Sonntag, 25. Juni 2023

Jefferson City ...

... die Hauptstadt vom US-Bundesstaat Missouri

Die Bürger von Missouri nennen ihre Hauptstadt liebevoll „Jeff City“. Die Stadt liegt direkt am Missouri am westlichen Rand des „Rheinlands“ und befindet sich in der Mitte zwischen Saint Louis im Osten und Kansas City im Westen.

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Im Jahr 1821 wurde der Ort zur Hauptstadt von Missouri ernannt und trägt ihren Namen zu Ehren des dritten Präsidenten der USA, Thomas Jefferson. Sie hat heute rund 43.000 Einwohner und ist Sitz aller Landesministerien von Missouri.
Dementsprechend fällt einem bei einem Besuch zunächst das die gesamte Stadt dominierende Kapitol, erbaut auf einem Kalksteinfelsen, ins Auge.

Kapitol

Kapitol

Das heutige, 1917 fertiggestellte Kapitol-Gebäude ist bereits das dritte seiner Art, die beiden vorherigen wurden durch Brände zerstört – 1837 und 1911. Das Gebäude, aber auch alle Rotunden, Böden und Treppen bestehen aus Kalksteinmarmor. Sowohl die große Freitreppe außen als auch das imposante Treppenhaus im Innern sind beeindruckend.

state capital

Das Gebäude ist im Renaissance-Stil erbaut und die Verzierungen von hunderten von Säulen außen und innen sind eine architektonische Meisterleistung. Auf der Kapitol-Kuppel steht seit 1924 eine gut 3 m hohe Bronzefigur der Göttin Ceres ↗, der 
Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, die auf die Bedeutung der Landwirtschaft in Missouri hinweisen soll.

Ceres

Natürlich steht vor dem Haupteingang des Kapitols auch eine 4 m hohe Bronzestatue von Thomas Jefferson, die von dem Bildhauer James Earle Fraser (1876-1953) geschaffen wurde.

Jefferson
links
Mother of Waters - Missouri - River
Father of Waters - Mississippi River
Viele Besucher kommen in das Capitol, um zum einen den einmaligen Blick über mehrere Stockwerke hinauf zur Kuppel zu genießen, zum anderen um die berühmten Wandgemälde im Innern, die Geschichtsszenen aus Missouri zeigen, zu bestaunen.
Im Capitol ist übrigens das Missouri State Museum untergebracht.

In nächster Nähe zum Capitol befinden sich die meisten der Verwaltungsgebäude von Missouri, beispielsweise der Missouri State Supreme Court, das oberste Gericht des Staates.

Court house
Missouri State Supreme Court
Gleichzeitig ist die Umgebung des Capitols zum Missouri hin parkähnlich gestaltet, mit vielen Skulpturen und Monumenten. Den engen Bezug zu Präsident Jefferson möchte man mit einem der wichtigsten Ereignisse aus seinem Leben darstellen  -  dem Louisiana Purchase. Ein Monument gegenüber dem Palast hat den Louisiana Purchase zum Thema - es werden die Unterzeichner gezeigt, die die Urkunde des Erwerbs von Louisiana von Frankreich ratifizieren und damit eine große Ausdehnung der jungen USA Richtung Westen ermöglichten. 

Unterzeichnung

Es sind Robert Livingstone (1746-1813) der damalige USA-Gesandte in Frankreich, James Monroe (1758-1831), der von 1817 bis 1825 der fünfte Präsident der USA war, und Francois Barbé-Marbois (1745-1837), der damalige Direktor des französischen Schatzamtes. Insgesamt verkaufte Frankreich etwa 2.145.000 km² Land an die USA – ein Gebiet, in dem sich heute fünfzehn amerikanische Staaten befinden. Das Bronze-Monument wurde von dem österreichisch-amerikanischen Bildhauer Karl Bitter (1867-1915) im Jahre 1904 ursprünglich für die Weltausstellung in Saint Louis entworfen.
Vor der Skulptur befindet sich ein Brunnen mit kämpfenden Zentauren-Figuren, der die Gesamtwirkung der Anlage erhöht.

Monument

Einige Schritte weiter erreicht man ein Lewis & Clark Monument, das erst im Jahr 2008 eingeweiht wurde. Auch hier soll die enge Beziehung zur Stadt gezeigt werden.
(Von diesem Monument berichtet der folgende Artikel).

Lewis & Clark Monument in Jefferson

Auf einem kleineren Hügel ganz in der Nähe liegt das Gebäude des Gouverneurs von Missouri (Missouri Governors Mansion). Es ist eines der Gouverneurshäuser in den USA, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Inmitten einer schönen Gartenanlage gelegen und im sogenannten Empire-Stil erbaut, erinnert das Gebäude an eine französische Villa  -  vor allem durch das wunderschön gestaltete Mansardendach. Es ist seit 1872 der offizielle Amtssitz der Missouri-Gouverneure.

Gouverneurshaus

Sehr interessant ist ein kleines Backsteingebäude aus den 1850er Jahren, das sich unterhalb des Gouverneurshauses befindet. Es wurde von Christopher Maus erbaut und ist ein typisches, noch heute erhaltenes Exemplar eines Bürgerhauses in Jefferson City aus dem 19. Jahrhundert  -  die robusten Backsteingebäude fand man damals überall in der Stadt.

Maus House

Wenn man nach der Besichtigung des Regierungsviertels noch nicht genug von Geschichte und Kultur hat, könnte man das ehemalige Staatsgefängnis oder die Lincoln University besuchen. Das „Missouri State Penitentiary“/ Staatsgefängnis von Missouri wurde 1836 eröffnet und 2004 geschlossen, beherbergte zahlreiche Schwerverbrecher, richtete viele in der eigenen Gaskammer hin, und zählte über 
hundert Jahre zu den grausamsten Gefängnissen der USA. Die Lincoln University wurde 1866 von schwarzen Soldaten eines Bürgerkriegsregimentes der Union gegründet und war die erste Universität, an der schwarze Menschen studieren konnten.

Corps of Discovery Monument in Jefferson City

In Jefferson City erinnert seit 2008 das Corps of Discovery Monument neben dem "Missouri State Capitol" an die Verbindung der Stadt zur historischen Lewis & Clark Expedition. Die Skulpturen befinden sich auf dem Trailhead Plaza, mit Blick auf die Jefferson Landing Historic Site und den Missouri River. 

Corps of Discovery Monument

Skulpturen

Das Arrangement der Skulpturen umfasst von links nach rechts York (Sklave von W. Clark), Captain Meriwether Lewis und sein Hund Seaman, William Clark, George Drouillard (Übersetzer und Jäger), sowie Umhängetaschen, einen Hut und eine apportierte Ente.
Das von Sabra Tull Meyer (1927 - 2023) im Alter von 81 Jahren geschaffene fünfteilige Denkmal soll eine bleibende Hommage an die Reise von Meriwether Lewis & William Clark durch Missouri darstellen. Das Denkmal liegt inmitten großer, künstlich geschaffener Kalksteinfelswände und einem Wasserfall. Der Wasserfall selbst soll an die Flüsse, die Stromschnellen und Hindernisse erinnern, die das Expeditionscorps auf ihrem Weg in den unbekannten Westen meisterten.

Monument
Monument
Clark & Drouillard
York

Einige Informationstafeln erinnern an dem Platz an die unvergessliche Expeditionsgeschichte.
Trailhead Plaza
in Jefferson

L&C


Quellen und weiterführende Informationen:

Samstag, 24. Juni 2023

Von Hermann nach Jefferson

Wenn man von der Stadt Hermann auf dem Missouri Highway 94 gen Osten Richtung Jefferson fährt, begleitet einen nahezu auf der gesamten Strecke - mit wenigen Ausnahmen – der Katy-Trail.

Als die Eisenbahn noch nicht diesen Streckenabschnitt abdeckte, befuhren zahlreiche Dampfschiffe den Missouri und brachten Frachten und Personen flussaufwärts. Damals gab es schon kleinere Ansiedlungen, an denen diese Schiffe hielten. In erster Linie bunkerten sie Holz, aber sie brachten den Bewohnern der Region oft auch lebensnotwendige Waren. Dafür wurden aber Tabak und Getreide geladen, um sie in St. Louis zu verkaufen.
Mit dem Bau der Eisenbahnverbindung änderte sich vieles am Missouri. Die Schifffahrt war nicht mehr rentabel, viele Landungsstellen wurden aufgegeben, doch dafür entstanden neue Orte und Haltestellen der Eisenbahn  -  bis auch die Bahnstrecke 1968 stillgelegt wurde.

nach Portland

Die erste Ansiedlung, die man erreicht, ist Rhineland, das deutsche Auswanderer an ihre Heimat erinnern sollte; es wurde bereits 1853 am Nordufer des Missouri Rivers erbaut. Dort hielt es Stand bis zur großen Flut 1993, in der viele der Häuser zerstört wurden. Danach baute man den Ort etwa 2,5 Kilometer weiter nördlich mit Hilfe von Staatsgeldern neu auf.

Rhineland

Es folgen die Grand Bluffs mit dem Ort Bluffton, der gut 16 Kilometer hinter der Stadt Hermann liegt.
Etwa 1847 gründeten Siedler einen Ort, den sie "Stringtown" nannten. 1866 wurde der Ort zu Bluffton und zu einer blühenden kleinen Gemeinde; die Eisenbahn mit ihrem Bahndepot spielte dabei eine wichtige Rolle. Der Ort verfügte über zwei Geschäfte, ein Postamt, eine Schmiede sowie eine Schule. Sie stand dort, wo sich heute der Parkplatz für die Besucher des Grand Bluffs befindet. Etwas nördlich lag eine größere Farm, die Elmer und Lula Gregory gehörte. Sie verkauften die Wegerechte, damit Besucher ungehindert zu der Aussichtsplattform auf den Grand Bluffs wandern können.
Mehrere Fluten richteten enorme Schäden an, die große Flut von 1951 erreichte selbst den hintersten Winkel von Bluffton. Der Niedergang des Ortes wurde mit der Einstellung der Eisenbahnlinie besiegelt.

Die nächste Station ist Portland.


Ausgrabungen belegten, dass in dieser Gegend "Native Americans" siedelten. Grabhügel und Felsenhöhlen sind die Beweise. 
Um 1834 siedelte sich eine Kolonie deutscher Immigranten an. In den Jahren 1837–38 kam es zu einer größeren Einwanderungswelle, und um die Klippen und Hänge begann man, Weinberge anzulegen.
Portland boomte und wurde eine der wichtigsten Städte der Region. Nach dem Aufkommen von Dampfschiffen und später der Missouri-Kansas-Texas Railroad kamen Kaufleute aus der gesamten Missouri-Region, um hier ihre Geschäfte zu tätigen.
Aber auch dieser Ort folgte den anderen hinsichtlich seiner Entwicklung. Mit dem Wegfall der Eisenbahn und dem Ausbau des Straßennetzes war Portland nicht mehr als "Warenstandortlager" erforderlich. Auffallend, die Einwohnerzahl fing erst nach dem Jahr 2000 an abzunehmen.

Hier in Portland, das etwas höher gebaut und damit Flut geschützter ist, hat man einen guten Blick auf den Missouri.

Missouri
Missouri -  Blick flussabwärts
Missouri
Missouri - Blick flussaufwärts
Missouri

Sehr schön zu sehen sind, dass immer wieder Untiefen / Sandbänke im Hauptstrom des Missouri vorkommen und Baumstämme eine Gefahr für die Schiffart darstellen können.


Im nahen Uferbereich findet man auch ein Hinweisschild zu "Historical Marker" der Lewis & Clark Expedition.

Ein weiterer Ort, am Missouri bzw. Katy-Trail gelegen, ist Steedman. Er wurde 1893 errichtet und nach Dr. I.G.W. Steedman (1835-1917) benannt, der zur damaligen Zeit der Landbesitzer war. (Steedman war später Colonel der Konföderierten Armee). Der Ort hat nur wenige Einwohner, lag aber immer über der Überflutungsmarke des Missouri-Rivers.

Auf der Weiterfahrt Richtung Jefferson erreicht man Mokane. Es existierte bereits 1818 als Smith´s Landing. Ein Farmer züchtete hier Rinder und baute Getreide an. 1848 wurde der Ort in St. Auburt umbenannt. Nach einer großen Flut 1888 konnten die Dampfschiffe diesen Ort nicht mehr anfahren. Als die Eisenbahnlinie gebaut wurde, nutzten viele die Möglichkeit, direkt an der Strecke eine neue Siedlung entstehen zu lassen. Ihr Name setzte sich zusammen aus Buchstaben der Erbauer zusammen: Missouri (MO), Kansas (KAN) und Eastern (E) Railroad.


Mokane wurde sogar „Division Point“, und erhielt dafür mehrere Abstellgleise. Gleichzeitig lag es exakt in der Mitte der Strecke St. Louis  -  Sedalia.
Anfang 1920 wurde der „Devision Point“ nach Franklin verlegt; das bedingte den langsamen Niedergang der Stadt, die endgültige Stilllegung der Eisenbahnstrecke gab der Ansiedlung den Rest.
1910 hatte der Ort etwa 650 Einwohner, 1970 nur noch 400 und heute leben etwas weniger als 200 in Mokane.
Ab 1973 wurde in unmittelbarer Nähe ein Kernkraftwerk (Kernkraftwerk Callaway ) errichtet, das 1984 in Betrieb ging. Den großen Kühlturm konnte man selbst schon von den Grands Bluffs in Bluffton sehen. Der Turm ist mit 169 Metern nur 13 niedriger als der Gateway Arch in St. Louis und damit der zweithöchste Turm im Bundesstaat Missouri.

Kernkraftwerk
Kernkraftwerk Callaway

Tebbetts folgt als weiter Ort am Missouri; er existierte 1881 bereits als Hord´s Landing. 1893 wurde die Eisenbahnstrecke durch den Ort und ein Eisenbahndepot gebaut und man nannte daraufhin diesen Ort nach Louis Bates Tebbetts, einem Eisenbahnoffiziellen. Heute hat dieser Ort nur noch 20 Einwohner.

Tebbetts

Der Ort hat ein kleines Gemeindezentrum aus rotem Backstein, ein Hostel, das einst ein Gemischtwarenladen war sowie eine umgebaute Bank, die zu einer Bar und einem Postamt wurde 
Ein großer Getreidesilo aus Stahlbeton, erbaut 1918, dominiert noch diesen kleinen Ort. Er wurde errichtet, um den Bauern den Abtransport ihres Getreides per Bahn zu erleichtern. Die Eisenbahn verkehrt schon lange nicht mehr in dieser Stadt ... dafür aber ein paar Lastwagen.

Getreidesilo
Tebbets History

Von Tebbetts sind es jetzt nur noch wenige Kilometer bis nach Jefferson, der Hauptstadt vom Bundesstaat Missouri.

Tebbetts to Jefferson

Quellen und weiterführende Informationen:

Aussicht von den Grand Bluffs


Die Klippen der schmutzig weiß aussehenden Dolomit-Felsformation, erreicht man vom Campingplatz aus nach etwa 2 Kilometern und einem anfänglich steileren Anstieg durch Hochwald. Hier trifft man auf Eichen -  Amerikanische Weißeichen, Schwarzeichen,
Posteichen ↗, Roteichen (Amerikanische Spitzeiche) und Zuckerahorne.

Wald
Hochwald

Der Weg zeigt teilweise tiefe Auswaschungen; hier muss das Wasser sturzbachartig zu Tal geflossen sein.
Da in den Klippen Vögel nisten und der Kalkboden eine besondere Flora aufweist, wurde diese Region 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt.


Von der hölzernen Aussichtsplattform, etwa 90 Meter über der Straße und dem ehemaligen Flussbett, hat man einen weiten Blick auf den teilweise verdeckten Missouri-Lauf und bei klarer Sicht über 20 Meilen flussaufwärts und flussabwärts. 

Aussichtsplattform

1804 hatte der Missouri-River ein wesentlich breiteres Flussbett. Wenn man direkt hinunter sieht, kann man noch den Kurvenverlauf erahnen der zeigt, wie die damaligen Wasser gegen den Bluff strömten, um dann wieder im Flachland weiter zu fließen.

Klippenblick
Blick gen Osten - flussabwärts
Dort, wo heute Mais angebaut wird, verlief einmal der Missouri.
Missouri-Blick
Blick geradeaus - gen Süden
Hinter hohen Bäumen ist der Missouri in der Bildmitte zu erkennen

Missouri-Westblick
Blick gen Westen  -  flussaufwärts


Eine Informationstafel zu Lewis & Clark ist hier auch zu finden. William Clark, der Kartograf der Expedition, kletterte regelmäßig zu solch einem Aussichtspunkt wie Grand Bluffs, um von dort das Land zu vermessen und zu zeichnen.

Clear view
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Lewis & Clark campten unweit dieser Bluffs am 29.05.1804
(Bitte die Himmelsrichtungen der Karte beachten!)

Quellen und weiterführende Informationen:

Donnerstag, 22. Juni 2023

Steamboat Junction

Heute sind wir nicht sehr weit gekommen; nur etwa 20 Kilometer.
Wir erreichten Bluffton, wo ich zu einem Aussichtspunkt hoch über den Kalkklippen wandern wollte.
Da in unmittelbarer Nähe ein kleiner Campingplatz liegt, der meist von den Fahrradfahren des Katy-Trails zur Übernachtung benutzt wird, wollten wir  -  unangemeldet an einem Samstag / Wochenende  -  einfach einmal nachfragen, ob… . Tatsächlich, der freundliche Besitzer bot uns einen Platz unter hohen Bäumen an, warnte uns aber gleichzeitig, sich bitte nicht auf die Plastikstühle zu setzen und auch den Tisch nicht zu benutzen. Sie hätten bei dem letzten Gewitter mit Hagel doch sehr gelitten. Dann zeigte er uns die Stühle und den Tisch. 

der Campground
Campground "Steamboat Junction"
Plastiktisch
Plastik-Tisch
Außer dem Loch in der Mitte alles Hagelschäden
Die Hagelkörner müssen schon eine ordentliche Größe und Kraft gehabt haben, um diese Kunststoff-Platte zu durchschlagen.
Nun, für heute Abend hatte die Vorhersage genau für diese Region ein Gewitter auf dem Wetterradar – wir blieben dennoch, im "Steamboat Junction" Campground.

Den Namen verdankt das Anwesen folgenden Tatsachen:
In den 1860/70er Jahre verlief das linke Ufer des Missouri fast dort, wo heute der Highway 94 vorbeizieht. Dort, wo derzeit der Wald den Flusslauf des Missouri nur erahnen lässt, war eine Insel, die Heckmann-Insel (benannt nach dem ehemaligen Kapitän eines Dampfschiffes, der hier wohnte), dahinter erneut ein Flussarm. Der nahe Ort etwas weiter flussaufwärts Stringtown (das heutige Bluffton) war für eine Zeit lang eine Anlegestelle für Dampfschiffe.
Das Dampfschiff „Clara“ - ein 1864 in Cincinnati, Ohio, gebautes Seitenrad-Dampfschiff -  sank teilweise 1870 (westlich von New Haven), nachdem es durch Untiefen im Fluss irreparablen Schaden erlitten hatte. Das Schiff war Teil der "Star Line Packet Company", die zwischen St. Louis und Kansas City verkehrte. William L. Heckmann (Steamboat Bill) erwarb das Wrack von der Versicherung und verwendete die nutzbaren Teile, um 1871 sein Haus zu bauen.
Steamboat Junction
1927 erhielt das Haus zwei Anbauten und das eine oder andere wurde repariert, doch sind noch immer die ursprünglichen Abschlussverzierungen des Daches sowie die Rahmen um die Fenster die originalen Bauteile, die einst im Dampfschiff „Clara“ z.B. die Türrahmen zu den Einzelkabinen waren.

Die Missouri, Kansas und Texas (“KATY”) Eisenbahnlinie wurde von 1891-1893 gebaut. Frachten und erste Passagiere fuhren auf dieser Strecke dann von 1893 - 1968. Bis in die 1960er Jahre gab es in Bluffton noch ein zweites Gleis mit einer Verladerampe, das in die Hauptspur der Katy-Trail-Linie einmündete. Diese Kreuzung (Junction) bildete den zweiten Namen des heutigen Anwesens.