Samstag, 12. August 2017

The Hunt House

The Hunt House - das älteste Gebäude in Calgary
Die Hudson´s Bay Company Log Cabin

Kurz nach der „Fertigstellung“ des Forts 1875 ließen sich in unmittelbare Nähe und am Zusammenfluss von Bow- und Elbow-River zwei Unternehmen nieder:
I. G. Baker Company (sie hatte das Fort erstellt) und die Hudson's Bay Company.

Im vergangenen Jahr wurde eine Holzhütte von Fachleute für etwa $400.000 sorgfältig restauriert; zerlegt und in seiner ursprünglichen Struktur wieder zusammengebaut. Dabei wurden die Kiefernholzwände und das Dach verstärkt. Sie bekam neue Fenster und einen weißen, feuerfesten Farbeanstrich (der ursprüngliche Farbton); allerdings auch eine Sprinkleranlage und Stahlverstrebungen.

Man nimmt an, dass diese Hütte 1876 für einen Angestellten der Hudson's Bay Company erstellt wurde, direkt neben einem HBC-Laden. Bei der Restauration wurde nicht nur eine mumifizierte Ratte gefunden, sondern auch ein paar Schuhe, ein Teil einer Zeitung von 1890 und eine Glasflasche aus den 1920ern entdeckt.

Der letzte Bewohner dieser Hütte war William Hunt, ein örtlicher Eisenbahner, der seit Jahrzehnten bis zu seinem Tod Mitte der 1970er darin lebte. Danach wurde die Hütte zeitweise als Lager vom benachbarten Restaurant (Deane House) genutzt.

Das „Hunt-Haus“ der HBC, das heute am Rande des schön angelegten Gartens des ebenfalls restaurierten Deane-Hauses steht, gilt nicht nur als das älteste (Holz-)Gebäude von Calgary (1876), sondern es steht auch nach über 140 Jahren noch auf seinem ursprünglichen Aufstellungsort.

806 9 Ave SE,
Calgary, AB T2G 0S2


Deane House

Das große Haus wurde 1906 für Kapitän Richard Burton Deane erbaut. Er war der letzte Superintendent der Royal Northwest Mounted Police, stationiert in Fort Calgary.
Er ließ das Haus eigentlich für seine kranke Frau Martha erstellen, die nicht in einem Kasernengebäude leben wollte.
Leider verstarb sie jedoch, bevor das Haus fertig war.

Ursprünglich wurde das Haus auf der Westseite des Fort-Geländes erstellt. Deane hatte einen großen Garten vor dem Haus angelegt.

Im Jahr 1914 wurde jedoch das gesamte Gelände und damit auch das Deane House von der Grand Trunk Railway gekauft. Um es als Büro und als "Station´s Masters House" zu nutzen, wurde es "verschoben"; alle anderen Gebäude wurden abgerissen.
1929 wurde das gesamte Gebäude sogar über den Elbow River auf seinen heutigen Platz "versetzt". Das Haus wurde damals von dem örtlichen Unternehmer C.L. Jacques bis 1973 als Pension betrieben, ehe es die Stadt Calgary erwarb. Es war vorübergehend eine Kunstgalerie, ein Tee-Haus und zuletzt ein Restaurant.
1978 erklärte man das Haus zur "Registered Provincial Historic Site".
2012 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
2013 erreichte die große Flut dieses Gebäude glücklicherweise nicht, obwohl an den Zusammenflüssen von Bow und Elbow alles überflutet war.
Zwischenzeitlich wurde auf der Nordseite des Hauses eine neue überdachte Terrasse mit ausgedehntem Blick über den Zusammenfluss der Flüsse und die neue Fußbrücke nach Fort Calgary angebaut.
Umgeben ist das Gebäude mittlerweile auch von einem liebevoll geplanten Garten mit Espen, vielen Rosensträuchen und Stauden.
Seit Sommer 2016 lädt das Restaurant vom Deane House von Dienstag bis Sonntag ab 10 Uhr zum Frühstück, ab 11 Uhr an Wochenenden zum Mittagessen und täglich ab 17 Uhr zum Abendessen ein.

Kuriose Geschichten ranken sich allerdings auch um das Deane Haus.
Während des Pensionsbetriebes gab es eine Reihe von ungewöhnlichen Todesfällen und in der Folgezeit sprach man im Zusammenhang mit diesem Haus von "paranormalen Vorkommnissen".
  • Ein Mann starb, nachdem er die Treppe heruntergefallen war.
  • Eine junge Frau spring aus dem Fenster und stirbt.
  • Ein Mann wird auf die Veranda erschossen.
  • Eine Frau wird erstochen, ihr Mann begeht Selbstmord.
  • 1933 begeht ein unter Depressionen Leidender auf dem Dachboden Selbstmord.
In jüngster Zeit macht man sich diese Geschichten zu nutzen, und bietet im
DINNER THEATER
als "memorable and entertaining experience".
Angeboten werden u.a.:
  -  Murder is NOT a Game
-  Mafia Murders

Ob Restaurant, ghost-house, ...
allein die Lage und der wunderschön blühende Garten sind mehr als einen Besuch wert!

806 9 Ave SE,
Calgary, AB T2G 0S2
info@deanehouse.com
http://www.deanehouse.com



Mittwoch, 9. August 2017

Nur Nachtisch

Leider ist unsere diesjährige gemeinsame Zeit in Kanada schon wieder vorbei.
Die Schulpflicht „ruft“, die Sommerferien gehen in Deutschland zu Ende,
während sich hier im Westen von Kanada Lehrer und Schüler
noch auf weitere vier Wochen Sommerferien freuen können.

Wie im Fluge verging die Zeit mit täglich neuen, teilweise unbeschreiblichen Eindrücken
und sagenhaftem Sommerwetter.
Bärbel flog heute wieder nach Europa,
während ich noch weitere sechs Wochen Kanada erleben darf.
Unser gemeinsamer Rückblick fasst das folgende Schild zusammen, 
das wir in einer Szenekneipe sahen.


Wir erlebten während unseres gemeinsamen Kanada-Aufenthaltes
NUR NACHTISCH



Dienstag, 8. August 2017

Kanada Impressionen

Jetzt, da wir wieder im kanadischen Alltag angekommen sind,
haben wir die Zeit und die Möglichkeit,
unsere Reiseerlebnisse digital aufzuarbeiten.


Nach und nach werde ich die Bilder unserer Rundreise in die jeweiligen Reiseabschnitte einarbeiten.

Sonntag, 6. August 2017

Wifi in West-Canada

Das WordWideWeb hat uns wieder.

Wir sind aus den einsamen Wäldern Kanadas in belebtere Gebiete zurückgekehrt, doch für uns "tanzt hier der Bär".
In Kanada haben die Schüler immer noch Sommerferien (dieses Wochenende ist außerdem noch "long weekend", d. h. Montag ist auch noch Feiertag) und dann gibt es die vielen, vielen Touristen (zu denen wir ja auch gehören), die der Region das Geld bringen.
Viele Hotels sind ausgebucht, B&B zeigen ihr rotes Schild "no vacancy", die Campingplätze sind "full, complete" und in den Einkaufs-und Flaniermeilen der Orten entladen Reisebusse fernöstliche Selfie-Junkies.
Rund um die Touristen-Informations-Zentren lagern (im Wifi-Bereich) Daumenakrobaten und versuchen, irgend eine Message oder gar Bilder in die Welt zu schicken.
Vor den Hotels sitzen sie aufgereiht an der Blumenrabatte und starren gebannt auf ihr kleines Empfang- und Sendegerät.
Zugegeben, auch ich konnte der Versuchung auf einem Campingplatz nicht widerstehen, der mit "freiem Wifi" warb (eine Seltenheit im einsamen Westen Kanadas), doch der Vollausschlag des Internetzugriffszeichen stand diametral zum Versende- bzw. Empfangserfolg. Auch hier wollten gleichzeitig zu viele dem selben Verlangen nachgehen.


Samstag, 5. August 2017

Auch Wapitis

kreuzten einige Tage später unseren Weg.

Plötzlich brach von rechts dieser Wapitibulle durch das Unterholz am Straßenrand.
Er trabte dann ein kurzes Stück neben unserem Wohnmobil her.













Ich hielt am Seitenstreifen und
der Wapiti nahm sich dann alle Zeit der Welt, den Highway zu überqueren.















Dienstag, 1. August 2017

Bär von links

oder Bär von rechts

Der beginnende Regenwald am Pazifik übt auf uns Reisende einen neuen, besonderen Reiz aus.
Das Spiel der "Wolken", die Gletscher und vielen Wasserfälle an üppig bewaldeten steilen Berghängen lassen einen noch öfter als sonst staunend und begeistert nach rechts und links blicken.
[Bilder werden durch Anklicken vergrößert dargestellt]





Dennoch ist für den Fahrer während der Fahrt weiterhin Vorsicht und Weitblick erforderlich,
denn die vermeintliche aus der Ferne gedeuteten Reifenteile, 
der große Baumstumpf, der Abfalleimer, ...
könnten auch ein Bär sein.
Manchmal deuten auch nur bewegende Zweige im Straßengebüsch an,
dass hier „etwas im Busch“ ist.









Montag, 31. Juli 2017

Aus Alaska


ein kurzes Lebenszeichen von uns
und damit Grüße aus
Hyder in ALASKA, USA.

Leider gab es in den letzten Tagen keine Möglichkeit der Internetnutzung.
Auch Telefonempfang war auf weiten Strecken nicht gegeben.
Derzeit arbeitet zwar das Internet, aber nur ganz langsam,
so dass ein Hochladen von Text und erst recht Bildern nahezu unmöglich ist.
[Text und Bilder werden nachgeliefert!]




Will man von Hyder (Alaska / USA) wieder zurück nach Stewart (Kanada),
kann man derzeit folgendes Schild sehen:


Wir erfreuen uns weiterhin an der grandiosen Landschaft
und der einmaligen Tier- und Pflanzenwelt.

Grizzly beim Lachsfang

Donnerstag, 27. Juli 2017

Alaska-Highway Impressionen

Nach nicht ganz 1.000 km (ab Dawson Creek) haben wir zuerst die Provinz Yukon und dann die Stadt Watson Lake mit derzeit etwa 1.450 Einwohnern erreicht.











Auf einer staubigen Schotterstraße im Konvoi durch einen Streckenabschnitt einer Baustelle.
Der Highway selbst wies nur einige wenige Baustellen (zur Reparatur der Straßenoberfläche) auf, ansonsten zeigte er sich als sehr gut asphaltierte, oft zweispurige Straße.

Viele der Eindrücke, die wir auf dieser Reise bei bestem Reisewetter gewinnen durften, müssen wir selbst erst noch verarbeiten. Manches Mal vergaßen wir vor Staunen sogar, Fotos zu machen. Die, die wir dennoch auf dem Chip festgehalten haben, werden später hier mit der jeweiligen Wegbeschreibung veröffentlicht.
Einen kleinen Ausschnitt allein von der uns  „begegneten“ Tierwelt soll zeigen, wie vielfältig dieser Reiseabschnitt war.
Columbian Ground Squirell

Biber
Ruffed Grouse

Deer
Stone Sheep
Bisons

Bison
Schwarzbär
Schwarzbär
Elch
Real Canada

Sonntag, 23. Juli 2017

Alaska Highway


Ab heute sind wir für einige Tage am Alaska Highway Richtung Yukon unterwegs.
Unsere Reise soll uns bis nach Watson Lake führen, dann müssen wir allerdings urlaubsbedingt wieder die südliche Richtung einschlagen.




Über den
Stewart-Cassiar Highway und den
Yellowhead Highway
soll die Rundreise weitergehen.


Ein Schwarzbär im hohen Klee
Weites Land












Das Reisewetter ist weiterhin bestens, so dass wir die Natur und die Weite der Landschaft wirklich genießen können.

Samstag, 22. Juli 2017

Weiterreise mit Umweg

Wir haben den warmen Süden in British Columbia verlassen und fuhren gen Norden. Da wir die Feuer umgehen mussten, die derzeit in der Region um Prince Georg wüten und u.a. zu zahlreichen Straßensperrungen führten, fuhren wir über Revelstoke zurück nach Banff, wo wir unsere Schwägerin trafen, die derzeit auch einen Kanada-Urlaub verbringt.
Für uns ungewohnt, mussten wir wieder wärmere Kleidung tragen. Seit über drei Wochen hatten wir täglich um die 30 Grad oder mehr, hier in den Bergen war es doch erheblich kühler.


Auf der Weiterfahrt besuchten wir dann u.a. noch den Peyto-Lake. Es war späterer Nachmittag und die Anzahl der Touristen hielt sich in Grenzen.
Der von einem Gletscher gespeiste See leuchtet extrem türkisfarben und hat an seinem Ende die Form eines Fuchskopfes.








Freitag, 21. Juli 2017

Loop Brook Trail

Auf dem nur etwa 1,8 Kilometer langen Loop Brook Trail (einem Rundwanderweg) kann man die noch vorhandenen Überreste der ehemaligen Trassenführung der Bahnlinie der Canadian Pacific Railway erkunden.
Informationstafeln geben Hinweise zur damaligen Notwendigkeit dieser Streckenführung sowie zu einzelnen Bauabschnitten. Bilder aus dieser Zeit lassen einen nicht nur staunen, sondern helfen, die einstige Bahnlinie nachzuvollziehen. Der kurze Weg führt auch zu einem schönen Blick auf den Mount Bonney und seinen Gletscher.
Die Eisenbahnlinie wurde über den Loop Brook in einer Schleife geführt, damit die Strecke die Höhe zum Rogers Pass einfacher bewältigen oder das Gefälle hinunter Richtung Revelstoke an einigen Abschnitte nicht zu steil wurde.


1908 wurden die Pfeiler im schmalen Tal erstellt.







8 Jahre später baute man jedoch den Connaught Tunnel, so dass die Loop Streckenführung aufgegeben werden konnte.


Lange, nachdem dieser besondere Streckenabschnitt aufgegeben wurde, unterhöhlte der kleine Bach einen der Brückenpfeiler. Eine Schneelawine stieß ihn dann um.








Man vermutet, dass das H, das an vielen der Granitsteine der Pfeiler zu finden ist, von dem Steinmetz stammt, der hier tätig war.