Sonntag, 18. Juni 2017

Jenseits jeden Datentransfers

bin ich noch immer in den Bergen unterwegs.

Manche Wanderwege sehen noch so aus


dafür hat man an anderer Stelle einen solchen Blick in das Tal
(hier: Peyto Lake)

Donnerstag, 8. Juni 2017

umziehen

mal eben die Wohnung wechseln, weil berufsbedingt, ... ... ...
Umziehen wird im Westen von Kanada anders gesehen als bei uns.
Angebot und Marktlage sind natürlich auch stark von dem Funktionieren der Wirtschaft abhängig, aber umgezogen, dem Arbeitsplatz hinterher gezogen, ist man in Kanada schon immer; manchmal sogar MIT seinem Haus!

Heute Morgen, drei Straßen weiter war die Straße gesperrt und dieses Schild gab die Begründung.
Ich wollte mir das Ganze später dann einmal ansehen - und vorallem meinen Foto holen, denn so etwas hatte ich bisher selbst nur auf Bildern gesehen. Aber hier waren nicht nur starke Männer am Werk, sondern noch stärkere Maschinen.

Auf diesem gemauerten Keller stand einmal das jetzt zum Abtransport vorbereitete HOLZHAUS.
Sämtliche Zuleitungen wurden "brutal" gekappt und direkt unter dem hölzernen Fußboden je zwei Löcher in die gemauerten Wände des Kellers geschlagen.
Durch diese wurden zwei Stahlträger geschoben, auf denen dann DAS GESAMTE HAUS angehoben und auf diesen Schienen auch nach vorne auf die Straße gezogen wurde.

Hier ruht das Haus nun auf einem Tieflader, der mit Haus genau so breit ist wie die gesamte Straße


Und da leider einige Straßenlampen und Strommasten beim Transport von der Höhe im Weg gewesen wären, hat man einen Teil des Dachfirstes kurzerhand abgesägt.
(fachgerecht demontiert, wie man mir sagte).
Auch wenn sich der Fensterrollo derzeit etwas in Schieflage befindet, mir wurde versichert, beim Absetzen des Hauses wird es komplett neu ausgerichtet, so dass alles wieder passen würde, auch die etwas durchgebogene Eingangsveranda.




Eigentlich hätten die Hauseigentümer auch ihr Geschirr in den Küchenschränken lassen können, doch die Straßen weisen manchmal Schlaglöcher auf und für diesen Fall, das dann doch etwas von dem guten Porzellan aus dem Regal fallen könnte, übernimmt die Transportfirma leider keine Haftung.

Abtransport heute Abend, wenn sich der Berufsverkehr gelegt hat.


Übrigens: der Chef der Kolonne riet mir,
wenn mir irgendwo ein zum Verkauf stehendes Haus gefallen würde,
nicht jedoch die Lage: kein Problem, ich solle ...
(seine Visitenkarte habe ich dann doch nicht genommen).


Das Grillvergnügen

kann nun auch ohne Lagerfeuer zelebriert werden.

Rechtzeitig vor der nächsten Ausfahrt habe ich nun auch die Möglichkeit, direkt von dem im RV fest eingebauten 45 Liter Gastank einen externen Gasgrill betreiben zu können.

Dazu mussten ein paar Ergänzungen an dem bestehenden Gasleitungssystem vorgenommen werden.

Ausgangszustand - erstes Bild rechts:
Der im Hintergrund liegende Unterflur-Gastank wird dort, wo der gelbe Verschluss ist, betankt. Die Füllstandsanzeige befindet sich links. Rechts ist das Hauptabsperrventil, der Druckminderer befindet sich direkt unter der Plastik-Abdeckung. Von dort führt ein flexibler Schlauch weiter zur Verteilung für Heizungen (Innenraum und Warmwasser) sowie Kühlschrank.
Direkt nach dem Druckminderer wurde nun durch ein T-Stück die Möglichkeit geschaffen, weiterhin wie bisher alles im RV zu betreiben, und unabhängig davon  - nach Bedarf -  einen Gasschlauch für den Grill anzuschließen.

Wie man sieht, ist generell die Bauweise aber auch die Machart doch "etwas" robuster als im europäischen Wohnmobilmarkt.
Nun muss ich nur noch eine ideale Abdeckung für Alles "basteln", denn je nach Straßen- verhältnisse (gravelroad) ist zumindest mit viel Staub zu rechnen.




Der zweiflammige "Reise-Grill" (Napoleon)
ist aufgebaut, angeschlossen
und somit betriebsbereit.






Wer in Calgary einmal einen Grill oder diverse Ersatz- bzw. Zubehörteile benötigt: 
in diesem Geschäft habe ich gute Beratung und einen super Service erhalten!



Mittwoch, 7. Juni 2017

Vollmundiges Versprechen

Mit diesem Hinweis wirbt ein Geschäftsinhaber
an seiner zweiflügeligen Eingangstür.


Frei übersetzt:

Ihr Termin ist
wann immer Sie
durch die Eingangstür kommen!

Im Fenster der anderen Türseite
hängt allerdings das Schild:





                                                                            😉


Montag, 5. Juni 2017

Nummernschilder

In der Provinz Alberta ist es üblich und Pflicht, das an jedem zugelassenen Kraftfahrzeug EIN Nummernschild angebracht sein muss, und zwar hinten!
Umgangssprachlich werden diese Nummerschilder "licence plates" genannt, korrekterweise müsste es jedoch "registration plates" heißen.
Denn: um ein Auto anzumelden, muss der künftige Besitzer a) eine Fahrerlaubnis (driver licence) vorweisen, um b) auf das Fahrzeug eine Fahrzeugversicherung abschließen zu können. Mit beiden meldet er dann das Fahrzeug an; das Fahrzeug wird registriert und bekommt eine Registrierungsnummer, das Nummernschild eben.

Jede Provinz hat ihr eigenes Erscheinungsbild (Farbe und Design) eines Nummerschildes.
(Näheres bzw. Detaillierteres auf dieser webseite)

Sie sehen dann z.B. so aus:




In der Regel beginnt ein Nummernschild mit drei oder vier Buchstaben und dann mit einer Zahlenfolge. Links oben ist markiert, wann die Autoversicherung abläuft, links unten das Jahr.
Normalerweise wird ein Fahrzeug für ein Jahr im voraus versichert.

Gegen einen Aufpreis kann man sich selbst auch eine eigene Nummer vergeben  -  sofern sie noch frei ist  -, und / oder auch den Hintergrund des ansonst weißen Schildes durch ein Bild, eine Flagge oder anderweitig gestalten.
So kann man z. B. ein Schild mit ROBERT sehen, bevorzugt aber werden Frauennamen.  😉

Ganz "abgedreht war / ist sicherlich dieser Besitzer eines schon etwas älteren, ramponierten Autos, dass kurioserweise auch noch einen Versicherungsnachweis bis 2019 aufweist. (in Europa hätte ihn schon längst der TÜV geschieden, doch den gibt es hier nicht). Er muss also unendliches Vertrauen in sein Auto haben, obwohl er anscheinend ansonsten mit dem Leben abgeschlossen zu haben scheint.


I Height [hate] LIFE

(Ich hasse das Leben)


Sonntag, 4. Juni 2017

Be(ar) prepared

In den Niederungen herrscht derzeit wechselhaftes Wetter, ja, die nächsten Tage soll es sogar noch wesentlich wärmer werden, doch dann ...
Quelle: http://www.wetteronline.de/wetter/calgary
Und sobald man als Wanderer in die Berge möchte,
lautet der momentane Rat der örtlichen Ranger:


Entweder:
  • Not recommended  -  BEAR Activity         
  • CLOSED - bear in the area!!!
  • CLOSED - elk calving area
  • Area Closed - Grizzly bear trapping in progress

Oder:

  • Not recommended  -  Numerous hazards
  • Avalanche risk. CAUTION!
  • Way too poor, very wet and muddy
  • Snow covered
  • Trail closed due to flooding

Und dort wo man wandern könnte, stehen überall Hinweise:

  • It is tick season. Wear long pants with tightly fitting cuffs or gaiters.

Ja, das Zeckenproblem (Borreliose) wird in Canada als "markant" eingestuft. Zeitlich immer früher und massiver treten diese kleinen Tierchen auf; auch die nachgewiesenen Erkrankungen sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.

So gilt es, nicht nur die entsprechende Kleidung / Ausrüstung für die gewählte Wanderregion zu tragen, sondern auch noch Bären- und Mückenspray mitzunehmen.

Frei nach dem Motto: Be(ar)-prepared!




Sonntag, 28. Mai 2017

Nez Percé Creek


Unterwegs auf einem ehemaligen Pfad der Bergleute 
The Miners` Path
von ihrem Wohnort Coleman zu ihrer Arbeitsstätte, der Kohlegrube McGillivray,
die von 1909 bis 1957 im Crowsnest Pass in Betrieb war.

Der heutige "Bergarbeiter-Pfad" verläuft auf der historische Route der Coleman-Bergleute. Zumindest bei gutem Wetter und während des Sommers (drei Schichtbetrieb) waren auf diesem Pfad bis zu 200 Bergleute je Schicht unterwegs. Auch viele Arbeitslose gingen täglich diesen Weg in der Hoffnung, für Arbeiten doch noch angeheuert zu werden. Reste einer elektrischen Beleuchtungsanlage, die erst Mitte der 1940er Jahre für die Nachtschicht installiert wurde, sind noch an einigen Bäumen des Weges zu sehen.

Der heutige Wanderwege beginnt im Ort Coleman und folgt dem Nez Percé Creek für einen Kilometer bis zu den Rainbow Falls. Der Weg der Bergleute hingegen zweigt auf halber Strecke ab, quert eine Brücke und führt steile 60 Treppestufen hinauf zum ehemaligen McGillivray Minengelände. Von dort kann man auf kleinem Pfad weiter ins Hinterland von Coleman vordringen.






















Durch hohe Douglasien führt der anfängliche flache Weg. Die Bäume sollen über 250 Jahre alt sein.

Am Ende des "normalen" Wanderweges entlang am Nez Percé Creeks kommt man zu einem kleinen Wasserfall, dem "Rainbow fall". Wenn man den Wasserfall auf steilem Pfad umgeht, kann man dem Creek weiter folgen.


Übrigens: Nez Percé (gepiercte oder durchbohrte Nase), ein Indianerstamm, der früher in Grenzgebiet von Idaho, Oregon, Washinton und Montane lebte.

Will man jedoch in das Gebiet der ehemaligen Kohlegrube, gilt es diese 60 Stufen zu ersteigen. Die Holzstufen wurden 2004 erneuert, Reste der alten, originalen Trittstufen sind seitlich noch zu sehen.











Hier "oben" trifft man auf eine gänzlich andere Vegetation. Birken dominieren und der Untergrund - wo man geht und steht - Kohle.











Selbst auf den Bergwiesen ist die Kohle immer wieder anzutreffen.

































Und als stetes Begleitpanorama
die noch schneebedeckten Berge.


Hwy 22

ich habe viele Bilder auf dieser Seite zugefügt



Donnerstag, 25. Mai 2017

Greenhill Hotel

Das Greenhill Hotel befindet sich im Westen von Blairmore an der "Crowsnest Pass"-Straße.

Das Greenhill Hotel wurde nach der in der Nähe gelegenen Greenhill Mine (Kohlemine) der West Canadien Collieries Ltd. (WCC) benannt. Letztere erbauten es in einer Art "Scheunen-Struktur" als ein weiteres großes Bauvorhaben in der eigenen West Townsite. Der Erbauer,  W. Pettifor von Calgary, verwendete Feuer gebrannte roten Tonziegel (sie sind heute unter Putz verschwunden). Nach seiner Fertigstellung Ende 1921 wurde das Greenhill im Februar 1922 vermietet und eröffnet. Erst 1950 verkaufte die Firma das Hotel an einen Einwohner von Blairmore.
Obwohl das Hotel Zimmer für Bergleute zur Verfügung stellte, waren seine besten Zimmer für wohlhabendere Kunden reserviert und WCC-Aktionäre, die zu Besuch kamen. Berühmte Gäste waren u.a. die Königin Maria von Rumänien und der Boxer 'Sugar' Ray Robinson.
Die Bar bzw. die Taverne des Hotels lag günstig (für die Minenarbeiter) - zwischen Arbeitsplatz und ihren Wohnungen.
West-Nord-Front

Ost-Nord-Front


Die Bar im Erdgeschoss hingegen diente den Bergleuten als "water-hole"
und den Managern gleichermaßen.

Doch: warum nur von außen anschauen?
















Für den Preis hätte ich zu Hause kein so großes 
- und zudem noch schmackhaftes  - Bier bekommen.

























Als tragendes Element in diesem einen großen Raum ist mittig ein großer gemauerter Kamin: außer dem Tresen ist das Mobiliar nicht aus der Gründerzeit des Hauses, sondern vom ersten Privatbesitzer.





Mittwoch, 24. Mai 2017

Crowsnest Pass



Derzeit bin ich in der Crowsnest Pass Region unterwegs.
Das Wetter ist fürs Wanders perfekt!
Internet oder Telefon ist jedoch nur EXTREM selten möglich.
Dafür gibt es jede Menge NATUR zu sehen und zu erleben.
(demnächst dann wesentlich mehr)








































Samstag, 20. Mai 2017

May two-four weekend

heute beginnt im Westen von Kanada die Campingsaison.

May Long Weekend
d.h. diesmal für Canadier drei arbeitsfreie Tage, die gerade nach Camping rufen.
Sa. + So. und dann noch den Montag, der in ganz Kanada ein gesetzlicher Feiertag ist.
Er findet jährlich in jeder Provinz und jedem Territorium am Montag vor dem 25. Mai statt.
Canada begeht den Victoria Day und ehrt damit den Geburtstag von Queen Victoria.
Früher wurden diese Tage inoffiziell auch als
 "May two-four weekend" 
bezeichnet, da der
Geburtstag von Queen Victoria am 24. Mai 1819 war.
Heute hat man weder mit dem Geburtstag noch mit der Queen etwas im Sinn,
heute wird umgangssprachlich das
"May two-for weekend"
von denjenigen gebraucht, die am Wochenende vorhaben,
die große Kiste mit 24 Bierdosen (two-four pack) zu leeren!
- - - - - - - - - - 
Die Sonne scheint zwar wieder, doch zwischendurch ziehen weiterhin
Regen- und Graupelschauer über das Land.


Mittwoch, 17. Mai 2017

Schnee im Süden

Ja, so ist Kanada!
Eigentlich wollte ich die nächsten Tage etwa 200 km nach Süden,
zum Crowsnest Pass und nach Waterton,
in den Waterton Lakes National Park
Doch der heutige Wetterbericht für diese Region zeigte mir erneut auf, dass ich mich hinsichtlich meiner geplanten Wanderungen immer noch in etwas Geduld üben muss.

  So zeigt die dortige Webcam die derzeitige Situation  

Spring time in Alberta

Es wird Frühling in Alberta


Nahezu gleichzeitig fangen alle Bäume an zu sprießen und zu blühen,
Blumen recken nicht nur ihre ersten Blätter aus dem Boden,
sondern schieben gleich ihre Blüte mit hinterher. 
An besonders geschützten Stellen hat sich ein Wettlauf der Frühblüher eingestellt.

Traubenkirsche (Prunus padus)

Birne  -  Golden spice pear  (Pyrus ussuriensis)

Aber auch in der Tierwelt ist man emsig;
wer sein Nest schon fertig hat,
ist gut beschützt bei den immer noch möglichen 
Frühjahrsstürmen und sogar Schneefällen;
andere sammeln noch eifrig das benötigte Nestmaterial.









Diese Wanderdrossel
ist mit ihrem Nestbau
noch nicht fertig 
und benötigt 
weiteres Material.









Just like spring time in Alberta
Warm sunny days, endless skies of blue.
Then without a warning,
Another winter storm comes raging through.

(Ian Tyson)