Donnerstag, 15. August 2019

Nach Scottsbluff

Den Morgen begannen wir mit einem Kurzbesuch in der Stadt Cheyenne, der Hauptstadt des Staates Wyoming.
Ihre Gründung im Jahr 1867 verdankt die Stadt der Eisenbahn, der Union Pacific Railroad. Auch heute ist die Stadt ein wichtiger Knotenpunkt für die Eisenbahn.


Interessant sind die in der Stadt aufgestellten Westernstiefel. Es sollen insgesamt 19 Stück sein, sie sind fast 2,50 Meter hoch und wurden von lokalen Künstlern gestaltet. Sie sind eine „Hommage“ an die Rinderzucht- und damit auch Cowboy-Geschichte der Stadt Cheyenne und des Landes Wyoming insgesamt.
Auch auf den Nummernschildern von Wyoming ist ein Cowboy abgebildet. Heute ist die Rinderzucht im Gebiet von Cheyenne in den Hintergrund gerückt und die Schafhaltung spielt eine größere Rolle in der Landwirtschaft.



Ab Cheyenne befuhren wir ostwärts die
Interstate 80.













Das Land war anfänglich flach, Grasland,
auf dem früher einmal die Bisons grasten.








Hin und wieder existieren kleinere Farmgebäude.









Dort, wo es Wasser gibt bzw. man bewässert, wächst Mais.









oder wird Heu produziert.










Allmählich wird es hügeliger.





















Kurz vor der Grenze nach Nebraska befindet sich der Ort Pine Bluff. Hier lädt direkt neben der Autobahn die größte Marien-Statue der USA zum Verweilen ein. Sie wurde 1998 eingeweiht, von dem Ehepaar Ted und Marjorie Trefren aus Cheyenne initiiert und von dem Künstler Robert Fida entworfen. Sie wiegt 165 Tonnen und ist 9 Meter hoch. Die Marien-Statue steht in der Mitte von weiteren religiösen Skulpturen und soll den Besucher zum Nachdenken im religiösen Sinn anregen.


Wir fuhren weiter durch trockenes Land und konnten einige aufgegebene / verlassene alte Farmgebäude entdecken.


Der direkt anschließende Ort Kimbal beherbergt das „Welcome Center“ von Nebraska, in dem wir umfangreich mit touristischem Material für diesen nächsten Bundesstaat versorgt wurden.

Über den Highway 71 ging es nun nordwärts.
Die Bewohner des Staates Nebraska werden scherzhaft „Cornhusker“ (to husk: schälen, enthülsen; nach alter Tradition also „Mais-Schäler“) genannt; dementsprechend folgte nun ein Maisfeld dem nächsten. Sehr wichtig ist auch der Anbau von Zuckerrüben („sugarbeet“); auch diese Felder waren recht häufig.

Nach einigen Kilometern erblickten wir die ersten Sandstein-Klippen (Bluffs), die sich am Südufer des North Platte River befinden. Nebraska sieht sich als der Staat mit den „Landmarken / Wegmarken“, die einst den Pionieren ihren Weg Richtung Westen wiesen. Die Sandstein-Klippen in dieser Region gehörten dazu.









Während wir uns unserem vorgesehenen Übernachtungsort näherten, konnten wir sehen, wie sich nicht nur "hinter" den Bergen der Himmel extrem verdunkelte, sondern auch noch zahlreiche Blitze zuckten.
Wir waren froh, dort nicht noch hin fahren zu müssen.

Wir erreichten den Ort Gering, der zu der Verwaltungseinheit Scottsbluff gehört, und übernachteten dort auf dem Robidoux RV Park.











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Heute gefahrene Kilometer: 180 

Mittwoch, 14. August 2019

Nach Cheyenne

Ab Wheat Ridge, westlich von Denver, nutzten wir den nördlich verlaufenden Highway 287 nach Fort Collins.
Die Berge im Westen wurden zwar langsam niedriger, es wurde uns aber weiter ein phantastischer Blick auf die Rocky Mountains geboten. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen rechts und links der Straße wurden immer mehr.

Nach etwa 50 Kilometern erreichten wir die Stadt Longmont, die 2006 und 2018 von der National Civic League für ihr hervorragendes Stadt-Management zum Wohl seiner Einwohner ausgezeichnet wurde.
Die Stadt ist über eine direkte Stadtbahnlinie mit Denver verbunden.






Rechts und links des Highways konnten wir verlassene und verfallene Ranches sehen.











Es folgte ein Städtchen mit dem beeindruckenden Namen „Loveland“. Benannt wurde der Ort nach dem Eisenbahnunternehmer William Loveland, der für den Bau der Colorado-Railway verantwortlich war.
In den USA ist der Ort für das so genannte
Re-Mailing-Program“ zum Valentinstag bekannt. Spezielle Postmitarbeiter beantworten hunderttausende von Briefen mit Liebes-Botschaften und schicken sie „Hand gestempelt“ zurück. Ansonsten fiel uns in dem atmosphärischen Ort auf, dass man das Stadtbild großzügig mit „Herz-Skulpturen“ verschönerte.





















Die nächste Stadt, die wir über den Highway 287 nach etwa 100 Kilometern passierten, war Fort Collins. Bekannt in den USA ist diese Stadt durch die Colorado State University, u.a. mit einer Schwerpunktausbildung im Agrarbereich, und einer überregional prominenten College-Football-Mannschaft. Sie heißen „Colorado State Rams“ (ram = Widder), was wohl an die Steinböcke in den Rocky Mountains erinnern soll. Schmucke Häuser, viele Blumen und eine gemütliche Atmosphäre durch viele Straßen-Cafés bestimmten das ansprechende Stadtbild. Durch die Universität bedingt sind viele junge Leute unterwegs.

Nordöstlich von Fort Collins befindet sich eine der großen Brauerein von "Budweiser" in den USA.
Sie bieten ein umfangreiches Besichtigungsprogramm und einen großen Biergarten an. (Wir hätten uns vorher ´mal etwas genauer informieren sollen, dann hätte ich hier jedenfalls den Blinker gesetzt!)
Budweiser Brewery Experience &



Das Land wurde zuerst extrem flach.
Grasland, auf dem einmal die Bisons
zu Hause waren, konnten wir rechts und links des Highways sehen.











Bald jedoch wurde es auch "welliger".
Aus "Schotter- und Sandablagerungen"
besteht diese Gegend, mit einer extrem dünnen Grasnarbe, die extrem trocken ist.








An die hier einmal heimischen Bisons soll
dieses Schild erinnern.

Wir sahen Ähnlichkeiten zu den Stier-Schildern in Spanien, die dort jedoch ursprünglich allein als Werbung für eine ganz besondere Sherry- & Brandy-Marke aufgestellt wurden.




Kurz vor Cheyenne verließen wir den Bundesstaat Colorado und erreichten Wyoming.

Abgesehen von einiger Werbung zu Western-Artikeln fiel auf, dass direkt nach der Grenze zahlreiche Feuerwerksgeschäfte ihre Waren anboten.











Eine stark frequentierte Eisenbahnstrecke
(vornehmlich Kohle) begleitete uns heute auf dem gesamten Highway.












An diesem Abend übernachteten wir auf dem A.B.Camping RV-Park in Cheyenne, der sogar mit einem "Fitness-Center" aufwarten konnte  ;-)






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Heute gefahrene Kilometer:  180

Dienstag, 13. August 2019

Richtung Denver

Glenwood Springs befindet sich auf einer Höhe von 1.750 Metern in den vorderen Ausläufern der Rocky Mountains direkt am hier noch „jungen“ Colorado-River und wirbt damit, im Herzen von Colorado zu liegen.

In Glenwood Springs gibt es zwei Schwimmbäder, in denen man in Becken baden kann, die direkt von den heißen Quellen gespeist werden. Die beiden von ihnen gespeisten Schwimmbäder sind das „Iron Mountain Hot Springs&   und der „Glenwood Hot Springs Pool&  ; beide sind Anfang August sehr stark frequentiert. Von hier kommt man nach 65 Kilometern nach Aspen, einem der vornehmsten Wintersportorte der USA in den Rocky Mountains.


Direkt von unserem Campingplatz aus konnten wir Tiere beobachten; einen Reiher beim Fischfang,
ein Murmeltier, deers, die zum Trinken an den Colorado kamen und etliche Raubvögel, die über uns ihre Kreise drehten.


Nach Ruhetagen auf dem Glenwood Canyon Resort mit einem Stellplatz direkt am turbulent rauschenden Colorado-River fuhren wir heute weiter über die Interstate 70 etwa 240 Kilometer in Richtung Denver.

Hierzu fuhren wir anfangs direkt am Colorado-River entlang und die Autobahn schraubte sich immer mehr in die Höhe, denn immerhin mussten wir auf dieser Strecke den Vail-Pass mit 3.250 Metern oder 10.660 feet überwinden.
























Zunächst ging es durch ein malerisches, enges Gebirgstal, das sich langsam verbreiterte.







Mit den Orten Edwards und Avon folgten größere Wintersport-Orte. Nach 98 Kilometern erreichten wir den größten Skiort Vail. Vail ist Zentrum eines der größten amerikanischen Skigebiete und ist für seine so genannten „Back-Bowls“, große Tiefschnee-Kessel, bekannt. Seit über sechzig Jahren existiert ein ausgedehntes Gondelbahn-Netz und der Ort war bereits mehrere Male der Austragungsort für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften.















Skihänge,
teilweise noch mit Schneeflecken








Nachdem wir an Vail vorbei gefahren waren, erreichten wir dann nach 120 Kilometern den bisher höchsten Punkt unserer Fahrt – den Vail Pass.

Gebirgsblumen schmückten die Hänge neben
der Autobahn und das Berg-Panorama war beeindruckend.


Es folgte nach 148 Kilometer ein Hochtal mit dem Ort Dillon. Hier befindet sich der Lake Dillon, der 1963 im Rahmen eines Staudamm-Projektes entstand, um die Wasserversorgung der Stadt Denver zu gewährleisten. Danach stieg der Highway nochmals an.




Der nach 164 Kilometern anschließende „Eisenhower-Tunnel“ oder „Edwin C. Johnson Memorial Tunnel“ auf 3.400 Meter (11.158 feet) stellte nochmals einen fahrerischen Anspruch auf dieser Autobahn an uns.
Er ist 2,7 Kilometer lang, wurde 1973 (Esenhower-Tunnel) bzw. 1979 (Johnson-Tunnel) in Betrieb genommen und war lange Zeit der höchst gelegene Tunnel der Welt. Inzwischen gibt es einen auf 4.900 Meter liegenden Tunnel in Tibet.

















Etwa 70 Kilometer vor Denver passierten wir die beiden kleinen Orte Georgetown und Idaho Springs, die lange Zeit von ihren Gold- und Silberminen, heute jedoch überwiegend vom Tourismus, lebten bzw. leben.











Entsprechend der Goldgräber-Geschichte näherten wir uns damit der Hauptstadt von Colorado, der Stadt Denver, die in ihren Ursprüngen Metropole der „goldenen Glücksritter“ war. Danach war die Förderung von Erdöl ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Denver. Die Stadt liegt immerhin noch auf 1.600 Meter und wird im Westen von den schneebedeckten Berge der Rocky Mountains überragt.





Wir fuhren in den westlichen Außenbezirken um Denver herum und nächtigten in Wheat Ridge im dortigen „Prospect RV Park“.



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Heute gefahrene Kilometer: 250