Samstag, 7. September 2024

Cassiar Highway im Jahr 2024

Ab der „Junction 37“, zwanzig Kilometer nördlich von Watson Lake, biegt man von Whitehorse kommend nach rechts vom Alaska Highway auf den Highway 37, den Cassiar Highway, ab. Er ist 725 Kilometer (450 Meilen) lang und endet an der Kitwanga Junction, wo man auf den Highway 16 abbiegt.

37

Seinen Namen hat er von den Cassiar Mountains erhalten, an denen er zum größten Teil vorbeiführt. Die Cassiar Mountains wiederum sind nach dem First Nation-Stamm Kaska benannt, die über viele Jahrhunderte in diesen Bergen ihr Zuhause hatten.

Die Straße ist erheblich schmaler als der Alaska Highway und die Seitenstreifen werden selten gemäht, sodass man den größten Teil der Strecke ohne Abgrenzung durch Wälder und Wiesen fährt.

Highway
Herbstfärbung
huegelig

Wir sind den Cassiar Highway bereits in den Jahren 2017 und 2018 gefahren und haben ihn damals ausführlich beschrieben.

Hier sollen nun einige besondere Eindrücke von unserer Fahrt entlang dieser Straße aus dem Jahr 2024 folgen.
Der schlimmste und traurigste Eindruck folgt nach knapp vierzig Kilometern, nachdem man auf den Highway 37 abgebogen ist. Im letzten Jahr wütete hier das „Little Blue River“-Wildfire“ und vieles sieht noch jetzt bedrückend aus. Der Highway war etliche Tage gesperrt und die Vernichtung der Natur war erheblich.
verbrannte-erde

Es gibt Hügel, auf denen die verbrannten Baumstämme wie nach einem Mikado-Spiel verteilt liegen. An anderen Stellen ragen vereinzelte, verkohlte Stämme gen Himmel.

Wildfire
wildfire

Nach einigen Kilometern lässt man die „verbrannte Erde“ hinter sich und erreicht Jade City. Hier hat sich in den letzten Jahren vermeintlich nicht viel verändert.

Jade City

Im Shop kann man Jade-Artikel erwerben und im Außenbereich informiert eine umfangreiche Dauerausstellung über den Jade-Bergbau. Doch der Schein trügt – im Jade-Mining stehen in Britisch Kolumbien große Veränderungen an. Alle Jade Minen befinden sich im Stammesbereich der Tahltan First Nation. Die Tahltan sehen im Jade-Mining eine große Umweltzerstörung und haben dementsprechend Anträge an die Regierung von BC gestellt, den Jadeabbau zu beenden. Am 10. Mai 2024 wurde deshalb von der Regierung in BC ein Gesetz erlassen, dass keine neuen Minen mehr zugelassen werden und die bestehenden in den nächsten fünf Jahren geschlossen werden müssen. Der Jade-Bergbau wird hier also verschwinden!

Weiter entlang am Cassiar Highway folgen nun viele schöne Seen und Erholungsgebiete, unter anderem der Kinaskan Lake Provincial Park, an dem wir einige Zeit verbringen. Hier kann man nicht nur den traumhaften Seeblick genießen, sondern blickt auch auf eine schöne Bergwelt – allerdings auch hier mit massiv zurückweichenden Gletschern.

am see

Danach fahren wir bis Meziadin Junction weiter, wo wir auf den Stewart Highway Richtung Pazifik abbiegen.
https://blog.gov.bc.ca/bcwildfire/provincial-wildfire-status-update-august-28-2023/ 
https://jadecity.com/ 
https://news.gov.bc.ca/releases/2024EMLI0021-000725 

Freitag, 6. September 2024

Des einen Freud, des ...

... anderen Leid

Zuweilen ist es uns vergönnt, interessante Tier-Beobachtungen direkt neben dem Highway zu machen.
So konnten wir einem Fuchs zuschauen, der sich als „Aasverwerter“ betätigte. Ein kleineres Tier war totgefahren worden und der Fuchs war damit beschäftigt, die verbliebenen Reste aufzufressen, als wir gerade vorbeikamen. Er ließ sich nicht stören, die Nahrungsaufnahme war wohl wichtiger als wir.

Rotfuchs
Rotfuchs

Er würgte nicht nur größere Teile hinunter, sondern er nahm auch Teile auf und brachte sie an die andere Straßenseite. So etwas hatten wir bei einem Fuchs noch nie gesehen. Er scharrte mit der Pfote ein Loch, legte die Beute hinein und schob das Ganze mit der Schnauze wieder zu. 

Vorratshaltung-1
Vorratshaltung-2

Danach "trabte" der Rotfuchs wieder zurück zu den verbliebenen Tierresten. Die schleppte er zur Böschung hinunter und dort genoss er weiter sein „Festmahl“.

knochen im Hals
Irgendwie blieben ihm Knochen im Hals stecken

Wir fuhren weiter und konnten es kaum glauben. Dort saß der nächste Vertreter dieser Tierart am Straßenrand. Ob es sich um eine Füchsin oder einen Fuchs handelte, können wir nicht sagen. Auf jeden Fall war das Tier extrem neugierig und beobachtete uns minutenlang. 

Ein Rotfuchs
Rotfuchs
rotfuchs

Wir konnten die Schönheit der Fellzeichnung bewundern, sowie den intelligenten Gesichtsausdruck und den extrem buschigen Schwanz, wegen dem diese Tiere in früheren Jahren ein begehrtes Opfer der Pelzjäger waren.

Die Fahrt entwickelte sich danach zur absoluten Tier-Beobachtungsfahrt. Wir waren etwas erstaunt: aus weiterer Entfernung sah es zunächst so aus, als würde ein größerer Ast mit vielen Blättern über die Fahrbahn laufen. Als wir näherkamen, wurde uns klar, dass dieser verzweigte Ast mit dem üppigen Blattwerk von einem Biber über die Straße gezogen wurde. 

Biber
Biber

Rechts neben der Straße befand sich ein Fluss und am Ufer der Biber-Bau. Nachdem der Biber sein Blattwerk über die Straße gebracht hatte, rutschte er die Böschung hinunter, den Ast fest zwischen den Zähnen. Unten angekommen wurde alles zum Bau transportiert.

Biber
Biber

Und wir konnten es kaum glauben. In dem Moment kam der Partner mit dem zweiten Ast über die Straße gelaufen. Wir überlegten, warum die Biber diesen Aufwand betrieben. Auf der Flussseite waren die meisten Bäume leicht erfroren und das Blattwerk herbstlich dunkelbraun. Auf der linken Straßenseite standen die Bäume im vollen Saft und das Blattwerk war noch fast vollständig grün. Da muss sich ein Biber natürlich auf der nahrhafteren Seite bedienen, auch wenn dies mit viel Arbeit und Gefahren verbunden ist.
Ein paar Kilometer später folgte der fast schon obligatorische „Bär des Tages“. Es handelte sich um einen kräftigen Schwarzbären. An seiner Gestalt konnten wir erkennen, dass er sich schon gut für den Winter vorbereitet hatte. Und auch er ließ sich eigentlich nicht stören, sondern war vor allem mit Fressen beschäftigt.

Schwarzbär

Und zum Schluss der heutigen Reise setzte sich noch eine Seelibelle auf unseren Scheibenwischer und reiste so über mehr als 10 Kilometer mit.

See Libelle

Montag, 2. September 2024

Der „Whitehorse Star“

1900, kurz nach dem Klondike-Goldrausch wurde eine Zeitung in Whitehorse gegründet, ursprünglich unter dem Namen „Northern Star". Nach kurzer Zeit wurde der „Whitehorse Star“ daraus mit anfänglich nur einer Zeitungsausgabe in der Woche.

Das Motto, das die Redaktion damals für die Zeitung auswählte, mutet heute etwas seltsam an. Es handelte sich um den lateinischen Phantasie-Spruch „Illegitimus non carborundum“, was man im Deutschen in etwa so übersetzen könnte: „Wir lassen uns von den Bastarden nicht kleinkriegen.“

Whitehorse Star
Das langjährige Bürogebäude im Herzen der Stadt Whitehorse

Die Zeitung setzte sich mit Hilfe vieler Redakteure und Reporter über Jahrzehnte durch und viele der Ausgaben werden heute als historische Dokumente angesehen. Die Herausgeber wechselten, einige Jahre gehörte der „Whitehorse Star“ einem Mann aus Vancouver in Britisch Kolumbien.

Leider musste die Zeitung im Jahr 2024 aufgeben. Die letzte Ausgabe erschien am 17. Mai 2024. Die Bastarde hatten letztendlich doch gewonnen – es waren die „bastards of time and change“.

Sonntag, 25. August 2024

Woodcutter’s Blanket

Wenn man in Whitehorse die Second Avenue entlangfährt, kommt man an einem der berühmtesten Fotomotive der Stadt vorbei. Es ist die Brauerei „Woodcutter’s Blanket mit ihrem Lokal!

Woodcutter

Warum wird es so oft fotografiert? Zwei kämpfende Elche stehen auf dem Dach über der Eingangstür und laden recht außergewöhnlich zu einem Besuch ein.

Woodcutter

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein originales Blockbohlenhaus (log cabin) aus dem Jahr 1938, das damals von dem Goldsucher Jack Acheson erbaut wurde. Er suchte sowohl in Atlin als auch in Mayo nach Gold. Seine „Holzhütte“ wurde anfänglich nur privat als Wohnhaus genutzt und stand bis 1978 in der Strickland Avenue.
Dann wurde sie von der Widdershin Company, einem Entwicklungsunternehmen, an ihren heutigen Standort versetzt und ein Keller hinzugefügt. Die Entwicklungs- Gesellschaft Widdershin nutzte das Blockhaus als Bürogebäude.
In Whitehorse wird das Haus heute noch „Widdershins“ genannt. Manche Einheimische sagen auch,
dass sie in „The Moose“ (Elch) ein Bier trinken gehen.
Wie kamen die Elche auf das Dach? Der nächste Besitzer nach Widdershin Ltd. war ein „Taxidermist“-Betrieb, also ein Tierpräparator. Er hinterließ die beiden Elche, die er zu Werbezwecken auf dem Dach positionierte.
Es folgten noch weitere Besitzer und ab 2015 wird in dem Blockhaus eine Brauerei mit Bar und Restaurant betrieben. Die beiden Besitzer haben ihrer Brauerei den Namen „Woddcutter’s Blanket“ (Holzfällerdecke) gegeben und dementsprechend befindet sich auch eine überdimensionale Holzsäge an der Wand im Gastraum.
Säge
Woodcutter
Woodcutter

Auf dem North Klondike Highway

von Dawson City nach Whitehorse

Etwa 530 Kilometer beträgt die Strecke des North Klondike Highways  -  mehr oder weniger immer entlang des Yukon Rivers.
Diese Straße ist erst seit den 80er Jahren überhaupt asphaltiert und entstand an der Strecke, die die Goldsucher u.a. Ende des 20. Jahrhunderts im Winter nutzten, um nach Dawson City zu kommen.
Die Straße ist nach einem Fluss in der Nähe von Dawson City benannt, dem Klondike River. Dieser Name bedeutet in der Sprache der dortigen Athabascan First Nation der „Hammerfluss“. Von den Goldsuchern wurde die ganze Gold-Region „am Klondike“ genannt.

Um 1898 baute die Whitepass & Yukon Route Company eine offizielle Wagonroad. Während der Sommermonate fuhren die Reisenden auf den Heckrad-Dampfern den Yukon hinauf. Im Winter, wenn der Fluss zugefroren war, wurde der heutige Klondike Highway als Winterroute genutzt – in den Anfangsjahren für Kutschen. Ab den 50er Jahren wurde die Strecke für den Transport der Silberbarren aus den Bergwerken in Mayo und Keno genutzt.

Wichtige Stationen zwischen Dawson City und Whitehorse sind Stewart Crossing, Pelly Crossing, Minto, Carmacks und Braeburn. Außerdem kann man vom North Klondike Highway ab Stewart Crossing nach Mayo und Keno abbiegen – zwei Orte, die eine große Bedeutung für den Silberbergbau hatten.

Pelly Crossing

Eine interessante historische Stätte findet man zwischen Carmacks und Braeburn. Es handelt sich um das 1899 erbaute Montague Roadhouse. Das Roadhouse brannte einige Male ab und wurde anschließend neu errichtet. Insgesamt gab es 52 Roadhouses am Klondike Highway und das Yukon Government hat sich entschieden, das Montague Roadhouse als Erinnerung zu erhalten.

Die nachfolgende Braeburn Lodge gibt es noch heute. Sie ist bekannt für ihre riesigen Cinnamon Buns (Zimschnecken) und generell für große Essensportionen.

Zimtschnecke

So wird eine Landebahn für Kleinflugzeuge neben der Lodge auch „cinnamon- airstrip“ genannt. Die Lodge liegt neben den Braeburn Mountains und dem Braeburn Lake. Mit den neuen Betreibern hat sich einiges geändert, u.a. kann man hier nicht mehr tanken und übernachten.

Werbung

Diese Werbung steht zwar noch am Straßenrand - doch Benzin und Reparaturarbeiten gibt es nicht mehr! Auch nach Zimmern fragt man vergebens!

Braeburn
Ersatzteile

Vielleicht findet man aber hier noch ein passendes Ersatzteil, wenn benötigt.
Hier konnte man früher tanken - 

no fuel

Als wir den Straßenabschnitt zwischen Stewart Crossing und Pelly Crossing befuhren, waren wir sehr niedergeschmettert. Ab Ende Juni bis Mitte Juli 2024 brannte in diesem Areal ein großes Feuer  das insgesamt 17.000 Hektar Wald vernichtete. Selbst, als wir Mitte August durch dieses Areal fuhren, sahen wir es an der einen oder anderen Stelle noch qualmen. Es brannten hier gleichzeitig zwei große Feuer, wohl durch Blitzschlag ausgelöst. Diese „wildfire“ erhielten den Namen „wrong lake fire“ nach einem hiesigen See und „willow creek fire“ nach einem kleinen Fluss, der sich hier befindet.

abgebrannt
abgebrannt

Es war bedrückend anzuschauen, welche Vernichtung der Natur man auch noch vier Wochen später zu sehen bekam. Der Highway wurde übrigens Ende Juni in diesem Bereich für einige Tage komplett geschlossen.

abgebrannt
abgebrannt

Donnerstag, 22. August 2024

Impressionen in Dawson City

Bereits vor sechs Jahren hatten wir einen umfangreichen Stadtrundgang durch Dawson City unternommen und dabei viele der historischen Gebäude beschrieben.
Siehe: https://canada-s-calling.blogspot.com/2018/08/in-dawson-city.html
Deshalb wollen wir im Jahr 2024 nur einige besondere Impressionen vorstellen und einige Ergänzungen zu unserem damaligen Stadtrundgang festhalten.

Boardwalk

Nicht verändert hat sich in den sechs Jahren die Straßen-Situation. Weiter kann man entlang der Geschäfte, Restaurants und Bars, Theater, usw. einen „Bordwalk“ nutzen, muss aber zur Überquerung der Straßen dennoch oft tiefe Pfützen und Matsch bewältigen.

Boardwalk

Gleich geblieben ist auch, dass aufgrund des Permafrostes einige Gebäude in sich zusammensacken. Die ehemalige St. Andrew’s Presbyterian Church ist ein typisches Beispiel dafür. Allerdings steht sie dank zahlreicher Abstützungen immer noch und ist noch nicht in sich zusammengefallen.

St-Andrews
Schiefes Haus

Ein weiteres Beispiel für den Verfall der Häuser im Laufe der Zeit ist das „Strait’s Auction House“. Es wurde 1901 von Ebenezer Strait erbaut und wurde von ihm viele Jahre als „Second Hand- und Auktionshaus“ betrieben. Heute ist es in seinem verfallenen Zustand gewissermaßen ein „Zeitzeuge“ der Geschichte von Dawson City und ein beliebtes Fotomotiv.

Strait House

Gleichzeitig erscheint die Stadt viel freundlicher als vor sechs Jahren. Man hat viele Häuser neu und in fröhlichen Farben angestrichen, sodass der Gesamteindruck angenehmer wird.

Das Haus von Bischof Stringer gehört dazu. Von dem anglikanischen Bischof Isaac Stringer (1866-1934) wird die abenteuerliche Geschichte erzählt, dass er sich bei einer seiner Missionsreisen zu den Inuits verirrte und voller Verzweiflung sogar seine Schuhe essen musste, bevor er doch noch ein rettendes Fort erreichte. Er war ab 1907 in Dawson City eingesetzt und sehr beliebt.

Viele Hausfassaden sind ansprechend mit Bildern bemalt. Dies gilt beispielsweise für "Klondike Kate’s Restaurant", ein Gebäude aus dem Jahr 1904. In den letzten Jahren konnte man hier ein nettes Café besuchen, leider ist es zurzeit geschlossen.

Klondike-Kate

Klondike Kate“ hat es tatsächlich gegeben und zwar werden gleich zwei Frauen mit diesem Spitznamen verbunden. Einmal handelt es sich um Kathleen Rockwell (1873- 1957), die sich als Sängerin und Tänzerin in Dawson City einen legendären Ruf erwarb.
Zum Zweiten wird mit diesem Spitznamen eine Frau namens Katherine Ryan (1869-1932) verbunden, die auf dem Weg nach und in Dawson City sowie auch in Whitehorse Restaurants betrieb, als Krankenschwester und sogar eine Weile für die Royal Mounted Police als Betreuerin für weibliche Gefangene arbeitete.
Zu der Geschichte der Goldsucher und ihrer Stadt gehört leider auch ein anderes Gewerbe, das der Prostitution. Das am Besten passende Gebäude zu diesem Thema ist „Bombay Peggy’s“. Heute kann man in verschiedenen Zimmern exklusiv übernachten und im Haus einen Pub besuchen. Das historische Haus wurde 1900 erbaut, hatte dann verschiedene Besitzer und erst in den 1940er Jahren von Vera Margaret Dorval (*?-1980), bekannt als „Bombay Peggy“ erworben. Sie betrieb in dem Haus für viele Jahre ein Bordell und war gleichzeitig an verschiedenen Schmuggelgeschäften beteiligt (bootlegging service). Zu ihrem Namen wird erzählt, dass sie in Asien gelebt hätte bevor sie nach Dawson City kam, andere erzählen, dass ihr Ehemann und ihr Sohn in Asien gestorben wären. Bombay Peggie war übrigens in Dawson City sehr beliebt.

Bombays-House

Eine mehr als originelle Geschichte hat das Gebäude, das die heutige „gambling hall“ (Glücksspielhalle / Kasino) beherbergt, die nach Gertie Lovejoy benannt, und unter dem Namen Diamond Tooth Gertie’s 1971 eröffnet wurde. Auch heute noch werden hier während der Saison täglich Varieté-Shows aufgeführt. Ob es Gertie Lovejoy tatsächlich gegeben hat oder ob man sie eher als Mythos einstufen sollte, ist nicht sicher zu sagen.

Diamond

Bezüglich des Gebäudes verhält es sich anders. Es wurde 1901 von der „Arctic Brotherhood“ gebaut und als Versammlungs- und Sozialgebäude genutzt. Die „Arctic Brotherhood“ von Dawson City gehörte zu der Organisation, die bereits 1899 in Skagway/Alaska von Goldsuchern als „Bruderschaft“ gegründet worden war. Am „AB-Gebäude“ in Skagway sind als Abzeichen der Bruderschaft eine Goldpfanne und
Goldnuggets angebracht; in Dawson City wollte man als Abzeichen Korken von Sekt- und Bierflaschen auswählen. Dies ist allerdings nirgendwo am Gebäude zu finden und nicht gesichert. In den Bruderschaften sollten generell die Wohltätigkeit und der soziale Austausch untereinander gefördert werden. In den 30er Jahren löste sich die Arctic Brotherhood wieder auf. Auf jeden Fall ist das Gebäude mehr oder weniger in seinem Originalzustand von 1901 erhalten geblieben.

Nicht weit entfernt von Diamond Tooth Gertie’s steht das Haus der Masonic Lodge. Es wurde 1904 erbaut und bis zum Verkauf an die Freimaurer (masonics) im Jahr 1934 als Library (Bücherei) genutzt. Die Bücherei startete im Jahr 1904 übrigens mit einer Erstausstattung von 1.700 Büchern. Das Gebäude wurde 2003 renoviert und steht nun aufgrund der Permafrost-Herausforderung auf Blöcken, die sich in einem aufgeschütteten Kiesbett befinden. Die Freimaurer treffen sich nur noch sporadisch zu besonderen Festveranstaltungen in diesem Gebäude.

Maisonic Temple

Vielleicht am Typischsten für Dawson City ist jedoch, dass man in der Front Street weiterhin von einer Dame begrüßt wird, die einem fröhlich hinter einem Fenster zuwinkt und dazu einlädt, einmal bei ihr vorbeizukommen. Allerdings - vor sechs Jahren sah das Aäßere des Etablissement noch gepflegter aus!

komm herein

Quellen und weiterführende Informationen:
https://www.historicplaces.ca/en/rep-reg/place-lieu.aspx?id=10366
St. Andrew‘s presbyterian church
https://dawsoncity.ca/landmark/straits-auction-house-guns-ammo-building/
https://yukonnuggets.com/stories/isaac-stringer-the-bishop-who-ate-his-boots
https://www.thecanadianencyclopedia.ca/en/article/katherine-ryan-klondike-kate
https://www.oregonencyclopedia.org/articles/klondike_kate/
http://register.yukonhistoricplaces.ca/Place/383
arctic brotherhood hall
https://bombaypeggys.com/
https://bombaypeggys.com/wp-content/uploads/2017/02/bombaypeggys_uphere2.pdf
https://masonicmarkers.bcy.ca/listing/yukon-lodge-no-45/
https://diamondtoothgerties.ca/
https://yukon.ca/sites/yukon.ca/files/tc/tc-walking-tour-dawson.pdf
https://www.travelyukon.com/sites/default/files/planners/202201/2022%20Dawson%20City%20Guide.pdf