Auch in der Stadt St. John’s spielt John Cabot ↗ (1450-1499) eine große Rolle. Ihm zu Ehren konnten wir gleich mehrere Plätze in der Stadt besuchen.
Zunächst einmal fuhren wir zum Confederation Building, dem Parlamentsgebäude bzw. dem Abgeordnetenhaus der Provinz Neufundland und Labrador. Es liegt auf dem Confederation Hill und wurde 1960 erbaut.
Der zentrale Turm des Gebäudes ist 64 Meter hoch und hat elf Stockwerke. Auf seinem Kupferdach befindet sich ein sogenanntes „beacon“ (Leuchtfeuer), das in der Nacht Lichtsignale aussendet.
Vor dem Confederation Building steht seit 2006 die Statue von John Cabot, den die Neufundländer als ihren Entdecker ansehen und den sie mit der Statue an dem besonderen Ort ehren wollen. Die Statue ist identisch mit der in Bonavista.
Vom Confederation Hill hat man über die gesamte Stadt und den Hafen einen herrlichen Blick zu einem zweiten Hügel der Stadt – dem "Signal Hill"↗. Und was erblickt man dort?
Den „Cabot Tower“ ↗. Dementsprechend war unser nächstes Ziel in St. John’s der Besuch des Signal Hills.
Der Hügel liegt imposant über der Stadt und dem Hafen und man hat von hier oben, insbesondere von der höchsten Stelle, dem „Ladie‘s Lookout“ mit 167 Metern, einen guten Einblick auf die schmale Hafeneinfahrt (links im Bild) von St. John’s, auch „The Narrows“ genannt sowie die gesamte Stadt St. John´s.
Ganz links im Bild der Leuchtturm von St. John´s |
Blick auf die Hafeneinfahrt, den Hafen und rechts den Quidi Vidi Lake |
Der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt mit Befestigungsanlagen aus dem WW II. |
Gezoomter Blick auf das Regierungsgebäude |
Gezoomter Blick auf die Altstadt und die Basilika |
Seinen Namen erhielt der Signal Hill im Jahr 1704, als die Engländer an dieser Stelle einen Masten für die Flaggen-Signalisierung errichteten, um einfahrenden Schiffen Informationen zukommen zu lassen bzw. ihre Ankunft anzuzeigen.
Aufgrund der militärischen Signalgebung von diesem kleinen Berg aus, wurde der Hügel zum „Signal Hill“.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden zusätzliche militärische Anlagen errichtet, u.a. Kanonen und Baracken. Besichtigen kann man heute auf dem Gelände die Erinnerungen an die Queen’s Battery Barracks und die Duke of York Battery mit der Noon Day Gun.
Die wohl bedeutendste Schlacht für St. John’s fand 1762 während des Siebenjährigen Krieges statt, als die Briten die Stadt von den Franzosen zurückeroberten.
Das dominierende Gebäude auf dem Signal Hill ist der Cabot Tower, dessen Sockel aus rotem Sandstein besteht. Die Grundsteinlegung erfolgte 1897 zum diamantenen Thronjubiläum (60- jähriges Jubiläum) von Queen Victoria und zum 400-jährigen Jubiläum der Anlandung von John Cabot in Neufundland. Offiziell eröffnet wurde der Cabot Tower erst 1900.
Das Gebäude besteht aus einem zweistöckigen quadratischen Unterbau und einem dreistöckigen, achteckigen Turm. Insgesamt ist das Gebäude etwa 15 Meter hoch. Die ursprünglichen Baupläne sahen auch ein Observatorium vor, das sich direkt an den Turm anschließen sollte; aus Geldmangel wurde es nie realisiert.
An der Seite des Gebäudes ist ein großer Stern ↗ angebracht. Seit den 1970er Jahren wird für die Bürger von St. John’s die Weihnachtszeit mit dem Erleuchten dieses Sterns gestartet.
Guglielmo Marconi ↗ (1874-1937) untergebracht, der in einem Gebäude auf dem Signal Hill 1901 das erste transozeanische drahtlose Signal empfangen konnte, das aus dem Ort Poldhu in Cornwall, England gesendet worden war.
Nach der Besichtigung des Cabot Towers und der Marconi-Ausstellung unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem Gelände des Signal Hills. Die Aussichten auf Meer und Stadt sind traumhaft schön - insbesondere bei gutem Wetter.
Ein gezoomter Blick auf den östlichsten Punkt von Kanada mit dem Cape Spear Lighthouse.