Montag, 19. September 2022

Im BC Wildlife Park

Ein Halbtagesausflug in Kamloops.

Der BC Wildlife Park östlich von Kamloops beherbergt fast 200 Tiere, die in Britisch Kolumbien heimisch sind und etwa 65 unterschiedlichen Arten angehören.

BC Tierpark

Der Zoo zeigt den Besuchern diese Tiere nicht nur, sondern er ist seit 1965 eine gemeinnützige Organisation, die verletzte bzw. verwaiste Tiere, die in freier Wildbahn nicht überleben würden, aufnimmt und pflegt. Dem BC Wildlife Park ist dementsprechend das Fawcett Family Wildlife Health Center angegliedert, das jährlich mehr als 500 verletzte / verwaiste Tiere aufnimmt.
In der Hauptsaison finden zahlreiche Vorträge zur Tierhaltung im Park statt (es gibt dazu ein kleines Amphitheater) und es fährt ein Ausflugszug durch den Park. Auch ein kleiner Streichelzoo lädt in der Hauptsaison dazu ein, einen engeren Kontakt mit einigen der Tiere zu genießen.

BC Park

Direkt nach dem Eingang bieten ein Education Center und ein Discovery Center mit zahlreichen Mitmachstationen für Jung und Alt Informationen zu Flora und Fauna in Britisch Columbien an.

Im Außenbereich erreicht man auf einem Rundweg, teilweise steiler bergauf, über 20 verschiedene Gehege und einige einzelne Häuser. Leider sind die Gehege, natürlich aus Sicherheitsgründen, mit meterhohen Gitterzäunen umgeben – dadurch wird ein schönes Fotografieren der Tiere allerdings erschwert. Bei einigen Gehegen gibt es mit Plexiglas verkleidete Aussichtsplattformen.

Bär
Bärentatze

Bär

Bär

So besuchten wir u.a. Grizzly- und Schwarzbären, Pumas, Wölfe (arktische Weißwölfe), Stachelschweine, Waschbären, Kojoten und Rotfüchse. Den sogenannten „Kermode-Bär“, ein Grizzly mit weißem Fell, konnten wir leider in seinem Gehege nicht entdecken. Auch einige andere Tiere hatten sich so gut versteckt, dass wir nur ihr Gehege bewundern konnten.

Bighorn Sheep
Bighorn Sheep

Bighorn sheep
Bighorn Sheep

Mountain Goat
Mountain Goat

Cougar
Berglöwe  -  Cougar

Puma

Wolf
Arktischer Weißwolf

Rotfuchs
Rotfuchs  -  in Gefangenschaft gezüchtet
 
Rotfuchs

Stachelschwein
Stachelschwein

Stachelschwein
Stachelschwein

Sehr beeindruckend waren die beiden Vogelhäuser – einmal das Haus der sogenannten „Burrowing Owls“ / “Grabeulen“ und zum anderen das Haus der „birds of prey“ (Raubvögel). Auf die Grabeulen ist man in Kamloops besonders stolz, da man seit 1992 gemeinsam mit der Burrowing Owl Conservation Society in einem erfolgreichen Zuchtprogramm dem Aussterben dieser Eulen-Art entgegen wirkt. Im „birds of prey“ Haus waren mehrere Adler- und Eulenarten zu bestaunen.

Grabeule

Grabeule
Grabeule

Eule

Weißkopfadler
Weißkopfadler  -  Bald Eagle

Steinadler
Steinadler  -  Golden Eagle

Auch wenn wir einige der Tiere nicht antrafen, hat uns der Besuch des BC Wildlife Park gut gefallen.


Samstag, 17. September 2022

Weiterreise in die Rockies

 Von Cache Creek nach Golden


Am 16. September verließen wir Cache Creek auf dem Trans-Canada Highway, dem Highway 1, gen Osten. Wir machten Station in Kamloops, in Salmon Arm und Revelstoke, ehe wir Golden erreichten und auch hier zwei Tage verbrachten.

Von Kamloops aus nutzt man den Trans-Canada-Highway, Hwy 1, für insgesamt etwa 360 Kilometer über mehrere, kleinere Etappen bis nach Golden.

Die erste Etappe führt über 108 Kilometer nach Salmon Arm. Der Name dieses Städtchens weist schon auf das Naturspektakel hin, das sich hier ganz in der Nähe abspielt – die Lachswanderung im Herbst. Wenige Kilometer nordöstlich von Salmon Arm befindet sich der Tsútswecw Provincial Park. Im Park liegen die beiden Seen Adams Lake und Shuswap Lake, die vom Adams River durchflossen werden.
Die Lachse, in diesem Fall sind es die rotgefärbten Sockeye-Lachse, schwimmen vom Pazifik in den Fraser River, weiter in den Thompson River und von dort den Adams River hinauf und erreichen nach etwa 450 Kilometern ihre Laichplätze. Sie haben ihr Erwachsenenleben im Meer verbracht und schwimmen zum Ablaichen dorthin zurück, wo sie einst geboren wurden.

Lachsarten

Zahlreiche Tafeln informieren über dieses Ereignis, große Aussichts-Plattformen ermöglichen gute Blicke auf den Fluss und die Lachse – ja, wenn sie schon da wären. Leider sind wir Ende September einige Tage zu früh, die Lachse werden erst Anfang Oktober erwartet.

Am nächsten Tag geht es über 105 Kilometer, wieder auf dem Trans-Canada-Highway, von Salmon Arm nach Revelstoke. Revelstoke wird im Sommer von Touristen etwas weniger frequentiert, ist aber ein extrem beliebter Wintersportort.
Wir übernachten am Williams Lake und schauen von dort auf die Sessellifte, die derzeit Wanderer in die Höhe transportieren.

Williams Lake

Die letzte Etappe über 148 Kilometer von Revelstoke nach Golden führt zunächst über den Rogers Pass im Selkirk Gebirge, der sich auf 1330 Metern befindet. Die Selkirk Mountains gehören zum Glacier National Park.

Vor dem Rogers Pass
Vor dem Rogers Pass

Auf unserer Fahrtrichtung fahren wir über den Rogers Pass nach Osten, um Golden zu erreichen. Die Eisenbahnstrecke der Canadian Pacific Railway verläuft übrigens unterhalb des Passes in zwei langen Tunneln, wobei der eine der 14,7 Kilometer lange Mount MacDonald-Tunnel ist, der längste Tunnel in Nordamerika.

vor golden
Kurz vor Golden

Golden ist dann das letzte Städtchen, das sich noch in Britisch Columbien befindet.
Auch Golden lebt von Touristen und ist besonders stolz auf sein „Railway-Museum“.

Freitag, 16. September 2022

Deadman Junction Ranch

Von Cache Creek auf dem Highway 1 (Trans-Canada-Highway) kommend fielen uns nach etwa 30 Kilometern in der Höhe von Walhachin, 10 Kilometer vor Savona, entlang der sandigen Berghänge rechts der Straße über viele Kilometer verlaufend hölzerne Überreste einer ehemaligen Wasserleitung auf.
Gleich darauf erreichten wir eine kleine Geisterstadt und bekamen dort die Erklärung.

Ghost Town


Vor über hundert Jahren wurde von einer Gruppe Chinesen ein Bewässerungssystem für den Ort Walhachin ↗ gebaut. Über 35 Kilometer leitete man damals Wasser des Deadman Rivers ↗ in hölzernen Rinnen nach Walhachin. Dort hatte man Anfang des 20. Jahrhunderts u.a. Obstplantagen angelegt, die man so zu bewässern versuchte. Der Name des Rivers geht übrigens auf das Jahr 1817 zurück, weil Pierre Charette von der North West Fur Company wegen eines Streites um einen Camp-Platz getötet wurde. 
Kurz zu dem Ort Walhachin: der Ort wurde von englischen Farmern gegründet und startete mit der Hoffnung, große Erfolge im Obstbau zu erlangen. Man wählte den Namen des Ortes angelehnt an ein Wort der hiesigen „first nations“ (Nlaka'pamux) für die umgebende Landschaft – „Land der runden Felsen“. Mit Beginn des ersten Weltkrieges verließen jedoch viele der Männer zum Kämpfen für das „Mutterland England“ den Ort; es kehrte fast niemand danach zurück. So geriet der „verlassene“ Ort, in Vergessenheit  -  heute leben noch etwa 100 Personen dort, also in einer „Beinahe-Geisterstadt“.

Wir besuchten jedoch eine andere „ghost-town“, kurz vor Walhachin. Sie heißt „Deadman Junction Ranch“.

Ghost-town

Voranstellen muss man, dass es sich bei der Deadman Junction Ranch um eine „nachgebaute“ Geisterstadt handelt. Sie gehört Matt Sandvoss, der mit ihr seinen Lebenstraum verwirklicht und eine "originale Westernstadt" erbaut hat. 

Ghost town

Ghost-town

Seine große Leidenschaft ist das Sammeln von Gegenständen aus der „Westernzeit“ und seit 2011 hat er nun seine umfangreiche in Sammlung (Gewehre, verschiedenste andere Waffen, Goldgräberausstattungen, Friedenspfeifen, …) in seiner „ghost-town“ untergebracht.

Fallen
Verschiedene Fallen

Jedes Jahr entstehen neue "Gebäude" und so kann man zurzeit bereits den „rattlesnake saloon“, das Geschäft eines Bestatters („the undertaker“), einen Handelsposten („trading post“), eine Drogerie und natürlich ein Bezirksgefängnis besichtigen und ausgiebig fotografieren.

Postkutschen-Station

Wells Fargo

Saloon

im Saloon

Saloon

hot beer

Wanted
Buch Cassady

Mehrere Filme wurden bereits in seiner Kulisse gedreht und er verleiht ständig Gegenstände aus seiner Sammlung als originale Requisiten an die Filmindustrie.
Durch die gesamte umgebende Landschaft gewinnt man schnell den Eindruck: hier taucht man tatsächlich für einen kurzen Moment in die Zeit des „Wilden Westens“ ein.

scheune

rooms

ghost-town

Heavy truck modell aa
Model AA heavy-duty truck variant - ab 1927

Quellen und weiterführende Informationen:

Mittwoch, 14. September 2022

BC Hydro Seton Lake Campsite

Kurz vor Lillooet steuerten wir in Britisch Kolumbien einen Campingplatz an, der hinter dem Damm des Seton Lakes liegt, von BC Hydro ↗ errichtet wurde und von diesem Unternehmen auch unterhalten wird. Er ist für seine Benutzer kostenfrei - aber nicht ganz "ungefährlich"!


Berge

Seine Lage ist einzigartig, die umgebenden hohen Berge sorgen für das richtige Gebirgsflair, auch wenn aktuell ein naher Waldbrand die eine oder andere Rauchwolke durch das Tal schickt.

Berge-im-Rauch

Von hier aus kann man sich auf den Gold Rush Trail begeben und hoffen, dass man im nahen Bach noch etwas von dem einst begehrten Edelmetall findet, denn in den späten 1800er Jahren durchkämmten Hunderte von chinesischen Prospektoren die Ufer des Cayoosh Creek auf der Suche nach Gold. Auf dem Campingplatz sind die Überreste eines chinesischen Backofens zu sehen, eine Erinnerung an diese Goldgräberzeit.


Chinese-oven

chinese-oven

Ein Hinweisschild, wie man sich generell sowie in Covid-Zeiten auf dem Trail verhalten sollte, ist wohlgemeint!

Verhalten am Trail

Nachdenklicher und vorsichtiger sollte ein Wandersmann allerdings bei den folgenden Warnhinweisen werden.

Baer in Area

Cugar

Keine Hinweise jedoch sind zu dieser "Gefahr" vorhanden! Gespinstnester.

Gespinst im Baum

Raupe

Hunderte solcher lang behaarter Raupen befinden sich in den Gespinstnestern, die man in Büschen und Bäumen am Trail antreffen kann.

Quelle und weiterführende Informationen:

Dienstag, 13. September 2022

Horseshoe Bay nach Cache Creek

Von Vancouver Island aus erreicht man nach gut eineinhalb Stunden Fahrt mit der Fähre entlang zahlreicher vorgelagerter Inseln Horseshoe Bay (West Vancouver), eine relativ kleine Bucht nordwestlich von Vancouver. Nach Verlassen der Fähre, nun auf dem Festland von British Columbia, geht es bergauf zum Highway 99, der über 230 Kilometer nach Lillooet und dann weiter Richtung Cache Creek führt.



Uferstraße
Küstenstraße am "Howe Sound" Richtung Norden

Dieser Highway verläuft komplett durch das  „Sea to Sky County“ vom Pazifik in Britisch Kolumbien bis in die Coast Mountains und trägt dementsprechend auch den Namen „Sea to Sky-Highway“.
Früher wurde dieser Straßenabschnitt von den lokalen Medien oft auch als "Killer Highway" bezeichnet. Vor den Olympischen Winterspiele im Jahr 2010 wurde die Strecke jedoch ausgebaut, da sie die einzige Direktverbindung zwischen der Olympiastadt Vancouver und dem Skigebiet in Whistler war. 
Coast Mountains

Nach 45 Kilometern auf dem Highway 99 erreicht man Squamish ↗ , eine Gemeinde mit fast 20.000 Einwohnern, zu denen auch first nations-Reservate der Squamish-People gehören. Die Gegend um diesen Ort ist bei Wanderern, Mountainbikern und besonders weltweit bei Kletterern beliebt, vor allem wegen dem Stawamus Chief Mountain, einem der größten Granit-Monolithen der Welt.

Monolith

Dieser 700m hohe Granit-Monolith ist eines der Wahrzeichen von Squamish und gilt als zweitgrößter Granit-Monolith der Welt (der größte ist der El-Capitan im Yosemite Nationalpark). 

Kletterer

Des Weiteren befinden sich hier die Shannon Falls, die als drittgrößter Wasserfall Kanadas in mehreren Kaskaden über 335 Meter herabfallen und auf einem einfachen Fußweg erreichbar sind.

Wasserfall

Nach weiteren 60 Kilometern auf dem Highway 99 erreicht man den Olympia-Wintersportort Whistler ↗ . Auf unserer Weiterfahrt Richtung ehemaliger Olympiastätte fand gerade die Radfahrer-Veranstaltung „Gran Fondo“  („Große Ausdauer“) statt. Auf einer gut 140 Kilometer langen Strecke mit etwa 3.300 Höhenmeterdifferenz, startend in Vancouver bis zum „Tour-Ende“ in Whistler, konnten sich interessierte „Hobby-Radfahrer“ in ihrer Ausdauerleistung beweisen.

Hobby-Radfahrer

Am Ortseingang von Whistler lädt ein „Inuit-Steinmann“ die Touristen zum Besuch des berühmten Ortes ein. Der „Inukshuk“ wurde 2010 als Symbolfigur für die damaligen olympischen Winterspiele geschaffen.

Welcome

Innuit

Von riesigen Parkplätzen, die zeigen, mit welchem Ansturm an Winter-Touristen man in Whistler rechnet, erreicht man in wenigen Gehminuten die Gondeln, die die Touristen zu den Skigebieten transportieren. Die Innenstadt ist geprägt von Restaurants, Wintersportgeschäften und Boutiquen. Im Sommer gibt es in Whistler zahlreiche attraktive Angebote für Mountain-Biker.

In Whistler ist man seit Jahren sehr stolz darauf, inzwischen über 50 Kunstwerke im öffentlichen Raum - in den Parks, entlang der Straßen – ausstellen zu können. Eines davon ist beispielsweise eine Bronzeskulptur des kanadischen Bildhauers James Stuart. Die Figur trägt den Namen „Jeri“ und stellt einen Mann dar, der sich nach einer körperlichen Anstrengung ausruht, um neue Kraft zu sammeln.

Jeri

Vor dem Audain Art Museum ↗ steht eine sechs Meter hohe Statue aus gegossener Bronze. Sie ist mit einer ockerroten Patina versehen und wurde in einer Gießerei in New York hergestellt. Die Skulptur zeigt drei „Wächter“, die nach Gefahren Ausschau halten.

Skulpture

Die nächsten 130 Kilometer bis zum Ort Lillooet ↗ werden ebenfalls noch auf dem Highway 99 zurückgelegt. Kurz hinter Pemberton begegnete uns wieder einmal eine Bären-Mutter mit ihren zwei inzwischen schon recht großen Bären-Kindern.

Bärenmutter

Auf der Strecke kommt man etwa 35 Kilometer östlich von Pemberton u.a. am Duffin Lake vorbei, der in 1.183 m Höhe liegt.

Duffin Lake

Duffin Lake

Ein weiterer See, der Seton Lake, ein 22 Kilometer langer Stausee, liegt nur noch auf einer Höhe von 243 m. Der See selbst bedeckt eine Fläche von 26,2 km². Sein Hauptzufluss ist der Seton River, der in Lillooet in den Fraser River mündet.

Lillooet ↗ entstand im Rahmen des kanadischen Goldrausches um 1858 in diesem Gebiet. Damals soll der Ort etwa 20.000 Einwohner gehabt haben, heute sind es gut 2.000. 

Ab Lillooet fährt man noch etwa 80 Kilometer auf dem Highway 99 (bis zur Historic Hat Creek Ranch ↗), um nach weiteren 11 Kilometern auf dem Highway 97 nach Cache Creek zu gelangen, einem traditionellen Verkehrsknotenpunkt auf dem Trans-Canada Highway, dem Highway 1.

trockenes Land

Die Strecke ist landschaftlich beeindruckend – tief hat sich der Fraser River in das Tal eingegraben. Es ragen hohe Sandsteinberge auf und alles sieht ein wenig nach trockener Mondlandschaft aus. Kein Wunder; hier fallen jährlich nur etwa 260 Millimeter Niederschlag.
Auch fährt man durch mehrere Reservate der "first nations".

Niederschlagsarm

Cache Creek ↗ schließlich ist ein Ort, der aufgrund seiner Lage von Service-, Übernachtungs- und Restaurantangeboten geprägt ist.