Samstag, 18. Juni 2022

Dort, wo der Missouri entsteht

Der längste Fluss der USA, der 3.700 Kilometer lange Missouri, entsteht etwa 5 Kilometer nordöstlich der Stadt Three Forks / Montana aus drei Flüssen, dem Jefferson River, dem Madison River und dem Gallatin River.

Missouri-entsteht

Am 25. Juli 1805 erreichte William Clark mit einigen Männern diesen Ort; Meriwether Lewis traf mit dem Rest der Expeditionstruppe am 27. Juli 1805 ein. Lewis & Clark benannten alle drei Flüsse nach amerikanischen Politikern, die im Jahr 1805 in den USA eine Rolle spielten:
Thomas Jefferson (3. USA-Präsident), James Madison (Außenminister, später 4. USA-Präsident) und Albert Gallatin (USA-Finanzminister).

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Leider war das Infoschild umgefallen und lag so im Gras








Korrekt muss man das Zusammenfließen aber so beschreiben, dass sich der Jefferson River und der Madison River zum Missouri River vereinigen und der Gallatin River erst etwa über einen Kilometer später, gewissermaßen als der erste Nebenfluss, in den Missouri einmündet. Trotzdem ergibt sich ein geographisches Bild, das man mit einer Gabel, einer „Dreizinkengabel“, vergleichen kann -  dementsprechend wird die Region „Three Forks“ genannt.

Zusammenfluss von Madison un den Jefferson-river
Zusammenfluss von Madison-River (vorne) in den Jefferson-River

Der Madison River (hier im Vordergrund) führte extremes Hochwasser. Sein Wasser war intensiv braun gefärbt. Die erste Hochwasserwelle hatte 2 Tage vor unserem Besuch Teile des angelegten Weges weggeschwemmt, die den Interessierten noch näher an die Stelle hätte bringen sollen, wo beide Flüsse in einem einzigen Flussbett vereint sind.

zusammenfluss
Uferweg wurde weggeschwemmt.

Auch der Gallatin River führte extremes Hochwasser. Sein Wasser war ebenso extrem braun eingefärbt.

Gallatin River
Der Hochwasserführende, verzweigte Gallatin River

Gallatin

Zumindest heute mündet der Gallatin River erst etwa einen Kilometer nach dem Zusammenfluss von Madison und Jefferson River in den Missouri.

Zusammenfluss

Missouri

Missouri
Ab hier ist es definitiv der Missouri

Auf dem gesamten Areal der zusammentreffenden Flüsse befindet sich heute der Missouri Headwaters State Park. Bereits 1940 stifteten einige Bürger dem Staat Montana Landgebiete innerhalb dieser Flussregion, um den historischen Platz in seiner ursprünglichen Natur und seinem originalen Erscheinungsbild zu erhalten.
1957 wurde dann der Park selbst eingerichtet und umfasst heute ein Gebiet von 215 Hektar, etwa der Größe von 215 Fußballfeldern entsprechend.

Bei unserem Besuch im Missouri Headwaters State Park mussten wir vor allem feststellen, dass auch hier im Juni 2022 die Hochwassersituation sehr ernst gewesen war. Mehrere Informationsplätze waren abgesperrt. So konnten wir z.B. nicht zum Platz von „Fort Rock“ laufen, einer Stelle, die M. Lewis einmal als geeigneten Platz für einen Fort-Bau vorgeschlagen hatte.
Auch der angebliche Platz, an dem das „Corps of Discovery“ damals ihr Lager einrichteten, war den aktuellen Wassermassen zum Opfer gefallen  -  vielleicht schon viele Male in den vergangenen zweihundert Jahren?
Nicht zu vergessen ist die Legende, dass genau hier in diesem Flussgebiet Sacagawea als Mädchen von verfeindeten Indianern verschleppt worden war. Lewis & Clark berichten davon in ihren Aufzeichnungen, was aber auch zeigt, dass die Region über Jahrhunderte bei verschiedenen Stämmen der „native americans“ eine wichtige Rolle spielte.

Im Missouri Headwaters State Park kann man weitere interessante Orte besuchen:

So z.B. einen "Aussichtspunkt", von dem man einen Blick auf die nähere Umgebung, aber auch auf die südlich gelegenen höheren Berge hat. Dabei sieht man nicht nur das Deltagebiet der Three Forks", sondern auch den "Lewis-Rock", den Meriwether Lewis vor über 200 Jahren detailgetreu gezeichnet hat.

Lewis rock

Lewis Rock
Lewis Rock - im Vordergrund der Gallatin River

Schneebedeckte Berge
Diese schneebedeckten Berge lagen noch vor dem Expeditionscorps

Im Jahr 1863 entstand gegenüber der Mündung des Gallatin Rivers in den Missouri eine Siedlung, Gallatin City genannt. Sie hofften auf einen handelsmäßigen Bootsverkehr auf dem Missouri, doch Vorraussetzung war, dass die Regierung eine Eisenbahnlinie zur Umgehung der Wasserfälle in Great Falls hätte bauen müssen


Sie wurde nicht gebaut, so verlegte man 1865 Gallatin City Nr. 2 auf die andere Flusseite in der Hoffnung, die Northern Pacific Railroad würde ihre Hauptstrecke an diesem Ort entlang legen. Man errichtete nicht nur eine Getreidemühle, sondern auch ein Hotel und andere Gebäude und hoffte auf die Eisenbahn.
Gallatin City Nr. 2 wuchs zwar etwas und blühte auf, bis 1883 die Northern Pacific Railroad ihre Hauptstrecke ein paar Meilen südlich baute  -  zu weit entfernt, als dass die ehrgeizige Gemeinde davon als Zwischenstation und Handelszentrum hätte profitieren können. 1890 gab man die Hoffnung und die Stadt auf. 1908 baute die Milwaukee Railroad eine Zwischenstation ganz in der Nähe und nannte den Umsteigepunkt für Touristen in Richtung Yellowstone National Park Three Forks. Der Park hatte sich seit 1876 zu einer Touristenattraktion von weltweiter Anziehungskraft entwickelt. Wiederum waren es nur fünf Meilen südwestlich bis Gallatin City Nr. 2, aber auch das war noch zu weit und sowieso viel zu spät. 
Die visionäre Siedlung der ergeizigen Siedler löste sich langsam auf. 

Gallatin City


Akin Hotel

Akin hotel 2022
Das Akin-Hotel im Jahr 2022

Vor Ort kann man auf einer Info-Tafel lesen:
Das von Jarvis Akin erbaute Hotel war ursprünglich ein Ein-Zimmer-Gebäude aus handbehauenen Baumstämmen. Es war das Zentrum des sozialen Lebens von Gallatin City; Reisende klagten manchmal darüber, dass sie wegen der Unruhe nicht schlafen konnten. Als die Stadt aufgegeben wurde, wurde das Hotel in eine Scheune umgewandelt.


Freitag, 17. Juni 2022

Nach Three Forks

Die heutige Reiseroute führte uns wieder südwärts, weiter dem Lewis & Clark Trail folgend, zeitweise auch wieder nahe am Missouri entlang. Wir folgten dabei der "Auto Tour Route".



Im Westen der Stadt passierten wir eine ehemalige Grube, in der im offenen Tagebau Kohle abgebaut wurde.

Kohle

Gleich nebenan konnten wir einen Hinweis auf die ersten Siedler / Homesteader in diesem Gebiet lesen.

East Helena

homestaeder

Wie so oft, verläuft die Eisenbahnlinie in unmittelbarer Nähe des Highways, hier Hwy 287. So konnten wir einen Zug sehen, der auf Spezialwagen Flugzeugrümpfe transportierte.

Flugzeug

Nach etwa 40 Kilometern passierten wir den kleinen Ort Winston, der nach den aus Minneapolis stammenden "Winston Brothers" benannt ist. Als Bauunternehmer bauten sie an der bestehenden Eisenbahnlinie ein Abstellgleis nicht nur für ihre eigenen Geschäfte, sondern auch, um das Erz aus den nahen Goldlagern abtransportieren zu können. Diese "Haltestelle" benannten sie selbst als Winston.
Bereits 1892 wurden die Gemeindegrenzen festgelegt.1893 erhielt Winston ein eigenes Postamt.
Wie oft in den Anfangsjahren der kleinen aufblühenden Orte hatte Winston eine Schule, eine Kirche, Hotels, Tanzlokale, eine Zeitung und natürlich sieben Saloons.

winston

Die nächste historische Information an diesem Weg erhält man zu "Canyon Ferry". Ab 1865 konnte man an diesem Ort per Fähre den Missouri in Richtung der neu entdeckten Goldfelder überqueren. 1898 wurde ganz in der Nähe von Canyon Ferry ein Steindamm durch den Missouri errichtet, der erst 1949 durch einen soliden Damm ersetzt wurde und mit dem seit 1954  Stromgewinnung einher geht. Der durch den Damm aufgestaute Missouri wurde an dieser Stelle zum "Canyon Ferry Lake". Er dient heute als Freizeit- und Erholungsgebiet und ist mit seinen 43 Kilometern Länge auch ein Angelparadies.

Canyon-ferry

Gold

Auch ein Hinweis, dass Lewis & Clark hier auf ihrer Expeditionsreise zwischen dem 23. und 25.07.1805 durchgekommen sind, darf natürlich nicht fehlen.

Lewis-and-clark

Auch wir näherten uns wieder dem Missouri und der Stelle, die Lewis später als Yorks Islands bezeichnete.
yorks island

Wir waren überrascht, welch braune Farbe das Wasser des Missouri hatte. Auch erstaunten uns die enormen Wassermengen, die mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbeiflossen.

Missouri Hochwasser

Hochwasser am Missouri

Ohne Zweifel, der Missouri führte Hochwasser. Die Erklärung konnte darin liegen, dass seine Quellzuflüsse ein Teil des Gebietes entwässern, das vor einer Woche von einem heftigen Unwetter heimgesucht wurde und im "Yellowstone Nationalpark" zu immensen Schäden geführt hat. 
Morgen werden wir es wissen, dann dann wollen wir uns an den drei Zuflüssen des Missouri umsehen.

Ehe wir jedoch unser Ziel fast erreichten, sahen wir auf der rechten Seite des Highways 287 auf einem Hügel eine große Herde Pferde. Der Wind wehte heftig und die Mähne und der Schweif von manch einem Pferd bewegte sich im Wind und ließ die Herde aus der Ferne realistisch aussehen.

Pferdeherde

Es handelt sich jedoch um 39 Pferdeskulpturen des Metallbildhauers Jim Dolan aus Montana. Das Gelände, auf dem die Pferdeherde seit 2013 steht, wurde von der Getreidefirma Wheat Montana zur Verfügung gestellt.

Pferde

pferd

Über 170 großformatige Tierfiguren hat der Künstler Jim Dolan ↗ in den letzten Jahrzehnten erschaffen und das weltweit; so steht ein Stahladler von ihm in Osaka/Japan.
Jim Dolan brauchte fast fünfzehn Monate, um die gesamte Herde der Pferde fertig zu stellen. Er sieht sein Kunstwerk, das er selbst finanziert hat, als Geschenk an die Menschen in Montana.
Um die Tiere in einer naturnahen Form zu präsentieren, stehen sie in Gruppen zusammen und keines gleicht dem anderen – sie nehmen unterschiedliche Posen ein; sie sind wachsam, sie grasen, sie springen, sie liegen und natürlich gehört auch ein Fohlen zur Herde.

folen

Für den Vorbeifahrenden erscheinen die überlebensgroßen Pferde sehr realistisch, vor allem weil sie Mähnen und Schweife aus „entwirrten“ Polyesterseilen haben, die sich im Wind bewegen.
Die Stahlpferde haben längere Beine als ein normales Pferd, um auf die Distanz eleganter zu wirken. Dadurch sind die meisten Tiere durchschnittlich 2,5 Meter hoch.

bewegte Pferde

Viele der Pferde haben auf Kugellagern gelagerte Köpfe, sodass die Köpfe beweglich sind.
Den Namen der Installation der Pferdeskulpturen „bleu horses“ ist an die Fellfarbe einer Pferdeart angelehnt, die man Blauschimmel nennt, obwohl diese Pferde meistens eher grau sind. Die „blauen“ Stahlpferde auf dem Hügel sind mit weißen und schwarzen Streifen bemalt, um ihnen, gemäß den Ausführungen von Jim Dolan, noch mehr Natürlichkeit, noch mehr Tiefe zu geben.
An den Füßen der Pferde sind lange Pfähle angeschweißt, mit denen sie im Boden verankert sind.
Man kann vom Highway 287 auf einen unbefestigten Weg abfahren, der um den
Hügel herumführt und der einen so etwas näher an die Pferde heranbringt.

Nach wenigen Minuten erreichten wir Three Forks. Hier bogen wir in den Missouri Headwaters State Park ab.
State Park

Donnerstag, 16. Juni 2022

Gates of the Mountains

zu Besuch an den „Toren zu den Bergen“

32 Kilometer nördlich von Helena erreichten wir den Holter Lake, ein Stausee des Missouris, der durch den 1918 erbauten Holter Dam entstand.

Holter Lake

Farmland

Gleich an der Abfahrt zum See stehen mehrere Informationstafeln zur Erstbesiedlung der Region durch die Ranger Sieben und Holter. Leider sind sie mittlerweile sehr verblasst und stellenweise fast nicht mehr zu lesen.
Der Damm war eines der Werke des 1864 aus Norwegen eingewanderten Anton Holter (1831-1921), der den Staat Montana und im Besonderen die Stadt Helena in ihren Ursprüngen stark prägte. Er begann mit einer Sägemühle und baute in wenigen Jahrzehnten ein Imperium mit insgesamt 46 Unternehmen auf, vor allem im Bereich Bergbau, Eisenbahn und Wasserkraftwerke. Gleichzeitig war er noch Bürgermeister von Helena, Friedensrichter und republikanischer Staatssenator.

Unser Ziel am Holter Lake waren die sich am Südende des Sees befindlichen, sogenannten „Gates of the Mountains“. Hierbei handelt es sich um ein etwas mehr als 8 Kilometer langes Flusstal (eher eine vom Missouri durchflossene Schlucht), das Meriwether Lewis, seine Männer und Sacagawea am 19. Juli 1805 mit ihren Booten durchquerten.

Gates of the mountains


Ein Zitat von M. Lewis von damals: „Das sind die bemerkenswertesten Klippen, die wir je gesehen haben. Sie scheinen vom Wasserrand mehr als 300 Meter senkrecht in die Höhe zu steigen und sie scheinen bereit zu sein, sich auf uns zu stürzen.“
Hier sei erwähnt, dass W. Clark bei diesem Abschnitt der Missouri-Fahrt nicht auf den Booten dabei war. Er war mit drei weiteren Männern über die Berge unterwegs, um auf dem Landweg Vertreter des Stammes der Shoshonen zu treffen, bei dem sie für die Überquerung der Rocky Mountains Pferde einhandeln wollten.
Gates of the mountains

Wir bestiegen an der „Marina“ des Holter Lake das Ausflugsboot Sacajawea II, das bereits seit 1956 in Betrieb ist, aber jedes Jahr von der US-Coast-Guard eine Inspektion erfährt.

Marina

Unsere Kapitänin und Reiseleiterin war Kari Skadberg, die früher einmal selbst bei der Coastguard arbeitete und nun als „retired“ (im Ruhestand), das Ausflugsboot steuerte. Sie machte einen tollen Job, ihre Informationen während der Fahrt waren ausführlich und humorvoll. Sie steuerte das Schiff durch häufiges Wenden in der Art, dass einmal die rechts Sitzenden und einmal die links Sitzenden gut sehen konnten. Mit ihr waren wir die nächsten zwei Stunden auf einem unterhaltsamen Boots-Trip unterwegs.

Gemütlich ging es auf den Eingang der Flussschlucht, die “gates of the mountains“, zu und wir wurden sofort mit einem beeindruckenden Blick auf die steilen Kalksteinwände belohnt. Es sieht ein wenig so aus, wie es M. Lewis einst beschrieb:
„Hoch aufragende Mauern bewachen den Fluss.“

Felsen
Die roten Stellen auf en Felswänden sind Flechten

Einzelne Felsen ragen wie Türme auf, einige stehen als Felswände quer zum Fluss. Einige durchgängige Rundbögen sind in den Felsen zu entdecken, teilweise sehr hoch über uns. Immer wieder muss man daran denken, dass sich hier in den letzten zweihundert Jahren nicht viel verändert hat.

Mauern

Baum auf Felsen

arch

arch

Lustige Felsformationen erheiterten uns, wie beispielsweise das in den Felsen geformte „Bild eines Elefanten“.
aushoelungen

Traurig stimmte die Ankunft am Mann Gulch. In dieser Bergschlucht (gulch) starben am 05. August 1949 zwölf von fünfzehn Feuerwehrmännern, die man hier per Fallschirm abgesetzt hatte, damit sie ein Feuer in dieser Region bekämpfen sollten. Norman Mclean hat über diese Geschichte ein viel gelobtes Buch geschrieben – „young men and fire“.

Mann Gulch

Etwas sehr Besonderes konnte man nur auf dieser Bootsfahrt sehen: gut erhaltene Felszeichnungen auf den Kalksteinklippen. Vor 13.000 Jahre lebten in dieser Region „native americans“, die diese Petroglyphen (Felsbilder) auf den Felsen hinterließen. Man konnte recht deutlich eine Hand und eine Art Feder erkennen, die als Symbole für die Bisonjagd interpretiert werden.

Wandmalereien

petroglyphen

Nachdem wir mehrere Weißkopfadler und auch ihre Nester bestaunen durften, erreichten wir die andere Seite der Schlucht, die sich zum Upper Holter Lake öffnet.
Auch hier hat man einen wunderschönen Blick auf die unterschiedlichen Felsformationen.

felsen

Auf der Rückfahrt nach über einer Stunde durften wir uns am „Meriwether Lewis“- Rastplatz“ die Füße vertreten. Über eine bequeme kleine Leiter verließen wir das Boot und unternahmen einen kleinen Spaziergang am Fuße der bewaldeten Hänge der Schlucht.

picnic area

Auf der Rückfahrt kamen wir noch an weiteren interessanten Felsformationen vorbei, beispielsweise an einem Nashorn oder besser „am Auge des Nashorns“ und wir entdeckten ein junges Bighorn Sheep.

loch im felsen

Ziege

Abschließend blieb für uns die Erkenntnis, dass wir um vieles gemütlicher durch diese Schlucht gefahren waren als M. Lewis und sein „expedition corps“, die mühevollst mit Manneskraft durch die damals auch um einiges stärkere Strömung flussauf rudern / paddeln mussten.

Weitere Informationen: https://gatesofthemountains.com/

Dienstag, 14. Juni 2022

Nach Helena - Montana

Auf unserer Weiterfahrt von Great Falls nach Helena (Hauptstadt vom Bundesstaat Montana) hatten wir bestes Reisewetter.

auf dem leeren Highway

Wie immer hielt sich der Verkehr sehr in Grenzen. Dafür war die Aussicht auf die näher kommenden Berge grandios.

Tafelberg



hügel

Noch eine letzte Steilstrecke, ehe man freie Sicht auf die Ebene bekommt, in der sich die Stadt Helena ausbreitet.
Helena im Tal

Heute herrschen in und um die Stadt Landwirtschaft und Bergbau vor, doch vor etwa anderthalb Jahrhunderten wurde Helena durch den Boom, der durch den Goldrausch von 1864 ausgelöst wurde, zur „Queen City of the Rockies“. 
Helena  wurde 1864 als ein Gold Camp gegründet. 1888 wohnten in der Gegend etwa 50 Millionäre.
Die Stadt selbst hat auf uns den Eindruck hinterlassen, dass diese Zeiten längst vergangen sind!

Auf dem  Lewis and Clark County Fairgrounds ↗ fanden wir diese Informationen:

Lewis&Clark

stahl silouhette

Da der Fairground-Campingplatz in Helena leider durch Vorbuchungen komplett belegt war, durften wir - kostenpflichtig - nahe den (leeren) Pferdeställen übernachten. Bei Rodeos u.a. Veranstaltungen stehen ansonsten hier die "echten Cowboys" - neben ihren Tieren.

Übernachtung
Einmal ein etwas anderer Übernachtungsplatz als sonst

Scarlet globemallow

Da der Frühling in Montana gerade erst Einzug hält, waren wir doch von dem einen oder anderen Farbtupfer in den Trockenrasengebieten der Plains überrascht. Besonders angetan waren wir von der scharlachroten Prärie-Kugelmalve (Sphaeralcea coccinea).
Die Pflanze hat mehrere Stängel und wächst manchmal in Kissen zusammengedrängt oder weiträumig verteilt als Solitärpflanze. Ihre orange-rosa Blütenblätter, die von roten Hochblättern unterstützt werden, leuchten besonders in der Sonne intensiv. 
Je nach Lage, schmiegen sich die samtig behaarten Blätter der Pflanze dabei oft an den kargen Boden.

Kugelmalve

Kugelmalve

Scarlet globemallow