Informationsschildes.






Viele der Blockhütten sind verfallen; nur einige wenige "neue" Häuser sind zu sehen.


Am Ortsausgang liegt rechts ein alter Friedhof der "First Nations".
Er ist umzäunt. Wie bei alle Friedhöfen der First Nations in Yukon Territory sind Besucher NICHT willkommen.
Neben einigen Grabstellen gibt es dort auch kleine Holzhütten, sog. "Spirit Houses"; gut 100 von ihnen sollen hier stehen; sie sollen die hier begrabenen beschützen und böse Geister abhalten.









Kwaday Dan Kenji ("Long Ago People's Place")
Es handelt sich um ein privates, informatives Kulturzentrum am alten Alaska Highway. Hier
soll die alte Wohn- und Lebenskultur der First Nations aufgezeigt werden.
Es zeigte sich jedoch leer und verweist (und das in der Reisesaison!) Ich vermute, mit dem Bau des neuen Zentrums in Haines Junction wurde dieser Ort aufgegeben, das Schild und die noch wenigen Hütten auf dem Areal jedoch nicht zurückgebaut.






Einsam zieht nun der Highway gen Westen - und wir mit ihm. Als sich die Wolkendecke anfängt zu lichten, können wir sehen, dass auf den Bergspitzen neuer Schnee liegt.











Nach einigen Highway-Kilometern kann man links wieder ein Bergkette ausmachen;
zwischen den hohen Bergen (1700 - 1900 m) liegen tief eingeschnitten immer Seen.










Am Highway liegt noch
Otter Falls Cutoff
ein noch existentes älteres Motel / Restaurant / Tankstelle und RV-Campground mit Convenience Store / Gift Shop.






Bald sieht man auch am Straßenrand das KLUANE Country Schild und erreicht damit gleichzeitig auch eine "alte Brücke".

Durch den Gold Rush 1903 kamen viele Bergleute in diese Gegend, was zur Folge hatte, das ein Straße von Whitehorse durch diese Region nach Silver City am Kluane Lake gebaut wurde. In diesem Zusammenhang schufen Sam McGee und der Roadhouse-Besitzer Gilbert Skelly eine Brücke über den Canyon Creek.
Ein Roadhouse und ein ´convenience store` wurden hier 1904 ebenfalls etabliert.




Im Jahr 1923 beauftragte die Regierung die Brüder Gene und Louis Jacquot aus Burwash Landing, am Kluane Lake gelegen, diese Brücke im Rahmen des Straßenausbaues zu erneuern.
Während des Baus des Alaska Highway wurde die alte Brücke von 1923 abgebaut und 1942 vom 18ten Engineer Regiment in nur 18 Tagen - eine neue, jedoch im alten Stil - wieder errichtet.

Eine neue Brücke in Stahlbauweise wurde 1943 etwas südlicher, d. h. flussabwärts gebaut. Sie hielt nicht lange und musste 1968 erneuert werden. Ihre Restaurierung wurde 1986-87 und 2005 durchgeführt.

Ein kleiner, indianischer Friedhof in unmittelbarer Nähe der Brücke mit "spirit houses" auf dem Hügel stammt aus der Zeit um 1900.




Zum Glück besserte sich das Wetter wieder, so dass wir den nächsten Campground (Pine Lake Yukon Government Campground) ansteuern konnten und den Abend bei herrlichem Sonnenschein genießen konnten.









Bis zum nächsten Regenschauer, doch danach schien wieder die Sonne und tauchte den See, an dem der Campground lag, in unterschiedliche Farben.










Mittwoch, 11. Juli 2018

in Takhini Hot Springs

verbrachten wir einen Ruhetag   -   im warmen Wasser.














Etwas zur Geschichte

1902 stellte William Allen Puckett und A.R. Gordon bei der Regierung einen Antrag, das Land leihen zu dürfen.
1907 kaufte Puckett und S. A. Simmons für $ 2,00 pro Acre das Areal "Tahkeena", dass er bis 1935 besaß. Es beinhaltete ein Roadhouse, ein paar kleine Hütten, zwei Scheunen und ein Geschäft neben dem Dawson Trail. [Dort werden wir morgen vorbei kommen]
Gegenüber vom Roadhouse war ein Station der Northwest Monted Police.
Seine Besucher mussten vom Dawson Trail 14 Meilen zum Takhini River gehen, dort mit einem Boot 15 Meilen den Fluss hinauf zur "spring landing" und dann noch weitere 1 1/2 Meilen zu Fuß bis zur warmen Quelle.
Ab 1940 war Bill Rowland neuer Besitzer. Er baute zwei grüne Häuser und den ersten Pool aus Holz. Die amerikanische Armee nutzte die Quellen während des Krieges als Erholung während des Baus des Alaska Highway.
1949 wechselten die Besitzer; jetzt waren es  T. C. Richard und Carl Springer. Sie blieben nicht lange, denn bereits
1950 übernahmen die Brüder Bonner Kunze und Ed Kunze das Anwesen.
Sie bauten den ersten Pool aus Beton. Während ihrer Zeit wurde auch die Takhini Hot Springs Road von der Mayo Road gebaut.
Mr. Harry Cooper hatte das Anwesen gepachtet, aber das große Feuer von 1958 zerstörten seine Pläne.
1969 verkauften die Brüder Kunze an Ed und Linda Brennan. (Linda war die Adoptivtochter von Kunze). Sie bauten den heutigen Pool und den Großteil des bestehenden Hauptgebäudes im Jahr 1972. Allerdings verkauften auch sie das Anwesen
1977 an Erwin und Mary Kreft. Diese bauten das erste Hotspring-Brunnenhaus mit Chloranlage. Sie bauten auch das erste Versorgungssystem von Kaltwasser für Toiletten, Küche, Waschküche usw. Sie bauten eine Scheune, bewirtschafteten Felder und ergänzten und renovierten Hauptgebäude und anderen bestehende Gebäuden.
Vision? - Die geplante Anlage
1999 übernimmt Takhini Hotsprings Ltd. die heißen Quellen.
2014 werden die Quellen verpachtet und in Takhini Hot Pools umbenannt.
Das Anwesen heißt jedoch weiterhin Takhini Hot Springs.
2018 werden erste neue Wohneinheiten errichtet für eine komplett neue Anlage. Die Nachbarschaft ist nicht gerade erfreut darüber!





Dass man sich allerdings schon auf Touristen eingestellt hat, zeigt dieses linke Schild.




Die Bademöglichkeit in dem warmen Quellwasser ist täglich gegeben, auch im Winter.


Das Wasser der Quellen ist geruchlos, hat also keinen Schwefelgeruch, obwohl ein Hauptbestandteil Calciumsulfat ist. Andere Bestandteile sind Magnesium und Eisen (dadurch ist es leicht braun).
Ein großes Becken wird auf etwa 36 °C "eingestellt", das andere auf 42 °C. Die Zuflusstemperatur in dem kleineren, wärmeren Pool beträgt etwa 47 °C.
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Information entnommen von:  http://www.takhinihotsprings.com/history

webseite:  http://www.takhinihotsprings.com/
webseite:  http://takhinihotpools.com

Überdachter Gang von den Umkleidekabinen direkt zum
Warmwasser-Pool.

Dienstag, 10. Juli 2018

nach Takhini Hot Springs

Whitehorse gefiel uns;
wir sahen uns Museen und andere Sehenswürdigkeiten an und blieben drei Tage.

Hier bestaunten wir Hausfassaden, die mit historischen Motiven bemalt waren und besuchten

  • die S.S. Klondike National Historic Site 
  • den Whitehorse Rapids Fishway
  • Miles Canyon und Schwatka Lake
  • das Yukon Beringia Interpretive Centre
  • das Yukon Transportation Museum
  • den Whitehorse Rapids Fishway
  • das MacBride Museum
  • das Old Log Church Museum
  • die White Pass Train Station
  • den Pioneer Cemetry

Berichten werde ich davon später einmal auf der Whitehorse-Seite in
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/besuchte-orte.html


Und natürlich haben wir unsere Lebensmittelvorräte wieder einmal gut aufgefüllt.

Wir verließen Whitehorse Richtung Norden auf dem Alaska Highway, auf dem wir nun schon gut
1.425 Kilometer zurück gelegt haben.

Hinter dem McIntyre Creek verließen wir kurz den Highway, um uns etwas in dem nahe gelegenen Marschland um zu sehen.

Jack McIntyre steckte in dieser Gegend bereits im Juli 1898 einen ersten claim und nannte ihn "Copper King".
Heute gibt es hier einige Wanderwege, u. a. auch wieder den "Trans Canada Trail", der diesmal nicht direkt am Highway entlang führt.



Auch andere mehr oder weniger
lange Wanderwege nehmen hier ihren Anfang oder kommen hierdurch.









Nicht weit davon befindet sich auch die Pueblo Mine.
H.E. Porter steckte seinen claim im Juli 1899 und nannte sie Pueblo Mine. diese liegt im Porter Creek Valley am Nordende von "Copper Belt". Am 21. März 1917 wurden in dieser Grube bei einem Stolleneinbruch  neun Bergleute verschüttet. Drei von ihnen konnten lebend gerettet werden, 6 Bergleute ruhen noch immer im ehemaligen Bergwerk.




Während wir so durch diese Gegend streiften, sah uns aus gebührender Entfernung dieser Weißkopfadler zu.




Im weiteren Verlauf des Highways folgen "convenience stores", sog. CS,  Tankstellen und Motels.






Die Zufahrt zu
(CFP 8) liegt
11 km hinter dem heutigen Start in Whitehorse.
Das Flugfeld wurde im Rahmen des Baus des Alaska Highways als "Emergency landing strip" angelegt.



Wir blieben heute nicht lange auf dem Alaska Highway,
denn nach etwa 12 Kilometern bogen wir ab in den
North Klondik Highway #2. Wir wollten zu den heißen Quellen von Takhini, die wir nach gut 15 Kilometer erreichten.

Freitag, 6. Juli 2018

nach Whitehorse

unsere bisherige Reiseroute, die vor einem Monat, am 06. Juni 2018, in Calgary begann.



Wir verweilten noch etwas in Carcross und am sandigen Strand vom Bennett Lake.













Auch erfreuten wir uns noch einmal an den umliegenden Bergen mit der davor fahrenden White Pass & Yukon Railway.
Aus den Nachrichten konnten wir entnehmen, dass die Tochtergesellschaft von Carnival, die Holland America Princess Alaska Tours, ganz aktuell zugestimmt hat, die „landschaftlich reizvolle Touristen-Zuglinie, die Eisenbahn sowie den Hafen- und Einzelhandelsbetriebe in Skagway für 290 Millionen US-Dollar von TWC Enterprises Ltd. zu kaufen.
Der „Gold-Rush“ geht weiter, zumindest für das Touristikunternehmen, denn im Durchschnitt fahren in den Sommermonaten 5.000 Personen / Tag mit dieser Linie von Skagway nach Carcross und zurück. Derzeitiger Fahrpreis pro Person: $ 245.







Kaum hatten wir Carcross auf dem South Klondike Highway Richtung Whitehorse verlassen, erreichten wir "Carcross Desert",
die kleinste Wüste der Welt.




Der Sand "entstand" vor rund 115.000 bis 110.000 Jahren in der letzten Eiszeit, als sich große Gletscherseen bildeten und in ihnen vom Eis mittransportierter Schlick und Sand ablagerten. Als die Seen austrockneten, blieb der Schwemmsand zurück, der später von Westwinden aufs Land verweht wurde.








Heute wird der Sand hauptsächlich vom nahe gelegenen Bennett Lake vom Wind verweht.
Die Dünen enthalten eine Vielzahl von Pflanzen, darunter ungewöhnliche Sorten wie Baikalseegras, Walzen-Segge, und die Yukon Lupine.




















Die heutige Weiterfahrt hatte aber noch ein weiteres Highlight parat, den Emerald-Lake.

Je nach Lichteinfall ändert der See sein Farbenspiel.
Die Sonnenreflektionen werden hervorgerufen durch einen hohen feindispersen Kalkanteil im Wasser und auf den Grund, bedingt durch ehemals abgetragene und eingeschwemmte Diatomeenskelette der nahen Kalkberge.






















Auf unserem Weg zurück zum Alaska Highway passierten wir dann noch einen ehemaligen Halt an der White Pass & Yukon Route von Skagway Richtung Whitehorse.

Als die Eisenbahnlinie gebaut wurde, wurde hier für ein kurzes Stück eine parallel verlaufende Eisenbahnlinie verlegt, eine "siding", an der ein Zug den anderen passieren lassen kann.
Der Ort wurde 1906 gar "The City in Embryo" genannt, da er durch einen "gold mining rush" ins Wheaton Valley so schnell wuchs, dass davon die Rede war, ihn in eine Stadt zu verwandeln. Schließlich kam die große Bevölkerungsexplosion nicht; selbst das Roadhouse wurde als Basislager für Bergleute verlassen.
Die Bergleute kamen hier her, um ihr Gold, Silber, Zink und Antimon nach Skagway transportieren zu lassen.
Viele Bergleute verließen jedoch die Region Anfang des Ersten Weltkrieges.
1915 schloss die Poststation, doch es blieb ein Sägewerk, eine kleine Farm und das Roadhouse.
Die Station wurde erst 1983 mit dem Ende der Eisenbahnlinie aufgegeben.

Heute zeigen sich die Eisenbahnschienen der ehemaligen Skagway-Whitehorse-Linie in solch einem Zustand. Die hölzernen Schwellen sind sehr stark verrottet, doch die eisernen Schienen liegen noch.



Das ehemalige Roadhouse wurde zwar durch Eisenträger stabilisiert, einige der anderen Häuser brannten ab oder wurden ihrem Verfall preisgegeben.






Das Bild aus 1953 zeigt, welch quirliges Leben zumindest zeitweise rund um diesen Platz herrschte.











Stallungen und Hütten mit "Sod-Dächern" verfallen.














Zurück auf dem flach verlaufenden letzten Stück des South Klondik Highways erreichten wir
bei Km 158,2 wieder den Alaska Highway.











Hier an der Kreuzung bei Historic Mile 905, lag links ebenfalls einmal eine Raststation mit Tankstelle. Heute zeigt sich dieser Platz "aufgeräumte" leer.







Man erreicht auf diesem Highwayabschnitt auch wieder eine Region, in der wesentlich mehr los ist.
Nicht nur, dass hier wieder einige Campingplätze am Alaska Highway liegen, sondern Hinweis- und Werbeschilder für die unterschiedlichsten "Services" informieren am Straßenrand. Selbst einen Golfplatz passiert man.
Ganz ohne Hinweis quert etwa 1,7 km hinter dem Golfplatz die aufgegebene Eisenbahnstrecke, die einst von Whitehorse nach Skagway führte, den Highway. Die Eisenbahnschienen verlaufen noch sichtbar zwischen der Teerdecke.

McCrae liegt an der Historic Mile 910.
Im Jahr 1900 war dies ein erster Halt auf der neu gebauten Eisenbahnroute [White Pass & Yukon Route].
1942 kamen amerikanische Armeetruppen in Mcrae an, jetzt McCrae genannt, um den Alaska
Highway zu bauen. Die Stelle wurde zu einem großen Militärlager mit einer Telefon-Repeaterstation.
Während der Highway unter amerikanischer Kontrolle stand, überprüfte hier die Militärpolizei alle Nutzer.
Auch die Metcalfe-Hamilton-Kansas City Bridge Company, eine private Auftragnehmerin der öffentlichen Straßenverwaltung, richtete an dieser Stelle ihr großes Camp ein. McCrae entwickelte sich rasch zu einer weitläufigen aber lebendigen Gemeinde mit einem eigenen Theater, Laden und Freizeitzentrum. Selbst die Einwohner von Whitehorse kamen oft hier heraus, um sich die neuesten Filme anzuschauen oder ein Tanzveranstaltung zu besuchen.
Das McCrae Camp wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschlossen. Viele der Gebäude wurden demontiert und per Bahn verschifft. Andere, einschließlich der zweistöckigen Struktur, wie das ursprüngliche McCrae Hotel und Lastwagen-Haltestelle, wurden an die lokale Bevölkerung verkauft.
Heute stehen auf diesen Flächen wieder Maschinenhallen, Lager und eine Tankstelle.
Quelle: 2007-17, Government of Yukon

Neben der Historic Mile 911, an der einmal das Utha Construction Co. Camp lag, befindet sich heute der Pioneer RV Park.

Der Highway fällt etwas und man kann so die in einem Talkessel liegende Stadt Whitehorse sehen.

Donnerstag, 5. Juli 2018

zurück nach Carcross

Wir verbrachten zwei Tage in Skagway und durften dort auch den Unabhängigkeitstag mit einer kleinen örtlichen Parade erleben.
Berichten werde ich davon später einmal auf der Skagway-Seite in
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/besuchte-orte.html


Wir sahen uns nicht nur intensiv in Skagway selbst 
um, sondern erkundeten u.a. auch Dyea, den Ort, den die von der Sucht nach Gold Getriebenen als Schiffsanlegepunkt von z.B. Seattle kommend wählten, um anschließend über den Chilkoot-Trail ins Landesinnere vorzustoßen.





Manch einer von ihnen schaffte es aber nur bis hierher.

Auf der Rückfahrt nach Carcross "schraubten" wir uns wieder bis zur Passhöhe hoch, nutzten jedoch noch manchen Blick zurück in diese grandiose Landschaft.












Für uns etwas einfacher:
das metrische Mass galt ab jetzt wieder,
auch die gewohnten Kilometerangaben.

























Auf der Hinfahrt war es uns schon aufgefallen,
doch durch den richtigen Lichteinfall heute sah es auf den Felsen an vielen Stellen richtig weiß aus; zuerst tippten wir wieder auf die Renntierflechte, aber nach genauerem Hinschauen erkannten wir, dass es sich um blühende Heide handelte.
Es waren die vielen kleinen weißen glocken-förmigen Blüten der Schuppenheide
(White mountain heather, Cassiope mertensiana).