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Donnerstag, 4. September 2025

Von North Sydney nach Louisbourg

In North Sydney, gelegen auf Cape Breton Island, waren wir mit der Fähre aus Neufundland angekommen und hatten dort erst einmal übernachtet.


Am nächsten Tag fuhren wir zunächst etwa 30 Kilometer auf dem Bradfield Highway nach Sydney, wo wir uns die weltgrößte „Fiddle (Geige), the „World’s Largest Fiddle, anschauten.
Fidel

Sie steht direkt im Hafen von Sydney am Kreuzfahrt-Pavillon. Der „Joan Harriss Cruise Pavillon“ an der Uferpromenade ist zu Ehren von Joan Harriss (1919-2001) benannt, einer Bürgerin von Sydney, die sich viele Jahre ehrenamtlich für die Entwicklung des Hafens einsetzte.
Die Fiddle wurde 2005 von einem Künstler aus Sydney, Cyril Hearn, angefertigt, der vor allem seine Erfahrungen als Schweißer bei der Herstellung dieser großen Stahl- Skulptur nutzen konnte. Die Geige und der dazugehörige Bogen haben eine Höhe von 18 Metern (60 feet) und wiegen zusammen acht Tonnen. Sie wurden aus massivem Stahl gefertigt und anschließend lackiert.
Mit dieser „Fiddle“ möchte die Stadt Sydney eine wichtige kulturelle Strömung in der Region vom Cape Breton ehren. Es geht um die schottisch-keltische Violinen-Musik, die seit 200 Jahren hier in einem besonderen Stil musiziert wird.
Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts geschah die sogenannte „Clearance“ in den schottischen Highlands. Damals wurde die schottische Bevölkerung von den englischen Grundbesitzern mit Gewalt von Haus, Hof und Land vertrieben. Die meisten Schotten wanderten danach aus und viele
siedelten sich in Nova Scotia an. Sie brachten damals ihre Musik mit, insbesondere ihre Art Geige zu spielen. Während der spezielle Fiddle-Musikstil im schottischen Mutterland heute fast verschwunden ist, blieb er am Cape Breton erhalten.

Als wir an der "Fidel" ankamen, hatte gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelegt und Tausende von Kreuzfahrt-Touristen strömten uns entgegen.
Kreuzfahrtschiff

Anschließend fuhren wir auf dem Highway NS-4 W für weitere 20 Kilometer nach Norden, um den Ort Glace Bay an der Küste vom Cape Breton zu besuchen.
Marconi
 Marconi National Historic Site
Hier befindet sich die Marconi National Historic Site und zwar in einem Küstenbereich, der Table Head genannt wird. Die Region selbst ist flach, die Klippen zum Atlantik gehen von hier aber steil nach unten, teilweise mit einer Höhe bis 20 Meter.
steile klippen
Der italienische Physiker und Erfinder Guglielmo Marconi ↗ (1874-1937) veranlasste im Jahr 1902 am Table Head den Bau von vier hölzernen Antennentürmen mit einer Höhe von 60 Metern sowie den Bau einiger kleinerer Gebäude, in denen die elektrische Ausstattung untergebracht wurde. Marconi plante, von diesem Ort elektrische Wellen bzw. elektromagnetische Impulse über den Atlantik nach England zu senden, um diese neue Art der Kommunikation, die Telegrafie, möglichst bald in einem größeren Umfang nutzen zu können.
Marconi
Vom Table Head wurden ab Dezember 1902 Funknachrichten nach England gesendet, wobei sich bei der Übermittlung tagsüber Probleme ergaben. Trotzdem konnten Marconi und sein Team viele Erfahrungen sammeln und die Erfolge der drahtlosen Technologie mit Hilfe verbesserter Geräte täglich steigern. In dieser Phase wurde beispielsweise auch der erste Funkverkehr zwischen Schiffen an der
kanadischen Atlantikküste und dem Festland eingerichtet.
Marconi
Wir hatten auf unserer bisherigen Reise bereits eine Marconi-Ausstellung im Cabot Tower auf dem Signal Hill in St. John’s, Neufundland, angeschaut. Dort hatte Marconi im Dezember 1901 das erste Mal aus England gesendete Nachrichtensignale empfangen – allerdings rudimentär.
Für eine Verbesserung des Empfangs verlegte Marconi die Anlage vom Table Head im Jahr 1905 nach Port Morien, das sich fünfzehn Kilometer entfernt in südöstlicher Richtung an der Küste befindet. Die Anlage in Port Morien, genannt Marconi Wireless Station, wurde bis 1946 betrieben.

Leider hatte das zu der historischen Stätte in Glace Bay gehörende Museum, das von Parks Canada betrieben wird, im Jahr 2025 nur im Juli und August geöffnet. So konnten wir Anfang September dort lediglich die Außenanlagen besichtigen.
Betonfundamente
nur noch einige Betonfundamente erinnern an die Marconi-Station
Betonfundamente
einblick
Blick in das Visitor-Centre mit einem Modell der
ehemaligen Sende - Empfangsanlage.
wireless

Von Glace Bay fuhren wir auf dem Highway 22-S über eine Strecke von 50 Kilometern weiter an die nördliche Ostküste von Nova Scotia – nach Louisbourg, wo wir am nächsten Tag die nationale historische Stätte, die Festung Louisbourg, besuchen wollten.

Freitag, 29. August 2025

Die bunte Stadt St. John’s

In St. John’s, der Hauptstadt von Neufundland und Labrador, gibt es einige historische Gebäude wie beispielsweise den Cabot Tower auf dem Signal Hill, das Gebäude der Newman Wine Vaults am Hafen oder das Colonial Building, in dem von 1850 bis 1959 die Versammlungen der Provinzregierung abgehalten wurden, aber das Schönste in dieser Stadt ist ihr buntes Erscheinungsbild.
Colonial Building
In der gesamten Alt- bzw. Innenstadt steht ein buntes Haus neben dem anderen und die Farben wechseln von Haus zu Haus. Einige von ihnen stehen einzeln, die meisten jedoch dicht an dicht neben dem Nachbargebäude als Reihenhäuser gebaut. Hier die farbenprächtige "Victoria Hall" mit einem ebensolchen "Interieur"; sie steht derzeit zum Verkauf. Bilder von innen findet man HIER ↗!
Victoria Hall
Victoria Hall von 1895
Es wird erzählt, dass die Fischer, die bei dem hier häufig auftretenden dichten Nebel ihre Häuser extrem bunt anmalten, um einfacher nach Hause zu finden.
Stromleitungen
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die bunten Hausfassaden in den 1970er Jahren entstanden, als die Bürger von St. John’s eine das Stadtbild aufwertende Gesamtrenovierung ihrer Häuser beschlossen.
Auf jeden Fall können sich die Einheimischen und die Touristen heute an einem der buntesten Stadtbilder erfreuen, die es auf der Welt gibt.
Bunte Häuser
bunte Stadt
bunte-stadt
bunte-stadt
bunte-stadt
Natürlich haben die bunten Häuser auch einen typischen Namen – sie werden die „Jelly Bean Houses“ genannt. Seit den Harry-Potter-Filmen kennt fast jeder „Bertie Botts Bohnen“, die den sogenannten „Jelly Beans“ (Geleebohnen) nachempfunden sind. Die „bohnenähnlichen“ Gelee-Bonbons gibt es in den unterschiedlichsten Farben, so wie auch die Häuser in St. John’s.
Man spricht in St. John’s von der „Jelly Bean Row“. Dies ist etwas irreführend, wenn der Tourist dann eine bestimmte Reihe (row) von Häusern irgendwo in der Stadt sucht. Gemeint ist damit, dass die bunten Häuser als Reihenhäuser angelegt sind.
Es reiht sich also Haus an Haus, in einem lustigen Farbenwechsel beispielsweise von orange, gefolgt von rosa und gelb, danach kommt blau, grün, türkis und lila. Eine Straße ist bunter als die nächste.
bunte-stadt
bunte-stadt
bunte-stadt
Selbst die Wasserhydranten für die Feuerwehr weisen unterschiedliche Farben auf. Das Hinweisschild fällt bei der Farbenvielfallt schon gar nicht mehr auf.
"Eintönig" wirkende Hausfassaden werden mit bunten Blumen und Vogelhäuschen "aufgepeppt". Selbst bunte Stühle - auf dem Gehweg - sollen die "langweilige Fassade" auflockern.
eintönig
Und die Farbigkeit hört nicht bei den Hauswänden, Fenstern und Türen auf. Auch die Namensschilder, Briefkästen oder Mülleimer sind in bunten Farben bemalt.
Briefkasten
Briefkasten
stromverteiler
Selbst die Stromverteilerkasten
sind farblich individuell gestaltet.
blaues-haus
blaues-haus
gelbes-haus
bunte-haeuser
bunte-häuser
Wir waren auf jeden Fall begeistert und wanderten eine Weile von Straße zu Straße, um die bunte Vielfalt auf uns wirken zu lassen.
bunte-häuser
bunte-häuser
Ein weiteres buntes Viertel der Stadt St. John’s neben der Innenstadt ist die Siedlung „The Battery“, die sich am nördlichen Hang der Hafeneinfahrt zum Signal Hill hoch erstreckt. Hier kommt die Farbigkeit der Häuser durch die Hanglage besonders zur Geltung.
the-battery
Der Stadt St. John‘s ist ihre bunte Erscheinung heute so wichtig, dass inzwischen auch moderne, mehrstöckige Neubauten in bunten Farben erstellt werden, was die Stadt im Gesamten so attraktiv macht.
bunte-stadt

Mittwoch, 27. August 2025

Der Signal Hill mit Cabot’s Tower

Auch in der Stadt St. John’s spielt John Cabot ↗ (1450-1499) eine große Rolle. Ihm zu Ehren konnten wir gleich mehrere Plätze in der Stadt besuchen.
Zunächst einmal fuhren wir zum Confederation Building, dem Parlamentsgebäude bzw. dem Abgeordnetenhaus der Provinz Neufundland und Labrador. Es liegt auf dem Confederation Hill und wurde 1960 erbaut.
NEUFUNDLAND
Neufundland
Der zentrale Turm des Gebäudes ist 64 Meter hoch und hat elf Stockwerke. Auf seinem Kupferdach befindet sich ein sogenanntes „beacon“ (Leuchtfeuer), das in der Nacht Lichtsignale aussendet.
Confederation Building
Vor dem Confederation Building steht seit 2006 die Statue von John Cabot, den die Neufundländer als ihren Entdecker ansehen und den sie mit der Statue an dem besonderen Ort ehren wollen. Die Statue ist identisch mit der in Bonavista.
John Cabot
Vom Confederation Hill hat man über die gesamte Stadt und den Hafen einen herrlichen Blick zu einem zweiten Hügel der Stadt – dem "Signal Hill"↗. Und was erblickt man dort? 
Den „Cabot Tower“ Dementsprechend war unser nächstes Ziel in St. John’s der Besuch des Signal Hills.

Der Hügel liegt imposant über der Stadt und dem Hafen und man hat von hier oben, insbesondere von der höchsten Stelle, dem „Ladie‘s Lookout“ mit 167 Metern, einen guten Einblick auf die schmale Hafeneinfahrt (links im Bild) von St. John’s, auch „The Narrows“ genannt sowie die gesamte Stadt St. John´s.
Hafeneinfahrt
Ganz links im Bild der Leuchtturm von St. John´s
Blick auf die Stadt
Blick auf die Hafeneinfahrt, den Hafen und rechts den Quidi Vidi Lake 
Leuchtturm
Der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt mit
Befestigungsanlagen aus dem WW II.
Confederation Building
Gezoomter Blick auf das Regierungsgebäude
Blick auf die Basilika
Gezoomter Blick auf die Altstadt und die Basilika
Seinen Namen erhielt der Signal Hill im Jahr 1704, als die Engländer an dieser Stelle einen Masten für die Flaggen-Signalisierung errichteten, um einfahrenden Schiffen Informationen  zukommen zu lassen bzw. ihre Ankunft anzuzeigen.
Aufgrund der militärischen Signalgebung von diesem kleinen Berg aus, wurde der Hügel zum „Signal Hill“.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden zusätzliche militärische Anlagen errichtet, u.a. Kanonen und Baracken. Besichtigen kann man heute auf dem Gelände die Erinnerungen an die Queen’s Battery Barracks und die Duke of York Battery mit der Noon Day Gun.
Die wohl bedeutendste Schlacht für St. John’s fand 1762 während des Siebenjährigen  Krieges statt, als die Briten die Stadt von den Franzosen zurückeroberten.
erste bebauung
1872
Das dominierende Gebäude auf dem Signal Hill ist der Cabot Tower, dessen Sockel aus rotem Sandstein besteht. Die Grundsteinlegung erfolgte 1897 zum diamantenen Thronjubiläum (60- jähriges Jubiläum) von Queen Victoria und zum 400-jährigen Jubiläum der Anlandung von John Cabot in Neufundland. Offiziell eröffnet wurde der Cabot Tower erst 1900.
Gedenkplatte
sockel aus rotem sandstein
Das Gebäude besteht aus einem zweistöckigen quadratischen Unterbau und einem  dreistöckigen, achteckigen Turm. Insgesamt ist das Gebäude etwa 15 Meter hoch. Die ursprünglichen Baupläne sahen auch ein Observatorium vor, das sich direkt an den Turm anschließen sollte; aus Geldmangel wurde es nie realisiert.
An der Seite des Gebäudes ist ein großer Stern  angebracht. Seit den 1970er Jahren wird für die Bürger von St. John’s die Weihnachtszeit mit dem Erleuchten dieses Sterns gestartet.
Stern am Cabot Tower
Im Cabot Tower ist eine Ausstellung zu dem italienischen Physiker und Erfinder
Guglielmo Marconi  (1874-1937) untergebracht, der in einem Gebäude auf dem Signal Hill 1901 das erste transozeanische drahtlose Signal empfangen konnte, das aus dem Ort Poldhu in Cornwall, England gesendet worden war.
Marconi
Das große ding
Nach der Besichtigung des Cabot Towers und der Marconi-Ausstellung unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem Gelände des Signal Hills. Die Aussichten auf Meer und Stadt sind traumhaft schön - insbesondere bei gutem Wetter.
Trail
Blick auf den Leuchtturm
Ein gezoomter Blick auf den östlichsten Punkt von Kanada mit dem Cape Spear Lighthouse.