Freitag, 25. August 2023

In Mobridge City

Die Stadt hat zurzeit etwa 3.200 Einwohner und wurde 1906 gegründet, nachdem hier die Chicago Milwaukee Pacific Railroad gebaut wurde. Ihren Namen erhielt die Stadt nach der Abkürzung, die von der Eisenbahn für den Ort verwendet wurde - „MO.Bridge“ für Missouri-Bridge.
Am südlichen Ende des Lewis & Clark Interpretive Trails in Mobridge steht ein
interessantes Kunstwerk. Es trägt den Namen „Walleye Up“ und es handelt sich um einen Cowboy, der auf einem Fisch, einem Zander (walleye), reitet.

walleye up

Die Statue ist sehr ungewöhnlich - einen auf einem Zander reitenden Cowboy findet man wahrscheinlich nicht noch einmal. Beim Anklicken des Bildes vergrößert es sich, so das noch mehr Details sichtbar werden.

Walleye
Zander  -  Exponat im Klein-Museum in Mobridge

Anfang 2000 überlegten Einwohner, welche die Stadt symbolisierenden Themen in einer Statue für Mobridge vorhanden sein müssten. Das Resultat war - ein Fisch für den Fischreichtum im hiesigen Oahe Lake und ein Cowboy für das große, berühmte Rodeo, das jährlich Anfang Juli veranstaltet wird.
Den Zuschlag bekam der Künstler John Lopez aus South Dakota und die Skulptur konnte 2018 eingeweiht werden.

Ritt auf dem Zander

Die Statue ist eine sogenannte Hybrid-Metallskulptur, d.h. dass einige aus Bronze gegossene Elemente verarbeitet sind (beispielsweise das Gesicht und die Hände des Cowboys) und die restliche Figur aus Metallschrott besteht. Da sind alte Zahnräder, Trennscheiben, Winkel, Lochbleche, usw. verwendet. Der Fisch erhebt sich aus einer Welle und springt mit seinem Reiter in die Luft. Auf seinen Flossen sind aus Metall ausgesägte Rinder und Pferde mit Reitern angebracht und es treffen sich bei der Figur tatsächlich Viehzucht und Fischerei.

Ritt auf dem Zander

Tiger

Eine zweite Figur von John Lopez, ein lebensgroßer Metallschrott-Tiger, befindet sich
seit Mai 2021 an der südöstlichen Ecke der Mobridge-Pollock-Schulen, deren Sportmannschaften unter dem Motto „Home of the Tigers“ antreten. Ehemalige Absolventen der Schule und örtliche Unternehmen unterstützten das Projekt mit Spenden und so kann Mobridge nun stolz mit zwei John-Lopez-Skulpturen werben.
Auch für den Tiger verwendete er ausrangierte Farmmaschinen und nutzte die
verschiedensten Bauteile davon. Wenn man sich anschaut, wie Lopez bei dem Tiger die alten Zahnräder, Profilschienen, Bügel, Beschläge, Schellen, Lochbänder, sogar eine VW-Radkappe, einsetzt, hat man das Gefühl, dass der „Roboter-Tiger“ sofort  losspringen könnte.

Tiger

Der amerikanische Metall-Bildhauer John Lopez (*1971) ist inzwischen in der
gesamten USA für seine Hybrid-Metallskulpturen bekannt, die er aus ausrangierten
Teilen von Landmaschinen zusammenschweißt. Gewissermaßen gestaltet er eine Bildhauerei aus Alteisen. Manche beschreiben seine Kunstform mit dem Begriff
Schrottskulpturen“ und andere ordnen ihm die Kunstrichtung „Steampunk“ zu.
Gleichzeitig existieren von ihm zahlreiche bekannte Bronzeskulpturen, beispielsweise
hat er von 2000 bis 2010 zwölf amerikanische Präsidenten-Figuren auf dem „trail of presidents“ in Rapid City entworfen.

Tiger

In Mobridge kann man neben diesen beiden Skulpturen den Lewis & Clark Interpretive Trail und das Scherr-Howe-Center besuchen (siehe eigene Artikel). Es gibt noch einen weiteren interessanten Ort  -  das „Klein-Museum“.
Es wurde 1975 gegründet und startete mit den Sammlungen der Familie Klein aus Mobridge, inzwischen sind viele weitere gespendete Sammlungen und Exponate hinzugekommen.
In diesem Museum zeigt man die Geschichte zweier Kulturen  -  der europäisch-amerikanischen und die der Sioux.

siedler
Game

Man startet den Besuch direkt nach dem Eingang in der Stein- und Geoden- Abteilung, wo man u.a. fluoreszierende Steine in einem Dunkelraum betrachten kann - faszinierend.

fluoreszierend
fluoreszierend
Canon Balls

Danach folgt ein Raum mit einer Ausstellung zur Lewis & Clark Expedition und einer
weiteren zur Lebensweise und Geschichte der Lakota-Sioux. Dabei hat man einen
Schwerpunkt auf die Zeit von „Sitting Bull“ gelegt. Neben vielen Fotos und historischen Dokumenten kann man schöne Stücke aus dem Alltagsleben der Lakota-Sioux anschauen.

Sacagawea
Lewis & Clark
Miniatur-Statue von Lewis & Clark mit Hund Seaman
- ohne Beschriftung im Klein Museum, Mobridge - 
Crazy Horse
Sitting Bull
Sitting Bull
Buffalo Bill

In diesem Rahmen wird eine Kollektion zahlreicher Bronzeskulpturen des amerikanischen Bildhauers Christopher Pardell (*1957) präsentiert, der sich auf die Darstellung von Charakteren amerikanischer Ureinwohner spezialisiert hat.
Viele der nächsten Ausstellungsstücke sind in Raumszenen präsentiert - eine Arzt- und eine Zahnarztpraxis (sogar mit einem Dental-Röntgengerät von 1920), eine Anwaltskanzlei, eine Fallensteller-Hütte, ein Zug-Depot, ein Gemischtwarenladen, ein Friseursalon, und … hunderte historische Artefakte sind in den Raumszenen so angeordnet, dass einem die Zeitreise in die Vergangenheit leicht fällt.

Zahnarzt
Zahnarztpraxis
Dentist

Trapperhütte
Hütte eines Fallenstellers
Ausstellung
Beim Barbier
Spielzeug
Die übervolle Spielzeug-Abteilung
Sonntagsgeschirr
Das Sonntagsgeschirr
Apfelkuchen

Einige Stücke in der "Bahn-Abteilung" fallen einem besonders ins Auge, wie beispielsweise die Stühle, auf denen die Howe-Gemälde aufgebracht sind.

Sitzbank

Im Außenbereich des Museums kann man u.a. ein historisches Postamt, eine kleine Kapelle, die Wayside Pioneer Chapel, für höchstens zehn Besucher, eine Lehm-Hütte und ein historisches Schulhaus besichtigen, zu dem es sogar das dazugehörige „Out-House“
gibt.
 
Schulgebäude
Ehemalige Hay-School
Hay-School
Schule-innen
Outhouse

Außerdem stehen auf dem Gelände des Klein-Museums noch einige „historical marker“. Einer berichtet über die Geschichte der „Narrensoldaten“ / der „Fool soldiers band“,
denen bereits Oscar Howe ein Gemälde gewidmet hatte. Es ist die Geschichte der
Rettung entführter weißer Frauen und Kinder im Jahr 1862 durch eine Gruppe von
Lakota-Kriegern.

Fool soldiers

Neben diesem Marker steht eine Marmorsäule, die an drei Ereignisse bzw. Personen
erinnert. Die erste Inschrift erinnert an die Treffen von Lewis & Clark mit den
Arikaras (9. bis 12. Oktober 1804; 21./22. August 1806).
Die zweite Inschrift ist für Nathaniel Pryor, einem ehemaligen Mitglied der Lewis & Clark Expedition. Nathaniel Pryor (1772-1831) war von William Clark beauftragt worden, den Arikara-Häuptling „Big White“ von St. Louis zu seinem Volk zurückzubringen. Dieser war 1806 mit den Kapitänen nach St. Louis mitgefahren und hatte anschließend mit ihnen Präsident Jefferson besucht. Leider wurde die zurückkehrende Reisegruppe in der Höhe des heutigen Mobridge von Sioux überfallen. Es wurden 19 Männer der Pryor- Gruppe getötet und Nathaniel Pryor musste mit den Überlebenden und dem Häuptling schnellstens nach St. Louis zurückkehren. Wenige Jahre später heiratete Nathaniel Pryor eine Frau vom Stamm der Osage im heutigen Oklahoma und lebte mit den Indianern bis zu seinem Tod zusammen.
Die dritte Inschrift erinnert an den Pelzhändler Pierre Chouteau (1789-1865), der hier
am 12. September 1809 mit dem Arikara-Häuptling „Big White“ vorbeikam. Es war der zweite Versuch, den Arikara-Häuptling zurückzubringen und dieser war erfolgreich. Allerdings wurde „Big White“ wenige Wochen später bei einem Sioux- Überfall auf sein Dorf getötet.
Pryor
Lewis and Clark
Pierre Chouteau
Wayside-Chapel
Wayside-Chapel vor dem Klein-Museum in Mobridge

Donnerstag, 24. August 2023

Sitting Bull & Sacagawea Memorial

Nur wenige Kilometer hinter Mobridge auf dem Highway 1806 Richtung Süden erreichen wir die Stätte, die zu Ehren zweier berühmter Persönlichkeiten aus dem Volk der Native Americans errichtet wurde.

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Zuerst trifft man auf einen Obelisken und einen Historical Marker, die als Denkmal für Sacagawea gedacht sind.

Obelisk
Obelisk

Der Name Sacagawea steht in Übersetzung für die „Vogelfrau“. In den 1920er Jahren haben  Schulkinder aus Mobridge die Errichtung des Obelisken über eine längere Sammelaktion bewerkstelligt. Im September 1929 konnte das Denkmal fertig gestellt werden.
Auf dem Obelisken ist eine Bronzeplakette befestigt, die Sacagawea mit ihrem Sohn Jean-Baptiste Charbonneau zeigt.

Sacagawea

Auf dem Historical Marker wird von Ihrem Leben berichtet. Geboren als Shoshonin (*1787 / ?) im heutigen Idaho wurde sie als kleines Mädchen von den Hidatsa geraubt und lebte dann als „Sklavin“ in einem Mandan-Dorf in Knife-River im heutigen North Dakota. Als Jugendliche wurde sie vom Pelzhändler Toussaint Charbonneau gekauft, der sie zur Frau nahm. Gemeinsam mit Charbonneau, der als Dolmetscher beim "Corps of Discovery" verpflichtet wurde, nahm sie ab April 1805, gemeinsam mit ihrem im Februar 1805 geborenen Sohn, an der Lewis & Clark Expedition bis zum Pazifik und zurück teil. Sie erwies sich als große Stütze für die erfolgreiche Durchführung der Expedition – als Dolmetscherin, als Ortskundige, als Friedensvermittlerin und mit ihren Kenntnissen in der Natur. Sie soll 1812 im Fort Manuel Lisa verstorben sein, aber das ist historisch nicht gesichert. Fort Manuel Lisa, von dem es heute einen Rekonstruktionsbau gibt, liegt etwa dreißig Kilometer nördlich von Mobridge. Es gibt Überlieferungen, dass Sacagawea ihren Mann verlassen und viele Jahre bei den Comanchen in Wyoming gelebt hätte. Es gibt eine entsprechende Erinnerungsstätte für sie in Wyoming. Auf jeden Fall wird sie in den USA als eine der berühmtesten Native Americans verehrt.

Sakakawea

Ein paar hundert Schritte weiter befindet sich das Sitting Bull Monument. Sitting Bull oder „Tatanka Iyotake“ (1831 / ?-1890) gehörte zum Stamm der Hunkpapa-Lakota und führte sein Volk über viele Jahrzehnte im Widerstand gegen die US-Regierung und das US-Militär an.

Sitting Bull Memorial mitBlick auf den Oahe Lake

Einige markante Daten aus seinem Leben werden auf der am Denkmal angebrachten Informationstafel angeführt: 1850 - zum Häuptling der Hunkpapa-Lakota ernannt; 1877 – Sieg bei der „Little Big Horn“-Schlacht gegen General George Custer; 1878 – Exil in Kanada; 1881 – Rückkehr in die USA; 1885 – Tournee mit der „Buffalo Bill“-Show und dann das traurigste Datum: 15. Dezember 1890 in Fort Yates erschossen. 

Sitting Bull

Gerade das Ende von Sitting Bull war tragisch, weil es um ein Missverständnis ging. Im Jahr 1890 entwickelte sich über einen Stamm im heutigen Nevada die sogenannte Geistertanzbewegung, die sich rasant unter allen Stämmen der Native Americans ausbreitete. Man wollte mit einem „Geistertanz“, den man über Tage in Trance im großen Kreis bis zum Umfallen tanzte, erreichen, dass die Geister der Vorfahren und der Große Geist alle Weißen aus dem Land vertreiben würde. Die US-Regierung sah eine große Gefahr in dieser Bewegung und verbot sie. So wollte man auch von Sitting Bull, dass er den Geistertanz in der Standing Rock Sioux Reservation untersagte. Sitting Bull machte sich über dieses Gebot lustig, weil er die „Geistertanz“-Bewegung selbst nicht ernst nahm. Bei dem Versuch, ihn wegen seiner Weigerung zu verhaften, kam es zu einem Tumult und er wurde erschossen. Mit ihm starben an diesem Tag acht indianische Polizisten und acht Lakota. Noch tragischer ist, was darauffolgte. Zehn Tage nach dem Mord an Sitting Bull verließen hunderte Sioux das Reservat. Sie wurden an einem Ort namens „Wounded Knee“ von Soldaten eingeholt und 150 Kinder, Frauen und Männer wurden getötet.
Am Denkmal von Sitting Bull am Oahe Lake wird an diese Vorkommnisse erinnert.

Sitting Bull

Fernblick

Es ist ein ruhiger schöner Ort mit einem herrlichen Blick über den breiten angestauten Missouri-River, aber wie kam Sitting Bull denn überhaupt hierher? Er wurde im Dezember 1890 in Fort Yates in North Dakota beerdigt. 1953 stellten seine Nachfahren den Antrag, ihn nach South Dakota zu überführen, nachdem seine dortige Grabstätte völlig verwahrloste. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Im April 1953 organisierte eine Lakota-Truppe in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“, dass man seine sterblichen Überreste hier an den Erinnerungsort bei Mobridge brachte. „Sitting Bull“ wurde gewissermaßen „gestohlen“. Noch im April 1953 weihte man seine neue Grabstätte ein.

Sitting Bull

Über der Grabstätte erhebt sich eine Granitsäule auf einem Betonsockel, auf der sich eine Büste von Sitting Bull befindet. Der polnisch-amerikanische Künstler Korczak Ziókowski (1908-1982), der für das in den Black Hills „eingeschnitzte“ Crazy Horse-Memorial bekannt ist, hat sie entworfen.

Sitting Bull
Sitting Bull mit der Friedenspfeife

Wenn man sich zu Füßen am Denkmal von Sitting Bull niederlässt und in die Weite der Great Plains schaut, kann man empfinden, was es bedeutet, Teil dieser wunderbaren Natur zu sein und sie erhalten zu wollen.


Noch zwei kleine Geschichten am Rande:

Mitte der 1960er Jahre brachen "Vandalen" die Feder von der Kopfbüste ab.
Vorher wurde das Denkmal bemalt und beschossen. In der Nähe brannten Freudenfeuer und überall fand man das Glas zerbrochener Bierflaschen. Außerdem hatte jemand ein Seil um die Feder gebunden, die aus dem Kopf der Büste ragte, befestigte es an einem Lastwagen und brach so die Feder ab.
Erst Jahre später begann man mit der Restaurierung und plante in diesem Zusammenhang sogar ein großes "Sitting Bull Center"  - letzteres wurde bis heute nicht realisiert, jedoch erhielt die Büste erst 1984 wieder ihre Feder.
Kurz darauf entdeckte man die abgebrochene Feder in einer "Stein-Sammlung" wieder; dort ruhte sie - wer weis wie lange bereits - als angebliche Versteinerung eines Fossils. 

Federschmuck
Der original Federschmuck der Büste von Sitting Bull.
Zu finden im Klein Museum in Mobridge

Viele Geschichten ranken sich um seine tatsächliche letzte Ruhestätte:

Im Jahr 1953 durchsuchte eine Gruppe von Sitting Bulls Nachkommen die Grabstätte in Fort Yates und brachte, was sie für den Sarg von Sitting Bull hielten, 55 Meilen südlich an den neuen Standort. Aber viele glauben, dass sie die falschen Überreste mitgebracht haben.

Ein Nachkomme eines kanadischen Stammesverbündeten von Sitting Bull behauptete sogar, der Häuptling sei auf eigenen Befehl heimlich in Kanada begraben worden, wo er lange im Exil gelebt hatte.
Doch wo ist er nun tatsächlich? Ein Native American aus dem Stamm der Sioux antwortete auf diese Frage: „Das hängt von Ihnen ab, was Sie glauben wollen, aber sein Geist ist überall und das ist das Wichtigste.“

Sitting Bull


Quellen und weiterführende Informationen:

Mittwoch, 23. August 2023

Leavenworth Battle Memorial

Von Mobridge in South Dakota sind es nur wenige Kilometer hinüber auf die andere Seite des Oahe Lake, wo man in der Standing Rock Sioux Reservation die Grabstätte von Sitting Bull besuchen kann. Nahe dieser Stätte befindet sich auch ein Monument zur  Erinnerung an Sacagawea.
Man verlässt die Stadt auf dem U.S. Highway 12, fährt über die Missouri-Brücke Richtung Westen. Dort, wo der Highway 1806 nach Norden abbiegt, befindet sich am Straßenrand zuerst eine andere geschichtsträchtige Erinnerungsstätte.

Gedenkstein

Hier wurde für den Entdecker, Trapper und Händler Jedediah Smith (1799-1831) eine Steinsäule mit drei Erinnerungstafeln errichtet. Jedediah gehörte als junger Mann zu der Gruppe, die mit dem Pelzhändler und General William Henry Ashley (1778-1838) nicht weit von hier im Jahr 1823 von den Arikara angegriffen wurde. Er gehörte zu den Überlebenden und machte sich nach Aufforderung von Ashley alleine Richtung Yellowstone River auf, um dort den Partner von Ashley, Major Andrew Henry, über die Gefahr durch die Arikara zu warnen. Nach der erfolgreichen Mission wurde Jedediah zum Hauptmann ernannt und kämpfte noch im selben Jahr in der Leavenworth-Schlacht gegen die Arikara. In den folgenden Jahren wurde er zu einem der erfolgreichsten Wegbereiter für Routen in den Westen; u.a. überquerte er als Erster die Black Hills und er fand eine Route über die Sierra Nevada durch Nevada und Utah. Leider wurde er mit nur 32 Jahren von Comanchen getötet.

Smith
Smith
Smith

Neben der Jedediah Smith-Steinsäule stehen noch einige Informationstafeln. Eine befasst sich mit der Leavenworth-Schlacht. Nach dem Arikara-Überfall auf die Ashley-Gruppe wurde Oberst Henry Leavenworth (1783-1834) im August 1823 zu einer Strafexpedition ausgeschickt, der mit sechs Kompanien der 6. US-Infanterie und über fünfzig Freiwilligen anrückte. In der Schlacht wurden einige Arikara getötet, die meisten konnten fliehen. Nach der Schlacht ließ Leavenworth alle Arikara-Dörfer und vor allem die Lebensmittelvorräte niederbrennen und alles Vieh töten.

Battle

Auf der nächsten Informationstafel geht es um die Arikara, die als „Gartenbau“-Volk Mais, Bohnen, Kürbisse und Tabak anbauten und in runden Erdhütten wohnten. Als Lewis & Clark 1804 auf die Arikara trafen, lebten sie in nur noch drei Dörfern, statt ehemals 32, weil sie in den 1780er Jahren von einer Pocken-Epidemie heimgesucht worden waren. Auf dieser Tafel werden nochmals die Ereignisse des Ashley-Überfalls und der Leavenworth-Schlacht beschrieben.

die arikara

Dazu passend informiert die nächste Tafel über den Native American Scenic Byway, insbesondere den hiesigen, 140 Kilometer langen Abschnitt in der Standing Rock Sioux Reservation. Bei dieser Information wird großen Wert daraufgelegt, dass sich die „Great Sioux Nation“ durch ein ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein von anderen Stämmen der Native Americans unterscheidet und es wird damit geworben, dass man zahlreiche Erinnerungen und Relikte an die Sioux-Geschichte im hiesigen Bereich des Native American Scenic Byway anschauen kann. Es wird erklärt, dass die Geschichten, die sich innerhalb eines Jahres ereignet hatten, in sogenannten „Wintererzählungen“ festgehalten wurden. Heute nennt man sie auch „Winter Counts“. Bei den Sioux wurde anschließend das wichtigste Ereignis auf eine Büffelhaut gezeichnet und so dokumentiert. Jedes Jahr verwendete man eine andere Farbe. In der Reservatzeit wurden diese Büffelhaut-Piktogramme auf Papier übertragen und so für die Geschichte festgehalten.

Byway

Auf der nächsten Tafel geht es um den sogenannten „Fur Trade“, den Pelzhandel. Vom frühen 16. bis zum späten 19. Jahrhundert bildeten sich umfangreiche Handelssysteme zwischen den Native Americans und spanischen, französischen, britischen und amerikanischen Händlern. Eine Pelzhandelsagentur folgte der nächsten, eine „schillernde“ Händlerfigur löste die nächste ab, aber die ungerechten Handelsbedingungen änderten sich wenig. Für die Felle erhielten die Native Americans Äxte und Gewehre, Kessel, Perlen, Decken, aber leider auch Alkohol. Durch den übermäßigen Raubbau an der Tierwelt entstanden gravierende Veränderungen im ökologischen Gleichgewicht und die Native Americans zerstörten so einen Teil ihrer Welt.

fur trade

Wir fahren weiter zu „Sitting Bull“ und „Sacagawea" - mehr darüber im nächsten Artikel.

Quellen und weiterführende Informationen: