Donnerstag, 10. Juli 2025

Der Kingsbrae Garden in St. Andrews

An einem sehr sonnigen Tag hatten wir in St. Andrews die wunderbare Gelegenheit, den Kingsbrae Garden  mit seiner Blumen- und Pflanzenvielfalt bei besonderen Lichtverhältnissen genießen zu dürfen.
Der Name „Kingsbrae“ ist schottischer Herkunft („brae“/Hang oder Hügel); es ist also der „Königshügel“ von St. Andrews. Die Anlage erstreckt sich inklusive eines kleinen Waldes über 11 Hektar und zeigt über 40.000 Blumen, Stauden, Sträucher und Bäume in liebevoll gestalteten, unterschiedlichsten Themengärten.

Vom Parkplatz aus erreichten wir bereits vor dem eigentlichen Eingang ein rotes, wundervoll arrangiertes Begonien-Ensemble.
Eingangsberich
Es folgte der „White Garden“, nachempfunden einer Gartenanlage in Kent/England, in dem eine Vielfalt von weißblühenden Pflanzen dominierte. Ein verspiegelter Obelisk, der weiße Spiegelungen in alle Richtungen verteilte, verstärkte den Eindruck der weißen Farbe.
Funkie
Funkie - Herzlilie
Den "Gärten der Alhambra in Granada" nachempfunden ist ein Wasserkanal („Rill“) direkt nach dem Eingang.
Rille
Der anschließende „Knoten“-Garten“ zeigt vier verschiedene, mit grünem Buchsbaum sowie gelben und rotbräunlichen Hecken gestaltete keltische Knoten. Diese Knotengärten waren ab dem 15. Jahrhundert vor allem in Schlossgärten sehr beliebt. Leider konnten wir die einzelnen keltischen Knoten aus dieser Perspektive bzw. von der Seite nicht richtig fotografieren.
Knotengarten
Ruhebank
Die Rosen im Rosengarten hatten leider durch die letzten starken Regenfälle gelitten, dufteten aber wunderbar.
gelbe Rose
Über eine Treppe erreichten wir nun den Stauden-Garten („perennial garden“). Ein weiteres Farb- und Dufterlebnis begeisterte uns und wir verweilten hier länger auf einer der gemütlichen Bänke.
Staudengarten
Stauden
Zahlreich waren hier auch die in unterschiedlichen Farben und Formen blühenden Pfingsrosen.
Pfingstrose
Es schlossen sich ein Labyrinth („maze“) und ein Apfelgarten („orchard“) an. Im Apfelgarten ist man sehr stolz, mehrere uralte Apfelsorten zeigen zu können. In ihm konnten wir bereits einen weiteren Schwerpunkt des Kingsbrae Gardens sehen. Man legt viel Wert darauf, den Garten mit verschiedenen Skulpturen aufzuwerten. So stand hier ein halb aufgegessener "Holzapfel".
Apfelkrotz
Schubkarre

Außer den im gesamten Garten verteilten Skulpturen bietet der Kingsbrae Garden einen eigenen „sculpture garden“, in dem Kunstwerke der Region der letzten Jahrzehnte gezeigt werden.
Skulpture
Wichtig ist der Gartenverwaltung das Kunstwerk „DYNO“ (2015) von Aurora Robson/Marshall Coles.  Es ist aus Teilen alter Plastik-Fischkisten gebaut und soll auf die Verschmutzung unserer Gewässer hinweisen. Das Kunstwerk trägt den Namen der Firma, die diese Transportkisten für die Fischindustrie herstellte. Nachweislich gelangen viele defekten Kisten oder Teile von ihnen im Meer!
DYNO
Die nächsten Themengärten waren alle um zwei größere Teiche angelegt. Im oberen Teich schwamm das Nilpferd „Harold Hippo“ neben vielen Seerosen.
Hippo
Seerosen
Zwischen den beiden Teichen steht eine Windmühle. Die Windmühle ist voll funktionsfähig und transportiert Wasser vom unteren in den oberen Teich. Wir besuchten hier zahlreiche der kleinen Gartenbezirke – den Vogel-, den Bienen-, den Schmetterlings-, den Duft-, den Therapie (Heilpflanzen)- und den Kiesgarten.
Tatsächlich war auch einiges an Insekten und Vögeln unterwegs.
Lilien
Neben den Teichen ist ein Bereich mit kleinen Kinder-Spielhäusern und einer Kleintierhaltung. So wird der Garten auch für die kleineren Besucher attraktiver.
Lustig war auf jeden Fall unser letzter Eindruck. Der Garten ist von vielen Spendern abhängig und eine berühmte Spenderin war „Queen Mum“ (1900 - 2002), die Mutter von Königin Elizabeth II.. Ihr zu Ehren steht eine fröhliche Figur zwischen den Hecken.
Queen Mum
Während wir uns dem Ausgang zuwendeten, zwitscherte uns der Singspatz noch ein "Good By" und ein roter Kardinal beäugte die Szene aus höherer Sicht.
Singspatz

ALLE BILDER können der besseren Veranschaulichung natürlich angeklickt weren.
Sie werden dann vergrößert dargestellt.

Mittwoch, 9. Juli 2025

Historische Orte in St. Andrews

Historische Orte
St. Andrews
Ortseingangsschild
St. Andrews, mit seinen heute etwas über 2.000 Einwohnern, wurde 1793 gegründet und erhielt seinen Namen von einem Missionar, der am „Andreas-Tag“ in der Region eintraf, um hier eine Missionsstation aufzubauen.
St.  Andrews ist ein Ort des Verwaltungsbezirks Charlotte County, der 1784 nach der Abtrennung von New Brunswick von Nova Scotia gegründet und nach der damaligen englischen Königin Charlotte [(1744-1818) Ehefrau von König Georg III.] benannt wurde.
In der Innenstadt findet man das 1840 erbaute und bis 2016 genutzte Charlotte County Court House, das ehemalige Gerichtsgebäude, mit einem daneben liegenden, sehenswerten Gefängnis-Bau.
Courthouse
Bereits 1833 wurde der Pendlebury Leuchtturm, auch North Point Lighthouse genannt, an der Spitze der Halbinsel erbaut. Er wurde bis 1938 betrieben und ist heute ein historischer Ort. Die Familie Pendlebury stellte für mehrere Generationen die Leuchturmwärter.
Leuchtturm
Eine weitere historische Stätte ist das St. Andrews Blockhouse. Es wurde während des amerikanisch-britischen Krieges im Jahr 1812 erbaut, um rechtzeitig auf Angriffe von der See aus zu reagieren. Auf dem Gelände sind heute neben dem historischen Gebäude zahlreiche Informationstafeln und drei Kanonen zu besichtigen. Es ist das letzte erhaltene Gebäude dieser Art und aus dieser Zeit in Kanada. Es wurde in den 1860er Jahren nochmals zu Verteidigungszwecken genutzt, ansonsten war es meistens ein Lagerhaus.
Blockhaus
Blockhaus
Blockhaus
Blockhaus
rotes Gestein
Rotes Gestein im nahen Uferbereich
Die Einheimischen hatten damals im Uferbereich drei dieser Häuser zum Schutz vor amerikanischen Angriffen erbaut. 
Sicherungsanlagen
Sicherungsanlagen in und um St. Andrews
St. Andrews war ab Ende des 19 Jahrhunderts sowohl bei kanadischen Sommergästen aus Montreal als auch bei amerikanischen aus Boston ein beliebter Badeort.
Für den Kingsbrae Garden in der Stadt und die Saint Croix Island haben wir eigene Berichte erstellt, wobei man im Hinblick auf St. Andrews noch den bemalten Wasserturm am Ortseingang erwähnen muss, der in ansprechender Weise für den Ort wirbt.
Wasserturm
Der Wasserturm im Norden der Stadt

Dienstag, 8. Juli 2025

Saint Croix Island

Etwa acht Kilometer nordwestlich von St. Andrews liegt die National Historic Site „Saint Croix Island“, direkt im St. Croix River.
Der 114 Kilometer lange Fluss mündet bei St. Andrews in die "Bay of Fundy" und ist über weite Strecken die natürliche Grenze zwischen dem US-Staat Maine und der kanadischen Provinz New Brunswick.
Die St. Croix Insel, die übrigens nicht betreten werden darf, ist mit ihren Maßen von ~ 200 x 100 m als recht klein anzusehen und gehört seit 1797 zu den USA. Jedoch ist sie aufgrund eines geschichtlichen Ereignisses als der Ursprungsort der französischen Besiedlung von Nordamerika anzusehen.
Saint Croix
Eine Gruppe französische Entdecker, insgesamt 79 Männer, unter der Leitung von Pierre Dugua Sieur de Mons (1558-1628) und seinem Kartographen Samuel de Champlain (1567-1635) segelten am 07. März 1604 vom französischen "Havre de Grace" ("Le Havre" in der Normandie) ab und erreichten am 08. Mai diese Gegend von Acadien. Ab Juni 1604 siedelten sie auf der Insel und verbrachten auch den kommenden Winter dort.
Die Gruppe errichtete aus mitgebrachten Materialien nach Plänen von Champlain zehn Gebäude und wollte eine dauerhafte französische Siedlung etablieren. Es gab ein Gebäude mit einem großen Ofen, eine Wassermühle, eine Kapelle und mehrere Wohnhäuser. Sie hatten sogar neben Waffen, Getreide, Gebrauchsgegenständen und Handelswaren vorgefertigte Fachwerk-Häuser dabei.
Die Franzosen handelten mit den hiesigen First Nation, den Passamaquoddy, die die Region bereits seit Jahrhunderten besiedelten. Überwiegend ging es um den Pelzhandel, weil sich zur damaligen Zeit insbesondere Biberfelle in Europa großer Beliebtheit erfreuten.
Die First Nation begegneten den Franzosen mit Höflichkeit und Entgegenkommen und man handelte Friedensabkommen aus.
Der Winter 1604/1605 brachte für die Gruppe jedoch ein böses Erwachen. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen starben 35 der Männer an Skorbut und Unterkühlungen. Vermutlich wären noch mehr Menschen gestorben, wenn die Passamaquoddy nicht mit verschiedenen Hilfsmaßnahmen unterstützend eingegriffen hätten. Sie brachten z.B. einen Sud aus Tannennadeln, der gegen den Vitamin C-Mangel, dem Auslöser der Skorbut-Erkrankung, wirkte.
Die Überlebenden gaben den Standort 1605 auf und zogen an die Westküste des heutigen Nova Scotia weiter. Dort gründeten sie die Siedlung Port Royal.
Port Royal
Sieur de Mons kehrte 1605 nach Frankreich zurück und kam nie mehr nach Nordamerika. Samuel de Champlain bereiste den Atlantik insgesamt 29 Mal. Nach 1605 hielt er sich aber überwiegend im Bereich des St. Lorenz-Stromes auf.
Sir Samuel Argall (1580-1628) brannte auf Befehl aus London im Rahmen der britisch-französischen Streitigkeiten in Nordamerika im Jahr 1613 alle noch stehenden Gebäude auf der Ile Sainte Croix nieder und zog damals nach Port Royal in Nova Scotia weiter, um auch diesen Ort zu vernichten.

Heute gibt es auf beiden Seiten des Flusses je eine Erinnerungsstätte, sowohl eine amerikanische als auch eine kanadische. Auf der kanadischen Seite kann man einen Erinnerungsweg mit etlichen Informationstafeln begehen. Teilweise werden Gedenkveranstaltungen gemeinsam organisiert, so im Jahr 2004 zum 400. Jubiläum der Erstbesiedlung.
St. Croix
Die Ile Sainte Croix von der kanadischen Seite aus gesehen.
Auf der gegenüberliegenden amerikanischen Seite des Festlandes
sieht man rechts der Insel die amerikanische Gedenkstätte.
Das St. Croix Island Visitor Center in Maine ↗

Montag, 7. Juli 2025

Die Leprakranken von Tracadie

Tracadie, ein Städtchen mit knapp 16.000 Einwohnern, liegt im Südosten der Akadischen Halbinsel und befindet sich an der Einmündung des Großen und des Kleinen Tracadie Rivers in den St. Lorenz Golf.
Früher lagerten hier die Mi:kmac First Nation während ihrer Angel- und Jagdsaison und nannten den Ort „Telagadik“, was übersetzt „Lagerplatz“ bedeutet.
Tracadie kann auf eine besondere historische Bedeutung in einem bestimmten Bereich zurückblicken.
Im Ort wurden von 1868 bis 1965 Leprakranke durch Schwestern der „Ordensgemeinschaft vom Heiligen Joseph“ betreut. 
Leprastation
1844 gab es eine erste offizielle ärztliche Dokumentation von Lepra-Erkrankten  in New Brunswick, wobei aber schon vorher Menschen nachweislich an Lepra gestorben waren.
Wie die Erkrankung überhaupt nach New Brunswick kam, ist nicht geklärt. Manche sind der Meinung, dass sie von aus Louisiana zurückkehrenden, ehemals verschleppten Acadiern mitgebracht wurden.
Von 1844 bis 1849 isolierte man die Erkrankten auf der Sheldrake-Insel, die etwa 80 Kilometer südlicher an der Mündung des Miramichi-Flusses in den St. Lorenz Golf liegt. In dieser Lepra-Kolonie herrschten schlimmste hygienische und menschenunwürdige Bedingungen. Die meiste Zeit wurden die Kranken sich dort selbst überlassen.
Geschichte
Insel
Ab 1849 brachte man die Lepra-Kranken ins extra errichtete "Lazarett" nach Tracadie zur Pflege, allerdings war dies auch eine geschlossene Station.
Ab 1868 pflegten die Schwestern der „Ordensgemeinschaft vom Heiligen Joseph“ die Leprakranken hingebungsvoll und richteten bald neben der Leprastation noch ein Krankenhaus für weitere Patienten ein. Die letzten Leprakranken wurden 1937 in Tracadie ins „Lazarett“ eingewiesen und die Einrichtung selbst wurde 1965 offiziell geschlossen. Während 97 Jahren erfolgte die Betreuung von etwa 330 Leprakranken. 
Heute kann man in Tracadie den "Lepers‘ Cemetery" besuchen, der an das traurige Kapitel der Geschichte der Leprösen erinnert. Auf dem Friedhof gibt es 59 Gräber, viele von ganz jungen Menschen und von zahlreichen Nationalitäten.
Friedhof
Friedhof
Allerdings gibt es noch 90 Gräber von an Lepra Verstorbenen auf dem „Friedhof der Gründungsväter (cemetery ot the founding fathers)“ und 60 auf dem Friedhof in der Nähe der Kirche „St-Jean-Baptist-et-St-Joseph“ in der Rue Principale.
Natürlich haben auch die Schwestern einen Ehrenfriedhof (Cimetière de Religieuses Hospitalières).
Ehrenfriedhof
ehrenfriedhof
Grabkreuze
Über die gesamte Geschichte der Betreuung der Lepra-Kranken kann man sich zusätzlich im Museum (Musée Historique de Tracadie) informieren, das sich im 2. Stock im Gebäude der „Académie Sainte Famille“ befindet. Diese Historie wird als „Epos der Nächstenliebe“ dargestellt.
Musee
Académie Sainte-Famille
Das zwischen 1910 und 1912 erbaute vierstöckige Gebäude im Kolonialstil war ursprünglich eine Schule und eine Pensionsverwaltung für die "Religiösen der Saint-Joseph-Hospitalisten". 

Die Krankheit ist auch heute nicht verschwunden, beispielsweise wurden in Ontario von 1979 bis 2002 184 Leprafälle gemeldet. Allerdings spricht man nicht mehr von Lepra, sondern von der Hansen-Krankheit, nach dem norwegischen Arzt Gerhard Armauer Hansen (1841-1912) benannt, der 1873 das die Krankheit auslösende Bakterium (Mycobacterium leprae) entdeckte.
Das Bakterium Mycobacterium lepromatosis, das ebenfalls Symptome der Hansen-Krankheit auslösen kann, wurde erst im Jahr 2008 entdeckt. 

Sonntag, 6. Juli 2025

Bertrand nach Saint Andrews

Die die nachfolgend beschriebene 480 Kilometer lange Strecke an die "Bay of Fundy" legten wir in zwei Tages-Etappen zurück.
Wir starteten in Bertrand im Norden von New Brunswick und fuhren zunächst über Caraquet die Küstenstraße 11 Richtung Süden. Nach 40 Kilometern erreichten wir den Ort Tracadie (eigener Bericht über die Geschichte der Betreuung von Leprakranken in diesem Ort).

Kirche
Saint-Joseph und Saint-Jean-Baptiste Kirche in Tracadie-Sheila
Das oben gezeigte Kirchengebäude stammt aus dem Jahr 1926 - Es war Sonntag. Schnell füllte sich der Parkplatz der Gottesdienstbesucher vor der Kirche, während bedrohlich dunkle Wolken aufzogen.

Bald passierten wir den "Leuchtturm" von Tabusintac an der Südwestseite der Mündung des Tabusintac River nahe dem St.Lorenz-Golf. Er dient als Informationszentrum für die Region. Besucher können den Turm besteigen, um die Mündung zu überblicken.
Leutturm
Für weitere 75 Kilometer bis zum Ort Miramichi blieben wir auf der Küstenstraße 11. Die Stadt Miramichi  (2021: 17.500 Einwohner) wurde erst 1995 durch die Zusammenlegung mehrerer Orte gegründet, aber die Region wurde bereits seit Jahrtausenden von den Mi:kmac First Nation bewohnt. Sie ist benannt, nach dem hier in den St. Lorenz-Golf einmündenden Miramichi-River. Die Stadt befindet sich auf beiden Seiten des Flusses und wir mussten über die imposante Miramichi-Bridge fahren, um vom nördlichen in den südlichen Teil des Ortes zu gelangen.
Miramichi bedeutet in der Sprache der Mi:kmac „Land der Mi:kmac“.

Brücke
Hier verließen wir die Küste und fuhren ins Landesinnere. Zunächst waren wir nur wenige Kilometer auf der Nr. 8  südlich des Miramichi Rivers unterwegs und bogen dann südlich von Newcastle für 75 Kilometer auf die Route 126 Richtung Grand Lake ab.
Schlechte-Strasse
An der Kreuzung bei Mortimer ging es für 85 Kilometer Richtung Westen auf der Nr. 116 und dann auf der Nr. 10 bis Minto weiter. Entlang der Ostseite der Straße erstreckt sich über viele Kilometer das „Canaan Bog“, eine berühmte Moor-Landschaft.
Minto (2.200 Einwohner) liegt am Nordufer des Grand Lake und ist etwa 50 Kilometer von Fredericton, der Hauptstadt der Provinz New Brunswick, entfernt. Minto ist seit 1904 nach dem Earl of Minto, der General-Gouverneur von Kanada war, benannt.
Minto wurde über Jahrhunderte vom Kohle-Bergbau bestimmt, der aber heute völlig verschwunden ist.
Ab Minto nutzten wir dann für 20 Kilometer die Nr. 690 bis zu unserem Tagesziel. Auf dem Campground „Princess Park“ auf der Westseite des Grand Lake legten wir einen "Nacht-Stopp" ein.
Rast am See
Rast am Ufer des Grand Lake
Der Grand Lake ist mit 33 Kilometern Länge und 8 Kilometern Breite das größte Binnen-Gewässer in der Provinz New Brunswick. Er entwässert in den St. John River, der in die "Bay of Fundy" mündet.
Auf dem bisherigen Streckenabschnitt begleitete uns zeitweise nicht nur sintflutartiger Regen, sondern viele Bereiche der Straße lenkten uns von Schlagloch zu Schlagloch. Fahrzeuge begegneten uns fast keine; unsere stetigen Begleiter waren Wälder und Moore.
Schlagloch
Moor
Wir waren also sehr froh, als wir endlich unser Nachtquartier sicher erreichten.
Am nächsten Tag hatten wir weitere 180 Kilometer bis zu unserem nächsten großen Ziel, St. Andrews an der "Bay of Fundy", vor uns.
Dazu befuhren wir zunächst die Nr. 690 ab Princess Park bis Oromocto für 45 Kilometer. Diese Strecke war kurz, hatte es aber ebenso in sich, denn sie führte zwar auf asphaltierter, aber trotzdem Schlagloch dominierter Straße. Landschaftlich war sie traumhaft (einsam) schön – Flüsschen, oft mit tief braunem, Huminsäure haltigem Wasser, gesäumt mit vielen Steinen, dann wieder kleinere unbewaldete Moorflächen und wieder tiefgrüne Wälder.
flüsschen
Strassenabschnitt
Einer der besseren Straßenabschnitte
(zum Vergrößern bitte einmal anklicken)
Nach 45 Kilometern erreichten wir den kleinen Ort Maugerville, wo wir über die imposante 765 m lange Burton Brücke die Stadt Oromocto erreichten.
Burton Brücke
Oromocto (knapp 9.000 Einwohner) liegt am Saint John River. In dieser Stadt befindet sich der kanadische Militärstützpunkt „Gagetown“. Der Ort war ursprünglich seit dem 17. Jahrhundert eine größere akadische Siedlung und wurde während des französisch-britischen Krieges komplett abgebrannt. Nach dem Wiederaufbau hatte Oromocto für lange Zeit eine große Bedeutung als Schiffbaustadt, leider heute nicht mehr.
Von Oromocto fuhren wir für 100 Kilometer auf der Nr. 785 bis kurz vor St. George, nun sehr zügig auf einer wesentlich besser ausgebauten Straße. Dabei passierten wir den Lake Utopia.
Lake Utopia
Ab St. George mussten wir nur noch die letzten 35 Kilometer bewältigen, um in St. Andrews an der "Bay of Fundy" anzukommen.
St. Andrews
Rückblickend erinnerten wir uns an eine landschaftlich sehr schöne, aber gewaltig anstrengend zu befahrende Gesamtstrecke.