Dienstag, 6. August 2019

Colorado National Monument

Von Fruita, von dem sehr schönen Monument RV Park, starteten wir zu unserem Ausflug zum Colorado National Monument.


Nachdem wir mit den Parks vom Grand Canyon, vom Canyon de Chelly und von den Canyonlands, die wichtigsten Schluchten des Colorado-Plateaus besucht hatten, war der obige Park die abschließende Ergänzung unserer Canyon-Touren.

Der Park ist ein National Monument und kein Nationalpark, d. h., dass er einmal mit seinen 83 km² zu den kleinen Parks gehört; denn: die Gesamtfläche ist u .a. ausschlaggebend für die Einstufung, und dass er keine Vielfalt von Themen für die Bevölkerung bedient (Erholungs- und Bildungswert, kulturelle und historische Bedeutung, landschaftliche, wissenschaftliche und geologische Wertschätzung,…), sondern nur einige davon.

Das Colorado National Monument (Eintritt:20,--$) ist eine Höhenlandschaft, die mehr als 600 Meter über das „Grand Valley“ des Colorado-Flusses empor ragt. So mussten wir zu Beginn eine steile, kurvige Straße bergauf nehmen und durch mehrere Tunnel fahren. Dafür wurden wir beim „Redlands View“ mit einer grandiosen Weitsicht auf das Tal des Colorado-Rivers belohnt.


































Danach erreichten wir eine Tafel, die über die „historic trails“ informierte - unvorstellbar unter welchen Bedingungen die Felsen zu früheren Zeiten mit einer „Muli-Karawane“ bezwungen wurden.











Am „Fruita Canyon View“ wurde uns bewusst, dass die Felsen in den Schluchten dieses Parks mit die intensivsten und rötlichsten Farben von allen Parks des Colorado-Plateaus aufweisen. Ähnliches hatten wir eigentlich nur im Canyon de Chelly gesehen.








Nach diesem Aussichtspunkt folgte das Visitor Center. Hier wurde im Besonderen dem Parkgründer, John Otto, gehuldigt, dem die Anerkennung des Parks als National Monument im Jahr 1911 zu verdanken ist. Er lebte mehr als zwanzig Jahre hier im und ausschließlich für den Park.

Wie in vielen der anderen Parks wurde auch hier Stephen Mather gedankt, der zu den größten Förderern der Nationalpark-Idee gehörte.

Das Visitor-Center ist zwar klein, aber sehr informativ und ansprechend gestaltet.
Weiter ging es wieder auf der Parkstraße, dem „rim rock drive“.

Natürlich hatte auch dieser Park seinen „balanced rock“ vorzuweisen
(vgl. „Arches National Park“),
der uns sehr beeindruckte. Das Gewicht des oberen Felsbrockens soll etwa 600 Tonnen betragen und der Gesamtfelsen balanciert das aus.







Es folgte ein Blick auf das Indepence Monument, mit 137 Metern das höchste freistehende Felsgebilde im Park. Es war der Lieblingsfelsen des Parkgründers John Otto, der ihn viele Male bestiegen hat.










Andere Felsformationen begeisterten uns vor allem durch ihre Formen, beispielsweise die nun seitlich den „rim rock drive“ liegenden „Coke Ovens“. In so genannten „Oven“ stellte man vor langer Zeit Kohle bzw. Koks (Coke) her und die Felsen sehen den Öfen wirklich sehr ähnlich.















Während des letzten Abschnittes der Parkstraße kamen wir zum „Overlook“, zum Aussichtspunkt, auf den Ute Canyon. Hier sollte man vor allem einen Felsen in Form einer
Mumie erkennen, mit viel Phantasie kann man die ägyptische Figur erkennen. Steil abfallende Felswände gewährten einen Blick in die Tiefe des Ute Canyon.







Danach erreichten wir mit 2.024 Metern den höchsten Punkt der Parkstraße und mussten uns von hier auf einem sehr kurvigen, steilen Abschnitt, mit Tunnel, bis zum Osteingang des Parks auf 1.500 Metern abwärts „schleichen“.























Die Parkstraße endete in der Stadt Grand Junction, von der wir auf die Interstate 70 fuhren, die von hier durchgängig am Colorado-River entlang führte. Das „Grand Valley“ des Colorado ist von mehreren „Mesas“ (Flachgipfelgebirgen)  und von violett-grauen „Book-Kliff-Felsen“ umgeben.
[bitte zum Vergrößern die Bilder anklicken]








Wir nutzten die Interstate 70 dann für etwa 90 Kilometer, um Glenwood Springs zu erreichten, wo wir uns auf dem etwas vor der Stadt liegenden Ami‘s Acres Campground zum Übernachten anmeldeten.


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heute gefahrene Kilometer: 200

Montag, 5. August 2019

Nach Fruita


Wir verließen Moab über den Highway 191 und ließen uns nochmals von den intensiv rot gefärbten Felsen zum Abschied beeindrucken und bewunderten auch ein letztes Mal die von den Mineralsalzen bunt gefärbten Berge.








Weiter fuhren wir dann ostwärts auf der Interstate 70. Über eine Strecke von 100 Kilometern gab es keinerlei Service, nur eintönige Wüstenlandschaften auf beiden Seiten des Highways und mehr oder weniger keine Besiedlung. Man stelle sich vor, man fährt in Deutschland 100 Kilometer über irgend eine Autobahn, so passiert man neben unzähligen kleineren Orten mit voller Infrastruktur auch große Städte. Hier war einfach „Nichts“ und das über eine so weite Entfernung.


Auffahrt auf die parallel verlaufende, zweispurige Interstate 70






















Links in Fahrtrichtung vom Highway
Rechts in Fahrtrichtung






So mussten wir selbst für Abwechselung sorgen. Das "Spannendste" zum Beispiel war, dass wir mehrere besonders lange LKWs, Zugmaschine mit drei Anhängern, auf der Gegenspur sahen.






Ansonsten hatten wir
FREIE Fahrt
und
FREIE Sicht!






Bald verließen wir den Staat Utah und erreichten Colorado, „colourful colorado“.
Am Rand der Autobahn war neben dem Willkommens-Schild auch der Grenzstein zu sehen.













Danach wurde es - für uns - seit langer Zeit endlich wieder einmal grüner und wir erreichten unseren Zielort Fruita, der am Colorado River liegt. Dort übernachteten wir im Monument RV Park.






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gefahrene Kilometer:  185

Sonntag, 4. August 2019

Im Canyonlands National Park

Wir nahmen die Fahrstrecke von 50 Kilometern von Moab bis zum nördlichen Eingang des Canyonlands National Park auf uns, weil wir mit unserem Campingplatz in Moab sehr zufrieden waren und im Nationalpark selber nur Plätze ohne Strom und Wasser zur Verfügung standen.

Zunächst fuhren wir auf dem Highway 191 Richtung Norden und bogen dann westlich auf den Highway 313 ab, bis wir nach weiteren 15 Kilometern die Entrance Station erreichten.


Entrance-Station / Mauthäuschen









Die „Canyonlands“ sind ein 1964 gegründeter National Park, der aus drei großen Bereichen besteht. Im Westen befindet sich „The Maze“, das Labyrinth, dieser Bereich ist mehr oder weniger unzugänglich und nur über ein paar Schotterstraßen bzw. zu Fuß erreichbar. Im Südosten gibt es einen eigenen Parkeingang. Hier befindet sich der Parkbereich „The Needles“, die Nadeln  -  man kann über eine Stichstraße einen Aussichtspunkt anfahren.

Im Norden liegt „The Island in the Sky“, die Himmelsinsel. Dies ist der für Touristen weitläufig erschlossene Parkteil, den wir besuchten.
Nach der Entrance Station, (mit dem America The Beautifull Pass frei, sonst beträgt der Eintritt $ 30) folgte sofort das Visitor Center von „Island in the Sky“, das einen ansprechenden Naturfilm zum Nationalpark zeigte und über die Entstehung des „Schluchten-Plateaus“ berichtete.








Prinzipiell handelt es sich bei „Island in the Sky“ um eine Hochebene, die im Westen vom Green River und im Osten durch den Colorado River begrenzt wird. Die beiden Flüsse haben tiefe Schluchten in die Hochebene gegraben, wodurch die beeindruckenden Felslandschaften des Nationalparks entstanden sind.


Wir befuhren die Parkstraße weiter bis zum Ausblick auf den „Shafer Canyon“, der vom Colorado River gegraben wurde. Von hier startet ein Netz von unbefestigten und teilweise sehr abenteuerlichen Wegen, die mit einer speziellen „Permit“ (Erlaubnis) von Mountain-Bikern aber auch Allrad-Fahrzeugen befahren werden kann. Der Name erinnert an die Brüder „Shafer“, die im Gebiet von Canyonlands im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert Viehhaltung betrieben haben.


Unbefestigte und nicht gesicherte Fahrstraße ins Tal

Danach erreichten wir den „Green River Overlook“. Hier wurde auf ein besonderes Jubiläum hingewiesen. Vor 150 Jahren erkundete John Wesley Powell den Green River und den Colorado River mit dem Grand Canyon und konnte mit seiner Expedition wichtige geologische und topographische Daten erfassen.

















Beim Green River Overlook kann man sehr deutlich die so genannte „white rim“-Schicht erkennen, die während der Erosionsphasen eine große Rolle spielte und für die Entstehung des Landschaftsbildes sehr wichtig sind.


Der Green River hat sich hier in „verrückter“ Form eingegraben und bietet einem tatsächlich eine „wahnsinnige“ Sicht. Von allen Seiten kommen kleinere und größere Eingrabungen und man schaut auf ein unendliches Netz von Schluchten. Ganz lustig ist der Name eines in der Mitte des Tales stehenden Felsen - „turk hat“. Er wurde von Powell benannt, der sich bei diesem Felsen an einen „türkischen Turban“ erinnert fühlte.

turk hat












Unsere Fahrt durch den Park führte uns danach in Richtung „Grand View Point Overlook“.
Hier passierten wir zunächst eine der bekannten Landmarken im Canyonlands Nationalpark,
den „Candlestick Tower“.



Es folgten die „orange cliffs“. Die intensive orange Farbe haben die Felsen aber nur an bestimmten Tagen bei tief stehender Sonne, wir hatten leider nicht die richtigen Lichtverhältnisse.

Wir "begnügten" uns mit den rot-grünen Farbspielen.
















Die nächste Ausfahrt war beim
Buck Canyon Overlook“ - dieses Mal hatte man fast den Eindruck, dass der Colorado-River hier eine „Tannenbaum-Schlucht“ gegraben hat. An diesem Ort wird auch auf eine Phase im Canyon hingewiesen, die große Veränderungen für die Landschaft bedeutete. In den 50er Jahren hatte man hier, ähnlich wie auch bei der Stadt Moab, einen intensiven Uran-Bergbau betrieben. Aus dieser Zeit existieren zahlreiche Wege-Systeme im Canyon. Die unberührte Landschaft wurde durch ein Straßennetz erheblich verändert. Der Abbau der Uran-Erze wurde Anfang der 70er Jahre eingestellt.




























Vom Grand View Point Overlook hatten wir vor allem eine gute Sicht auf die östlich liegenden La Sal Mountains, die ihren Namen 1776 irrtümlicherweise von Mitgliedern einer Expeditionsgruppe bekamen, die den Schnee auf den Bergspitzen für Salz (spanisch: la sal) hielten.









Vom Aussichtspunkt schauten wir auf ein Erosionsgebiet, das humorvoll „monument valley“ genannt wird. Ein wenig erinnerte uns dieses Tal mit seinen zahlreich einzeln stehenden Felsen schon an ein kleines „monument valley“.

Einer der auffallendsten Felsen vor uns war der so genannte „totem pole“, eine 90 Meter hohe, frei stehende Turmspitze, ein „spire“.













Ansonsten konnten wir die Erosionsschichten super erkennen  -  auch hier besonders wieder die „white rim – Schicht“.






Auf dem Rückweg konnten wir noch ein schönes Foto vom „aztec butte“ schießen, einem Berg, der wiederum zu den Landmarken des  Canyonlands Nationalparks gezählt wird.