Montag, 3. Juni 2024

Walter Wright Pioneer Village

In Dawson Creek startet der Alaska Highway mit der „Mile O“ und an gleich zwei Orten wird mit kleinen Monumenten auf diesen „geschichtsträchtigen“ Start der Straße hingewiesen.

Meile Null
Mile "0"

Das „Walter Wright Pioneer Village“ am Westende der Stadt sieht wie ein altes Siedlerdorf aus. Nichts fehlt – da sind die Feuerwehrhalle, die Telegraphen-Station, die Post, eine Scheune, die Hütte eines Trappers, die Werkstatt eines Schmiedes, und Wohnhäuser verschiedener Familien (Fred Taylor House, Marion House, Johnson-Davies House).

Pioneer Village
Walter Wright Pioneer Village

Die Schlüssel-Sammlung von Giles und Helen Dudley im „Haus des Schlossers“ (locksmith) ist ein beeindruckendes historisches Zeugnis. 

Schlüsselsammlung

Die „Carpenter-Klasse“ des Northern Lights College von Dawson Creek plante und erbaute im Jahr 2015 eine Häuserzeile mit einer Bank, einer Arzt-Praxis, einem Zeitungsbüro und einem Friseurgeschäft.
Der sich an diese Häusergruppe anschließende Gemischtwarenladen (Harper’s Generalstore) ist an Kuriosität kaum zu überbieten – allein die Sammlung der „Hand-Waschmaschinen“ ist beeindruckend. 
Im Areal befinden sich zwei Kirchen – die „Boundary United Church“, die erst 1969 durch einen Neubau ersetzt wurde, und die „St. Paul’s Anglican Church“, die zurzeit im Sommer häufig für Hochzeiten genutzt wird.

St. Paul’s Anglican Church

Schulen gibt es gleich drei im Wright Pioneer Village, wobei die Landry School, genannt nach ihrem Erbauer Stanislaus Landry, nur von 1915 bis Anfang der 1930er Jahre als Schule genutzt und danach zum „Mile 1 – Café“ für die Bürger und die Highway-Soldaten umfunktioniert wurde.
Ein anderes Schicksal hatte die Dawson Creek School, genutzt von 1915 bis sie 1931 zu klein wurde. Das Gebäude wurde von einer Farmerfamilie erworben und bis Ende der 1970er Jahre als Stall genutzt.
Die dritte Schule, die Pouce Coup Central School, war nach der Schulschließung die erste „community hall“ von Dawson Creek. Sehr interessant sind die Wohnräume für die Lehrerin, die direkt an den Unterrichtsraum anschließen. Im Winter musste die Schule oft wegen Kälte geschlossen werden.


In der „Bay Tree Community Hall“ hat die Gemeinde Dawson Creek seit einigen Jahren ihre Ausstellung zur Geschichte des Alaska Highways untergebracht. Sie befand sich früher im "Alaska Highway House" am Mile-O-Post in der Innenstadt. Ein Film zeigt die Herausforderungen, denen man sich bei der Planung und dem Bau der Straße stellen musste. Zahlreiche Fotos und andere Erinnerungsstücke versuchen zu vermitteln, wie das Alltagsleben der über 30.000, am neunmonatigen Bau der Transportstraße nach Alaska beteiligten Soldaten und Zivilisten organisiert war.

Bay Tree Community Hall

Neben dem Museum befindet sich die große „Sudeten-Hall“, die man heute für Veranstaltungen buchen kann. Die Geschichte der Sudetendeutschen in Dawson Creek beginnt im Jahr 1939. Nachdem es sich abzeichnete, dass das nationalsozialistische System im Sudetenland die Kontrolle übernehmen würde, flohen die meisten Familien, die sich in der sozialdemokratischen Politik engagiert hatten, nach England. Von dort reisten etliche Hundert nach Kanada weiter, von denen man über 500 Personen nach Dawson Creek schickte. So hatte Dawson Creek ab 1939 eine große Sudeten-Gruppe, die ihre kulturellen Spuren bis heute hinterließen.

Nach dem Besuch des "Walter Wright Pioneer Village" verlassen wir Dawson Creek und erreichen nach wenigen Minuten die Erinnerungstafel „Mile 2“ von 1992, die darauf hinweist, dass sich hier bereits ab 1942 die erste „Control Station“ der Armee befand.

Control Station

Unser nächster Zielort ist die inzwischen geschlossene „Kiskatinaw-Brücke“, die sogar mit Rundhölzern erstellt wurde. Von dieser Brücke gibt es eine Modellnachbildung in der Ausstellung im Pioneer Village.

Modell
gesperrt
gesperrt
Seit einigen Jahren wegen eines Erdrutsches
im Bereich des Ufers gesperrt
Holzkonstruktion
Fehlender Brückenbelag
Mittlerweile fehlt auch das eine oder andere Brett des Brückenbelages
Morsch
Auch die Seitenführung sieht nicht gerade mehr stabil aus

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