Sonntag, 20. August 2023

nach Mobidge

Wir verlassen die Stadt Gettysburg, in „der die Schlacht nicht stattfand“ und fahren über den U.S. Highway 83 zunächst bis Selby, weiter über den U.S. Highway 12 und erreichen nach insgesamt knapp einhundert Kilometern die Stadt Mobridge.
Zunächst geht es wieder an unendlich riesigen Weizen-, Mais- und Sonnenblumenfeldern entlang und es sind etliche Mähdrescher unterwegs.

Sonneblumen

Zwischendrin gibt es große Abschnitte mit Grasland, das teilweise als Weideland genutzt wird. Wir fahren hier weiter durch die „Great Plains“ („Große Ebenen“), einem Gebiet, das sich östlich der Rocky Mountains ab den Prärie-Provinzen Kanadas (Alberta, Saskatchewan, Manitoba) mit einer Breite von fast 500 Kilometern über 3.000 Kilometer bis zur mexikanischen Grenze erstreckt.
Die hiesigen „Great Plains“ in South Dakota stellen mit ihren extremen Klimabedingungen (sehr kalte Winter, feuchtheiße Sommer, viele Stürme) eine Herausforderung für die Farmer dar, sodass wir an vielen aufgegebenen Farmen von einst vorbeifahren.

aufgegeben
aufgegeben
aufgegeben

Nach einigen Kilometern verlassen wir den U.S. Highway 83 für eine kurze Strecke Richtung Osten, um zu einem Historical Marker zu gelangen, der sich mit dem 100. Meridian West (Längengrad) befasst. Leider ist der Marker an der ausgewiesenen Stelle nicht mehr zu finden.

weh
Hier an der Straßenausbuchtung hätte er stehen sollen
100. Meridian

Major John Wesley Powell (1834-1902), ein früher westlicher Entdecker und zweiter Direktor des United States Geological Survey, erkannte den 100. Meridian als die natürliche Trennungslinie zwischen dem feuchten Osten und dem trockenen Westen.
Die oben beschriebene Region der "Great Plains" am 100. Meridian weist eine durchschnittliche Höhe von 600 m über dem Meeresspiegel auf. Dies bedingt, dass feuchte Wetterlagen aus dem Golf von Mexiko kommend nach Osten abgelenkt werden. Im Westen ist somit das Klima trockener, zumal das Land auch noch sanft abfällt.
Wenn Niederschlagsmengen weniger als 530 mm pro Jahr betragen, führt dies zur Austrocknung. Westlich des 100. Meridians ist dies der Fall. Landwirte, mit Ländereien westlich dieser Linie, müssen deshalb auf Bewässerungssysteme zurückgreifen - wenn vorhanden.
Das war u.a. ein Grund, weswegen Versicherungsgesellschaften bis vor kurzem nicht bereit waren, Verträge abzuschließen bzw. Kreditagenturen kein Geld verleihen wollten, wenn Siedler mit Ländereien westlich des 100. Längengrades vorsprachen. Dies bedeutet, dass in der Geschichte von South Dakota viele Farmer mit dem 100. Längengrad schlechte Erfahrungen verbanden.
Heute spielt der 100. Längengrad in der wissenschaftlichen Diskussion erneut eine Rolle. Verschiedene Klima-Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich die Grenze zwischen feuchtem und trockenem Wetter, die ursprünglich am 100. Meridian zu finden war, über mindestens zweihundertfünfzig Kilometer nach Osten verschoben hat.

Wir fahren zurück zum U.S. Highway 83 und passieren den ehemaligen Ort „Bangor“. Dieser Ort war einst eine blühende Kleinstadt und wurde 1884 zur Kreisstadt des Landkreises „Walworth County“ gewählt. 

Bangor

Wieder einmal spielte die Eisenbahn eine Rolle, ob sich ein Ort weiterentwickeln würde oder aufgegeben werden musste. Die Milwaukee Railroad folgte 1900 nicht dem Straßenverlauf, sondern baute einen nördlichen Bogen, um auch später an anderer Stelle den Missouri überqueren zu können. Schnell gründete sich 1899 der Ort Selby. Die Bürger von Bangor zogen, teilweise mit ihren Häusern, nach Selby um und in den nächsten Jahren verschwand Bangor vollständig.

Eisenbahnverlauf

Im Klein-Museum in Mobridge konnten wir dieses "Erinnerrungsstück" aus Bangor sehen.

Bangor

Als nächstes erreichen wir
Selby, die heutige Kreisstadt des „Walworth County“ mit seinen derzeit rund 600 Einwohnern.

selby

In dieser Stadt ist man besonders stolz, dass in ihr gleich zwei Gouverneure von South Dakota geboren sind – Vater und Sohn Mickelson. Ihnen ist ein „historical marker“ am Ortseingang gewidmet, auf denen das jeweilige Leben der Beiden beschrieben ist. Wir haben sie bereits auf dem „trail of governors“ in Pierre vorgestellt.

Mickelson

Ab Selby fahren wir auf dem U.S.Highway 12 weiter bis Mobridge (1906 gegründet im Rahmen des Milwaukee-Eisenbahnbaus, etwas über 3.000 Einwohner). Als man mit dem Bau der Brücke über den Missouri bagann, wurde die Telegraphenübertragungen vom Standort der Missouri-Brücke wurden mit der Abkürzung „MO Bridge“ gekennzeichnet. Dies gab der wenig später gegründeten Siedlung ihren Namen.

Mobridge

Samstag, 19. August 2023

Wo die Schlacht nicht stattfand

Wir fahren ein kleines Stück von der West Whitlock State Recreation Area an einem Seitenarm des Oahe Lake entlang auf dem SD-Highway 1804 zurück, biegen dann westwärts auf den U.S. Highway 212 ab, der auch der "Prairie Highway" genannt wird.
Die in South-Dakota verlaufenden Highways 1804 und 1806 wurden in Erinnerung an die Lewis & Clark Expedition (von 1804-1806) so genannt.

Oahe-lake
Prairie
Road
Road

Recht bald erreichen wir in South Dakota die kleine Stadt Gettysburg, "die Stadt, wo die Schlacht nicht stattfand".

Geddysburg

Jeder US-Geschichtskundige verbindet mit dem Begriff Gettysburg, in Pennsylvania gelegen, dass in bzw. um diese Stadt vom 1. bis 3. Juli 1863 eine der "berühmtesten" Schlachten von Streitkräften der Union und der Konföderierten während des Amerikanischen Bürgerkriegs ausgetragen wurde. Zahlreiche Union-Veteranen dieser Schlacht siedelten sich nach dem Bürgerkrieg im Dakota Territorium an, gründeten u.a. hier 1884 eine Stadt und benannten sie im Gedenken an die Schlacht „Gettysburg“. 
Seit 1997 haben die beiden Orte auch eine Städtepartnerschaft. Ansonsten ist die typische Prärie-Stadt in South Dakota mit knapp 1.100 Einwohnern bei Anglern und Jägern beliebt; Landwirtschaft dominiert die Region.


In der Ortsmitte befindet sich ein interessantes Museum – das „Dakota Sunset Museum“. Hier kann man sagen: „Alles begann mit einem Stein!“ Nahe der vom Oahe Lake überfluteten Stadt „Old Forest City“, an der Einmündung des Little Cheyenne River in den Missouri-River, befand sich der von den Native Americans verehrte „Medicine Rock“. 

Medicine Rock

Der vierzig Tonnen schwere Felsen (ca. 5,5 m lang und 3 m breit) dürfte vor 350 bis 400 Millionen Jahren von Gletschern bis in diese Missouri-Region transportiert worden sein. Seine Besonderheit sind menschliche Fuß- und Handspuren sowie Bärenspuren, die in die Oberfläche des Gesteins eingebettet sind.

abdrücke
negativ-abdrücke
Negativ - Fussabdrücke
Info

Mit einer Erklärung für die Spuren tun sich Wissenschaftler schwer. So ist die Aussage, dass diese Spuren entstanden, als der Kalkstein noch nicht ausgehärtet war, sehr umstritten. In der indianischen Mythologie wird berichtet, dass ein Krieger auf der Flucht vor einem Bären war, beide ihre Spuren bei der Verfolgung im Stein hinterließen, und der „Große Geist“ den Krieger rettete. Auf jeden Fall wurde die Stelle am Missouri, wo der Medicine Rock lag, von den Sioux als heiliger Ort verehrt.

Legende

Im Laufe der Geschichte sind etliche Personen am „Medicine Rock“ vorbeigekommen. 1825 dokumentierte die Atkinson/O’Fallon-Expedition den „Medizinfelsen“. Die traurige Geschichte des Todes von Captain John Feilner während der General Sully-Strafexpedition haben wir bereits erzählt. Im Juni 1873 besichtigte General George Custer mit seiner Ehefrau den „Medicine Rock“. 
Die zunehmende Bekanntheit des Felsens bedeutete aber auch, dass er zunehmend durch Abschlagen von Teilen und Einritzen von Namen zerstört wurde.
Da er in den 1950er Jahren nach dem Oahe Dammbau vom Oahe Lake überflutet worden wäre, beschloss die Feuerwehr von Gettysburg 1954 seine Rettung.

abtransport
Foto: Museum Gettysburg, SD

Der „Medicine Rock“ wurde nach Gettysburg transportiert, wo er bis 1990 am Highway 212 neben dem „Medicine Rock Café“ lag. 
Dann beschloss man im Ort, ihn mit einem Haus zu sichern. So wurde um den Felsen ein Raum gebaut, der der Vorderraum des 1990 eröffneten „Dakota Sunset Museums“ wurde. Eine Wand in diesem Raum ist seit 2008 mit einem Gemälde des Künstlers „Del Iron Cloud“ geschmückt. Das Wandbild zeigt den Medizinfelsen einst an der Einmündung des Little Cheyenne Rivers in den Missouri.

rock

Vom „Medicine Rock“-Vorraum kommt man direkt ins „Dakota Sunset Museum“ und wird von einer „umfangreichen“ Stifte-Sammlung begrüßt. Einer der ehemaligen Unterstützer des Museums, Charles E. Pearson, hat dem Museum seine unzähligen Stifte gespendet. Aus diesen Stiften hat man seinen Namen gestaltet, was recht lustig anzusehen ist. Für jeden einzelnen Buchstaben gibt es einen gleich großen Rahmen, hier der Buchstabe S.


Im sich anschließenden Museum gibt es eine Ausstellung zum Bürgerkrieg und zahlreiche antike Möbel und Kleidungsstücke werden präsentiert. In einer Ecke befindet sich eine Jagd-Ausstellung mit zahlreichen Tieren.

Tiere
Coe Frankhauser´s Big Game Animal Collection

In einer historischen Zahnarztpraxis wird eines der ersten Röntgengeräte gezeigt. In einem Barbershop kann man erfahren, wie der „feine Mann von früher“ seine Bartpflege erlebte.

Zahnarzt

Der „Generalstore von früher“ bietet „Waren von damals“ und nebenan kann man „Sternendecken“ der Sioux bewundern. Diese farbenprächtige Decke wurde von mehreren Frauen des Stammes "Little Eagle" angefertigt und dem damaligen Vorsitzenden der "Veterans of Foreign Wars", Elmar L. Zuber (1914 - 1999), übergeben.

quilt

Besuchenswert ist die einräumige „Maucher School“ (sie steht direkt neben dem Museum), in der von 1910 bis 1976 Kinder unterrichtet wurden. Vor dem Schulgebäude befindet sich die ehemalige Schulglocke der „Sinner Country School“.

Schule
Klassenraum

Im Unterrichtsraum blicken die Präsidenten Washington und Lincoln von der Wand herab, ein Trippensee-Planetarium erklärt den Weltraum und überall stehen antike Schulbücher und Unterrichtsmaterialien. 

Freitag, 18. August 2023

Von Pierre zum Oahe Lake

Über den ländlichen Highway 1804 fahren wir von Pierre entlang des östlichen Ufers des Missouri-Rivers über 115 Kilometer bis zur West Whitlock State Recreation Area am Oahe Lake.
1804

Kurz nach Pierre treffen wir auf den ersten interessanten historischen Ort. Auf einer damaligen Weide landete am 01. September 1927 Charles Lindbergh (1902- 1974) mit seinem Klein-Flugzeug „The Spirit of Saint Louis“. Nachdem Charles Lindbergh im Mai 1927 der erste Mensch gewesen war, der alleine und nonstop den Atlantik von New York nach Paris überquert hatte, befand er sich den Rest des Jahres auf einer Tour durch alle Landeshauptstädte der USA, um Interesse an der kommerziellen Luftfahrt zu wecken. Anfang September 1927 stattete er der Stadt Pierre einen Besuch ab, um am nächsten Tag nach Cheyenne in Wyoming weiterzufliegen.

Lindberg
Lindberg

Ein Stück bergauf am Snake Butte (Schlangenhügel) erreichen wir einen weiteren Ort der Geschichte. Dieses Mal geht es um die Kultur der "Native Americans". Hier befindet sich ein sogenanntes „Petroform“, ein aus Bouldern (Felsbrocken / großer Stein) von Menschenhand geschaffenes Bildnis – hier ist es eine Schildkröte. Das Schildkröten-Steinbild ist 4,50 Meter lang und 2,50 Meter breit, besteht aus über 50 großen Steinen und ist als „Petroform“ auf der Wiese ausgelegt. Die Legende erzählt, dass Sioux-Krieger unweit dieser Stelle einen Späher der Arikara tödlich verwundeten. Der Arikara lief noch einige hunderte Meter bevor er starb. Die von ihm beeindruckten Sioux hinterließen das Schildkröten-Bildnis, ein Stammessymbol, zum Ausdruck ihrer Bewunderung. Zwei Historical Marker informieren uns über diese Geschichte und das „turtle effigy“ allgemein, das Bildnis (effigy) der Schildkröte (turtle). Das „turtle effigy“ ist eines von hunderten dieser „Indianer-Mosaike“ in verschiedensten Formen (Schlangen, Fabelwesen, menschliche Gestalten, usw.), die man in South Dakota in den letzten Jahrzehnten entdeckt hat. Man geht davon aus, dass sie entweder Kultstätten markieren oder von besonderen Ereignissen berichten – wie hier am Snake Butte durch die Schildkröte geschehen.

turtle
Turtle
sioux mosaik

Eine kurze Strecke weiter kommen wir an einem „verlorenen Denkmal“ vorbei. Hier befindet sich ein einfacher Beton-Quader mit einigen Betonsäulen. Dieser Betonwürfel, der ehemalige Sockel eines Obelisken, ist das übrig gebliebene Relikt eines langen Streites.

ehemaliges Denkmal

Anfang des 20. Jahrhunderts ermittelte ein Wissenschaftler der Hochschule für Landwirtschaft und Mechanik in South Dakota, dass Pierre in der Nähe des „ungefähren geographischen Zentrums der USA“ liegt. Man betonte in Pierre übrigens immer das „ungefähr“. Zuerst stellte man ein Stück nordöstlich von Pierre einen Obelisken am Straßenrand auf, mit dem man sich als „geographical center“ der USA darstellte. Doch dieser Standort galt zur Straßennähe als zu gefährlich und so versetzte man den Obelisken auf den nahen Hügel. Bereits 1930 wurde Pierre jedoch dieser Titel streitig gemacht. Rugby in North Dakota beanspruchte für sich, das "geographische Zentrum" von Nord-Amerika zu sein. Es wurden unterschiedliche Methoden zur Bestimmung genutzt und man konnte sich dennoch nicht einigen. Zeitgleich wurde die Erinnerungsstätte bei Pierre mehrmals beschädigt, der beschädigte Obelisk abgetragen und dafür ein Schild angebracht. Doch auch dies und die Hinweisplakette im Steinsockel fanden bei irgendjemandem keine Akzeptanz und wurden zerstört. Igendwann gab man seitens Pierre auf. Heute steht tatsächlich nur noch der Beton-Quader als Zeugnis eines erbitterten wissenschaftlichen, politischen und privaten Streites.
Nach der Aufnahme von Alaska und Hawaii in die USA im Jahr 1959 veränderte sich die Situation sowieso komplett und so legte die National Geodetic Survey, eine Bundesbehörde zur Landvermessung, Belle Fourche in South Dakota als "Geozentrum der USA" fest. 2019 hatten wir diesen Ort bereits einmal besucht.

Nach weiteren fünfzehn Kilometern erreichen wir den Oahe Dam und das kleine Oahe Dam Visitor Center. Am Oahe Dam begann man im Jahr 1948 mit den ersten Baumaßnahmen und brauchte 24 Jahre bis zur Fertigstellung im Jahr 1962. In diesem Jahr wurde der Damm von Präsident John F. Kennedy offiziell eingeweiht.


Der Damm ist 75 Meter hoch und 2.850 Meter lang. Er staut den Oahe Lake auf, der sich gewissermaßen von Pierre, der Hauptstadt von South Dakota, über 370 Kilometer bis Bismarck, der Hauptstadt von North Dakota, erstreckt. Der Oahe Lake ist an einigen Stellen bis 60 Meter tief und hat eine Küstenlänge von über 3.600 Kilometern.

oahe-dam

Der Damm und das umgebende Gebiet wurden von Menschenhand modelliert und mit Präriegras eingesät, so dass beide landschaftlich nicht besonders auffällig erscheinen.

Nach dem Damm
Der Missouri River flussabwärts nach dem Oahe-Damm.
see
lake oahe

Neben dem Visitor-Center steht die Oahe Mission School and Chapel. Sie wurde 1877 erbaut und 1964 an ihren heutigen Standort verlegt. Sie läge nach der Flutung des Dammes unter der Wasseroberfläche des Sees. Der Missionar Thomas Lawrence Riggs (1847-1940) gründete gemeinsam mit seiner ersten Frau Nina (1848-1878) im Jahr 1874 die Oahe Mission, um hier Dakota-Kindern Bibelunterricht zu erteilen, ihnen Lesen und Schreiben in der Dakota-Sprache zu vermitteln und sie in einem Beruf auszubilden. Bereits sein Vater Stephen Riggs (1812-1883) war ein Missionar bei den Lakota gewesen und hatte viele Jahre eine Missionsstation in Minnesota betrieben. 1885 heiratete Thomas seine zweite Frau Louisa (1859-1951), die ebenfalls viele Jahre als Lehrerin in der Missionsschule tätig war. Die Inneneinrichtung der Oahe Chapel ist original aus dem Jahr 1907 und zeigt Schulbänke, die unter der Woche für den Unterricht und sonntags im Gottesdienst genutzt wurden.

Schule
the past
Schule
Info

Nach dem Besuch von Oahe Dam und Oahe Chapel folgen nun viele Straßenkilometer vorbei an Prärieland, aber auch Sonnenblumen-, Getreide- und Maisfeldern.

Prairie
Sonnenblumen
sonnenblumen
Sonnenblumen

Nach einiger Zeit machen wir wieder einen kleinen Abstecher an den Missouri-River. Hier, unter den Fluten des Oahe Lakes, existierte auch einmal eine kleine Stadt - Forest City; die erste Kreisstadt des Potter County verfügte sogar über eine Eisenbahnanbindung. 
Nichts erinnert an die einst geschäftige Ansiedlung am Missouri-River. Nur die Missouri-River Bridge, auch Forest City Bridge am US Hwy 212 genannt, eine ursprünglich freitragende stählerne Fachwerkbrücke aus dem Jahr 1958, thront über der sehr stillen Szenerie.

Brücke
Area

Kurz vor unserem heutigen Ziel, der West Whitlock State Recreation Area am Oahe Lake, kommen wir nochmals an einem Historical Marker vorbei. Es ist die Erinnerung an einen "heiligen Felsen", an den „medicine rock“, den die Dakota aufgrund von Hand- und Fußspuren auf dem Kalkfelsen als heiligen Stein verehrten. Er wurde 1953 von der Feuerwehr Gettysburg vor der Überflutung durch den Oahe Lake nach Gettysburg abtransportiert und kann dort im Dakota Sunset Museum besichtigt werden. Er würde sonst fünfzehn Meter unter der Seeoberfläche liegen.

Stein

Eine traurige Geschichte aus dem 19. Jahrhundert ist mit dem „medicine rock“ verknüpft. 1864 befand sich General Alfred Sully (1820-1879) auf seiner zweiten Strafexpedition gegen die Sioux. Zu seiner Mannschaft gehörte Captain John Feilmer, der sich alleine zu einer Besichtigung des „medicine rock“ begab und dort von drei Kriegern getötet wurde. General Sully ließ sie gefangen nehmen und köpfen; ihre Köpfe wurden anschließend auf Holzpfählen zur Warnung gezeigt.

Donnerstag, 17. August 2023

South Dakota - Ländereien der Stämme

Landkarte
Landkarte im Vérendrye-Museum in Fort Pierre

Wir bewegen und werden uns die nächste Zeit weiterhin entlang des Missouri-Rivers in Native American Reservations bewegen. Im Einzelnen gehören dazu folgende „Stammes-Ländereien“ (in der Reihenfolge, wie wir sie „erfahren haben“):

Reservate
Bild aus: South Dakota Department of Tourism (2014)

Nr. 9  -  Yanton Sioux
In diesem Reservat leben die Ihanktonwan Dakota Oyate (Die Leute vom Ende des Dorfes).

Nr. 2  -  Crow Creek Sioux
Dieses Areal auf der östlichen Seite des Missouri-Rivers ist das Reservat der Dakota- [Mdewakanton (Leute vom Geist-See)] sowie der Nakota Sioux [Ihanktonwan (Die Leute vom Ende)].

Nr. 4  -  Lower Brule Sioux
Auf der Westseite des Missouri-Rivers lebt der Stamm Sicanhu (fest gebrannt).

Nr. 1  -  Cheyenne Rver Sioux
In diesem Reservat leben insgesamt vier Native American Stämme der Lakota.
Mnicoujou (Pflanzen am Wasser), Oohenumpa (Zwei Rinder), Itazipco (ohne Bogen) und Sihasapa (schwarze Füße).

Nr. 8  -  Standing Rock Sioux
Ihr Reservat reicht über den derzeitigen US-Bundesstaat South Dakota nach North Dakota hinein, wo sie auch ihre Hauptniederlassung haben. Auch in diesem Reservat leben vier Stämme der Dakota und der Lakota.
Hunkpapa (Zeltleute am Horn), Sihasapa (schwarze Füße), Ihankonwana (Kleine Bewohner am Ende des Dorfes) und Hunkatina (abgeschnittener Kopf).

Quellen und weiterführende Informationen: