Mittwoch, 16. August 2023

Pierre - Hauptstadt von SD

1880 wurde Pierre auf der dem Missouri-River gegenüberliegenden Seite des Ortes Fort Pierre gegründet. Als South Dakota 1889 den USA als Staat beitrat, wurde Pierre zur Landeshauptstadt ausgewählt. Sie ist mit ihrer Einwohnerzahl von knapp über 14.000 die zweitkleinste Landeshauptstadt in den USA – die kleinste mit knapp über 8.000 Einwohnern ist Montpellier in Vermont.

Pierre

Am Missouri-River hat die Stadt Pierre den weitläufigen „Steamboat-Park“ eingerichtet.

Park

Vom Ufer des Missouri-Rivers im "Steamboat Memorial Park" in Pierre kann man auf die gegenüberliegende Flussseite nach Fort Pierre sehen sowie auf die auf der Anhöhe befindlichen "Vérendrye-Gedächtnis-Site".

Fernblick

Im Park kann man u.a. das erste Schulhaus von Pierre aus dem Jahr 1881 anschauen, in dem zu Beginn achtzehn Schüler unterrichtet wurden. Das Holzhaus ist 5 x 6 Meter groß.

old school
old school

Das Gebäude wurde mehrmals in der Stadt versetzt, bis es 1966 endgültig im Steamboat-Park landete. Im Jahr 2008 erfolgte eine gründliche Renovierung. Heute ist es mit antiken Schulbänken, einem Lehrerpult und historischen Lehrbüchern ausgestattet.

Von diesem kleinen Gebäude geht es zum größten Gebäude in Pierre  -  dem Capitol. Es wurde zwischen 1905 und 1910 errichtet und von 1967 bis 1989, also für eine Dauer von 22 Jahren, renoviert. Es soll dem "State Capitol "von Helena im Staat Montana sehr ähnlich sehen.

Capitol

Einige Kuriositäten werden zum Capitol-Gebäude berichtet  -  so gibt es im ersten Stock mehrere Vitrinen, in denen Puppen ausgestellt sind, die jeweils die Robe tragen, die die Gouverneursgattinnen bei der Amtseinführung ihrer Männer trugen. Des Weiteren rühmt sich die Stadt Pierre, dass im gesamten Capitol herrliche Terrazzo-Fliesenböden verlegt sind. Beim ursprünglichen Bau waren angeblich 66 italienische Künstler beteiligt. Jeder durfte einen blauen Stein zur Erinnerung an seine Handwerkerleistung hinterlassen  -  seltsamerweise findet man heute nur 55 blaue Fliesen statt 66.

Eine Pracht-Marmortreppe führt in den zweiten Stock, wo man einen Blick auf die beeindruckende Rotunde in der Gebäudekuppel werfen kann.
Ein Besuch des Gebäudes ist nach einer Anmeldung und einem Sicherheitscheck möglich!

Im Park neben dem Capitol-Gebäude befindet sich ein Monument mit dem Namen „Fighting Stallions“ (kämpfende Hengste), das 1994 eingeweiht wurde. Das Motiv wurde ausgewählt, weil man mit ihm zum Ausdruck bringen wollte, dass in South Dakota der Kampf gegen schlechte Bedingungen und der Willen zu Leistung von großer Bedeutung sind. Die Bronzeskulptur entstand nach einer Holzschnitzerei des Künstlers Korczak Ziókowski (1908-1982) aus dem Jahr 1935. Ziókowski ist bekannt durch seine Mitwirkung bei den Präsidenten-Köpfen am Mount Rushmore und bei der Erstellung des Crazy Horse Monumentes in den Black Hills.

kämpfende Pferde

Das „Fighting Stallions“-Monument wurde anlässlich eines tragischen Ereignisses errichtet. Es erinnert an acht Männer, die am 19. April 1993 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Neben dem damaligen Gouverneur von South Dakota, George Mickelson (1941-1993), waren es vier weitere Staatsangestellte und drei wichtige Unternehmer aus Sioux Falls. Für jeden von ihnen ist am Sockel des
Monumentes eine Erinnerungstafel angebracht. Zu Gouverneur George Mickelson wird zitiert: „Mit grenzenloser Energie und echtem Mitgefühl forderte er uns heraus, größere Träume zu verwirklichen.“

Neben dem Monument „Fighting Stallions“ befindet sich das Veteranen-Denkmal von Pierre, das den Namen „Flaming Fountain“ (Brennender Brunnen) trägt. Über einen Wasserfall, der aus dem Brunnen des Denkmals herabfällt, wird der Capitol Lake mit Wasser versorgt. Vor einiger Zeit hat man dem Veteranen-Denkmal eine Adler-Figur hinzugefügt, um die Mitglieder der Sioux-Nation zu ehren, die in den Kriegen der letzten Jahrzehnte für die USA gekämpft haben.

flags
salut

Wenn man in Pierre unterwegs ist, fällt einem eine weitere Attraktion an vielen Straßenkreuzungen auf – dort stehen einzelne, lebensgroße Bronzefiguren. Seit 2012 hat Pierre einen „Wanderweg der Gouverneure“ / “trail of governors“ in der Stadt eingerichtet – ähnlich dem „trail of presidents“ in Rapid City. Jeder Gouverneur-Statue ist ein Attribut beigefügt, das während der Amtszeit von Bedeutung war. Man möchte damit einen Beitrag leisten, Geschichte lebendig zu machen.
Wir zeigen hier eine kleine Auswahl der Figuren:

Charles Henry Sheldon (1840-1898), 2. Gouverneur von 1893-1897, dargestellt mit seinem Säbel und seinem Hut aus der Zeit in der Unionsarmee. In der Hand hält er ein Foto von sich aus der Kriegszeit. Gleich nach seinem Amtsantritt musste er sich mit dem Diebstahl der Staatskasse durch Staatsschatzmeister W. Taylor auseinandersetzen. Außerdem musste er Probleme einer in die Krise geratenen Agrarwirtschaft lösen.

Sheldon

William Henry McMaster (1877-1968), der 10. Gouverneur von South Dakota von 1921 bis 1925, sitzt auf einer Bank und neben ihm steht ein Benzinkanister/ein „Gasolin-Fässchen“. Er kämpfte während seiner Amtszeit erfolgreich gegen zu hohe Benzinsteuern und setzte Zwangsvollstreckungen gegen in Not geratene Farmer aus. Er gilt als einer der Brückenbauer von South Dakota. Während seiner Amtszeit wurden fünf Brücken fertiggestellt. Er wurde nach seiner Gouverneurszeit zum Senator für South Dakota gewählt.

William Henry McMaster

Carl Gunderson (1864-1933), 11. Gouverneur von 1925 bis 1927, war ein lebenslanger Weizenbauer. So sitzt er in Arbeitskleidung auf einem Heuballen und hält ein Wagenrad. Gleichzeitig war er viele Jahrzehnte in verschiedenen politischen Positionen aktiv, u.a. für sieben Jahre als bundesstaatlicher indianischer Verwaltungsagent. Als konservativer Republikaner beendete er die finanzielle Förderung mehrerer Projekte seines Vorgängers und veranlasste die Kürzung vieler Staatsausgaben.

Carl Gunderson

Warren Everett Green (1869-1945), 13. Gouverneur von 1931-1933; seine Figur soll an die „Dirty Thirties“ (jahrelange Dürre mit extremen Staubstürmen) erinnern - starke Winde verwehen sein Jackett, er muss seinen Hut festhalten und auf seinem Podest sitzen Heuschrecken, die an die damalige Plage erinnern sollen. Er kam als Farmer in das Amt des Gouverneurs in einer Zeit der nicht endendwollenden Krise in der Landwirtschaft. Bei ihm erinnert man sich daran, dass er Landwirten staatseigenes Farmland zu günstigsten Preisen verkaufte. 

Warren Everett Green


Walter Dale Miller (1925-2015), 29. Gouverneur von 1993-1995, übernahm nach dem
Tod von Gouverneur George S. Mickelson für zwei Jahre die Amtsgeschäfte.
Während seiner gesamten politischen Karriere, er war über zwanzig Jahre gewählter
Vertreter im Repräsentantenhaus von South Dakota mit verschiedensten Funktionsstellen, betrieb er weiterhin seine Viehzucht-Ranch. Er wird deshalb mit dem Brandeisen seiner Ranch und in Westernkleidung gezeigt. Miller heiratete 1993 Patricia Caldwell und ist damit der einzige Gouverneur, der während seiner Amtszeit heiratete. Souverän beendete er einen Aufstand im Staatsgefängnis im Jahr 1993 und reagierte mit schnellen Maßnahmen auf die große Missouri-Überschwemmung in 1993.

Tom Berry

Leslie Jensen (1892-1964), 15. Gouverneur von 1937-1939, dargestellt in seiner Uniform der National Guard, die er während seines Einsatzes in Frankreich im ersten Weltkrieg trug (im zweiten Weltkrieg war er in Australien eingesetzt). Er förderte den Tourismus und reduzierte die Staatsschulden. 

Leslie Jensen

George Theodore Mickelson (1903-1965), der 18. Gouverneur von 1947-1951, wird als „Geschäftsmann“ präsentiert, der einen „flotten“ Spaziergang über das Kapitol-Gelände unternimmt. Der erfolgreiche Jurist war Gouverneur in der Zeit des Nachkriegswohlstandes und initiierte Straßenbauprogramme, förderte die Modernisierung der Agrarwirtschaft und investierte in die Hochschulentwicklung von South Dakota.

George Theodore Mickelson

Sein Sohn George Speaker Mickelson (1941-1993) war der 28. Gouverneur von South Dakota. Er kam während seiner Amtszeit 1993 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. 

Ralph Edmund Herseth (1909-1969), 21. Governeur von 1959-1961, wird in landwirtschaftlicher Arbeitskleidung gezeigt, weil er lebenslang seine Farm betrieb. Herseth war während der Weltwirtschaftskrise Superintendent des CCC (Civilian Conservation Corps). Große Probleme waren nach den Naturkatastrophen von 1959 während seiner Regierungszeit zu bewältigen. Außerdem führte er eine Zigarettensteuer ein, erließ ein Führerscheingesetz, das eine Prüfung zum Erhalt eines Führerscheins verlangte, und führte ein Rentensystem für Lehrer ein. Seine Ehefrau Lorna war von 1973 bis 1979 Außenministerin von South Dakota.

Ralph Edmund Herseth

Marion Michael Rounds (*1954), 31. Gouverneur von 2003 bis 2011, ist in Jagdausrüstung mit seinem Hund „Baby“ dargestellt. Rounds war lange Jahre als Versicherungs- und Immobilienmakler in Pierre tätig und engagierte sich zusätzlich in der Politik. Bereits 1990 wurde er für zehn Jahre in den Staatssenat von South Dakota gewählt. In seiner Zeit als Gouverneur förderte er die Hochschulentwicklung (zahlreiche Forschungszentren wurden gegründet) und den Tourismus. 2014 wurde er als Senator für das US-Repräsentantenhaus gewählt.

Marion Michael Rounds

Dennis Daugaard (*1953), 32. Gouverneur von 2011-2019, - seine Bronzefigur zeigt mit der rechten Hand in amerikanischer Gebärdensprache: „Ich liebe dich!“. In der linken Hand hält er eine Schaufel, um zu zeigen, dass er es liebte, Bäume zu pflanzen und Dinge zu reparieren. Er arbeitete lange Jahre im Bankwesen und als Geschäftsführer der „Children’s Home Soiety of South Dakota". Bevor er Gouverneur wurde, war der studierte Jurist bereits acht Jahre Vizegouverneur gewesen. Während seiner Regierungszeit wurden Reformen im Rechtssystem und im Verwaltungswesen verwirklicht.

Dennis Daugaard

Dies war eine kleine Auswahl der Figuren, die man auf dem „trail of governors“ in Pierre besuchen kann. In den nächsten Jahren kommt die Figur der ersten Frau hinzu  -  der Republikanerin Kristi Noem (*1971), die seit 2019 Gouverneurin ist.


Dienstag, 15. August 2023

Fort Pierre City

Diese Stadt liegt gegenüber der Hauptstadt von South Dakota, Pierre, auf der Westseite des Missouri-Rivers. Wenn man von Pierre über die Brücke nach Fort Pierre fährt, erreicht man eine andere Zeitzone. Man fährt aus der Central Time Zone in Pierre in die Mountain Time Zone nach Fort Pierre  - und gewinnt quasi eine Stunde. Die Grenze der beiden Zeitzonen führt hier in South Dakota mitten durch den Fluss.

Fort Pierre

Fort Pierre mit seinen heute etwas mehr als 2.000 Einwohnern feierte 2017 sein 200- jähriges Bestehen, weil man die erste Besiedlung in der Gründung von Fort Tecumseh durch die Columbia Fur Company im Jahr 1817 (1822?) als Start des Ortes ansieht. Mit Stolz erinnert man sich daran, dass man sich von 1817 bis 1868 die Pelzhauptstadt von Amerika nennen durfte.
Fort Pierre ist die einzige Stadt im 1873 gegründeten Stanley County (knapp 3.000 Einwohner), dessen Kreisstadt sie damit ist. Der „Stanley“-Landkreis wurde nach einem Generalmajor der Union, David S. Stanley (1828-1902), benannt.

welcome

Ein „Welcome-Gemälde“ an einer Wand in Fort Pierre zeigt, dass man stolz auf eine Zeit der „Ranching Cowboys“ und der „Missouri River Paddle Boats“ sowie der „Great Plains“ und „Fort Pierre Chouteau“ zurückblickt.

welcome

So schön, wie diese "welcome"-Seite des Hauses aussieht, so "schön" ist seine Rückseite!

welcome

Zu einer historischen Stadt gehört ein historisches Gefängnis – das ist im Fall von Fort Pierre das "Stanley County Gefängnis" von 1805. Im Jahr 1921 soll in ihm für einige Zeit sogar ein Berglöwe „eingesperrt“ gewesen sein, der einem Wanderzirkus entwichen war.

Gefängnis

Auf eine lange Geschichte blickt das Fort Pierre Train Depot zurück. Eisenbahnstrecken wurden gebaut und wieder aufgegeben und so hatte Fort Pierre von 1906 bis zur Schließung im Jahr 1958 eine Eisenbahnanbindung und ein eigenes Zug-Depot. Nach der Stilllegung der Strecke ersteigerte der Rancher Shirley Miller das Gebäude des Zugdepots und nutzte es für fünfzig Jahre auf seiner Farm als Lagerhalle. 2014 spendete die Familie Miller der Stadt Fort Pierre das historische Gebäude, es wurde zurückgebracht, restauriert und dient heute als Museum.

Train-Depot
train
depot

Ein weiterer sehenswerter Ort in Fort Pierre ist das „Casey Tibbs Rodeo Center“, ein Museum mit vielen Ausstellungsstücken zum Rodeo-Sport. Gewidmet ist es Casey Duane Tibbs (1929-1990), einem neunmaligen Weltmeister im sogenannten „saddle- bronc riding“ (Reiten auf einem bockenden Pferd), Stuntman, Schauspieler und Pferdezüchter. Er wurde in Fort Pierre geboren und ist dort auch bestattet.

rodeo
tipps

Bei unserem Besuch in Fort Pierre fanden die diesjährigen "Trader Days" statt und so waren viele Einrichtungen geschlossen (alle trafen sich ja auf der Festwiese). Dafür fuhren einige Oldtimer durch die Straßen, da sie am Samstag an einer großen Parade teilnehmen wollten.

old car
old car

Montag, 14. August 2023

Vérendrye - Monument und Museum in Fort Pierre

Auf einem Hügel auf der Westseite des Missouri über dem Ort Fort Pierre befindet sich das Vérendrye Monument.

Gedenkstein

Hier wird an zwei französische Brüder erinnert, die wohl die ersten Menschen europäischer Herkunft waren, die die Great Plains erreichten und wahrscheinlich auch die Rocky Mountains gesehen haben. Beide wurden in Quebec (Kanada) geboren und waren frühzeitig im Pelzhandelsunternehmen ihres Vaters, Pierre Gaultier de Varennes et Sieur de La Vérendrye (1685-1749), tätig. Es handelt sich um Francois de La Vérendrye (1715-1794) und seinen Bruder Louis-Joseph de La Vérendrye (1717-1761).
Beide unternahmen, begleitet von zwei weiteren Franzosen, im Auftrag ihres Vaters im Jahr 1742 eine Reise Richtung Westen, um einen Wasserweg zum „Westmeer“ zu finden. Ihre genaue Route ist unbekannt. Man nimmt aber an, dass sie wohl die Big Horn Mountains in Wyoming erreicht hatten. Einen Wasserweg zum Pazifik hatten sie auf jeden Fall nicht gefunden.

mögliche-route

Auf ihrem Rückweg über die Flüsse Cheyenne und Bad River erreichten sie am 30. März 1743 die Einmündung des Bad River in den Missouri-River. Hier vergruben sie auf einem Hügel eine Bleiplatte, mit der sie das Land für den König von Frankreich beanspruchten.

blick

Blick vom Vérendrye-Monument hinunter auf die Stadt Fort Pierre und den durch den "Bid Bend Dam" aufgestauten Missouri River (Sharpe-Lake).

gedenkstein

Der Text auf der damals vergrabenen Bleiplatte ist in Latein abgefasst. Auf der Vorderseite proklamieren sie das hiesige Land im Namen ihres Vaters für Ludwig XV, den damaligen König von Frankreich. Dieser hatte Vater Vérendrye das Privileg übertragen, in seinem Namen Land für Frankreich zu beanspruchen. Auf der Rückseite der Platte hinterließen sie ihre eigenen Namen und das Datum.

fundort

Am 16. Februar 1913 spielten Kinder auf diesem Hügel und entdeckten die Platte, die dort 170 Jahre „geruht“ hatte. Schnell wurde die historische Bedeutung erkannt. 1934 wurde an der Fundstelle das Vérendrye Monument errichtet.

1934
Blick auf Pierre
Blick auf den Missouri-River 
und die dahintereliegende Stadt Pierre

Die Originalplatte ist heute im South Dakota State Historical Society Museum im benachbarten Pierre ausgestellt, das leider wegen Renovierung zurzeit für zwei Jahre geschlossen ist. Eine Replik der Platte kann man im Vérendrye-Museum in Fort Pierre anschauen.

1991

Das 1968 eröffnete Vérendrye-Museum liegt in der Stadt Fort Pierre in der Deadwood Avenue und zeigt eine umfangreiche Ausstellung des Lebens in Fort Pierre während der letzten 200 Jahre - und natürlich eine Replika der gefundenen Bleiplatte.

history

Neben dem Eingang des Museums kann man sich eine historische Arztpraxis ansehen, in der sogar ein „Unterdruckgerät“ / eine „eiserne Lunge“ ausgestellt ist.

eiserne-lunge

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine originale historische Telefonzentrale mit viel Information zur "Draht-Übermittlung".

Telefon
Telefon

Im Hauptausstellungsraum fällt einem sofort eine umfangreiche Sammlung / Ausstellung von Cowboyhüten auf.

Hüte

Jeder Hut hat seine eigene Geschichte und man kann sie in einem ausliegenden Ordner nachlesen. Von ein paar ausgewählten Hüten möchten wir hier ihre Geschichte erzählen.

Da wäre der über 100 Jahre alte Hut von Martin Kennedy, der ab 1891 für viele Jahre Sheriff in Fort Pierre war. Bis zu seinem Tod in Fort Pierre im Jahre 1937 übernahm er neben dem Amt des Sheriffs noch andere Ämter (z.B. Schatzmeister des Landkreises, Mitglied der Schulverwaltung).


1886 wurde Bill Powell in einem Tipi in der Cheyenne Indian Reservation geboren. Trotzdem besuchte er die örtliche Schule und anschließend das College in Kansas. Von 1940-44 war er County Sheriff. Von ihm wird erzählt, dass er niemals eine Waffe trug, ihn aber jeder respektierte. Auch dieser Hut ist über 100 Jahre alt.

powell

Besonders stolz ist man im Museum, dass man den Hut des demokratischen Senators George McGovern (1922-2012) präsentieren kann. Er war 1972 erfolgloser Präsidentschaftskandidat der Demokraten (gegen Richard Nixon) – das ist sein Hut aus dem Wahlkampf von damals.


Ein weiterer kurioser Hut ist von Billy Kelly. Casey Tibbs, der Rodeo-Weltmeister aus Fort Pierre trug diesen Hut 1967, als er in dem Film „Born to Buck“ mitspielte. Auf dem Hut befindet sich Schlamm vom Rodeo-Gelände aus Fort Pierre.

Bill kelly

Ähnlich wie wir es schon einmal im Museum in Three Forks gesehen haben, gibt es hier - allerdings eine wesentlich kleinere - Ausstellung zu den Variationen von Stacheldraht (barbed wire).

Stacheldraht

Historische Wegweiser, beispielsweise von Fort Pierre nach Deadwood - während der Goldrausch-Zeit eine wichtige Verbindung - hängen an der Wand. Gleichzeitig werden viele historische Routen in Karten, Texten und Bildern vorgestellt, was die strategisch wichtige Lage dieses Ortes zwischen Missouri und Hinterland unterstreicht

old trail
old trails
old trails
to Deadwood
trail
trails

Eine Sammlung historischer Werkzeuge ist beeindruckend, da fehlt beispielsweise nicht einmal die „Apfel-Schälmaschine“.

Apfelschälmaschine

Entsprechend der Bedeutung der Farmer in dieser Region ist natürlich eine umfangreiche Präsentation verschiedener Sättel anzuschauen.

Es gäbe noch viele Gegenstände zu beschreiben, aber wir beenden unseren Besuch im Vérendrye-Museum mit dem Anschauen einer historischen Puppe, die in Deutschland hergestellt wurde und einem liebevoll arrangierten Baby-Teller mit dem netten Spruch: „Hickory, Dickory Dock – the mouse ran up the clock!“

Puppe
doll
plate

Sonntag, 13. August 2023

Sonnenuntergang am Missouri

Nach einem sehr ruhig und geruhsam verlaufenen Tag auf dem Campground erlebten wir einen farbenprächtigen Abend am Ufer des Missouri-Rivers.

Campground
sonnenuntergang
Sonnenuntergang
sonnenuntergang
Abenstimmung