Donnerstag, 14. Juni 2018

nach Dawson Creek

Auf dem schnurgeraden, vierspurigen Highway #43 verließen wir Grande Prairie und erreichten bald Beaverlodge.

Der weltgrößte Bieber  -  grüßt am Ortseingang
Anfang 1900 kamen erste Siedler in diese Region. Es folgten die "Bull Outfitter", solche, deren Wagen von Ochsen gezogen wurden. Sie kamen 1909 mit der Bahn von Ontario über Edmonton und hatten landwirtschaftliche Geräte, Waren und Zubehör dabei, um gleich loszulegen zu können.
Sie alle waren Mitglieder einer religiösen Gemeinschaft und machten den langen Weg von Edmonton über den Athabasca-Trail. Über den "Edson"-Trail kamen im darauf folgenden Jahr weitere; er verkürzte die Reiseroute etwas. Der "Hinton"-Trail wurde zusätzlich benutzt, vor allem später für Transporte.

Das ehemalige Krankenhaus von Beaverlodge
1909 gab es auch bereits erste Läden in Beaverlodge, das erste Postamt wurde 1910 als "Red ow / Red Willow" bezeichnet, später jedoch in Beaverlodge geändert: [nach den Lodges entlang des Flusses, die von dem Beaver First Nations Tribe (einem Zweig der Cree) errichtet wurden].

Als 1925 die Eisenbahnlinie von Edmonton kommend gelegt wurde, zogen die Bewohner des Ortes an die Bahnlinie und gaben 1928 ihre Siedlung etwa 2 km östlich auf dem Hügel gelegen komplett auf.

Das Gebäude des heutigen „Beaverlodge Visitor Centre“ war einmal ein ehemaliges Krankenhaus; heute beherbergt es u. a. eine Kunstausstellungen und ein kleines Café.


Wenig später passierten wir den kleinen Straßenort Hythe.
Das Gebiet wurde 1910 von englischen und norwegischen Einwanderern besiedelt. Dennoch zogen 1916 wieder die meisten Männer nach Edmonton oder Calgary, um sich dort als Soldat für den 1. Weltkrieg zu melden.

Das örtliche Touristeninformationszentrum ist in dem original alten Kelly Sunderman Tack Shop von 1910 untergebracht.



Es dauerte nicht lange, bis wir die Provinzgrenze zwischen Alberta und British Columbia erreichten und mit ihr eine neue Zeitzone; als Reisender gewinnt man eine Stunde, denn man darf die Uhrzeit von der "Mountain-Time“ (Alberta-Zeit) in die "Pacific-Time" (British Columbia-Zeit) eine Stunde zurückstellen.

Die Gegend bleibt weiterhin flach, wird landwirtschaftlich genutzt, sogar zur Deer-Zucht.

Der "Old Edmonton Highway" quert manchmal den heute schnur gerade verlaufenden Highway.
Fast unbemerkt passiert man Tomslake; der Ort wurde 1939 von Flüchtlingen (518 Personen) aus dem Sudetenland gegründet. Ihre kleine erbaute katholische Kirche steht heute noch.
Fährt man auf dem alten Edmonton Highway (stellenweise nur Schotterstraße) weiter, durchquert man die ursprünglich kultivierte Landschaft, sieht aber auch so  z. T. verlassene, verfallene Häuser / Scheunen aus früheren Zeiten.

Begrüßung am Ortseingang
Der Highway führte uns durch Pouce Coupé, „Geschnittener Daumen“. Ursprünglich als
„Pouskapie's Prairie“ benannt, nach dem hier ansässigen Beaver-First-Nations-Häuptling „Pooscapee“, wurde es 1898 von den ersten französisch sprechenden Siedlern „europäisiert“.

Über den 1911 fertig gestellten "Edson-Trail" kamen die ersten Siedler aus Edmonton. In diesem Ort erwartete man die Endstation der Eisenbahnlinie von Edmonton kommend, doch als sie 1931 verlegt wurde, wurde hier nur ein Bahnhof gebaut, die Eisenbahnlinie hingegen 6 Meilen / 10 Kilometer weiter bis zu einer Ranch gebaut, dorthin, wo heute Dawson Creek liegt.
















Interessant anzusehen in diesem Ort ist die hölzerne Eisenbahnbrücke von 1930/31.
Die Eisenbahnstrecke ist seit langen stillgelegt; die Schwellen und die Gleise liegen jedoch noch über weite Strecken. Nur dort, wo die Eisenbahnlinie heute eine Straße quert, wurden sie entweder überasphaltiert oder herausgenommen.







































Diese Gegend um die damalige Endstation der Eisenbahnlinie und auch der Creek (der Bach) wurde bereits 1879 von einem Landvermesser nach Dr. George Mercer Dawson benannt (so auch Dawson City am Yukon), der damals mit seinem Team durch das Land zogen. Ihm folgten 20 Jahre später erste Pelzhändler und Siedler.
Zuerst war die Ansiedlung nur eine kleine landwirtschaftliche Gemeinde, als jedoch die Eisenbahn 1932 hier ankam, wurde es regionales Zentrum (und nicht Pouce Coupé).

1942 wuchs die Gemeinde erneut, da die US-Armee die Endstation der Eisenbahnlinie als Umschlagplatz während der Errichtung des Alaska Highways benötigte.

Erst Mitte der 1950er Jahren wurde die Dawson Creek durch einen Highway mit dem Landesinneren von British Columbia und mit der Eisenbahn durch die Rocky Mountains verbunden.

In den 1960er Jahren verlangsamte sich das Wachstum, bis das Öl-und Gasgeschäft neuen Aufschwung brachte.
Heute ist der Ort für viele - so auch für uns - Ausgangspunkt für das Befahren des Alaska Highways auf dem Weg nach Fairbanks / Alaska.


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