Montag, 3. Juli 2023

Die Verträge mit den Osage

Seal of Osage Nation

Als das Fort Osage gebaut wurde, wollte man in dieser Region nicht nur militärisch für "Ruhe und Ordnung" sorgen, sondern auch die Sicherheit derjenigen garantieren, mit denen man Handel treiben wollte.
Doch dazu musste man zuerst den Landbesitz der auch hier ansässigen Native Americans vom Stamm der Osage "umwidmen". Den Osage sollte für die Nutzung des Geländes eine kleine jährliche Zahlung und die freie Nutzung des Schmiedes zugesichert werden.

Treaty

Zehn Jahre später beanspruchte der amerikanische Staat erneut mehr Territorium der Osage und nach weiteren 4 Jahren wurde auch der erste Vertrag - hinsichtlich den vergünstigenden Zusicherungen - gegen eine Einmalzahlung rückgängig gemacht.

Treaty 1818

1825 schließlich mussten die Native American der Osage wie viele andere Stämme auf alle ihre Landrechte verzichten und in ein Reservat ziehen.

Treaty 1825

Die nachstehende Landkarte zeigt anschaulich die mit den Veträgen verbundenen Landverluste.

Reservat

Bei all den Verträgen war William Clark als Beauftragter für „Indianerangelegenheiten“ (agent for indian affairs) federführend beteiligt!

1825

Und das, nachdem er mit Meriwether Lewis 1804 im Auftrag des Präsidenten in einer Friedensmission am Missouri unterwegs war und "Friedens- und Freundschaftsmedaillen" an die Native Americans verteilte.

Peace Medal
Peace

Quelle:
Textbilder: Informationszentrum Fort Osage

Sonntag, 2. Juli 2023

Das Fort Osage

Eine Nationale Historische Landmarke am Missouri-River

Fort Osage
Fort Osage von 1808 - 1822

Mit dem Bau des Forts 1808 wollten die USA den Ländern England, Frankreich und Spanien signalisieren, dass man bereit war, das neu erworbene Louisiana-Territorium militärisch zu schützen. Gleichzeitig wollten die USA mit den Native Americans in dieser Region neu geregelte Lebensformen finden. Dazu sicherte man dem hiesigen Stamm, den Osage, Schutz vor anderen kriegerischen Stämmen zu und man bot ihnen freien Zugang zu einem Handelsposten an, der im Fort parallel zu den militärischen Anlagen errichtet wurde.
 
William Clark
Quelle: Infozentrum Fort Osage
Unter dem Handelsvertreter (Faktor) Georg Sibley florierte anfänglich der Handel mit den Native Americans, doch als private Pelzhändler anfingen, unter Umgehung des Forts direkt mit den Natives Pelze gegen Waren einzutauschen, lohnte sich der Handelsposten nicht mehr und wurde 1822 geschlossen.
Das Fort blieb weiterhin ein Wahrzeichen auf dem Santa Fe Trail und ein Transitpunkt für Nachschub auf dem Missouri River in den Norden.1836 war es jedoch nicht mehr vorhanden, denn einheimische Siedler nutzten das vorgeschnittene Holz für den Bau von eigenen Häusern und Scheunen. Das "Warenlager" war das letzte verbliebene Bauwerk, brannte jedoch irgendwann bis auf die Grundmauern nieder.
Die folgenden Bilder sind Aufnahmen von Teilen des Forts, die nach Originalzeichnungen und Ausgrabungsfunden wieder rekonstruiert wurden. 1961 wurden die Nachbauten fertig gestellt.

Lageplan des Fort Osage
Fort Osage - Lage - Quelle: Infozentrum Fort Osage
Das militärische Fort selbst (links im Bild) mit den rot eingezeichneten Wachtürmen, rechts der Bereich der Häuser / Unterkünfte mit dem grün umrandeten Warenlager.

Fort Osage
Fort Osage - Lage      Quelle: Infozentrum Fort Osage
Das Warenlager befindet sich in der Bildmitte
Fort Osage
Eingang mit Blockhaus 4 (links) und Blockhaus 3
Blockhaus
Blockhaus 1 (Offiziershaus, links) Blockhaus 2
Fort Eingang
Eingangsbereich in das Fort
Offiziershaus links, Wachturm 2 und Fahnenmast
Eingangsbereich
Eingangsbereich in das Fort
Offiziershaus links, Mannschaftsunterkünfte rechts
Mannschaftsunterkünfte
Mannschaftsunterkunft
im Offiziershaus
im Offiziershaus
Wachturm
Blockhaus = Wachturm
im tower oben
oben im Wachturm
Pallisade
Faktorei
Faktorei mit Missouri rechts
Faktorei
Die dreieinhalb Stockwerk hohe Faktorei und ihre einzelnen Räume
Quelle: Infozentrum Fort Osage
Wohnung Sibley
Georg Sibleys Raum bis 1813
dann baute er sich in der Nähe ein eigenes kleines Haus
Sibleys room
Sibleys Raum
Warenlager
Warenlager für Dinge, die gegen Pelze eingetauscht wurden
im store
Raum mit Tresen zum Handeln
Essraum
Büro
Büro
Küche
Küche
Küche
Küche
unterer Keller
unterer Keller, hier wurden die angenommenen Felle
verpackt und gepresst.
Keller
Keller
Fellpresse
 kleine Fellpresse
Munitionslager
Pelzlager, hinter dem Holzverschlag lagerte das Schießpulver
Powder magazin
... it is a mystery

Quelle und weiterführende Informationen:

Fort Osage - Geschichte

Fort Osage

Das ehemalige Fort Osage steht in mehrfacher Beziehung zu Lewis & Clark.
Einmal lagerte das Expeditionscorps am 23. Juni 1804 an einer nahen Uferstelle gegenüber dem Fort, das damals natürlich noch nicht existierte.

Missouri River

Zum Zweiten wählte William Clark im September 1808, da bereits Beauftragter für „Indianerangelegenheiten“ (agent for indian affairs) und Brigadegeneral der Louisiana-Miliz, das hier erhöhte Flussufer aus, damit dort die erste Militäranlage im neu erworbenen Louisiana-Territorium gebaut werden konnte. Drittens nächtigten Sacagawea und ihr Ehemann Toussaint Charbonneau nachweislich am 25. April 1811 auf einer Rückreise von St. Louis im Fort Osage.
Sacagawea
Bronzetafel: Informationszentrum Fort Osage

Mit dem Bau des Forts wollten die USA den Ländern England, Frankreich und Spanien signalisieren, dass man bereit war, das neu erworbene Louisiana-Territorium militärisch zu schützen. Gleichzeitig wollten die USA mit den Native Americans in dieser Region neu geregelte Lebensformen finden. Dazu sicherte man dem hiesigen Stamm, den Osage, Schutz vor anderen kriegerischen Stämmen zu und man bot ihnen freien Zugang zu einem Handelsposten an, der im Fort parallel zu den militärischen Anlagen errichtet wurde. 


Per Vertrag wurde 1808 mit den Osage geregelt, dass sie für den freien Zugang, ihr gesamtes Land östlich des Forts an die USA bzw. die Verwaltung des Louisiana-Territoriums abtraten.
Nathan Boone (1781-1856), der jüngste Sohn des legendären Daniel Boone, war übrigens neben William Clark maßgeblich am Bau von Fort Osage beteiligt und pflegte gute Beziehungen zu dem Osage-Stamm.

Fort Osage
Bild: Infozentrum Fort Ossage
Clarks Map
Text. Infozentrum Fort Osage
Karte
Karte: Infozentrum Fort Osage
Fort Osage Lage
Fort Osage - Lage - Quelle: Infozentrum Fort Osage

Schnell verlor das Fort seine militärische Bedeutung, die Soldaten wurden bereits 1813 in andere Orte verlegt. Der Handelsposten jedoch entwickelte sich über Jahre zu einem lukrativen Ort. Dazu trug der Faktor (Repräsentant/Agent) des Handelspostens, George Sibley (1782-1863), bei, der die Geschäfte im Fort Osage über viele Jahre geschickt führte. Lange Jahre nannte man Fort Osage übrigens Fort Sibley, vorher oft auch Fort Clark.
Endgültig aufgegeben wurde der Handelsposten 1827. Der erfolgreiche Handel kam eigentlich schon 1822 zum Erliegen, da aufgrund eines neuen Vertrages mit den Osage, eine Umsiedlung des Stammes in eine Reservation in Kansas erfolgte.
Das Fort und der Handelsposten verschwanden in den nächsten Jahrzehnten vollständig. Archäologen fanden 1947 Fundamente der Gebäude und man entschied sich, die geschichtsträchtigen Gebäude neu aufzubauen.

Restoration

Heute kann man die rekonstruierte Militärgarnison und die nachgebauten Handelsgebäude besichtigen und bekommt einen herrlichen Blick auf den Missouri geboten.

Missouri-Blick
Heutiger Blick vom Fort Osage auf den Missouri flussabwärts
mit Sandbank
Missouri
Missouri-Blick vom Fort Osage

Auf dem Gelände befindet sich außerdem das „Fort Osage Education Center“ von 2007, das Ausstellungen zur Geologie, sowie Flora und Fauna der Region mit einem Schwerpunkt auf den Missouri zeigt. Außerdem wird über die Geschichte der Osage Native Amercians, der Lewis & Clark Expedition und dem Fort Osage selbst informiert.
Interessant auch die Ausstellung des Buches von William Clark über die Lewis & Clark Expedition von 1804/06, das für ihn zusammenfassend geschrieben und 1814  veröffentlicht wurde.



Quellen und weiterführende Informationen: