Sonntag, 15. Juli 2018

zum Kluane Lake

Wir starteten diese Etappe an der Abzweigung des
Haines Highway (Yukon Highway #3) vom Alaska Highway,
dem Yukon Highway #1 North.

Wir folgen der Beschilderung Richtung Anchorage / Fairbanks.

Offiziell sind wir bereits 1.578 Kilometer auf dem Alaska Highway seit Dawson Creek unterwegs.
Tief hingen heute die Regenwolken  -  aber es war (noch) trocken

Beim Verlassen von Haines Junction passiert man noch zwei Tankstellen und zwei Motels und schon ist man aus dem Ort wieder draußen.

An der Gemeindegrenze informiert ein grünes Entfernungsschild:
Destruction Bay 108 km
Fairbanks 822 km





Auf der Weiterfahrt hat man bei schönem Wetter einen freien Blick auf die halb links liegende, z. T. noch schneebedeckte Bergkette der Kluane Ranges. Die Bergkette wird von einigen Tälern durchschnitten, entstanden mit Ende der letzten Eiszeit, als Gletscher schmolzen und ihre abfließenden Wassermassen für Erosion sorgten.






Genau gegenüber, bei der Historic Mile 1.022, und 10,5 km hinter der Junction, bestand einmal
die Bear Creek Lodge.
Die Lodge schloss bereits im November 2006 und wurde von einer Holzfirma übernommen.
Sie ging aufgrund neuer Gesundheitsvorschriften bankrott, denn für etwa $ 20.000 hätte die
Besitzer das Abwassersystem den neuen Standarts entsprechend modernisieren müssen.
Die Lodge, damals noch ein "roadhouse", geht zurück bis ins Jahr 1904, als Goldsucher auf der Whitehorse-Kluane Wagen Road nach Silver City hier entlang kamen.
Dorothy Mackintosh kaufte Anfang der 1940er das Anwesen und baute aus den alten Holzstämmen ein neues Café. Dann bekam sie einen neuen Namen: MacIntosh Lodge.
Man führte damals sogar einen Reifenservice und eine Tankstelle.
Quelle: http://www.explorenorth.com







Nach insgesamt 18 Tageskilometern erreichten wir
Spruce Beetle Trail Interpretive Site
Auf dem etwa 2 km lange Rundweg, der gut ausgeschildert ist und an dem einige Ruhebänke aufgestellt sind, wird anhand von vielen Informationstafeln das Leben der Fichten-Borkenkäfer
(Dendroctonus refipennis) und seine zerstörende Wirkung bzw. Bedeutung auf die Wälder aufgezeigt.
Von einer Aussichtsplattform kann man ins nahe Tal sehen, aber auch viele braun gewordene, d.h. abgestorbene Fichten.

Weibchen durchbohren die Rinde von Fichten (und nur von Fichten) und legt ihre Eier in die Gewebeschicht des Baumes (Phloem). Hier wachsen die Larven heran.









Der Baum versucht durch vermehrtes Absondern von Harz an der Eintrittsstelle der Käfer zu
schützen. Dennoch, der Baum stirbt innerhalb von wenigen Wochen. Die Nadeln fallen jedoch nicht ab, färben sich höchstens rötlich. In diesem Tal hat der Borkenkäfer ab 1994 sein Unwesen getrieben!





Wir fuhren an einigen hogen Bergen vorbei.

Die Eis bedeckte Bergspitze (leider links hinter den Wolken) gehört zum Mount Archibald (2.588 m), die schmalere, pyramidenähnliche Spitze auf der rechten Seite ist Mount Decoeli (2.332 m). Letzterer galt /gilt als Landmarke, da








Hinter dem Christmas Creek stehen auf der linken Seite die Überreste eines abgestorbenen Fichtenwaldes. Sie bieten ein trauriges Bild. Hier kann man verstehen, warum für einige Verantwortliche ein Waldbrand auch seine "guten Seiten" hat!

Kurz hinter dem Boutillier Summit (1.003m) befindet sich bei Tageskilometer 56 rechts eine kleine Haltebucht; leider ist die Sicht  auf den Kluane Lake (= Big Fish / White Fish Lake) komplett zugewachsen.

Von 1717-1750 "wuchs" der Kaskawulsh Gletscher über den Slims River und verschloss durch mitgeführte Ablagerungen, die bis dahin natürliche Entwässerung des Kluane Lakes. In der Folge stieg der Wasserspiegel um mehr als 12m an und bedingte, dass sich das abfließende Wasser nun einen anderen Weg am nordöstlichen Ende des Sees suchen musste. Von dort aber fließt das Wasser Richtung Yukon in die arktische Beringsee anstatt südlich in den Pazifischen Ozean. Durch die Abfluss-möglichkeit erreichte der See bald wieder seinen normalen Wasserstand.
Als der Gletscher geschmolzen, das Seeniveau wieder seinen ursprünglichen Stand erreichte, war jedoch der zwischenzeitliche Auslauf zur Dauerlösung geworden.

Doch im Frühjahr 2016 änderte sich dies schlagartig: Ansteigende Temperaturen ließen den Gletscher schneller abtauen als vorher. Dies wiederum verursachte einen starken Schmelzwasserstrom mit Eisbruch. Dieser blockierte den bisherigen Abfluss in den Slim River und damit die Speisung des Kluane Lakes mit Schmelzwasser und lenkte das Wasser stattdessen etwas früher sogar wieder Richtung Süden in den Alsek River.
Über den Alsek River fließt das Schmelzwasser seit Ende Mai 2016 nun wieder Richtung Pazifik. Und die Folge: der Kluane Lake fängt an, trocken zu fallen.

Burwash Landing und Destruction Bay, einst direkte Anrainer-Siedlungen des Sees, liegen bereits abseits des einstigen Ufers.
Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21365-2017-04-18.html
Quelle: https://www.nature.com/articles/ngeo2932.epdf

Ehe wir uns jedoch dem Kluane Lake näherten, besuchten wir die "ghost-town"
Silver City

(über sie und unseren Besuch dort werde ich einmal gesondert unter "ghost towns" berichten)

Die Existenz dieses Ortes war einem Goldrausch Anfang der 1900er Jahre zu verdanken, der eigentlich gar keiner war.

Nachdem sie 1896 schon im Rabbit Creek Gold gefunden hatten und damit den Klondike-
Goldrausch auslösten, fanden Skookum Jim und Tagish Charlie (1860 - 1908) Gold in der Ruby
Range, östlich vom Kluane Lake. Sie steckten hier am 04. Juli 1903 ihren Claim ab.

Die "Southern Tutchone People" hatten in der Region bereits ein Netzwerk an Pfaden. Sie wurden genutzt, um einen Weg von Whitehorse bis hier an den See zu bauen, 1904 sogar als "wagon road". Von hier wurden die Waren dann per Boot über den Kluane Lake weiter transportiert.
Hoffnungsvolle Glücksritter kamen, - letztendlich aber weit weniger als vermutet; mit ihnen aber auch die Mounties, die NWMP. Sie eröffneten eine Sommerdienststelle in Zelten. Später wurde sogar eine dauerhafte NWMP-Niederlassung in Silver City eingerichtet; 1905 eröffnete gar die Poststation.
Nahe Bullion Creek und Sheep Creek entstand eine Zeltstadt, die jedoch im Jahr 1905 schon wieder
verlassen wurde, da man Mitte Juni 1904 etwas nördlicher im Burwash Creek ebenfalls Gold gefunden hatte.

Der Gold-Ertrag war alles in allem gesehen mehr als mager, so dass die Einwohnerzahl von Silver City 1915 nur noch eine Person betrug. Die NWMP wurde bereits 1907 schon wieder abgezogen.
Mit dem Schließen des Post-Office 1921 wurde diese Ansiedlung komplett aufgegeben.
Dafür kam Morley Bones und etablierte hier die größte Silber- und Blaufuchsfarm von ganz Yukon Territory. Um 1930 kaufte sie Jack Hayden und betrieb sie bis zu seinem gewaltsamen Tod (erschossen 1948).
Die Ansiedlung hieß zuerst Kluane City, später Silver City. Ob es mit den Silberfüchsen zusammenhängt, die hier gezüchtet wurden?

Zurück auf dem Alaska Highway, überquert man den großen Auslass des Silver Creek, dessen Wasser in den letzten Jahren mit zur "hydraulischen" Zerstörung von Silver City beigetragen haben. 3,6 Km wieder auf dem Highway zweigt an der Historic Mile 1055, insgesamt 1.638,5 km hinter Dawson Creek, ein kleiner Seitenweg zum Kluane Lake Research Station and airstrip ab.
Hier werden Flüge zu den nahe liegenden Gletschern angeboten.

Bald passierten wir die ehemalige
Kluane Lake Lodge.

Sie schloss bereits 1990, wurde danach zwar noch einmal für kurze Zeit geöffnet, ehe sie 1999 endgültig aufgegeben wurde.













Im bereits trockenen gefallenen Uferbereich des Sees sind alte "Übrigbleibsel" aus der Zeit des WW II zu erkennen. Z. B. die Fundamente der CanTel-Telefonleitung, die hier durchgeführt wurde und Rohrleitungen.










Kurz danach ist es soweit. Man quert das weite Flussbett des Slim´s River.
Ganze drei Kilometer dauert die "Überfahrt", ehe man wieder auf gewachsenem Grund ankommt.
Auf halbem Weg quert man die eigentliche Slim´s River Bridge, die zwar bereits 1943 erstmals erstellt, 1955/56 von der kanadischen Armee erneuert, aber 2010 komplett erneuert wurde.


Schlammig ist das Terrain, wo noch nass,  bedingt durch den Lößanteil, den das Wasser aus den Bergen mit sich brachtet und hier ablagerte.





Wie aus den Bildern ersichtlich, wurde das Wetter im Laufe des Tages wieder wesentlich besser, doch auch erheblich windiger.

Und dieser Wind blies nun den Silt-Anteil aus dem trocken gefallenen breiten Flussbett hinaus auf den See.








































Selbst die Überquerung der Brücke und etwa 100 m dahinter wurden zum"Blindflug".













Ein Blick zurück am späten Abend von unserem Campingplatz (direkt am Ufer des Kluane Lake gelegen) auf die "Sandwolke" am Slim River.









Der Wind hatte zwar die Regenwolken vertrieben, doch jede Menge kalte Luft mitgebracht.
(Abendliche Rast nach einem längeren Uferspaziergang.)



Freitag, 13. Juli 2018

in Haines Junction

Der Ort wurde zwar früher schon von "First Nations" aufgesucht und als Lager genutzt, wo sie die gejagten und gesammelten Vorräte zwischenlagerten, doch "eingerichtet" wurde die Ansiedlung erst mit dem Bau des Alaska Highways. Hier ließen sich die amerikanischen Soldaten nieder, die die Straße zwischen der Hafenstadt Haines und dem Alaska Highway bauten. Sie wurde bereits 1943 fertig gestellt.

In der Folge siedelten sich auch "First Nations" aus der näheren Umgebung an oder wurden vom Kanadischen Staat hierher zwangsumgesiedelt.

Gleich am Ortseingang befindet sich eine Tankstelle und ein weniger schöner Campground.









Genau gegenüber befindet sich die Zufahrt zu dem im Jahr 2012/13 neu eröffneten und besuchenswerten
Da Kμ Cultural Centre
mit dem örtlichen Informationszentrum von Haines Junction und einer
Informationsstelle für den Kluane National Park.




"Our Lady Of The Way"
Sie ist eine von drei katholischen Kirchen am Alaska Highway.
Im Jahre 1954 wurde sie unter dem Oblatenpriester Eusebe Morriset (✟ 1964) und Father Jean Paul Tanguay erbaut; genutzt wurde dazu eine alte Wellblechhütte, einer Hinterlassenschaft der US-Army.
(Morriset war ab 1943 Hilfskaplan bei der amerikanischen Armee am Alaska Highway).
Diese „Wellblech-Hütten“ der Armee wurden erstmals während des 2. Weltkrieges für die Navy in „Quonset Point“ in Rhode Island gebaut und wurden ein typisches Merkmal der U.S. Camps. Ihr Stahlgerüst wurde mit Metallblechen (corrugated Metal sheets) versehen.















Die Madonna im "Kirchturmgiebel" ist eine von vier, die Bishop Jean Courdet (ebenfalls ein Oblate) Mitte der 50er-Jahre in Belgien herstellen ließ.
(die erste sahen wir bereits an der Kirche in Teslin  -  https://canada-s-calling.blogspot.com/2018/06/in-teslin.html)

Heute noch werden in dieser Kirche Sonntags Gottesdienste abgehalten.


Schräg gegenüber der Kirche liegt
"Frosty Freez".
Hier bekommt man nicht nur Eis, sondern auch jede Menge „take-away-food“.

Fast nebenan liegt
St. Christopher´s Anglican Church

Bereits 1949 existierte eine Anglican Sunday School in einem fahrenden Caravan.
1956 bauten Reverent Watson und Peter Tizya die erste feste Kirche. Sie hielt bis 1987.
Henry Henkel schuf eine neue, u.a. mit Hilfe der Insassen eines hiesigen Gefängnisses.




















Fast an der Highwaykreuzung
(Haines / Alaska Highway) liegt das
Kluane Park Inn

1946 bereits als Zelt mit festen Wänden errichtet, wurde es Haines Junction Tavern genannt.
1973 wurde das Anwesen verkauft,
die Taverne abgerissen.
1974 erbaute man aus vorgefertigten Teilen eine Lodge, das Haines Junction Inn.
1975 ergänzte man erneut Teile am Gebäude und änderte den Namen erneut, diesmal in Kluane Park Inn. (1972 wurde der gleichnahmige Nationalpark geschaffen). Das Gebäude erhielt im Keller auch eine Kegelbahn, die jedoch nie eröffnet wurde.
2012 übernahmen neue Besitzer und führen seitdem auch ein Chinese-Canadian Restaurant.

Den alte Mile-Posten 1016 des Alaska Highways kann man noch direkt neben dem Eingang der Bar im Kluane Park Inn sehen.






Direkt daneben steht noch leer und verlassen das
Brewster House“.

Das Ehepaar Brewster bewohnte hinter diesem Anwesen Anfang der 60er-Jahre ein kleineres Haus. Sie betrieben eine kleine Werkstatt und eine Tankstelle. Das Brewster House selbst, früher einmal auf einem Gelände der Straßenmeisterei an der Haines Road gebaut, diente, später hierher gebracht, den Reisenden am Alaska Highway als Lodge.





Nachdem die eigentliche Werkstatt abbrannte, betrieben die Brewsters aus einer Quonset-Hütte ihre Geschäfte weiter.












An dieser Kreuzung muss man - von Süden kommend - rechts abbiegen, wenn man dem Alaska Highway weiter Richtung Fairbanks folgen.











Seitlich der Kreuzung befindet sich das Wildlife Monument "The Muffin" oder
"Animal Cupcake" von 1987/88.













Aber auch die offizielle Milemarkierung ist hier anzutreffen und ein Informationshinweis zur Haines Road.












Ferner konnten wir bei herrlich warmem Wetter den Tag und die Aussicht genießen.
Und nach einem Besuch in der Bar des Kluane Park Inn war an eine Weiterfahrt auch nicht mehr zu denken. So blieben wir noch einen Tag länger in diesem Ort.



Die Kreuzung in Haines Junction  (geradeaus führt der Alaska Highway weiter Richtung Fairbanks)











Der Versuch, unsere Testreihe
"The Best Cinnamon Bun of the Alaska Highway" wollten wir in der Village Bakery fortführen, doch irgendwie wären sie nicht in die engere Wahl gekommen
(aber lesen und sehen Sie bitte hier selbst:
https://canada-s-calling.blogspot.com/p/cinnamon-buns.html







Donnerstag, 12. Juli 2018

nach Haines Junction

Wir fuhren zum Alaska Highway zurück, schauten jedoch vorher noch einmal am ehemaligen Roadhouse an der Kreuzung Takhini Road / North Klondike Highway vorbei, querten anschließend den Takhini-River, der in unmittelbarer Sichtweite in den Yukon mündet und dort enorme Auswaschungen im sandigen Ufer vorgenommen hat.

1.437 km hinter Dawson City liegt die Kreuzung zum Alaska Highway. Ab hier orientiert sich für uns dieser Highway wieder westwärts.
Ein grünes Entfernungsschild besagt in Kilometerangaben:

Haines Junction ➜ 144
Fairbanks ➜ 946





Rechts und links des Highways kann man nun noch Teilstücke des alten "ALCAN" (ALascan-CANadian Highway) sehen. Sie zweigen als breitere Schotterstraßen ab (hier beim Km 1.500).
Auch nähert sich der Alaska Highway wieder dem Takhini River.

An der Historic Mile 937 gibt es einen großen Parkplatz. Er dient als Rest Stop, zugleich stehen hier aber auch drei Informationstafeln, die über den "The Dawson Overland Trail" informieren. Es war einmal ein Kutschen-Weg aus der Zeit des Klondike Gold-Rausches und verband Skagway bis Whitehorse (per Eisenbahn) und führte als "Trail" dann weiter bis Dawson City.


Tief hingen die Regenwolken heute

Nach dem Klondike Gold Rush 1898 blieb er der 530 Kilometer lange Haupttransportweg zwischen Whitehorse und Dawson City entlang des Yukon River. Im Sommer transportierten Raddampfer schwere Fracht und Ausrüstung. Während des Winters übernahmen Hunde- und Pferdeteams die Post und leichte Fracht über das manchmal raue und unzuverlässige Eis. Während des Frühjahrs-Tauwechsels und vor dem Winter ruhte für etwa drei Wochen der Transport.
1902 schloss der Yukon-Regierung mit der White Pass & Yukon Route einen Vertrag ab, um eine Überland-Winterstraße von Whitehorse nach Dawson City zu bauen.

Früher gab es etwa alle 25 Meilen solche Rastplätze an dem Trail zwischen Whitehorse und Dawson City mit oft mehreren Häusern und Ställen zur Verpflegung von Mensch und Tier und zum übernachten. Viele von ihnen waren im Besitz der White Pass & Yukon Route, einige wenige von unternehmungslustigen Geschäftsleuten.
Ein Roadhouse direkt hier am Takhini River gehörte zuerst William Pucket, auch bekannt als "King of the Roadhouses". Auch die North-West Mounted Police (NWMP) ließ sich bis 1907 neben dem Roadhouse nieder.
Ab 1903 gab es sogar im Sommer eine Fährverbindung über den Fluss.
Die Reisedauer auf dem Trail war Wetter abhängig und dauerte zwischen 5 - 10 Tage. Hier querte einmal der Trail den Takhini River. Diese Route wurde aufgegeben, als der heutige North Klondike Highway #2 gebaut wurde.
In den 1920ern wurde diese Route wieder aktuell, als in der Gegend um Mayo Silber gefunden wurde. Da um 1948 die Raddampfer nicht mehr in der Lage waren, die enormen Abbaumengen der United Keno Hill Mine, damals die größte Silbermine in Nordamerika, anzutransportieren, begann man mit dem Bau des Klondike Highway nach Mayo. Die Straße wurde 1950 fertiggestellt. Die Fertigstellung der Straße von Stewart Crossing nach Dawson City erfolgte 1953.
Der Bau dieser Straße bedeutete aber auch gleichzeitig das AUS für die Schifffahrt der Raddampfer auf dem Yukon.
Heute wird der Overland Trail z.T. noch von Hundeschlittenführen (Yukon Quest) benutzt.
Quelle: 2017, Government of Yukon

Etwa 40 Kilometer hinter Whitehorse erreicht man die rechts liegenden
Takhini Salt Flats
Es handelt sich um einige Tümpel, in denen die aus der näheren Umgebung früher ausgelaugten
Mineralien auskristallisieren; auch bringen Quellen einige Mineralien an die Oberfläche. Grauer
Matsch und weißes bis rotbraunes Salz sind besonders im Uferbereich zu finden. Ebenso ist das
am Ufer liegende Totholz teilweise von Salzkrusten überzogen. Auch wachsen hier der Umgebung angepasste Pflanzen!

Bei Historic Mile 946 quert man die erstmals 1956 errichtete, 90 m lange
Takhini River Brücke.

Etwas weiter befindet sich die
Takhini Burn Rest Area
Eine Aussichtsplattform mit Informationstafeln zu den in dieser Region lebenden Tieren existiert hier. Auch wird über das große Feuer von 1958 informiert. In einem großen Areal sind heute noch die damals verbrannten Bäume / Baumstämme zu sehen.




Bereits zwei Kilometer weiter befindet sich an der Historic Mile 956 die Zufahrt zu
Mendenhall Landing.
Das Schild steht direkt gegenüber der nach Süden abzweigenden Schotterstraße "Kusawa Lake Road". Diese Straße wurde erst 1945 angelegt; Grund: die U.S.-Army besorgte sich das benötigte Holz für den Brückenbau der Straßen aus der nahen Umgebung.
Wenn man dieser Straße 3 km folgt, kommt man zu
Mendenhall Landing.

Hier existierte Anfang 1900 ein Anlegepunkt für Schiffe, die Waren für die Bergwerke in
Kluane brachten und hier umgeladen wurden.
Die einfachste Route zu den Kluane-Goldfeldern 1903 war über den Landweg von Whitehorse, aber der Weg war "holprig" und die Frachtkosten hoch. Der Takhini River war zum Teil schiffbar und die White Pass & Yukon Route fuhr wenig später bis zur Mündung des Mendenhall River. Außerdem war die Entfernung der etwa 225 km Landroute über der Fluss noch 80 km kürzer.
Der Fluss und die Anlegestelle wurden nach Thomas Corwin Mendenhall (1841 – 1924) benannt, einem amerikanischer Physiker, Meteorologe und autodidaktischer Shakespeareforscher.

Der alte, originale Alaska Highway Richtung Champagne
Heute, vom aktuellen Alaska Highway abgeschnitten, liegt
Champagne
Dieser Ort lag einmal am alten Alaska Highway. Der begradigte Highway wurde im Herbst 2002 fertiggestellt und umfährt nun den alten Ort ab der Historic Mile 947.
Heute handelt es sich um eine kleine First Nations Gemeinde mit etwa 25 Einwohnern. Diese Ansiedlung war früher eine Raststation am Dalton Trail, der nach Dawson City führte. Benannt wurde dieser Weg nach Jack Dalton (1855–1944), der den alten Handelsweg der First Nations ausbaute und für Packpferde und leichte Karren passierbar machte. Ein Haus und ein Handelsposten wurden 1902 gebaut.
Während des Bullion Creek gold rush (ab 1903) und den Burwash Creek gold rush (1904) war er eine Art Versorgungsstation für die Glück-Suchenden.
Während der Bauzeit des Alaska Highways und der Kusawa Lake Road ließen sich die amerikanischen Soldaten in Champagne nieder. Sie brachten aber auch für die First Nation bisher unbekannte Krankheiten (Masern z.B.) mit; viele von ihnen starben, manche verließen diesen Ort, der auf diese Art und Weise "ausstarb".




Am Ortseingang steht seit Mai 2011 ein "Radkappenwald".
Während es in Watson Lake Hinweisschilder
sind, die in erster Linie Durchreisende anbringen, sind es hier Radkappen, die die Durchreisenden auf dem Highway verloren haben! Oder sind es einfach nur "moderne Totemphäle"?

Der Hügel, direkt neben dem Ort, ist eine Sand-Kies-Endmoräne eines massiven Gletschers, der früher dieses Tal füllte. Als der Gletscher vordrang, baute sich das Material vor ihm auf, das er auf seinem Entstehungsweg "abkratze". Als der Gletscher schmolz und sich zurückzog, bleibt das Material als Endmoräne liegen.
Eine Informationstafel wurde am 21.05.2011 in unmittelbarer Nähe zur Historic Mile 974 auf den North West Highway System (NWHS) aufgestellt.

Alte verrostete Autos stehen "abgestellt" und vergessen ebenfalls in der Nähe des Informationsschildes.






Viele der Blockhütten sind verfallen; nur einige wenige "neue" Häuser sind zu sehen.


Am Ortsausgang liegt rechts ein alter Friedhof der "First Nations".
Er ist umzäunt. Wie bei alle Friedhöfen der First Nations in Yukon Territory sind Besucher NICHT willkommen.
Neben einigen Grabstellen gibt es dort auch kleine Holzhütten, sog. "Spirit Houses"; gut 100 von ihnen sollen hier stehen; sie sollen die hier begrabenen beschützen und böse Geister abhalten.









Kwaday Dan Kenji ("Long Ago People's Place")
Es handelt sich um ein privates, informatives Kulturzentrum am alten Alaska Highway. Hier
soll die alte Wohn- und Lebenskultur der First Nations aufgezeigt werden.
Es zeigte sich jedoch leer und verweist (und das in der Reisesaison!) Ich vermute, mit dem Bau des neuen Zentrums in Haines Junction wurde dieser Ort aufgegeben, das Schild und die noch wenigen Hütten auf dem Areal jedoch nicht zurückgebaut.






Einsam zieht nun der Highway gen Westen - und wir mit ihm. Als sich die Wolkendecke anfängt zu lichten, können wir sehen, dass auf den Bergspitzen neuer Schnee liegt.











Nach einigen Highway-Kilometern kann man links wieder ein Bergkette ausmachen;
zwischen den hohen Bergen (1700 - 1900 m) liegen tief eingeschnitten immer Seen.










Am Highway liegt noch
Otter Falls Cutoff
ein noch existentes älteres Motel / Restaurant / Tankstelle und RV-Campground mit Convenience Store / Gift Shop.






Bald sieht man auch am Straßenrand das KLUANE Country Schild und erreicht damit gleichzeitig auch eine "alte Brücke".

Durch den Gold Rush 1903 kamen viele Bergleute in diese Gegend, was zur Folge hatte, das ein Straße von Whitehorse durch diese Region nach Silver City am Kluane Lake gebaut wurde. In diesem Zusammenhang schufen Sam McGee und der Roadhouse-Besitzer Gilbert Skelly eine Brücke über den Canyon Creek.
Ein Roadhouse und ein ´convenience store` wurden hier 1904 ebenfalls etabliert.




Im Jahr 1923 beauftragte die Regierung die Brüder Gene und Louis Jacquot aus Burwash Landing, am Kluane Lake gelegen, diese Brücke im Rahmen des Straßenausbaues zu erneuern.
Während des Baus des Alaska Highway wurde die alte Brücke von 1923 abgebaut und 1942 vom 18ten Engineer Regiment in nur 18 Tagen - eine neue, jedoch im alten Stil - wieder errichtet.

Eine neue Brücke in Stahlbauweise wurde 1943 etwas südlicher, d. h. flussabwärts gebaut. Sie hielt nicht lange und musste 1968 erneuert werden. Ihre Restaurierung wurde 1986-87 und 2005 durchgeführt.

Ein kleiner, indianischer Friedhof in unmittelbarer Nähe der Brücke mit "spirit houses" auf dem Hügel stammt aus der Zeit um 1900.




Zum Glück besserte sich das Wetter wieder, so dass wir den nächsten Campground (Pine Lake Yukon Government Campground) ansteuern konnten und den Abend bei herrlichem Sonnenschein genießen konnten.









Bis zum nächsten Regenschauer, doch danach schien wieder die Sonne und tauchte den See, an dem der Campground lag, in unterschiedliche Farben.